Dreamheart und Ivy
Auf einer grünen, weiten Wiese lag Ivy. Die Arme und Beine von sich gestreckt, während sie verzweifelt in den Himmel starrte. Seufzend sagte sie laut: " Dark Fever ist nicht Dreamheart. Dark Fever ist ein anderer Hengst. Ein anderes Pferd. Wieso hab ich bloß im Stall gesagt, dass er wie Dream ist? Wieso bloß? Es stimmt doch nicht. Es stimmt überhaupt nicht..." Plötzlich weinte sie. Ohne weiter nachzudenken, weinte sie hemmungslos und ließ ihren Tränen freien Lauf. "Ich bin nichts, wenn ich Dreamheart nicht habe. ", heulte sie.
*Dreamheart*
Die Rampe fuhr runter, die Lücke war nur ein knapper halber Meter. Nur so breit war der Spalt. Ich wandte mich um, lief bis zum anderen Ende der Metallkiste und dann galoppierte ich auf die Rampe zu. Der Spalt war nun schon fast einen Meter breit. Ich sprang. Und landete in der Freiheit. Ohne zu zögern, schlug ich den Weg ein, den mir mein Instinkt verriet. Ich wusste innerlich, wo das Mädchen sein würde. Ivy, so hieß sie. Ivy.
Auf der Wiese entdeckte ich sie sofort. Ohne nachzudenken und ohne abzuwarten, trabte ich auf sie zu, hielt bei ihr an und schnaubte. Erschrocken sah sie mich an und rief: "Dreamheart!", bevor sie sich aufrappelte und zurückwich. Sie war die einzige, die versucht hatte, mir zu helfen, und doch hatte auch sie Angst. Ich wieherte leise, flehentlich. Ich hoffte, sie würde mich verstehen, doch es schien, als wäre sie nicht bereit, um mir zuzuhören. Zumindest noch nicht. Aus traurigen Augen sah ich sie einen kurzen Augenblick lang an, dann wandte ich mich von ihr ab und galoppierte davon.
Ivy sah, wie Dreamheart im Wald verschwand und wusste sofort: Er würde nie wieder zurückkehren, wenn sie ihm nicht nachlief. Also rannte sie ihm hinterher, über die Wiese, hinein in den großen Wald aus Tannen und Fichten, ohne Rücksicht auf Verluste. Dabei fiel aus ihrer Jackentasche etwas kleines, glänzendes. Ein wundervolles Schmuckstück, mit einer kleinen, schmalen Feder daran. Ein Anhänger. Zwischen Tannenzapfen und Nadeln der Bäume, lag auf der Erde ein kleiner silberner Engel, mit einer angebunden, schmalen weißen Feder. Genau so eine Feder war auch an Dreamhearts Halfter befestigt. Als Zeichen der Freundschaft, der Hoffnung und der Treue mit- und füreinander.
Am Rande einer großen Lichtung stand Dreamheart, mit stolzer Brust und hocherhobenen Kopf, als würde er sich dem Himmel entgegen strecken. Ivy blieb wie angewurzelt etwas weiter entfernt von ihm stehen. "Dreamheart...", hauchte sie. Sein Anblick hatte ihr den Atem verschlagen. Sie war wie geblendet und konnte sich nicht rühren. Da zuckten plötzlich Dreamhearts Muskeln und er wandte seinen Kopf zu ihr. Er sah sie wieder an, diesmal gelassen und entspannt, aber dennoch stolz. Dann bog er seinen Körper und schritt auf sie zu. Er blieb genau vor ihr stehen und blickte auf sie mit einer tiefen Ruhe herab. Dann scharrte er abwartend mit einem Huf und senkte den Kopf. Instinktiv schlang Ivy ihre Arme um seinen Hals und drückte ihr Gesicht an seinen Hals. Dreamheart ließ die Berührung etwas unsicher und versteift geschehen und mach einer Weile umschlang er sie mit seinem Kopf, während er über ihre linke Schulter schnoberte. "Ich hab dich so vermisst. Ich hab gedacht, ich hätte dich verloren. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich war so... verloren. Und jetzt... kann ich dich einfach so... umarmen. Wieso durfte ich nicht früher wieder zu dir? Wieso nicht?"
Weil ich nicht bereit war. Weil... ich nicht wusste, was alles zwischen uns geschehen war. Bis gerade eben. , dachte Dreamheart und teilte es ihr gedanklich mit.
Ivy erwiderte: Ich werde dich niemals im Stich lassen und immer für dich da sein, Dream. Wir gehören zusammen und niemand wird uns jemals trennen können.
*Flashback*
Dreamheart schnaubte. Er sah zu dem Mädchen. Es stand vor ihm und ließ sich von seiner abwehrenden Haltung nicht irritieren. Sie nahm den Strick, packte den Hengst ruckartig am Halfter und knotete schnell und geschickt den Strick daran. "So. Mal hoffen, dass das hält. Im Stall hole ich dann später den blauen Führstrick. Komm jetzt.", sagte sie und zog leicht am Strick. Wiederwillig folgte der Hengst ihr von der Weide zum Stall. Dort stand bereits der Transporter bereit, um ihn zum Turnier zu bringen. Das Mädchen wechselte den Strick gegen einen dunkelblauen Führstrick und führte ihn dann auf den Transporter und band ihn an. Der Hengst schüttelte den Kopf und sah ihr hinterher, als sie ging. Als sie von der Rampe stieg, drehte sie sich um und sah zu ihm zurück. Lächelnd winkte sie ihm und sagte mit ruhiger Stimme: "Bis in ein paar Stunden, mein Süßer."
Angekommen auf dem Turniergelände, wurde er sofort aus dem Transporter über das offene Gelände geführt, ruhig, aber dennoch neugierig, sah er zu den anderen Pferden und begutachtete seine Konkurrenz, bevor er mit seinem Kopf leicht in den Rücken des Mädchens stieß und sie anfing zu lachen. "Dream! Wir sind hier nicht zu Hause. "
Aber das störte den Hengst überhaupt nicht, er fühlte sich überall wohl, solange das Mädchen bei ihm ist.
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