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-Dam die dam... dudelie dudelie du...-
Merkte man, dass ich mich langweilte? Nein? Okay. Aber das tat ich.
-Dam die dam... dudelie dudelie du...-
Ich saß auf meinem Schreibtisch Stuhl und drehte mich die ganze Zeit im Kreis herum. Mal im Uhrzeigersinn und mal dagegen. Immer und immer wieder bis mir schlecht wurde. Habe ich nicht ein Interessantes Leben. So spannend und aufregend! Wieder drehte ich mich mit dem Stuhl und saß jetzt direkt vor meinem Schreibtisch. Gelangweilt schaute ich auf meine Mathe Hausaufgaben runter und seufzte.
-Warum lerne ich diesen Mist überhaupt? Später im Leben brauche ich das doch eh nicht!-, dachte ich genervt. Fünf weitere Minuten starrte ich stumm auf meinem Hefter runter und klappte es letztendlich zu. Es brachte doch eh nichts, mir jetzt den Kopf zu zerbrechen. Ich frage einfach später Lena, ob sie mir helfen kann. Ich hoffe zumindest, dass sie mir helfen konnte.
Langsam stand ich von meinem Stuhl auf und streckte mich einmal ausgiebig, bis ich ein leises knacken hörte. Ich war furchtbar müde und hatte Rücken Schmerzen vom ganzen Sitzen. Als ich auf die Uhr über meiner Couch guckte, sah ich, dass es erst 20 Uhr war. Es War erst 20 Uhr und trotzdem war ich so müde und könnte sofort einschlafen. Morgen war Freitag und ich hatte zum Glück zur Zweiten was heißt, dass ich spätestens um viertel vor neun in der Schule sein musste und das bedeutet: ich kann bis 8 Uhr schlafen. Schnell packte ich meine Schultasche neu, damit ich das nicht Morgen machen musste. Deutsch, Bio und Mathe...
Danach holte ich eine Schlafhose und ein T-Shirt aus meinem Schrank und ging ins Badezimmer um mich umzuziehen und Bett fertig zu machen. Dabei nahm ich aber mein Handy mit um etwas Musik zu hören. Als ich mein Handy entsperrte und auf mein Musikordner klickte, entschied ich mich für das Lied '7 Years' von Lukas Graham. Zu der sanften Stimme von Lukas zog ich mich um und putzte dann meine Zähne. Leise summte ich mit dem Lied mit und schaute in den Spiegel, entschied mich dafür, mich Morgenfrüh abzuschminken. Schnell packte ich meine Wäsche zusammen, machte die Musik aus und verließ das Badezimmer. In meinem Zimmer legte ich die Wäsche auf meinem Stuhl, immerhin konnte ich sie Morgen nochmal anziehen.
Als ich wenige Minuten danach endlich unter meiner Bettdecke lag, war ich so müde, dass mir meine Augenlider auch sofort zu fielen und ich ins Land der Träume glitt.
***
-Noch fünf Minuten, dann klingelt es zu Pause!-, das verriet mir zumindest ein kurzer Blick auf die Uhr. Frau Patschke, meine Bio Lehrerin erzählte uns gerade etwas über die sogenannte Stammbaumanalyse von Erbkrankheiten, was mich aber nur verwirrt. Was interessiert es mich, ob eine Krankheit 'dominant' oder 'rezessiv' war? Das kann mir doch egal sein.
Das klingeln von der Schulglocke ertönt und rettet uns allen vor weiteren Erklärungen. Schnell packte ich meine Sachen in die Tasche und warte auf Mila, die immer etwas länger brauchte.
"Hast du schon gehört, dass sich Emily und Dennis getrennt haben?", fragte Mila mich als wir raus auf dem Flur gingen und uns auf dem Weg machten, um rechtzeitig vor dem Klingeln bei Mathe zu sein. "Echt? Davon habe ich nichts mitbekommen." Falls ihr euch fragt wer die beiden sein sollten: Emily geht in meine Klasse und ist ein echt süßes Mädchen. Wir verstehen uns auch gut. Sie und Dennis sind schon ein knappes Jahr zusammen und es ist traurig jetzt zu erfahren, dass sie Schluss gemacht haben. Die beiden gehörten einfach zusammen.
Mila dreht sich zu mir um, damit sie mir ins Gesicht sehen konnte und sagte: "Ja, ich habe es heute Morgen von Mark erfahren. Weiß du? Dennis bester Freund."
"Okay das ist echt schade für die beiden. Sie waren echt süß zusammen." Zustimmend nickte Mila und drehte sich wieder um, damit sie nicht weiter rückwärts gehen musste. Geistesabwesend grief ich in meine Tasche um meine Wasserflasche raus zu holen, um etwas zu trinken. Vor den Kursräumen standen ein paar Freunde von uns und wir gesellten uns zu ihnen. Auch sie sprachen über Emily und Dennis. -Habe sie sich etwa doch schlimmer gestritten? Ich sollte vielleicht mal ein bisschen mit Emily sprechen.- Nach ein paar Minuten verabschiedete ich mich von allen und ging zu meinem Mathe Kurs, damit ich etwas früher da war.
Als ich schon auf meinem Platz saß und gerade dabei war, meine Tasche auzupacken, kam auch schon Lena in den Raum und setzte sich mit einem Lächen neben mich. "Hey Valeska."
"Hey Lena", begrüßte ich sie zurück und umarmte sie kurz. Plötzlich viel mir etwas ein, was ich vollkommen vergessen hatte. Mit einem verschworenen Lächeln drehte ich mich zu Lena. "Sag mal, kann ich vielleicht mal deine Mathe Hausaufgaben sehen?"
"Warum habe ich damit gerechnet?", antwortete mir Lena lachend und schob mir ihr Heft rüber, damit ich rein schauen konnte. "Vielleicht weil du mich bereits so gut kennst und wir aller, aller beste Freunde sind?", stellte ich ihr nur ironisch eine Gegenfrage und lachte mit ihr. "Genau das muss es sein!", erwidert Lena immer noch lachend.
Schnell schrieb ich, so gut es zumindest ging, die Hausaufgaben von Lena ab und gerade als ich fertig wurde, klingelte es ein zweites mal, nur diesmal zum Unterricht und der Lehrer kam zur Tür herein. Vorne am Lehrerpult stellte er seine Tasche ab und drehte sich zu uns um. "Guten Morgen liebe Klasse. Bevor wir mit dem Unterricht beginnen, Kontrollieren wir noch kurz die Hausaufgaben gemeinsam." Lena und ich schauen uns kurz an, bevor wir schon fast synchron unsere Hände heben, um uns zu melden. Was soll ich sagen: Wir beide hassen Mathe und weil wir beide nicht so gut darin waren, versuchten wir einfach mündlich besser zu werden. Naja, die Betonung liegt auf versucht. Zumindest der Gedanke zählt, oder nicht?
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