Kapitel 15

Stella P.o.V.

Endlich war es soweit. Nina war offiziell unsere Tochter. Ich war so glücklich.
Zusammen mit Nina räumte ich ihre wenigen Sachen ein.
Es waren nur noch ein paar Klamotten und ein paar Stofftiere.
Ein Stoffhase von ihr sah sehr mitgenommen aus.
"Hast du den von deiner Mama?" fragte ich die kleine Maus.
"Nein. Von meiner Oma." erzählte Nina mir.
"Wo ist deine Oma?" wollte ich wissen.
Angeblich war der einzige lebende Verwandte von Nina ihr Vater.
Dieser saß wegen Mord im Gefängnis. Das hatte uns die Frau vom Jugendamt erzählt. Nina wurde jedoch erzählt, dass ihr Vater ein Dieb ist.
Uns wurde es überlassen, Nina vielleicht mal die Wahrheit zu erzählen.
"Meine Oma ist schon in den Himmel gegangen." sagte sie zu mir.
"Ok."

Nina schien darüber zum Glück nicht traurig zu sein.
Fröhlich nahm sie eine Puppe und kämmte ihr das Haar.
"Hey! Soll ich das jetzt alleine in den Schrank räumen." spielte ich die empörte.
"Ja." antwortete sie frech.
Sie schaute sich jetzt schon zuviel von Louis ab. Von Tag zu Tag wurde sie munterer.
"Was gibt es heute zum essen?" fragte Louis, der dazu gekommen war.
"Du hast doch einer vor einer Stunde bei MC Donalds gegessen."
"Das war nur ein kleiner Sack. In einer weiteren Stunde, werde ich wieder richtig Hunger haben." nörgelte Louis.
Ich müsste ja sowieso kochen. Darum störte es mich nicht, dass Louis etwas zum essen haben wollte.
Nur in einer Stunde wurde er noch nichts bekommen. Vielleicht in müsste er noch eine Stunde länger aushalten. Es ist noch ein bisschen früh für Abendessen.

"Darf ich ein anderes Kleid anziehen?" fragte Nina.
"Schon wieder?"
Sie hatte vor einer halben Stunde erst ein frisches Kleid angezogen. Weil sie Traubensaft über ihr Kleid gegossen hatte. Ich hoffte die Flecken gehen wieder heraus.
Wenn nicht, konnte ich das Kleid in den Müll schmeißen.
"Ich hab aber jetzt soviele. Ich will Sie heute alle noch anziehen." sagte Sie mit Begeisterung.
Oh man!
Wir hätten nicht soviel Klamotten kaufen dürfen für Nina. Louis war aber im Kaufrausch.
Ich hatte von ihm auch viele neue Sachen bekommen.
Widerspruch dürfte ich nicht einlegen. Sonst wurde mir mit durchkitzeln gedroht.
Ich war leider so kitzelig, dass diese Drohung für mich reichte, um es anzunehmen.
Trotzdem war es mir noch unangenehm. Zwar hatte ich noch ein paar Ersparnisse. Die würden nur nicht ewig reichen. Louis nahm überhaupt kein Geld von mir an. Auch wenn ich es heimlich in sein Portmonee machte.
Es fiel ihm halt immer gleich auf, weil er so gut wie nie Bargeld im Portmonee hatte.
Und wenn er mal Bargeld hatte, wusste er genau, wieviel im Portmonee war.

Um bei meinem Vater anzufangen, brauchte ich noch meine Lizenz. Die kostete nur auch wieder Geld. Was ich leider nicht hatte.
Darum hatte ich mich auf eine Stelle an einem Buchladen beworben. Ganz zum missfallen von Louis. Ich wollte aber nicht abhängig von Louis sein. Schon von Phil war ich nicht abhängig gewesen. Er bekam jeden Monat die Hälfte zur Miete von mir dazu.
Übrigens hatte Louis mir erzählt, dass ich angeblich Phil noch Geld schuldete. Was nicht stimmen konnte. Ich hatte mir weder Geld von ihm geliehen, noch hatte ich eine offene Miete zuzahlen. Es war wahrscheinlich nur eine Ausrede von ihm gewesen. Darum ging es mir am Arsch vorbei. Ich würde mich bei diesem Mann nicht mehr melden.

"Nina kommst du mal mit. Ich hab eine Überraschung für dich." sagte Louis zu Nina.
Argwöhnisch schaute ich zu meinem Freund. Mir hatte er von einer Überraschung für Nina nichts erzählt.
Nina hingegen machte große Augen. Sie wurde ganz hippelig und hüpfte aufgeregt vor Louis herum.
"Was den?"
"Komm mit. Es steht unten in der Einfahrt." ließ Louis sie wissen.
Ich folgte den beiden. Den ich war selbst gespannt, um was für eine Überraschung es sich handelte.
Wir gingen nach draußen.
Dort stand eine sehr große Überraschung.
Eine sehr sehr große Überraschung.
"Aww ein Pony." ruft Nina vor Begeisterung.
Sie rannte zum Pony gleich hin. Anscheinend hatten es Harry und Niall gebracht.
Die stehen neben dem Pony.

"Ist das meins?"
"Natürlich meine kleine Prinzessin. Es wird bei uns im Garten wohnen."
"Das ist ja toll."
Wortlos hörte ich den beiden zu.
Louis setzte Nina aufs Pony. Natürlich war die kleine Feuer und Flamme für Ihr Pony.
Ich wollte aber kein Pony im Garten haben.
Der Garten war viel zu klein für ein Pony. Was hatte Louis sich nur dabei gedacht?
Ein Pony war kein Haustier.
Außerdem machte es jede Menge arbeitet.
Und ich würde nicht jeden Tag diesen Stall ausmisten.
Ich war noch nie der Fan von Ponys oder Pferden.
Was vielleicht daran lag, dass ich als kleines Kind vom Pferd gefallen war. Seitdem hielt ich Abstand von Pferden und Ponys.

"Louis kann ich dich mal unter vier Augen sprechen." flüsterte ich ihm zu.
Nina war gut aufgehoben bei Harry und Niall. Darum konnte ich mal alleine mit Louis reden. Dieser nickte mir zu und folgte mir ins Haus.
Schon im Flur sagte ich ihm, was ich von dem Pony hielt.
"Das kann nicht dein ernst sein. Du kannst kein Pony bei uns in den Garten stellen. Wir haben kein Platz dafür. Ich will es auch nicht im Garten haben. Es gehört in einen Stall zu seinen anderen Artgenossen. Es ist auch kein Haustier, dass du mal so im Garten halten kannst. Ich will das dieses Pony wieder verschwindet."
Louis schaute mich ein wenig verärgert an. Ich war aber auch verärgert.
"Erstes ist das mein Haus. Darum entscheide ich, was hier lebt. Zweitens freut sich Nina darüber. Ich will ihr alle ihre Wünsche erfüllen.
Deswegen ist drittens, das Pony bleibt. Es mir auch egal was du davon hältst. Darüber diskutiere ich nicht mit ihr. Wie ich schon erwähnt habe, es ist mein Haus und meine Regeln." teilte er mir barsch mit.

Jetzt spinnte er total. Von wegen, was meins ist, ist auch deins. Außerdem wollten wir auch bei der Erziehung von Nina an einem Strang ziehen. Anscheinend war das alles nicht so. Ich durfte anscheinend nur mit entscheiden, wenn es dem Herren auch passte. Er benahm sich wie ein arschloch.
In mir brodelte es vor Wut. Ich hatte mich nicht von Phil getrennt, damit der nächste Mann mich Scheiße behandelte.
"Was sollen diese Macho Gehabe? Ich dachte eigentlich, dass ich genauso Entscheidung treffen darf in diesem Haus. Aber da habe ich mich ja geirrt. Es ist ja nur dein Haus."
Ich wurde ein bisschen lauter.
"Schrei mich nicht so an. Das Pony bleibt. Außerdem hast du mich gleich angezickt. Und es ist kein Macho Gehabe, wenn ich dir sage, dass es mein Haus ist. Es ist ja auch so. Du bist nur meine Freundin, die ich hier wohnen lasse. Immerhin musst du nicht einmal putzen. Und Geld steuerst du auch nicht bei. Somit bin ich der alleinige Herr in diesem Haus."verkündete er.
Wenigstens war Nina nicht im Flur und die Tür geschlossen. Sie sollte nicht gleich am ersten Tag einen Streit von uns mitbekommen. Obwohl es ja unser erster Streit war.

Ich hatte aber keine Lust mehr. Seine Worte waren verletzend für mich. Ich war nur seine Freundin, die er hier wohnen ließ.
Außerdem tat es weh, dass er mir die Sache mit dem Geld unter die Nase rieb.
Ich musste jetzt einfach hier raus.
"Fick dich Louis. Du bist so ein arschloch." sagte ich noch zu ihm und nahm meine Handtasche.
Wütend stapfte ich davon.
Ich musste meine Tränen zurückhalten. Am liebsten würde ich los heulen. Anscheinend hatte ich mich in Louis doch getauscht. Er war wie jeder Mann auf dieser Welt.
Einfach ein arschloch.
Nina lügte ich kurz an, dass ich zu meinen Eltern dringend musste. Sie nahm es hin. Wahrscheinlich war sie einfach zu beschäftigt mit ihrem Pony. Deswegen störte es sie auch nicht.
Schnell ging ich in Richtung U Bahn. Ich würde bestimmt nicht, dass Auto nehmen. Sonst rieb Louis mir noch unter die Nase, dass es ja sein Auto war. Deswegen nahm ich die U Bahn und fuhr davon.

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