Kapitel 11
Stella P.o.V.
Ich liege im Bett und versuche einen klaren Kopf zubekommen.
Doch es funktioniert nicht.
Harry hat Louis nach einer Nacht im Gefängnis auf Kaution rausgeholt. Wahrscheinlich bekommt er eine fette Strafe.
Natürlich war unsere Auseinandersetzung und sein Angriff auf die Paparazzis schon überall in den Nachrichten.
Ich hoffe Nina bekommt nichts zufällig mit.
Sie schaut zwar keine Nachrichten, aber wenn Sie es an einem Kiosk zufällig in einer Zeitung liest, weiß sie Bescheid von dem Vorfall. Es könnte auch sein, dass Klassenkameraden von Nina schon etwas mitbekommen haben und sie darauf ansprechen.
Ich wollte Sie eigentlich von der Schule Zuhause lassen. Nina wollte aber unbedingt in die Schule. Heute bringt eine Klassenkameradin ihr Hase mit in den Biologieunterricht. Darauf freut sich Nina schon seit Tagen. Darum habe ich Sie in die Schule gelassen.
Meine zwei Schnullerbacken sind bei mir im Bett. Emma knabbert seit einer Stunde an ihrer Brezel. Ich habe entschieden, dass wir drei im Bett frühstücken.
Milo ist schon fertig und schaut in den Fernseher.
Mein Sohn hat sich dicht an mich gekuschelt.
Wahrscheinlich ist er auch gerade so ruhig, weil ich ihm über den Kopf streichel.
Emma krabbelt mit der Brezel im Mund übers Bett.
Meine kleine süße Maus hat auch heute Nacht bei mir geschlafen. Ich hab sie schon vermisst gehabt. Obwohl ich weiß, dass sie bei Louis in guten Händen war.
Trotzdem habe ich noch viele Fragen.
Diese Antworten dazu bekomme ich gleich anscheinend.
Milo löst sich von mir und ruft erfreut "Papi!"
Ich schaue zur Schlafzimmertür. Mein Mann steht mit Harry da.
Seine Klamotten sind an ein paar Stellen zerrissen und dreckig. Er wirkt total müde.
"Ich nehme die beiden Kleinen jetzt und gehe mit Ihnen spazieren. Ihr beide redet endlich mal. Vorallem solltet ihr euch mal gegenseitig Ausreden lassen."sagt Harry bestimmend und schnappt sich Emma.
Er hat aufjedenfall recht.
Louis und Ich müssen reden. Besonders sollte es darum gehen wie es weitergehen soll.
Harry verlässt mit Emma und Milo unser Schlafzimmer.
Kurz darauf hören wir wie der Schlüssel in der Tür herumgedreht wird.
"Ich lass euch erst wieder raus, wenn ihr geredet habt. Viel Spaß ihr zwei." ruft Harry hinter der Tür.
Der hat ja nerven.
Was ist wenn ich aufs Klo muss?
Louis kann ja locker in eine Flasche pinkeln. Bei mir wird das wieder problematischer.
Ich mach mir diese Gedanken halt, weil ich ziemlich bald aufs Klo muss. Eigentlich wollte ich vorher noch auf die Toilette. Jetzt muss ich es ein bisschen einhalten. Hoffentlich bleibt Harry nicht zu lange weg.
Zwischen Louis und mir herrscht gerade Stille.
Wer soll jetzt anfangen?
Ich setze mich auf unser Bett und entscheide mich dazu, die Stille zu brechen.
"War es schlimm in der Zelle?" frage ich ihn.
"Nein. Ich muss in vier Wochen zur Anhörung. Wahrscheinlich bekomme ich eine Geldstrafe oder Gemeinnützigearbeit aufgebrummt." antwortet er mir.
"Das ist gut." flüster ich.
Ich bin erleichtert, dass er nicht ins Gefängnis muss.
Das will ich wirklich nicht.
Louis steht vor mir und schaut mich an. Ich erwidere seinen Blick.
"Zwischen mir und der Ärztin läuft nichts. Bitte raste nicht gleich aus. Aber Emma hat deinen Ehering verschluckt und ich hab mir deswegen so sorgen gemacht. Dana hat mir Ihre Privatnummer gegeben, damit ich sie im Notfall anrufen kann. Darum habe ich dich auch angelogen mit der Sache von Harry. Du warst schon so sauer wegen Milo. Ich wollte dich nicht noch wütender machen. Im Nachhinein war es Scheiße von mir, aber ich kann es nicht mehr ändern. Der Ring ist auch wieder draußen. Und alles ist mit Emma in Ordnung. Ich liebe dich und ich würde dich nie im Leben betrügen. Das musst du mir bitte glauben." erklärt er sich.
Ich weiß nicht, ob ich sauer sein soll oder nicht. Er hat mir immerhin verschwiegen, dass Emma meinen Ring verschluckt hat. Das geht uns beide etwas an.
Doch ich bin total erleichtert, dass Louis nichts mit der Ärztin hatte. Aufjedenfall glaube ich ihm das.
"Ok. Ich glaube dir, dass du nichts mit ihr hattest. Trotzdem finde ich, dass du mir von Emma hättest erzählen sollen. Sie ist unsere Tochter. Ich gebe zu nicht begeistert gewesen zu sein über dieses verschlucken. Wahrscheinlich hätte ich dir auch eine Szene gemacht. Aber dann wäre es auch gut gewesen." sage ich ruhig zu ihm.
Ich will nicht mehr mit Louis streiten. Darum beherrsche ich mich.
"Ich schulde dir auch eine Entschuldigung. Ich hab Dinge gesagt, die ich nicht so gemeint habe. Ich würde dir nie die Kinder wegnehmen. Egal was zwischen uns passiert. Es tut mir leid, dass ich das angedroht habe." lass ich ihn wissen.
"Wann hast du das gesagt?" fragt er mich ein wenig irritiert.
Anscheinend hat Dana es nicht weitergegeben.
"Zu Dana. Du warst gerade im Badezimmer. Aber ich hätte es nicht gemacht. Am besten wir vergessen es." teile ich ihm mit.
"Wahrscheinlich wirklich das beste." murmelt Louis.
Er setzt sich nun neben mich hin. Eine Sache ist noch nicht vom Tisch. Obwohl es zwei sind.
"Mit dem Angestellten vom Hotel war auch nichts. Vielleicht habe ich ein bisschen mit ihm geflirtet um an die Schlüsselkarte zukommen. Doch mehr wäre nichts passiert. Er war nur nett und wollte mich nach Hause fahren, weil ich ein wenig aufgelöst war." erkläre ich ihm.
Er dreht seinen Kopf zu mir und grinst mich frech an.
"Du luder. Darum bist du an die Schlüsselkarte gekommen. Ein bisschen tut mir der Kerl ja leid. Du kannst einem echt den Kopf verdrehen."
Er scheint nicht böse darauf zu sein.
Ich würde ja nicht behaupten, dass ich jemanden den Kopf verdrehen kann. Aber wenn er das sagt!
"Wir müssen endlich daran denken, gleich miteinander zu reden. Sonst passiert diese Scheiße wieder." erwähnt Louis.
"Du hast recht." stimme ich ihm zu.
Es ist doch eigentlich nicht so schwer miteinander zu reden. Vielleicht sollten wir auch noch ans zuhören arbeiten. Dann wird so ein sinnloser Streit nicht wieder passieren. Aufjedenfall nicht so schnell.
Louis legt einen Arm um mich und zieht mich näher an sich heran.
Wir haben noch nicht darüber gesprochen, dass er diese Vasektaomie nicht gemacht hat.
Ich möchte jetzt nicht mehr darüber reden. Vielleicht können wir das noch später klären.
"Ist jetzt alles wieder gut?" fragt er.
"Ja. Du kannst jetzt Harry anrufen."
Ich muss langsam wirklich auf die Toilette.
"Ich hab gedacht, dass wir jetzt ein bisschen die Zeit nutzen und Sex haben." bemerkt Louis ein bisschen empört.
"Tut mir leid, Schatz. Ich muss auf die Toilette." jammere ich.
"Oh." sagt er dazu und grinst frech.
Danach singt er Rainingmen und ruft Harry an.
Wahrscheinlich singt er alle Lieder, die mit Wasser zu tun haben, die er kennt bis Harry erscheint. Das ist aber mein Mann und dafür liebe ich ihn auch.
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