Kapitel 3

Das neue Schuljahr begann und die Wächter ließen uns durch das Eingangstor der Akademie, sodass wir ungehindert den Weg zum Hauptgebäude des Oberstufencampus betreten konnten. Wir gingen vorbei an anderen Novizen und ließen am Eingang unsere Koffer stehen, wo Cal seine Freunde Mandara und Alriel begrüßen ging.

Wir Neuen saßen vorne, denn nun begann das zehnte Schuljahr. Der Direktor kam.

»Hallo Leute. Hallo Cal«, begrüßte der Direktor meinen Bruder und hob dabei bedrohlich die Augenbraue.

»Ich hoffe für dich, dass du dieses Jahr mein Büro nicht anzünden wirst und wehe ich sehe dich auch nur in der Nähe meines Büros. Herzlich willkommen auch an deine Schwester Aria.«

Er entdeckte mich in der Menge und zwinkerte mir zu und sagte mit einem Lächeln auf den Lippen.

»Du wirst sehen dein Bruder ist hier weltbekannt und wegen seiner Streiche weit gehasst unter den Lehrer, wie du bald merken wirst.«

Wir lachten. Cal winkte seinen Freunden zu.

»Kommt Leute wir gehen und bringen unser Gepäck hoch. Den Vortrag erspar ich mir.«

Währenddessen saß ich in der zweiten Reihe und musste mir das endlose Gerede unseres Direktors anhören.

Ich sah Cal von hinten, der irgendwann mitten im Vortrag an der Treppe stand. In dem Moment ging der Finger von dem Direktor in Flammen auf, verletzte ihn aber nicht. Der Direktor seufzte.

»Cal kannst du bitte aufhören.«

Cal grinste und warf einen Feuerpfeil auf die Papiertafel, die der Direktor entnervt löschte.

»Damit ist der Vortrag beendet. Cal ab mit dir in mein Büro!«

Ich ging Cal entgegen.

»War das nötig?«, fragte ich ihn.

»Dich vor seinem Gelaber zu retten ja. Er kann es manchmal echt übertreiben«, schmunzelte Cal. »Ich geh dann mal ins Büro unseres Rektorchens.«

»Tut mir leid, dass du deswegen da rein musst«, sagte ich zerknirscht, aber er lachte bloß. »Kein Ding ich bin fast jeden Tag da. Wir reden dann neben meinem Verhalten noch über seine Rede, die ich vermasselt habe. Die erzählt er mir dann zur Strafe.«

»Wie hast du es überhaupt hier rein geschafft?«

Er winkte ab und zwinkerte. »Beim nächsten Mal verrate ich es dir vielleicht. Geh lieber mal zu Elisabeth und Nick. Ich zeig euch später den Campus.

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Cal zeigte uns dem Campus. Danach verabschiedeten sich Nick und Elisabeth.

Cal nickte. »Wir sehen uns beim Mittagessen. «

»Wo willst du hin?«, fragte ich ihn.

»Ich will dir Arthur vorstellen, denn er ist einer der besten Novizen an der Akademie und macht dieses Jahr seinen Abschluss. Vielleicht ist er so nett und trainiert dich«, antwortete Cal. Der Pfad endete und ich sah einen Jungen, der gerade einen Kameraden auseinandernahm, wobei er nicht gerade zimperlich vorging und sein Kamerad im nächsten Moment auf dem Boden lag. Der Junge ließ von ihm ab und da Cal so zielstrebig auf ihn zu ging, musste es sich bei dem Jungen bei Arthur handeln.

»Hi Cal schön, dass du wieder da bist«, begrüßte ihn der Junge mit einem Handschlag. Er hatte dunkelbraunes Haar und grüne Augen. »Freut mich auch. Darf ich dir vorstellen, dass ist meine Schwester Aria.«

Arthur lachte und schüttelte meine Hand.

»Freut mich dich kennenzulernen. Ich nehme mal an, dass ich dich trainieren soll. Wenn deine Schwester wirklich Potenzial hat, wie du es beschrieben hast, dann könnte ich sie trainieren«, erwiderte Arthur. »Wir sehen uns morgen in der Trainingshalle Aria. Punkt halb sieben.«

Ich nickte und hielt meine Begeisterung zurück.

Schließlich liefen wir nach einer kurzen Verabschiedung zurück zu dem Gebäude, wo die Novizen ihre Schlafräume hatten.

»Und wie findest du ihn?«, fragte Cal.

»Geht so«, brummte ich. Cal lachte. »Die halbe Stufe der Mädchen ist in ihn verliebt.«

»Mag sein, dass er gut aussieht und verdammt viel Selbstbewusstsein hat. Wir werden sehen, wie er sich morgen gegen mich schlägt«, antwortete ich kühl. »Den mache ich schon in der ersten Runde platt.«

Cal schmunzelte amüsiert.

»Da bin ich gespannt. Es wäre echt lustig, wenn Arthur mal einen Kampf verlieren würde.« Ich grinste feixend.

»Der frisst bei mir nur Staub. «

»Das befürchte ich auch«, meinte Cal trocken.

*********************

Ich hatte nicht gut geschlafen und wieder einmal hatten mich Dämonen im Traum heimgesucht und mich zum x-ten Mal getötet. Wie jeden Morgen stellte ich dann fest, dass es nicht so war und ich noch am Leben war. Was für eine Ironie!

Ich kletterte aus dem Bett und ging leise schleichend ins Bad, um Elisabeth nicht zu wecken, die noch friedlich schlafend im Bett lag. Als ich nun in den Spiegel blickte, da sah ich neben meinem unglaublichen Sarkasmus und den Willen dies zu schaffen, auch die Angst und den Drang wegzulaufen. Ich war kein Held und noch viel weniger wollte ich als ein solcher sterben.

Man brachte uns auf der Akademie bei tapfer zu sein und sich seinen Ängsten zu stellen und sich niemals in sein Schicksal zu ergeben.

»Vielleicht ist das meine Prüfung«, dachte ich. »Eine Prüfung, in der ich genau das beweisen muss.« Blinzelnd sah ich auf die Uhr. Es war halb sechs Uhr morgens und draußen war es noch dunkel. Ich hatte vor bald gegen den besten Novizen der Akademie zu kämpfen, da sollte ich wohl noch ein wenig trainieren.

In mir bildete sich ein kleines Lächeln.

Nein ich hatte keine Lust eines sinnlosen Todes zu sterben, denn vorher würde ich noch meinen Spaß haben und Arthur in den Hintern treten. Ich grinste, denn dieser Gedanke hätte von meinem Bruder kommen können. Im gleichen Moment verzog ich die Mundwinkel. Oh Gott, das war ja gruselig!

Auf keinen Fall wollte ich wie er sein!

Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter. Scheiße!

Im nächsten Moment sprang ich einen Schritt zurück, was ich leider auch in die Höhe tat.

»Guten Morgen Schwesterchen oder soll ich dich Känguru nennen«, meinte mein Bruder belustigt.

Ich stöhnte.

»Was machst du hier? Das ist das Stockwerk der Mädchen. Warum stehen da draußen Wächter?? Damit

Psychopaten, wie du nicht die Treppen hochkommen.«

Er sah mich feixend an.

»Tja wie du weißt...«

»Trickst du alle Wächter aus«, stöhnte ich. »Schon gut, aber dann sag mir alles Weitere unten im Speisesaal. Und jetzt raus aus meinem Bad!«

Cal sah mich feixend an.

»Hübscher Schlafanzug übrigens. Ich wette Arthur steht auf Streifen.« Ich sah aus, als würde ich jede Sekunde explodieren. Cal sah flüchtend zur Tür.

»Schon gut, ich gehe besser.

Ich schloss hinter ihm die Badtür und sah zurück in den Spiegel.

Ich war bereit dafür diesen Kampf zu gewinnen...

Ich klappte den Schrank auf und da hinter kam meine neue Halbrüstung hervor. Sie bestand zum größten Teil aus Leder und Metallplatten und war ein wahres Wunderwerk. Sie musste viel gekostet haben und heute war der Tag gekommen, um sie endlich auszuprobieren.

Zehn Minuten später schlich ich mich in Kampfmontur in den Speisesaal und traf dort zu meiner Verwunderung neben Cal auch Mandara. Sie diskutieren über irgendwas...

Wahrscheinlich über ihr nicht vorhandenes Liebesleben. Oh je. Konnten die sich nicht einfach sagen, dass sie in einander verliebt waren anstatt sich zu streiten.

Ich schnappte mir aus dem Obstkorb einen Apfel und biss hungrig hinein.

In sicherer Entfernung von meinem Bruder setzte ich mich auf eine Bank. Davon gab es um diese Uhrzeit genug Freie, denn die meisten Novizen schliefen noch.

Plötzlich wurde die Bank auf der ich saß zurückgeschoben. Arthur.

»Guten Morgen. Na hast du schon weiche Knie?« Er saß neben mir. In meinem Gesicht erschien der grimmigste Gesichtsausdruck, den ich fertigbrachte.

»Was willst du? Kein Ansturm von Mädchen?«, fragte ich ihn kalt und trank einen Schluck Tee aus meiner Tasse.

Arthur lachte. »Weißt du genau das war mein Grund so früh aufzustehen, denn irgendwann kann das ziemlich nervig sein.« Er starrte mich verstohlen von der Seite an. Ich hasste so etwas. Himmel er war doch nicht in mich verliebt, dass würde mir gerade noch fehlen. Zum Glück war ich mit meinem Frühstück fertig.

Abrupt stand ich auf.

Arthur sah mich fragend an und auch Cal und Mandara hoben den Kopf.

»Ich habe noch was zu tun«, gab ich emotionslos zurück und verließ fluchtartig den Speisesaal.

In der Sporthalle begann ich mit Aufwärmübungen und ließ ein paar Mal das Schwert kreisen. Ich übte mit meinem Lang- und Kurzschwert verschiedene Abwehr- und Angriffstechniken. Nach einer halben Stunde war ich ziemlich verschwitzt und wollte gerade aufhören als Arthur durch die Tür spaziert kam. Er sah ziemlich überrascht aus mich hier zu dieser frühen Stunde beim Training anzutreffen. «So früh schon Training. Alle Achtung. «

Ich lächelte amüsiert und verschränkte die Arme.

«Weißt du manch einer hat vielleicht etwas anderes zu tun als den ganzen Tag von Mädchen angehimmelt zu werden.«

Ich warf blitzschnell ein Messer auf ihn, dass nur wenige Zentimeter neben seinem Kopf einschlug. Ich schenkte ihm ein gefährliches Lächeln.

«Normalerweise treffe ich«, sprach ich achselzuckend.

Ich wusste, wie man jemandem Angst einjagen konnte, aber bei ihm schien das nicht zu funktionieren.

Arthur lächelte.

«Da bin ich sicher.«

Er zog das Messer aus der Wand und warf es zum Spaß in der Luft bevor er es wieder auffing.

«Fang es wenn du kannst. «

Er warf es blitzschnell in meine Richtung, doch ich bewegte mich keinen Millimeter von der Stelle. Ich hob die Hand und fing das Messer bevor es meine Hand durchbohrte. Dabei zuckte ich noch nicht mal mit der Wimper. Oh ja ich hatte auch meine knallharten Seiten und jemanden das Fürchten zu lernen, gehörte definitiv dazu.

Mein Dad hatte mir nicht umsonst viel über Psychospielchen beigebracht.

«Der war schon besser«, entgegnete ich feixend und marschierte an ihm vorbei. Ich hatte keine Lust zu trainieren, wenn er dabei war. Arthur folgte mir.

«Hey warte!"

«Was?"

Er lief sie Treppen hoch bis er neben mir stand. «Ich wollte mich entschuldigen.« Ihm schien es nicht gerade leicht zu fallen. Unbemerkt fuhr er sich durch die Haare.

«Tut mir leid, wenn ich mich wie ein Arschloch benommen habe und wir nicht so einen guten Start mit einander hatten. Also noch mal von vorne. «

Er hielt seine Hand ausgestreckt aus.

«Hi ich bin Arthur. «

Ich stöhnte.

«Dein Ernst. Na schön Freunde und jetzt lass mich in Ruhe. Wir sehen uns heute Abend. «

Mit diesen Worten ging ich und ließ ihn stehen...

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