Dunkle Zeiten
Rubys Sicht
Ich/Grindelwald saß unten im Wohnzimmer und blätterte in einem alten Fotoalbum mit bewegten Bildern von mir als Baby. Auf keinem einzigen war mom mit drauf. ,,Wieso ist deine Mutter nicht mit drauf?", fragte er mich ernsthaft. ,,Sie hat sich nie wirklich um mich gekümmert", erwiderte ich darauf nur, ,,Ruby Terrence von gegenüber hat die ganzen Bilder gemacht und auf mich aufgepasst. Seit ich fünf bin hab ich die meiste Zeit meines Lebens mit den Potters verbracht. Deshalb sind Lily, Albus und James für mich wie Geschwister. Harry ist ein wirklich guter Vater." ,,Und James ist deine große Liebe", zog er mich auf, wegen meines Eifersuchtsanfalls in Hogwarts. Ich wollte gerade etwas patziges erwidern, als ich die Stimme von Callum hinter mir sagen hörte: ,,Crucio!" Der Fluch war nur als leichtes Kribbeln zu spüren, wahrscheinlich weil Cal kein Zauberer war. Ich sah ihn doch tatsächlich Maddys Zauberstab halten. ,,So ein törichtes Kind", knurrte Grindelwald und ließ meinen Freund gegen die Wand fliegen, während irgendwas aus meinem Kamin purzelte. Ich sah erst nach Cal, der sich schon wieder hoch kämpfte. Respekt. Dann sah ich rüber zum Kamin und erkannte James, der sich die Asche von seiner Kleidung klopfte. ,,Und jetzt lässt du mieses Schwein Ruby gehen", sagte er mit einer recht bedrohlichen Stimme, ,,Oder du sitzt schneller in Azkaban, als du Quidditch sagen kannst." ,,Gleichzeitig tapfer und ziemlich dumm", murmelte Grindelwald vor sich hin, während dann auch noch meine Mutter die Treppe runter kam. Ich zuckte nicht mal mit einer Wimper, als ein grüner Lichtblitz aus meinem Zauberstab sie umfallen ließ, wie einen gefällten Baum. Sie war mir egal. Nicht jedoch Cal, als Grindelwald ihn ein zweites Mal gegen die Wand schleuderte und diesemla wurde er bewusstlos. ,,Ruby, ich weiß du steckst da drin", sagte James und für den Moment gelang es mir meinen Zauberstab unten zu halten, ,,Wir sind beste Freunde seit wir auf der Welt sind. Und ich..." ,,Okay, genug davon", sagte Grindelwald schließlich und ich konnte meinen Zauberstab nicht mehr unten halten. Aber ich konnte ihn zur Seite wegreißen, sodass James nur eine fette Wunde im Gesicht hatte und keinen explodierten Kopf. Ich hörte schnelle Schritte hinter uns und Grindelwald fragte mit einem fiesen Grinsen: ,,Wen soll ich zuerst töten?" ,,Meine mom ist mir egal, wie du vielleicht gemerkt hast", erwiderte ich darauf, ,,Aber wehe wenn du den Jungs nur ein weiteres Härchen krümmst! Dann kannst du genausogut mich töten." ,,Also gut, dann töte ich halt sie", sagte er schließlich, drehte mich um und ließ mich den Zauberstab auf meine beste Freundin richten, die da stand, wie paralysiert. Er setzte bereits zum Zauber an, doch ich nahm all meine Kräfte zusammen und warf meinen Zauberstab weg. ,,Bitte!", flehte ich dieses Arschloch doch tatsächlich an, ,,Ich mach alles, was du willst, aber tu meinen Freunden nicht weh!" ,,Ich verspreche es", sagte er tatsächlich und Maddy behielt uns im Auge, während Grindelwald meinen Zauberstab wieder aufsammelte, ,,Ich gebe dir einen Moment, um dich zu verabschieden." War ja klar. Er würde mich direkt mal entführen. Tatsächlich zog sich der Spinner zurück und ich selbst konnte mit Maddy reden: ,,Oben im Badezimmer findest du ein Fläschen mit der Aufschrift Diptamessenz. Ein paar Tropfen sollten reichen, um James Wunde zu heilen. Cal ist nur bewusstlos, der wird schon wieder. Und was dich betrifft, schmeiß für mich den Laden, während ich nicht in Hogwarts bin." ,,Nein Ruby!", sagte sie dann und ich sah Trauer und Entsetzen in ihren Augen, ,,Du bist meine beste Freundin bei Merlin und ich werde nicht zusehen, wie du dich für uns opferst! Das lass ich nicht zu. Ich kann dich nicht gehen lassen." ,,Dann sieh nicht hin", sagte ich sanft und legte ihr aufmunternd eine Hand auf die Schulter. Tatsächlich schloss sie die Augen und eine Träne kullerte über ihre Wange. Ich umarmte sie ein letztes Mal, bevor ich Grindelwald wieder die Kontrolle überließ. Deal ist Deal. Noch bevor Maddy ihre Augen wieder öffnete, waren wir verschwunden.
Maddys Sicht
Als ich die Augen wieder öffnete, war sie weg. Meine beste Freundin, Ruby McLean, hatte sich für uns geopfert. Ich nicht mehr klar denken, meine Sicht war von den Tränen ganz verschleiert, die nun in Wasserfällen über mein Gesicht strömten. Mir mit allen zehn Fingern durch die Haare fahrend lief ich die Treppe nach oben und suchte das Badezimmer. Ich fand es erst, nachdem ich fünf Türen aufgerissen hatte. Dieses Diptam fand ich zum Glück etwas schneller. Damit in der Hand rannte ich die Treppe wieder runter und schmiss mich neben James auf den Teppich. Mit zitternden Fingern schraubte ich das kleine Fläschen auf und träufelte ein bisschen von der Flüssigkeit auf die Fleischwunde in James' Gesicht, welche sich sofort schloss. Die Jungs kamen exakt im selben Moment wieder zu Bewusstsein. ,,Ruby!", riefen sie gleichzeitig aus. ,,Wo ist Ruby?", fragte James und sah mich mit einem Ausdruck in den Augen an, der über Verzweiflung noch weit hinaus ging. Verzweifelter als James Sirius Potter in diesem Moment hat wohl noch nie ein Mensch ausgesehen. Das war zu viel für mich und meine Nerven. Schluchzend brach ich endgültig auf diesem erstaunlich flauschigen Wohnzimmer zusammen. Ich wurde von zwei Seiten umarmt, während meine rechte Hand sich um meinen Zauberstab klammerte. Und die Möbel flogen in alle Richtungen. ,,Wir müssen sie finden", hörte ich Callum wie durch Watte sagen. ,,Ich hab ihr nie direkt gesagt, dass ich sie liebe", schluchzte James an meiner Schulter, ,,Ich hätte es tun sollen." ,,Wir finden Ruby. Und Grindelwald", knurrte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen und hielt meinen Zauberstab immer noch umklammert, ,,Dann werde ich diesen verfluchten Bastard zur Strecke bringen, dass schwöre ich auf das Ravenclawdiadem! Und wenn es verdammt nochmal das letzte ist, was ich tue!" Ich musste sie einfach finden. Ich musste sie einfach retten.
Rubys Sicht
Wir kamen in Paris auf der höchsten Plattform des Eiffelturms wieder raus. Es war schon dunkel, um diese Zeit war dort oben keine Menschenseele mehr. Der Ausblick war atemberaubend und wunderschön, doch ich konnte trotz aller Schönheit mich nur auf den Boden sinken und die Tränen fließen lassen. Über meine Gefühle hatte Gellert Grindelwald nunmal keine Kontrolle. Ich würde einen Weg finden, ihn zu besiegen. Und wenn es das letzte wäre, was ich tun würde. Ich musste sie alle vor ihm beschützen. Ich musste ihn wenn nötig töten.
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