18
Louis' POV:
Während Ella nach Harry sah, eilte ich ins Badezimmer, das glücklicherweise leer war, um meine blutende Nase zu verarzten. Liam kam mir direkt zu Hilfe und drückte mich auf den Rand der Badewanne, ehe er aus dem Medizinschrank die Erste-Hilfe-Tasche holte.
"Musste das mit Zayn sein?", fragte er genervt, woraufhin ich beleidigt die Arme vor der Brust verschränkte. "Er hat Ella und Harry-", wollte ich klarstellen, wurde jedoch von ihm unterbrachen, indem er einen Zeigefinger an meine Lippe legte. "Ich weiß. Ich hätte wahrscheinlich genauso reagiert."
Versöhnlich lächelte er mir zu, dann begann er, die Blutung zu stillen und zu identifizieren, bevor er einen Verband aus seiner sterilen Verpackung holte. Währenddessen warf ich einen eigentlich verträumten Blick aus dem Badezimmerfenster, wodurch ich auf den Parkplatz sehen konnte - wo ich Zayn entdeckte.
Sofort brodelte die Wut erneut in mir auf, wurde allerdings noch verstärkt, sobald ich auch Eleanor ausmachen konnte, die neben ihm stand und gelangweilt an einer Zigarette zog. "Was zur Hölle", schnaubte ich, Liam von mir stoßend und aufspringend, um nach draußen zu stürmen - immerhin hatte sich meine Vermutung bestätigt: El und Zayn steckten unter einer Decke, sonst würde diese Ziege neben ihrer angeblich besten Freundin sitzen und sie trösten, anstatt mit diesem Hurensohn zusammen zu rauchen.
Aber noch bevor ich die Haustür erreichte, hatte Liam mich eingeholt und hielt mich am Handgelenk fest, sodass ich zurück gegen seine Brust prallte. "Hier geblieben. Erst kommt deine Nase dran, danach kannst du Leute so viel verprügeln, wie du willst", zitierte er mich ins Bad zurück. Zwar fiel es mir schwer, nicht an die Decke zu gehen, doch ich blieb sitzen und kaum dass ich wieder frei gelassen wurde, steckte niemand anderes als Eleanor den Kopf durch die Tür.
"Habt ihr Ella gesehen?", fragte sie, weshalb ich sie böse anfunkelte. "Wag es ja nicht, ihr zu nahe zu kommen", zischte ich durch zusammengebissene Zähne, was sie eine Augenbraue heben ließ. "Bitte?" Ich kam ihr näher, sodass ich ihr geradewegs in die Augen starren konnte. "Zayn und du. Was läuft da zwischen euch?", wollte ich forsch wissen, wurde allerdings nur mit einem gespielt ahnungslosen Schulterzucken ihrerseits abgespeist, weshalb ich sie gegen die kühle Fliesenwand drückte.
"Ey!", beschwerte sie sich und versuchte, mich wegzuschubsen - erfolglos. Stöhnend verdrehte sie die Augen und zeigte mir den Mittelfinger. "Zayn und ich haben nur eine geraucht, falls du das meinst. Keine Ahnung, was du dir sonst einbildest. Bist du vielleicht eifersüchtig, weil du Ella gern für dich hättest?", fauchte sie, woraufhin ich nur dreckig lachen konnte.
"Ernsthaft jetzt? Geht das Gerücht immer noch rum, wir seien ein Paar?" Abermals hob sie die Schultern. "Man munkelt so einiges. Und ehrlich gesagt kann ich mir gut vorstellen, dass du auf sie stehst, so wie du abgehst."
Kopf schüttelnd ließ ich sie los. "Ich bin nicht eifersüchtig, ich checke nur, welch abgefucktes Spiel du spielst. Ich merk doch, wie neidisch du auf Ella in Wahrheit bist. Und Zayn zu daten, während sie ihn kennenlernt, ist echt eine miese Sache, um ihr weh zu tun."
Abfällig pustete sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und wandte sich anschließend von mir ab. "Ich würde so etwas nie tun", sagte sie mit lauernder Stimme. "Sie ist meine beste Freundin, ich würde ihr nie weh tun. Und ich würde zum Beispiel auch nie auf die Idee kommen, ihren Bruder zu ficken."
Mit diesen Worten verschwand sie und ich war erst zu baff, um zu realisieren, was sie da gerade tatsächlich gesagt hatte. "Ich würde zum Beispiel auch nie auf die Idee kommen, ihren Bruder zu ficken." Mal abgesehen von der schrecklichen Wortwahl, die in keinster Weise stimmte, lief mir ein kalter Schauer den Rücken hinunter - denn schließlich konnte sie nicht wissen, dass Harry und ich Sex gehabt hatten.
In meinem Kopf ratterte es und als ich wenige Minuten später das Wohnzimmer betrat, fühlte ich mich, als würde ich gleich in Ohnmacht fallen. Woher wusste sie das? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Harry davon erzählt hatte und Ella kam auch nicht in Frage, der wollte ich das ja erst später berichten.
Gerade wollte ich ebendiese zur Seite nehmen, da vernahm ich Eleanors Lachen, die neben ihr saß und ihre Hände auf deren Knie drapiert hatte, während beide über irgendetwas kicherten. Ein bitterer Geschmack breitete sich in meinem Mund aus und ich überlegte, ob ich jetzt allen vor die Füße kotzen, tatsächlich umkippen, heulen oder mit Harry reden sollte.
Weil mir die anderen Optionen viel zu unangenehm erschienen, entschied ich mich für letztere und ergriff rasch seine Hand, um ihn von der Couch zu ziehen. "Wir kommen gleich wieder", erklärte ich auf Ellas fragenden Blick hin, dann führte ich ihn auf die Terrasse, wo wir unsere Ruhe hatten.
Eigentlich hatte ich vor, mit dem Rauchen aufzuhören, zündete mir nun aber eine Kippe an, an der ich nervös zog, ehe ich sagte: "Eleanor weiß, dass wir miteinander geschlafen haben." Daraufhin folgten einige Sekunden, bis er schluckte. "Oh." Ratlos raufte ich mir die Haare. "Ich meine, sie könnte auch bluffen, aber das.... das wäre schon ein krasser Zufall", dachte ich laut nach, ehe ich bemerkte, wie bleich er plötzlich war.
"Das... sie kann das doch nicht wissen", stammelte er, weswegen ich ihn fürsorglich in den Arm nahm. "Bestimmt blufft sie nur. Ich meine, sie wird wohl keine Kamera in meiner Wohnung installiert haben", säuselte ich beruhigend und strich ihm immer wieder über den Rücken. "Und was wenn doch? Dann würde sie es garantiert jedem zeigen und dann wüsste es jeder und dann würdest du dich für mich schämen und dann-"
"Stop, bitte was?", stoppte ich seinen verzweifelten Redeschwall, woraufhin er zu schluchzen begann. "Wie kommst du darauf, ich könnte mich für dich schämen?", wollte ich ernst wissen. "Na ja... Ich bin doch blind und wusste gar nicht richtig, was zu tun war und-" Damit er nicht mehr weiter reden konnte, küsste ich ihn.
Sobald ich mich von ihm löste, wischte ich ihm mit einer Fingerkuppe die Tränen von der Wange. "Ich schäme mich nicht für dich. Niemals, verstehst du? Du bist wundervoll und ich habe es sehr genossen, mit dir zu schlafen."
"Ihr habt was?" Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Ella plötzlich neben uns stand, weshalb ich zuerst zusammenzuckte, ehe ich ertappt nickte. Daraufhin erhellte sich ihre Miene schlagartig und sie begann, breit zu grinsen. "Ich wusste es", flüsterte sie zu sich selbst, ehe ich ihre gute Laune dadurch dämmte, dass ich erwiderte: "Eleanor anscheinend auch." Nachdem ich ihr erläuterte, was Eleanor genau gesagt hatte, klappte ihr die Kinnlade hinunter.
"Bitte was?", hauchte sie ungläubig. Just in dem Moment trat auch Eleanor nach draußen, weshalb Ella sich sofort zu ihr drehte. "Woher wusstest du das von Louis und Harry? Und warum zum Teufel denkst du, zwischen uns würde was laufen?!", schrie sie fast, weshalb ich sie am Arm packte, aus Angst, gleich könnte die nächste Schlägerei losgehen.
Eleanor hingegen war die Ruhe selbst und runzelte die Stirn. "Du warst doch diejenige, die mich vollgeheult hat, wie eifersüchtig Louis doch sei. Und bei dem anderen hab ich bloß geblufft. Aber scheint ja gestimmt zu haben."
Und mit einem letzten süffisanten Grinsen verließ sie die Terrasse ebenso schnell, wie sie sie betreten hatte.
ugh ich bin unzufrieden mit dem kapitel, aber ich hoffe, ihr mögt es trotzdem. ich liebe euch. xx
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