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Ellas POV:
"Wir haben uns gestern geküsst." Harry saß am Samstagmorgen mir gegenüber am Küchentisch und eröffnete mir diese Neuigkeit genau in dem Moment, in dem ich an meinem Kaffee nippte. Zwar hätte ich es mir denken können, aber dennoch haute mich der Satz, weshalb ich mich verschluckte. Röchelnd schnappte ich nach Luft, ehe ich krächzte: "Echt?"
Etwas verlegen nickte er. "Bevor ich aussteigen konnte, hat er mich gefragt, ob er mich küssen darf." Lächelnd biss ich in mein Brötchen, da ich es mir durchaus vorstellen konnte, wie mein bester Freund neben ihm saß und innerlich betete, keine Abfuhr von Harry zu erlangen - was wahrscheinlich in hundert Jahren niemals passieren würde.
"Und? Wie wars?", bohrte ich nach, woraufhin er mich allerdings bloß mit einem Kopfschütteln abwies. "Du bist meine Schwester und als dein großer Bruder ist es meine Pflicht, dich von solchen Details zu verschonen", kicherte er, wofür ich meinen leeren Joghurtbecher, der neben mir stand, nach ihm warf.
"Ey! Lou hat mich gestern auch schon mit seiner Serviette abgeworfen, nur weil ich versucht hab, lustig zu sein!", beschwerte er sich, brach jedoch in der nächsten Sekunde in Gelächter aus, worauf ich einstimmte.
Eine halbe Stunde später hupte Louis vor unserer Einfahrt, bereit, uns wieder zum Malkurs abzuholen. Sobald er meinen Bruder erblickte, erhellte sich schlagartig seine Miene und ein rosaner Schimmer legte sich auf seine Haut. "Hey", begrüßte er ihn vorsichtig, ehe er ihm die Tür öffnete. Anhand seines Blickes, der an Harrys Lippen kleben blieb, dann aber doch wieder zu Boden wanderte, erkannte ich, dass er sich unsicher war, ob er Harry küssen sollte, weswegen ich mich neben ihn stellte und ihn, ein "Mach schon" zischend, in seine Richtung schob.
Glücklicherweise verstand er den Wink, sodass er mir nur zuzwinkerte und sich danach zu Harry hinunterbeugte, der bereits im Auto saß. Auf das Klacken des Anschnallgurtes folgte die erneute Frage von Louis, ob er ihn küssen durfte, was Harry zum Lachen brachte. "Das musst du nicht fragen", sagte er, wobei ihm das breite Lächeln im Gesicht anzuhören war, ohne dass ich es tatsächlich sah.
Zufrieden ließ ich mich auf die Rückbank plumpsen, während ich durch die Öffnung der Kopfstütze beobachten konnte, wie sich ihre Lippen behutsam aufeinander legte, fast so, als hätten sie Angst, einander weh getan. Jeder andere hätte vielleicht einen blöden Kommentar abgeben, jedoch war ich bloß froh, erleben zu dürfen, wie sich die beiden wichtigsten Menschen meines Lebens küssten - was nach einer Woche ihres Kennens wahrscheinlich schnell war, für mich hingegen eine halbe Ewigkeit gedauert hatte.
ich wollte doch noch updaten, bevor ich den flieger steige, deshalb ist das kapitel so kurz. der zweite teil folgt, wenn ich gelandet bin. lieb euch xx
widmung geht an KawaiixMeh ♥🙊
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