09

widmung geht an einen menschen, den ich eigentlich gerade erst kennengelernt habe, aber schon jetzt mag. ✨

Louis' POV:

"Und worauf hättest Lust?", fragte ich, ehe ich einen Schluck aus meiner Tasse nahm und dabei sah, wie er nach wie vor nervös den Kopf senkte. "Ich weiß nicht", erwiderte er schließlich, weshalb ich den Blick schweifen ließ und am Fenster hängen blieb, durch das die Sonnenstrahlen schienen und aussahen, als würden sie auf dem Glas der Scheibe einen Tanz aufführen.

"Wollen wir sparzieren gehen?", schlug  ich deshalb begeistert vor, dem er mit einem Lächeln auf den Lippen bejahte. "Ich zieh mich nur kurz um, dann können wir los", meinte er und verschwand somit nach oben.

Während ich auf ihn wartete, erhob ich  mich von meinem Stuhl, um mich ein bisschen umzusehen. Die große Küche war in hellen Tönen gehalten, verfügte über eine Kochinsel und ging nahtlos ins Wohnzimmer über, das nur durch den Esstisch getrennt war. Überall an den Wänden hingen  zahllose Fotos - die meisten von Harry und Ella.

Schmunzelnd schaute ich mir einige an und musste erkennen, dass Harry schon als Teenager total süß gewesen war. Hatte er momentan ziemlich lange Haare, hatte er früher kürzere, richtige Locken gehabt, die seine Grübchen betonten. Außerdem hatte er damals ein genauso herzliches Lachen wie heute, das mich selbst als, an der eigentlichen Situation des Fotos, Unbeteiligten ansteckte.

Auf einem Foto saßen er und Ella auf einer Wiese, sie im Schneidersitz vor ihm, seine Arme um die Schultern geschlungen. Zwar war das Bild ein wenig unscharf, aber dennoch konnte ich deutlich Harrys Augenfarbe ausmachen: ein tiefes, dunkles Grün, das mir einen Schauer den Rücken hinunter jagte, denn auch nach 24 Stunden, in denen wir uns nun persönlich kannten, konnte ich nicht begreifen, wie umwerfend er war.

Ein "Können wir los?" riss mich aus Schwärmerei, woraufhin ich mich umdrehte und zu Harry schaute, der im Türrahmen stand. Die schwarzen Skinnyjeans, die er bereits gestern getragen hatte, schmiegten sich an seine Kurven an und unterstrichen sie perfekt, genauso wie das weiße Shirt, das leicht durchsichtig war und so eine schemenhafte Aussicht auf seinen Oberkörper bot, der ebenfalls von Tattoos übersät war.

"Ist das eine Motte oder ein Schmetterling auf deinem Bauch?",  wollte ich amüsiert wissen, was ihn rot werden ließ. "Ein Schmetterling, aber ich muss zugeben, dass ich ihn inzwischen bereue", verriet er kleinlaut, weshalb ich kicherte. "Glaub mir, das kenne ich!"

Er hob eine Augenbraue. "Echt? Ella hat mir gesagt, dass all deine Tattoos total cool sind." Grinsend hakte ich mich bei ihm unter und führte ihn nach draußen, wo uns direkt eine Welle warmer Luft empfing.

Genüsslich atmete ich ein und sog den Duft der Blumen, die im Vorgarten blühten, ein, dann sagte ich: "Ja, aber ich trotzdem frage ich mich bei manchen Motiven, wie ich so naiv sein konnte, zu denken, sie ein ganzes Leben lang zu mögen."

"Na ja, da kann man sich ja nie sicher sein. Egal bei was", gab er zu Bedenken und klang mit einem Mal sehr ernst. "Nicht immer", entgegnete ich und lotste ihn an ein paar parkenden Autos vorbei, bevor wir einen Feldweg erreichten, der zu dem nahe gelegenen Wald führte.

"Bei was zum Beispiel?", hakte er überrascht nach, während er die Nase in den seichten Wind reckte. "Deiner Schwester. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich irgendwann aufhöre, sie zu mögen." Traurig seufzte er auf. "Bei ihr kann man sich ja auch sicher sein. Sie hat ein so gutes Herz und ist so wundervoll", sagte er, woraufhin ich stehen blieb und ihn zu mir drehte, damit ich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht wischen konnte.

"Wenn das so ist, kann man sich bei dir genauso sicher sein", erklärte ich überzeugt, doch er schüttelte bloß den Kopf, ehe er seinen Blindenstock fester umklammerte. "Dafür haben mich schon zu viele Menschen verlassen", flüsterte er bedrückt, weiterlaufend. Ich hingegen hielt ihn am Handgelenk fest, sodass er zurück taumelte und gegen meine Brust knallte.

"Ich bin mir aber sicher", säuselte ich, was er bloß mit einem Schnauben quittierte. "Warum bist du so nett zu mir?" Diese Frage ließ mich die Stirn runzeln. "Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich dich beeindruckend finde", wiederholte ich meine Worte vom vorherigen Tag, die ihn jedoch nur schlucken ließen.

"Ich kann das nur nicht nachvollziehen", murmelte er, dann riss er sich endgültig von mir los. Weil ich ahnte, wie nah er den Tränen stand, holte ich zu ihm auf, und um ihn abzulenken, bat ich ihn, mir den Geruch der Natur um ihn herum zu beschreiben.

Zwar zierte ein belustigtes Grinsen seine Mundwinkel, aber dennoch drehte er sich einmal um die eigene Achse und begann danach zu sprechen:

"Ich rieche die Rosen, die zu der Jahreszeit immer so schön aufgehen. Ich erinnere mich noch, wie Ella und ich als Kinder zum Muttertag hierher kamen und Mum einen Strauß zusammen gepflückt haben. Normalerweise wurden wir nie dabei erwischt, aber einmal hat unser Nachbar uns bei seinem Morgensparziergang gesehen und uns angeschrien, wir sollen uns ja verziehen und die Rosen in Ruhe lassen."

Während er erzählte, erhellte sich seine Miene und ließ mich mal wieder über diesen Mann und seine unbeschreibliche Schönheit staunen. Nachdem wir eine ganze Weile gelaufen waren, in der wir uns gegenseitig von unserer Kindheit berichteten, blieb ich erneut stehen, seine Hand ergreifend.

Seine Haare waren vom Wind zerzaust und seine Haut hatte einen rosigen Teint angenommen, der ihm einen entspannten Ausdruck verlieh, ihn jugendlich schön wirken lassend - noch mehr als sonst.

"Ernsthaft, wenn du dich selbst sehen könntest, würdest du verstehen, warum ich so beeindruckt von dir bin."

Scheu lächelte er, den Druck um meine Hand verstärkend. "Danke. Du kannst dir gar nicht ausmalen, wie viel mir das bedeutet."

Ellas POV:

"Danke für den tollen Vormittag!" Zayn war aufgestanden und schlüpfte noch schnell in seine Lederjacke, ehe er mir zum Abschied die Hand reichte, um danach das Café zu verlassen, in dem wir die letzten Stunden verbracht hatten.

Er hatte mir viel von seiner großen Familie erzählt und hatte mich so oft zum Lachen gebracht, dass ich wahrscheinlich morgen Bauchmuskelkater haben würde. Noch ganz verträumt blickte ich dem schönen Pakistani hinterher, wurde allerdings wachgerüttelt, als ich erkannte, wer ihn abholte.

Eigentlich hatte er gesagt, dass seine Cousine noch mit ihm shoppen gehen wollte - jedoch ähnelte die Frau, die er auf der anderen Straßenseite umarmte, von hinten verdächtig Eleanor. Aber anstatt mir weiter Gedanken darüber machen zu können, ob mir meine Wahrnehmung womöglich einen Streich gespielt hatte, antwortete ich Louis, der mir just in diesem Augenblick schrieb.

Louis: Deine Mutter ist gerade heimgekommen und hat mich rausgeschmissen, weil sie keine Fremden in ihrem Haus will. Harry ist beim Filmgucken eingeschlafen, ich hoffe, sie weckt ihn nicht. Wie läuft dein Date?☺

Sofort spürte ich, wie die Wut von gestern erneut in mir aufkochte und ich genervt aufstöhnte.

Ella: Mein Date war gut, und dein Vormittag mit Harry?  Oh Mann, das tut mir leid! 🙄 Ich rede mit ihr, wenn ich gleich zuhause bin. Wir sehen uns morgen in der Uni?

Während ich meinen Rucksack schulterte und nach draußen in die Mittagssonne trat, kam er online und schrieb mir gleich zurück.

Louis: Klar, bis morgen❤. Also seht ihr euch wieder? 😏 Sehr schön, war nur irgendwann müde und ist eingeschlafen. Er sieht dabei echt süß aus😅

Schmunzelnd lehnte ich mich gegen das Wartehäuschen der Bushaltestelle und sah vor meinem inneren Auge, wie Louis Harry zudeckte, bevor er sich vorsichtig rausschlich - ein durchaus süßes Bild.

sorry, dass es so lange gedauert hat, aber heute hatte ich nicht unbedingt eine kreative phase... ich hoffe, euch gefällt das kapitel trotzdem, auch wenn ich irgendwie unzufrieden bin.

mir ist so unendlich langweilig, habt ihr lust, mir ein paar fragen zu stellen? ich beantworte alles, hahaha.

ich liebe euch, fühlt euch gedrückt. xxx


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top