Früher ...
Früher ..., da war alles noch gut. Ich wusste nichts von all dem Leid auf dieser Welt. Ich war glücklich mit meinen Eltern! Ich wusste nichts von der Welt, wusste nicht, dass auch in der Realität junge Menschen sterben konnten, wusste nicht, dass nicht jeder Mensch gut war. Ich wusste eigentlich kaum was. Ich wusste nicht, dass sich Leute aus Hass und dem Wunsch nach Macht gegenseitig umbringen würden. Ich dachte, es wäre nur in all den Krimis so. Ja, früher ... Aber jetzt ... Es ist wie als würde ich all das Leid, was ich in meiner Kindheit nie hatte, auf einmal zurück bekommen.
Mein Freund hat mich für eine andere verlassen, ich bin in den Erzfeind meines besten Freundes verknallt, meine Eltern können sich nicht mehr an mich erinnern, bei den Weasleys fühle ich mich einfach nicht mehr wohl und Fred ist in der Schlacht um Hogwarts bei einer Explosion gestorben.
Der Krieg ... er hat mir alles genommen, Fred und George, die für mich wie Brüder waren, einen meiner besten Freunde, meine Eltern ... Würde Fred noch leben, dann würde George noch lachen. Vielleicht, vielleicht irgendwann wieder.
Selbst in Hogwarts fühle ich mich nicht mehr so wohl wie früher, ständig habe ich Albträume von Bellatrix und dem Malfoy Manor. Aber als ob das noch nicht genug ist, sind ausgerechnet Malfoy und ich Schülersprecher geworden und ich blöde Kuh verliebe mich in dieses Frettchen ...
Bevor ich noch weiter in diesen schlimmen Gedanken baden konnte, lief ich in jemanden rein. ,, Sorry.", murmelte ich leise und blickte kurz auf. Na toll, da war ich doch direkt in Malfoy rein gelaufen. Super, gedanklich bereitete ich mich schon mal auf ein ,, Schlammblut, pass doch auf wohin du läufst!", oder sowas ähnliches vor.
Aber nichts der Gleichen geschah, nein ganz im Gegenteil. Er hob eine Augenbraue und fragte besorgt, besorgt, er fragte mich besorgt: ,, Hey, Granger, bist du krank oder warum hast du dich gerade bei mir entschuldigt, dafür dass ich in dich rein gelaufen bin?" ,, Hm?", fragte ich mal wieder intelligent.
Super!
Er legte mir eine Hand auf die Stirn. ,, Okay, Fieber hast du schon mal nicht!", murmelte er vor sich hin. ,, Danke, dass wusste ich aber auch schon davor.", brummelte ich.
Plötzlich hatte ich keinen Boden mehr unter den Füßen und spürte zwei starke Arme an meinem Rücken. ,, Malfoy was tust du da?", fragte ich und konnte die Aufregung nur schwer unterdrücken. ,, Dich zu Madam Pomfrey bringen. Damit sie dich untersuchen kann ... nicht dass du irgendetwas schlimmeres hast.", sagte er nur und ging los.
,, Malfoy, lass mich auf der Stelle runter! Mir. Geht. Es. Gut! Ich war nur in Gedanken und ich bin heute dezent schlecht drauf!" ,, Granger! Hör auf um dich zu treten und zu schlagen!" ,, Erst wenn du mich runterlässt!" Er ließ mich wirklich runter, doch nur um mich dann im Brautstyle hochzuheben. ,, Malfoy! Was soll das?", fragte ich ihn wütend.
Durch sein Hemd spürte ich deutlich seine Muskeln an meiner Seite. Und obwohl er eigentlich mein Feind war, fühlte ich mich geborgen und sicher. ,, Dir kann es nicht gut gehen!", antwortete er mir auf meine Frage. ,, Ja, mir geht es nicht gut! Aber wie soll es mir denn nach einem Krieg gehen ... in dem ich fast alles verloren habe?" ,, Was hast du denn alles verloren?! Soweit ich weiß hast du das Wiesel als festen Freund gewonnen." ,, Ja ... aber er hat mich für eine andere verlassen und das nur ... weil ich nicht mit ihm schlafen wollte ...", sprach ich leise das aus, was mir schon ewig auf dem Herzen lag, ich aber noch keinem gesagt hatte. ,, Was?! Nur deswegen?!" ,, Ja, aber wenn ich ehrlich bin ... ich habe ihn schon länger nicht mehr geliebt ..." ,, Aber das ist dann doch nicht verloren ... Ich habe einen meiner Freunde verloren und mein Vater sitzt in Askaban.", zum Schluss hin; wurde er immer leiser. ,, Ich habe Fred verloren ... er ist im Krieg gestorben, ich habe es gesehen und konnte es nicht verhindern ... und mit ihm habe ich auch George verloren-", er unterbrach mich: ,, Ich dachte nur einer der Zwillinge ist gestorben?" ,, Schon ... aber George hat seit dem Krieg nicht mehr gelacht ... und sich immer mehr zurückgezogen ... die beiden waren für mich wie große Brüder." ,, Das tut mir leid." ,, Ich habe auch Tonks, Remus und meine Eltern verloren."
Mir rollte langsam eine Träne die Backe herunter. ,, Deine Eltern ... sie sind tot?", fragte er bestürzt. ,, Nein ... aber ich habe ihnen die Erinnerungen an mich genommen.", das erste Mal sah ich ihm ins Gesicht. ,, Die kann man doch wieder herstellen.", saget er und versuchte so gut es ging mir beruhigend über den Rücken zu streichen. Ich lag ja noch immer in seinen Armen, fiel mir in dem Moment auf. ,, Ich bekomme es nicht hin.", flüsterte ich leise. ,, Wenn du willst kann ich es ja mal probieren?", sagte er ebenso leise zurück. ,, Warum solltest du das tun?", fragte ich misstrauisch. ,, Jetzt hast du doch was, wo du drauf rumtrampeln kannst.", sagte ich und versuchte mich aus seinen Armen zu befreien. Doch er hielt mich fest und sagte: ,, Granger, ich weiß, ich habe viele Fehler gemacht ... aber ... ich will mich ändern. Und ich möchte mich vor allem bei dir entschuldigen. Es tut mir leid, was ich dir all die Jahre angetan habe und ich weiß, keine Entschuldigung kann das rückgängig machen, aber vielleicht kannst du mir ja doch irgendwann verzeihen. Und selbst wenn nicht, dann kann ich dir doch wenigstens in der Sache mit deinen Eltern helfen, um dich wenigstens ein bisschen zu entschädigen für die letzten Jahre.", er sah mir traurig in die Augen und ließ mich runter.
Ich schaute ihm in die Augen und in dem Moment wusste ich, dass er die Wahrheit sagte. ,, Malfoy ... ich glaube ich habe dir längst verziehen.", murmelte ich leise. ,, Echt?", fragte er erstaunt. ,, Ja ... ich weiß auch nicht wieso.", lächelte ich ihn leicht an. Und dann ... umarmte er mich.
Es war eine Umarmung, die mehr sagte als tausend Worte. Eine Umarmung die alles veränderte.
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Heute mal etwas später, sorry ^^
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