𝟙𝟘𝟠. ℝ𝕖𝕘𝕖𝕟, 𝕊𝕠𝕟𝕟𝕖, ℝ𝕖𝕘𝕖𝕟𝕓𝕠𝕘𝕖𝕟
Draco hatte manchmal das Gefühl, dass sich das Wetter nach seiner Laune richtete. Wenn er weinte, regnete es. Wenn er traurig gestimmt war und ihn nichts und niemand aufmuntern konnte, zogen graue Wolken über den Himmel hinweg und ließen kein Licht durchscheinen, der Himmel wirkte so trostlos und trüb wie Draco sich fühlte. War Draco wütend, stürmte es heftig und die Erstklässler mussten ihren Hüten hinterrennen, um sie rechtzeitig zu fangen, bevor die Peitschende Weide sie zerfetzen konnte. Wenn Draco jedoch mit guter Laune aufwachte, die sich im Laufe des Tages noch besserte, strahlte die Sonne und zauberte jedem Schüler in Hogwarts ein Lächeln ins Gesicht.
Natürlich vermutete Draco das nur, wahrscheinlich stimmte es gar nicht und das Wetter war so zufällig wie schon seit immer. Er stieg die Treppen hinab und eilte nach draußen. Er erinnerte sich an den Morgen. Er hatte Hermine Granger, ein hübsches Mädchen von Gryffindor, an ihrem Tisch gesehen und ihr zugelächelt. Nach dem Essen war er zu ihr geeilt, um ihr einen »Guten Morgen« zu wünschen. Dabei hatte er sein Getränk über seine Schuluniform gekippt. Auch ihre hatte etwas abbekommen. Hermine hatte leicht gelächelt, als würde es ihr nichts ausmachen. Draco hingegen war peinlich berührt wieder verschwunden.
Nun wusste er nicht, was er über diese Situation denken sollte. Einerseits hatte er sich blamiert. Ein heftiger Wind zerrte an Dracos Kleidung und Draco schüttelte sich. Andererseits hatte sie ihm freundlich zugelächelt. Ein Sonnenstrahl traf Draco direkt im Gesicht und blendete ihn für einen kurzen Moment.
Draco überlegte hin und her, zerbrach sich seinen Kopf und versuchte, herauszufinden, was Hermine nun über ihn dachte. Mochte sie Draco? War er ihr egal? War er ihr zu peinlich?
Seine Gefühle und Gedanken rasten umher und ließen ihn keine Ruhe.
Regen prasselte für ein paar Minuten auf die Erde nieder. Die Regentropfen waren dick. Die Luft roch nach Sommerregen. Draco atmete sie tief ein. Er liebte diesen Geruch genauso sehr wie Hermines Duft, wenn er ihr näher an sie herantrat und ihrer beruhigenden Stimme heimlich lauschte. Er beachtete die Wort kaum, da der Klang ihrer melodischen Stimme seine ganze Aufmerksamkeit verbrauchte.
Die Sonne kroch hinter den Regenwolken hervor und nun kämpfte die Sonne gegen den bewölkten Himmel um den Platz im Vordergrund. Allerdings hatten sie nicht mit dem Regenbogen gerechnet. Draco hatte für ein paar Minuten nicht hingeschaut, doch als er nun seinen Blick wandte, sah er die leuchtenden Farben des Regenbogens, die in einem Bogen vom Himmel abfielen.
Sie verblassten immer mehr, doch bis dahin genoss Draco dieses wunderbare Spektakel. So sah es also aus, wenn Sonne und Regen sich nicht entscheiden konnten.
Er war gespannt, wer sich nach dem Regenbogen nach vorne drängte.
Plötzlich sah er eine andere Person über das feuchte Gras der Ländereien spazieren. Hermine Granger war nicht von dem Regen abgeschreckt worden. Der Regenbogen hatte sie nach draußen gelockt.
Wie von einer Sonne angezogen trieb Draco auf Hermine zu. Die Sonne, die sich für ein paar Minuten vor die Wolken geschoben hatte, beleuchtete ihr Haar und ließ es wunderschön im Licht glänzen. Die Regentropfen in ihren Locken funkelten wie Edelsteine. Ihre Augen blickten sanft in seine.
Draco blinzelte. Die Sonne schien nun wieder wie an einem heißen Sommertag. Sie hatte sich gegen die trüben Wolken durchgesetzt. Er selbst war erfreut, Hermine zu sehen. Nun war er sich sicher, dass das Wetter seine Laune oder andersrum beeinflusste.
Schüchtern lächelte er ihr zu. »Wollen wir spazieren gehen?«, fragte er sie sanft.
»Gerne.« Hermine lächelte ihm zurück. Sie fand ihn also weder peinlich noch langweilig oder gleichgültig. Sie mochte ihn.
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