Der Raum der Wünsche nahm keine besondere Gestalt an, als Hermine ihn betrat. Er war klein, ein wenig beengend. Hermine setzte sich auf den Boden. Den zweiten Schüler in diesem Raum nahm sie gar nicht wahr. Und auch die dritte Person, die sich die Gestalt des Raumes gewünscht hatte, selbst aber draußen geblieben war, blieb unentdeckt von ihr.

Sie sah verloren aus, als sie auf dem Boden saß und bekümmert auf diesen schaute.

„Ist alles in Ordnung bei dir?", fragte der Junge leise und vorsichtig. Er wollte Hermine nicht erschrecken.

Nun rollte eine Träne über Hermines Wange. Der blondhaarige Junge entschloss sich, zu ihr zu gehen und hockte sich neben sie.

„Was ist los? Du kannst es mir erzählen." Draco strich sanft über Hermines Schulter.

„Fehlt dir Crabbe manchmal?", fragte Hermine unvermittelt.

„Natürlich."

„Mir fehlt Fred. Und Tonks. Ich vermisse so viele. Die Welt kommt mir manchmal so grausam und dunkel vor, dass es kaum auszuhalten ist." Hermine lehnte sich an Dracos Schulter.

„Das kann ich so sehr verstehen", meinte Draco. „Aber es gibt Menschen, die die dunklen Tage erhellen. Du erhellst meine dunklen Tage, wenn ich wieder an Crabbe denken muss und mich zu traurig und verloren fühle. Ich fühle mich in meinen Gefühlen eingesperrt, doch wenn ich dich sehe, öffnet sich eine Tür und hilft mir aus dem Kummer heraus."

„War das ein indirektes Ich-mag-dich?", fragte Hermine und ihrer Stimme schwang Hoffnung mit.

„Das war ein Du-bist-meine-Sonne-und-ich-liebe-dich."

„Wow, damit hätte ich nicht gerechnet", sagte Hermine. 

„Ich kann verstehen, wenn du nicht so fühlst wie ich oder wenn das nicht der passende Moment ist, doch ich platze."

Hermine näherte sich Dracos Gesicht und küsste ihn zaghaft. „Ich glaube, die Zeit ist genau richtig. Ich brauche einen Hoffnungsschimmer an meiner Seite, der mir sagt, dass das Leben weitergeht. Du kannst mein Sonnenschein sein."

Überglücklich sprang Ginny draußen vor der Tür in die Luft. Ihr liebstes Traumpaar war endlich zusammengekommen.

Auf dieses Treffen folgten weitere und die Sonne tauchte mit helle Licht wieder in das Leben der beiden.