11. Das Zimmer mit Balkon
Ich ging fröhlich durch die Gänge und begrüßte jeden, den ich kannte, mit einer Umarmung. Als ich gerade eben mit Harry in der Bibliothek gesprochen hatte, hatte er Folgendes gesagt:"Ron tut in letzter Zeit so geheimnisvoll und wirkt immer so verträumt. Und heute hat er die ganze Zeit davon geredet, es ihr zu sagen, also seine Gefühle zu beichten. Ich bin mir sicher, er meinte dich. Immerhin kommt es so oft vor, dass er mich fragt, ob du mir etwas über ihn erzählt hast und so. Ich sollte dich eigentlich auch schon ausfragen, ob du ihn hübsch findest, ob du ihn sehr magst, verliebt bist und so weiter. Also gestehe ihm endlich deine Gefühle für ihn."
Damit hatte er mich weggeschickt.
Jetzt ging ich zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors.
"Happy Birthday", sagte ich zur Fetten Dame, vevor sie anfangen konnte, über ihre Geburtstagsgeschenke zu reden. Nachdem ich durch das Gemälde geklettert war, tauchte ich in einer riesigen Menschenmenge wieder auf.
"Was ist denn hier los? Hallo? Antwortet mir auch jemand?" Ich versuchte, mich durch die Menge nach vorne zu schieben, da ich zu klein war, um etwas zu sehen, doch dies funktionierte nicht.
Also stieg ich auf einen Tisch.
"Hermine nicht!", schrie meine beste Freundin Ginny Weasley.
Doch zu spät. Ich hatte meine große Liebe Ronald Weasley mit Erzfeindin Lavender Brown knutschen sehen.
Ich wusste nicht, wohin ich plötzlich rannte, nur, dass ich rannte.
Außer Atem blieb ich dann in einem Raum stehen. Ich kannte dieses Zimmer. Es war in einem hohen Turm mit wunderbarer Aussicht. Ich schaute mich im Raum um.
Nachdem ich das letzte Mal hier war, war irgendetwas anders und ich erkannte auch schnell, was es war. Der Tisch vor mir. An den Wänden waren bequeme Sessel mit dazugehörigen runden Tischen verteilt und in der Mitte des Raumes stand nun dieser neue, rechteckige Tisch.
Ich schritt auf das Fenster mit Balkon zu und eine Sekunde später konnte ich schon Hagrids Hütte und dahinter den Verbotenen Wald sehen.
Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu, sodass ich eine wunderschöne, untergehende Sonne betrachten konnte. Mittlerweile saß ich auf dem Geländer und stellte mir selbst Fragen.
War ich glücklich? Nein.
Konnte ich mich nochmal verlieben? Bestimmt nicht. Mein Herz gehörte Ron.
Wollte ich ohne meine große Liebe weiterleben? Nein! Nein! Nein!
Erst jetzt wurde mir so richtig klar, dass Ron eine andere liebte und mir rannen die Tränen in Sturzbächen über das Gesicht.
Ich wollte nicht weiterleben.
Nicht, wenn Ron eine andere hatte. Diesen Schmerz könnte ich nicht ertragen.
Also holte ich tief Luft und sprach meine letzten Worte:"Lebt wohl, Mum, Dad, Harry, Ginny und Ron, meine große Liebe. Leb wohl, Welt."
Dann ließ ich das Geländer los.
Doch nichts passierte. Außer, dass 2 starke Arme mich an der Taille packten und mich in das Zimmer zogen.
"Hermine, so was kannst du mir doch nicht antun. Nicht du, Hermine."
Ich drehte mich um und sah Draco Malfoy vor mir stehen.
"Hermine, ich liebe dich doch. Seit der 3. Klasse." Und dann küsste er mich einfach.
Also ablenken konnte er richtig gut.
Und küssen auch.
Als ich mir jedoch vorstellte, ich sei Lavender und er Ron, riss ich mich los, nur um mich wirklich zu vergewissern, dass Draco mein Gegenüber war und nicht Ron.
"Du küsst wirklich gut, Draco", rutschte es mir plötzlich heraus.
"Dann zeig mal, wie gut du küssen kannst, Granger", sagte Malfoy und grinste arrogant.
"Na gut."
Und dann küsste ich ihn. Dieser Kuss war definitiv besser, als ich es mir jemals mit Ron vorgestellt hatte.
Viel, viel besser.
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