𝟙𝟛𝟚. 𝕍𝕠𝕣𝕙𝕒𝕟𝕘 (𝕋𝕖𝕚𝕝 𝟚)

Gewidmet an etoile494, weil du dir einen 2. Teil gewünscht hast :)

Seit Hermine bei einem geheimen Auftrag von Dumbledore ohnmächtig geworden und ein paar Flüche wegstecken musste, langweilte sie sich im Krankenhaus. Sie war noch zu schwach, um zum Unterricht zu gehen, weshalb Madam Pomfrey ihr Bettruhe aufgebrummt hatte. Alle paar Minuten warf Hermine einen Blick auf die Uhr, bis die Tür aufgerissen wurde und ein selbstbewusster Draco Malfoy hereinmarschierte.

»Na, was macht mein Mädchen?«, fragte er und ignorierte Madam Pomfrey, die aus einem Nebenzimmer aufgetaucht war und ihn erst versuchte, wegzuscheuchen und dann wegzuschieben. Er erreichte ihr Bett und setzte sich im Schneidersitz auf Hermines Beine.

»Ich habe schon auf dich gewartet. Du bist ganz schön spät dran. Verwandlung fängt doch gleich an«, bemerkte Hermine.

»Dafür musste ich auch durch das halbe Schloss hetzen«, erwiderte Draco. Madam Pomfrey zog an seinem Mantel und beschimpfte ihn, dass er Hermines Ruhe störte, doch beide achteten nicht auf sie.

»Wie war es im Unterricht?«

»Langweilig. Neville hat ein paar Zutaten, die nicht im Rezept standen, in seinen Trank gemischt und das Zeug ist an die Decke geschwebt. Es klebt dort wie Kaugummi.«

Hermine beugte sich neugierig vor. Madam Pomfrey ließ von den beiden ab.

»Ich gebe euch fünf Minuten. Wenn du dann nicht weg bist, sperre ich Miss Granger hier ein«, drohte Madam Pomfrey.

»Dann klettere ich durch das Fenster.« Draco zwinkerte ihr zu. »Niemand wird mich von meiner Zukünftigen fernhalten.«

Nach einem Kampf hatte Draco für sie beide beschlossen, dass sie heiraten sollten. Er wollte ihren Namen annehmen, um nichts mehr mit seiner Familie zu tun zu haben. Hermine hatte noch nicht zugesagt. Allerdings war sie nicht mehr abgeneigt von der Idee. Draco besuchte sie jeden Tag und berichtete ihr vom Unterricht. Er brachte ihr Blumen und – noch viel besser – Hausaufgaben mit. Und abends verzichtete er auf das Essen in der Großen Halle und brachte stattdessen sie zum Lachen. Wie sich herausstellte, konnte Draco nicht nur ein Gentleman, sondern auch ein Witzbold sein.

»Ich habe noch nicht Ja gesagt«, erinnerte Hermine Draco.

»Das wirst du noch. Dafür werde ich sorgen.« Draco zwinkerte ihr zu. »Ich meine, sprich es mal aus und hör dir an, wie es klingt. Draco Granger. Klingt doch melodisch, oder?«

»Kein bisschen«, fand Hermine und sprach diese Namenkombination ein paar Mal aus.

»Na gut, wenn das nicht bei dir zieht, dann denk bitte an einen langjährigen Feind von dir. Lucius Malfoy. Stell dir nur mal sein Gesicht vor, wenn wir verkünden, dass wir heiraten. Ich heirate ein wunderbares muggelstämmiges Mädchen. Mit unser Heirat geht die Linie Malfoy zu Ende. Kannst du sein Gesicht sehen? Das ist es doch wert, oder nicht?«

Hermine musste kichern. Als sie sich das vorstellte, kamen ihr weitere Bilder in den Sinn. Draco mit einem kleinen Mädchen im Arm, das er durch die Luft wirbelte. Es hatte blonde, buschige Löckchen und rehbraune Augen und es lachte. Dracos Augen strahlten und für eine Sekunde traf sein Blick Hermines. In seinem Blick lag nichts als Liebe. Als Hermine die Augen wieder aufschlug, rollte eine Träne über ihre Wange.

Sofort war Draco an ihrer Seite. »Hey, ist alles in Ordnung?«

Sein Daumen strich über ihre Wange und wischte die Träne fort. Hermine fragte sich, wann Draco so zärtlich geworden war. Draco und sie hatten angefangen, sich zu vertrauen und je öfter er sie besuchte, umso mehr mochte Hermine ihn.

»Das sind keine Trauertränen, sondern Glückstränen.«

»Ich habe doch von Anfang an gesagt, dass ich dich glücklich machen werde.«

»Du hast gesagt, dass du mich aus dem Weg schaffen musst, um an Harry ranzukommen«, widersprach Hermine.

»Aber nur, weil ich nicht wusste, was für ein Idiot mein eigener Vater war und ich es erst im Kampf begriffen habe.«

Hermine nickte.

»Die fünf Minuten sind jetzt vorbei«, rief Madam Pomfrey und kam mit einem Besen in der einen und erhobenem Zauberstab in der anderen auf Draco zu. Es sah ziemlich ulkig aus.

»Einen Moment noch«, sagte Draco und beugte sich zu Hermine. Als seine Lippen ihr Ohr streiften, jagte eine Gänsehaut über Hermines Körper. »Ich habe dir was mitgebracht.« Draco schob ein Bündel Zettel und ein Buch unter Hermines Decke. Dann gab er ihr einen Kuss auf die Wange und entfernte sich von ihm. Mit einem breiten Grinsen drückte Hermine das Buch an ihre Brust und schaute Draco zu, der von Madam Pomfrey zur Tür gescheucht wurde.

»Was ist das?«, fragte Madam Pomfrey, als Draco über die Schwelle geschritten war.

»Was meinen Sie?«, fragte Hermine unschuldig, doch Madam Pomfrey eilte auf sie zu und entdeckte das, was Draco ihr gegeben hatte.

»Das hat aber nichts mit der Schule zu tun, oder?« Madam Pomfrey drehte sich zu Draco um, der immer noch an der Tür stand, um sein Mädchen zu beschützen, wenn es nötig war. »Ich mache meine Drohung wahr, Sie Bengel!«, rief sie und mit dem Besen rannte sie in kleinen Schritten auf die Tür zu.

Hermine verbarg ihr Grinsen hinter dem Zaubertränkebuch. Dracos Notizen zur Stunde würde sie lesen, sobald Madam Pomfrey im Nebenzimmer verschwunden war. Das Buch wanderte durch Hermines Hände. Ihre Ausgabe davon hatte sie als Ausrede bei ihrem Kampf gegen Draco benutzt.

Als Madam Pomfrey wieder zu ihr zurückkehrte und ihr Strahlen entdeckte, warf sie ihr einen vernichtenden Blick zu. »Na wag es dir, Mädchen! Wenn du es dir mit mir verscherzt, dann packe ich dir zwei Tage Bettruhe drauf.«


Es wird noch einen dritten Teil geben ^^

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