Dramione

Die Sonne schien durch die Jalousien und warf auf die Bettdecke ein Streifenmuster aus Licht und Schatten. Draußen war es angenehm warm und nicht allzu schwül. Man konnte sagen, dass es allem in allem ein perfekter Morgen war, an dem man sich gemütlich im Bett räkelte und später mit einem Kaffee und seiner Familie gemeinsam am Frühstückstisch saß.
Nicht aber für Draco.
„Papaaa! Steh endlich auf!" jaulte eine Stimme Draco Malfoy ins Ohr. Er murrte nur und drehte sein Gesicht dem Kissen zu, doch als etwas kleines, jedoch schweres sich auf ihn fallen ließ, und zwar mit Anlauf und einem satten Sprung, gab er schließlich auf. Müde blinzelte er den kleinen Jungen vor sich an. Er hatte unverkennbar hell-blondes Haar, welches relativ kurz geschnitten war und ihm leicht die Stirn verdeckte. Das Haar war leicht gewellt, was den Jungen – und das sagten viele, vor allem seine Großeltern, wie einen kleinen Engel aussehen ließ. Im Moment wohl eher ein kleiner Racheengel, denn trotzig blitzten ihm zwei grau-blaue Augen an. Merlin! Als würde er in seine eigenen Augen schauen! Nur die Wissbegier und die Liebe zu Büchern und auch Eigenschaften, wie sich überall einmischen zu müssen, überhaupt alles wissen zu müssen und zum Beispiel das Temperament hatte der kleine ganz eindeutig von seiner Mutter.
„Scorpius..." murrte Draco und musterte seinen Sohn, während er ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. „Weißt du eigentlich wie spät es ist? Dein Vater braucht seinen Schönheitsschlaf!"
„Aber Papa! Mama sagt, dass du deinen faulen Hintern aus dem Bett bewegen sollst! Schließlich wäre es ja schon 9 Uhr." Erwiderte sein Sohn.
„Was?! So spät!? Wieso hat deine Mutter mich nicht geweckt! Na dann komm schnell!" Draco stand auf und packte Scorpius und hob ihn auf den Arm, während er aus dem Zimmer, hinaus auf den Flur lief.
Scorpius kicherte und schlang seine Arme um den Hals seines Vaters.
„Ach und Scorpius ..."
„Ja?"
„Achte auf deine Wortwahl mein kleiner. Du weißt ja, Malfoys reden nie unangebracht."
„Ja, Paps" grinste ihm sein Sohn entgegen.
In der Küche, die im Untergeschoss lag, wartete bereits das Frühstück und ein gedeckter Tisch auf sie.
„Mama siehst du, ich hab Papa aus dem Bett geholt!" freute sich Scorpius und Hermine erhob sich aus dem Küchenstuhl mit einer Kaffeetasse in der Hand und drückte beiden, Ehemann und Sohn einen Kuss auf die Lippen.
„Heute ist dein großer Tag mein Süßer! Aber lass uns erstmal frühstücken!" Sagte Hermine und klatschte in die Hände.
So setzten sie sich alle an den Tisch und warteten. Sie warteten und das war ungewöhnlich. Naja fast, denn dies passierte rund einmal jedes Jahr.
„Wie immer muss sie bereits mit perfekt gepacktem Koffer und angezogen an diesem Tag herunterkommen. Das hat sie von dir." Sagte Draco zu Hermine, welche lachte und ihm einen Kaffee in die Hand drückte.
„Ja das mag stimmen, doch hat dieses Mädchen zu viel von ihrem Vater geerbt."
„Man kann nie genug von mir erben!"
„Wenn du das sagst" zwinkerte sie und beide schauten auf als sie ein Poltern auf der Treppe hörten.
„Da kommt unsere kleine Dame ja." Sagte Draco und kurze Zeit später betrat ein dreizehn-jähriges Mädchen die Küche. Lange blonde glatte Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und braune Augen musterten sie. Sie hatte die Lippen, Augen und Wangenknochen ihrer Mutter, jedoch das glatte und blonde Haar ihres Vaters geerbt, sowie das manchmal etwas arrogant wirkende Lächeln und alles in allem hatte Hermine recht – sie hatte etwas zu viel von ihm geerbt. Nicht, dass er darauf nicht insgeheim sehr stolz wäre, nein er war sogar ziemlich stolz auf sie und er hatte manchmal das Gefühl, dass er mit ihr besser auskam, als Hermine mit ihr. Nun gut, man sagt ja nicht oft genug, dass Mutter- Tochter Verhältnisse manchmal etwas in die Richtung „Zickig" verlaufen. Rose war vom Typ her wie ihr Vater. Sie konnte jedoch durchaus freundlich sein aber auch ziemlich arrogant und besserwisserisch – eine Mischung aus beiden Persönlichkeiten ihrer Eltern. Sie war ehrgeizig, ausgezeichnet in der Schule und was nach Dracos Meinung das Beste war, eine Slytherin.
„Da ist ja unsere kleine Slytherin." Sagte Hermine zu ihr und Rose grinste und gab allen dreien einen Kuss.
Ja sie war stolz darauf in dasselbe Haus wie ihr Vater gekommen zu sein, obwohl sie natürlich auch mit Gryffindor gerechnet hatte. Heute würde ihr zweites Jahr an Hogwarts beginnen und sie war schon sehr aufgeregt und freute sich, ihre Freunde wieder zu sehen, neues zu lernen und Abenteuer zu erleben. Sicher, ihre Eltern zauberten aber für sie würde es noch lange dauern, bis sie außerhalb der Schule zaubern durfte. Rose liebte Magie und vor allem schuppige Tiere. Ja Drachen waren ihre absoluten Favoriten unter den magischen Geschöpfen. Natürlich kannte sie auch Muggel Dinge und sie liebte es, fernsehen zu gucken, Nintendo zu spielen oder am Computer Filme oder dergleichen zu schauen, doch Magie war halt einfach Magie. Sie liebte das Fliegen aber Quidditsch würde sie niemals spielen, denn nach ihrer Meinung war es zu gefährlich und ein Sport für Männer.
Scorpius liebte bereits jetzt dieses Spiel, er und sein Vater besuchten oft die Spiele ,Scorpius beherrschte schon jetzt das Fliegen und die Regeln des Quidditsch. Hermine verbot es beiden jedoch strickt, es zu spielen, bis Scorpius es offiziell in Hogwarts lernen würde. Oh und wie beide, Vater und Sohn geschmollt hatten. Rose fand dies einfach nur zum tot lachen. Aber man widersprach ihrer Mutter lieber nicht – das hatte sie gelernt und auch ihr Vater gab zuletzt immer nach. Nach ihm wollte er keine Streit, doch Rose und selbst Scorpius wussten, dass sie an Argumenten nicht zu übertreffen war und höchstens Scorpius konnte mit seinem Hundeblick jeden erweichen.
„Guten Morgen!" Sagte sie fröhlich, während sie sich ihren Umhang glatt strich und stolz in die Runde blickte.
„Ich will auch in dein Haus! Es ist so cool! Ich habe so viel über die Häuser gelesen und ich finde es am besten! Selbst Opa und Oma waren in Slytherin und Papa natürlich!" plapperte Scorpius mit glänzenden Augen und Hermine schüttelte den Kopf.
„Dass meine Kinder mal nach Slytherin kommen würden, hätte ich nie gedacht. Aber Rose meine Süße, du passt ziemlich gut dorthin, obwohl du jedoch auch die Eigenschaften einer Gryffindor an den Tag legst... aber ich verstehe dich! Behandele nur die anderen Schüler nicht so, wie es dein Vater getan hat. Er war ein Großkotz." Lachte Hermine und hörte, wie Draco sie ansah und schnaubte.
„Ja Mama ist gut."
„Aber Scorpius,du musst dem Hut vertrauen und nicht seine Entscheidung anzweifeln, egal in welches Haus du auch kommen magst." Sie strich ihm über den Kopf.
„Aber auch wenn... ich liebe alle meine Schlangen" sagte sie und grinste ihren Mann an, welcher lasziv zurückgrinste und die Brauen hob.
„Wir werden sehen, ob unser kleiner auch eine Schlange ist. Das Haus macht noch lange nicht den Zauberer aus, merkt euch das. Eine Gryffindor – eine Löwin hat einen Slytherin geheiratet und das ist der Beweis dafür, dass man trotzdem in anderen Häusern Freunde haben kann." Sagte Draco und sah seine Kinder an.
„Jap Paps" stimmte Scorpius ein und lächelte.
Irgendwie stimmte es beide Eltern auch traurig, da sie nun beide Kinder für ein Jahr nicht sehen würden. Als Rose weg war da hatten sie immer noch Scorpius dem sie ihre volle Aufmerksamkeit schenken konnten, aber nun würden beide Kinder nicht daheim haben. Hermine seufzte.
Immerhin konnten sie oder vielmehr sie allein sich nun mit den Potters treffen. Das Verhältnis zwischen Draco und Harry war zwar besser geworden, doch grün waren sich die beiden nie wirklich geworden. Die Überraschung, dass Hermine sich außergerechnet ihm zugewandt hatte, fasste Harry am Anfang nicht grade positiv auf ,aber sie war sich sicher, dass eben dies dazu beigetragen hatte, dass sich die beiden In Zukunft besser verstehen würden, nein vielmehr mussten, denn Harry würde ihre lange Freundschaft bestimmt nicht wegen Draco aufgeben und so mussten sich beide Männer arrangieren. Nun war da noch Ronald Weasley. Man konnte nicht direkt sagen, dass er Bescheid wusste, denn als sie noch zusammen gewesen waren, hatte er ihr vorgeschlagen mit nach Amerika zu kommen, da er dort ein Angebot als Auror erhalten hatte. Sie aber wollte England nicht verlassen und so war ein weiterer Grund gefunden, die Beziehung zu beenden. Einer der weiteren Gründe war, dass ihre Beziehung nicht ganz auf beiden Beinen stand, denn Hermine für ihren Teil hatte die Vorzüge eines gewissen Blonden erkannt. Nicht, dass sie Ron betrogen hatte, das wäre unter ihrem Niveau gewesen, nein. Während Ron damit kämpfte ihr endlich zu sagen, dass er sie liebte und sich darüber klar zu werden, was er wollte, hatte sie nach einem Jahr langsam die Geduld verloren. Schließlich wartete man nicht ewig und so ergab es sich, dass sie sich mit ihrem Kollegen anfreundete, der zufälligerweise später ihr Mann werden würde. Oh wie absolut fantastisch sie es fand, als ER das Büro betreten hatte und sie sich nur dachte, dass sie diesen elenden Bastard wohl nie ganz loswerden würde. Hätte man ihr zu diesem Zeitpunkt gesagt, wie ihre Zukunft aussehen würde, abgesehen von ihren wunderbaren Kindern, hätte sie sich wohl mit einem der unverzeihlichen Flüche den Rest gegeben. Ron zog also widerwillig in ein Apartment in New York ein, da er für seinen Teil Hermine immer noch liebte und trotz der Trennung mit ihr zusammen sein wollte. Irgendwie hatte es sich so ergeben, dass sie ihm niemals etwas von Draco erzählt hatte denn sie wusste, dass es ihm das Herz brechen würde und dass er ihr es erstens: nicht glauben würde und zweitens: sofort herüberkommen würde, seine Zukunft aufgeben oder ähnliches und natürlich einen riesigen Streit mit Malfoy anfangen. Einen Hahnenkampf zwischen zwei Sturköpfen konnte und wollte sie nicht ertragen, denn schließlich war Ron ihr bester Freund neben Harry, der ja mit seiner Schwester verheiratet war. Es würde alles komplizierter machen, als ohnehin schon war. Und irgendwie war auch der Kontakt auf die große Distanz mit der Zeit abgeklungen. Apparieren war über den Atlantik nicht ungefährlich und vor allem auch nicht einfach. Dazu kam, dass Hermine nicht dazu bereit war ein Flugzeug zu betreten, denn sie hatte schon allein Angst auf einem Besen zu fliegen und da würde sie  bestimmt nicht in einen großen Metallvogel steigen, wie es Draco immer nannte. Er fand großen Gefallen daran, mit einem Flugzeug zu fliegen und war schon dabei sich eins zu kaufen als Hermine ihn erwischte und ihn damit ermahnte, dass er sich ja nicht gleich alles kaufen müsste. Sicher sie waren reich, da er der Erbe seiner Familie war, doch das wusste bereits die Zauberer Welt und die Muggelwelt sicherlich auch, denn ihr Haus sah nicht im geringsten aus, wie eine Bruchbude. Viel mehr war es eine große Villa. Auch liebte es ihr Mann sich in ein Auto mit hoher Geschwindigkeit zu setzten und die Muggelwelt in Angst zu versetzten. Ja natürlich musste er den teuersten, schwarzen BMW kaufen und ihr gleich einen dazu – wenn auch in weiß. Die Kinder fanden es natürlich klasse und Scorpius entwickelte, typisch für einen Jungen , eine Liebe für Autos und Geschwindigkeit. Und zack, war ein schwarzer Rennbesen gekauft.
Zurück zu Ron. Er wusste natürlich, dass Harrys und Ginnys Kinder heute abreisen würden und schließlich war er ihr Onkel. Albus würde heute eingeschult werden und Ron bestimmt kommen, da er letztes Mal keine Zeit hatte – wieso auch immer. Hermine hatte ein wirklich sehr schlechtes Gewissen und ein ungutes Gefühl. Harry und Ginny hatten ihm nichts von Hermines Liebesleben und ihrer späteren Zukunft erzählt auch wenn Ron danach gefragt hatte. Sie sagten, dass alles in Ordnung war und sie es nicht genau wüssten.
Aber sie wusste, dass der Tag der Abrechnung, wie sie es so schön nannte, irgendwann kommen würde und sie hatte das Gefühl, dass es heute sein würde. Davon würde sie sich aber nicht runterziehen lassen, denn schließlich war es Scorpius großer Tag. Sie müsste ja nur den Bahnsteig überleben auch wenn sie wusste, dass sich ihr Mann ganz bestimmt nichts von Ron sagen ließ. Schließlich mochten sich beide auf den Tod nicht leiden und sie wollte es sich gar nicht vorstellen, wie peinlich es enden würde... oder noch schlimmer in einem Duell, welches Ron ganz bestimmt verlieren würde. Zum anderen war sich Hermine auch sicher, dass sich Draco benehmen würde, denn schließlich legte er Wert auf Etikette und war mit den Jahren noch besser geworden eine kalte Maske auf zusetzen. Und sie musste in diesem Fall natürlich hinter ihrer Familie stehen. So war es jetzt nun mal auch wenn Ron es bestimmt nicht direkt auf Anhieb nachvollziehen werden würde. Vielmehr würde er wie ein Vulkan ausbrechen. Oft wollte sie es ihm sagen, da sie Schuldgefühle ihm gegenüber hatte aber sie konnte ja schlecht zu ihm gehen und sagen „Hey Ron es tut mir leid aber ich bin nicht nur mit Draco Malfoy befreundet, nein, sondern ich hab ihn geheiratet und zwei wunderbare Kinder mit ihm." Bestimmt nicht.
„Mama?"
Sie schreckte aus ihren Gedanken und sah Rose an, welche fragend eine Augenbraue hochgezogen hatte und so genauso wie ihr Vater aussah, wenn er es tat – so schön arrogant.
„Mach nicht dieses Gesicht Rose, ich war in Gedanken."
„Ich hab doch nur gefragt!" schnappte Rose und handelte sich einen Blick von ihrem Vater ein, der ihr zwar viel durchgehen ließ, da er seine Tochter liebte aber es trotzdem nicht schätzte, wenn man sich gegenüber den eigenen Eltern nicht angemessen verhielt. Sei es sein Vater schuld gewesen aber man konnte ihm nicht vorenthalten, dass sein Sohn eine gute Erziehung genossen hatte. Ja Lucius war am Anfang auch kein wirklich einfacher Fall gewesen. Nach dem Krieg war ihm nichts anderes über geblieben als seine Ansichten drastisch zu ändern, anfangs viel es ihm nicht wirklich leicht und Draco hatte es ihm mit Hermine auch nicht wirklich leichter gemacht. Jedoch hatte Draco ihm klar gemacht, dass er seinen Sohn verlieren würde, wenn er sich nicht ändern und seine Entscheidung sie zu heiraten akzeptieren würde. Er gab also nach und Draco war ungemein erleichtert, dass ihn seine Mutter unterstütze, da sie zwar auch eine Todesserin war, jedoch nie fanatisch hinter dem Reinblütersein stand, wie es sein Vater zu pflegen schien. Draco hatte bereits im Krieg erkannt, dass es Unsinn war, Menschen nach ihrem Blut zu beurteilen. Und als sie nach der Hochzeit Rose bekamen, änderte sich das Verhältnis zwischen seinem Vater und Hermine drastisch – und zwar ins Positive. Es war fast schon erschreckend und Narcissa und Draco waren sich sicher, dass es sein Vater wohl am meisten schätzte, dass sich das Blond durchgesetzt hatte. Hermine schätzte Lucius und er musste auch zugeben, dass er Dracos Ehefrau auch zu schätzen lernen musste, denn sie war als schlauste Hexe ihrer Generation bekannt. Zwischen Rose und ihm stand nichts. Er liebte seine Enkelin und natürlich auch Scorpius.
„Rose freust du ich schon?" Fragte ihr Vater sie.
„Natürlich ich hab schon die Tage gezählt! Ich liebe es Zuhause aber Hogwarts...."
„... ist Hogwarts. Ja ich weiß, man muss sich dort einfach wohl fühlen." Beendete Draco ihren Satz und sie strahlte ihn an.
„Und endlich werde ich auch dort hingehen und Zaubern lernen!" Freute sich ihr kleiner Bruder, während er ein Marmeladenbrot aß und grinste.
„Jap, das wirst du" ,sagte sein Vater und wuschelte ihm durch das Haar.
„Ich hoffe nur, dass mein kleiner Bruder in mein Haus kommt, denn ich will ihn nicht als Rivale haben." Sagte Rose und grinste ihren Bruder an.
„Ja ich würde dein Haus im Quidditsch niederkokeln!" Lachte Scorpius und alle stimmten mit ein.
„Draco ich würde mich ja mal beeilen, wenn wir rechtzeitig los wollen. Der Hogwartsexpress wartet gewiss nicht." Lachte Hermine und er schreckte auf, trank den Kaffee und beeilte sich ins Bad zu kommen, denn anscheinend war er von allen am spätesten dran. Als die Kinder mit Essen fertig waren, räumte Hermine mit Rose den Tisch ab und bedeutete ihren Kindern zu warten, bis sie und Draco fertig waren. Scorpius war fertig angezogen und der Koffer gepackt und seine Schwester war bereits wie es schien Stunden vorher fertig gewesen. Typisch Mama hatte Draco ihr einmal gesagt, worauf sie nur gelächelt hatte. So warteten beide unten und während Rose noch einmal ihre Sachen durchging und schließlich irgendwas im Garten zu holen, spielte Scorpius mit seinem Plüschtier, einem grünen Drachen, den er stolz überall hin mit sich nahm.
Es schellte an der Tür. Es schellte nicht wirklich, denn sobald man mit dem Willen das Grundstück zu betreten durch das große Eingangstor vorbei an dem Löwen, der sich im Kampf mit einer Schlange befand gegangen war und die große Treppe empor stieg, konnte man im Inneren des Hauses ein Geräusch hören. Hermine fand es recht „typisch Malfoy", doch nach einiger Zeit gefiel es ihr selbst ganz gut und sie begann mit Draco das Haus umzugestalten. Das schwarze Tor war elegant geschwungen und fein verziert und in der Mitte prangte in elfenbeinfarbenweiß die Hausnummer. Danach folgte eine große Rasenfläche, die ein mit weißen Natursteinen gepflasterter Weg durchzog, der direkt zur Villa führte. Blumen in allen Farben schmückten dazu die Villa, welche einmal komplett von einem Blumenbeet umrundet war. Zwei Drachenstatuen flankierten den Eingang und sie waren die Schützer des Hauses. Viele Zauberer Familien hatten Wächter, doch sich gleich zwei Statuen dieser Größe und dazu noch Drachen als Wächter zu leisten, konnte man nur anerkennen. Dazu schienen die beiden weißen Drachen den Besucher eingehend zu mustern, bevor sie ihn gewähren ließen. Natürlich magische Figuren, doch durfte man ihre Kraft niemals unterschätzen. Nicht umsonst waren sie die Wächter des Hauses. Magische Statuen verließen zwar nie und nur bei dem Bedarf ihrer Aufgabe das Haus zu schützen ihr Podest aber bewegen konnten sie sich trotzdem. Und erst recht Drachen waren nochmal etwas spezieller in diesem Punkt. Statuen, die Drachen waren, schlüpften tatsächlich aus Eiern. Man konnte also sagen, dass man einen kleinen Hausdrachen besaß, wenn man so eine Statue besaß. Allerdings waren die Drachen nicht ganz billig und man musste das Ei kaufen und die Statue selbst an das Haus binden, indem man sie auf ihrem Podest schlüpfen ließ und mit ihr einen Bann einging. Eigentlich war es simpel, doch der Bann verband die Statue mit ihren Besitzern und man hatte den Schutz des Wesens, das das Haus schützte, immer für sich. So legten sie den Kopf schief, zischten und raschelten mit den Flügeln als der Besucher, sie misstrauisch anblickend zwischen ihnen hindurchschritt.
So war sich Ron wirklich nicht sicher, ob Hermine wirklich hier wohnte. Sie hatte zwar einen guten Job im Ministerium, sogar eine sehr hohe Stelle ,aber das sie sich derartiges leisten konnte, verwunderte ihn. Vor allem, dass sie in solch einem eleganten Haus wohnte. Er dachte immer, dass sie später einmal ein Zuhause, wie den Fuchsbau vorziehen würde, doch wie er selbst wusste, Geschmäcker änderten sich. Jedoch war er umso mehr überrascht als ein kleiner Junge mit weiß-blondem, welligem Haar in der Tür stand und ihn aus blauen Augen anstarrte.
„Ähm..." Machte Ron, denn der Junge brachte ihn etwas aus der Fassung.
„Wer sind Sie?" Fragte ihn der Junge und schaute ihn offen an.
„Mein Name ist Ronald Weasley und ich suche eine Hermine –..."
„Ach ja dann sind Sie hier richtig! Kommen Sie!" sagte der junge fröhlich und gewährte ihm Einlass. Die Drachen nickten dem Jungen zu und er schloss die Tür.
Schweigend ging der Junge ins Wohnzimmer.
Bevor Ron etwas sagen konnte, hörte er eine schneidende Stimme fragen: „Scorpius! Wie oft haben wir dir schon gesagt, dass du nicht irgendwelchen Fremden die Tür aufmachen sollst! Und sag mir jetzt nicht, dass die Drachen sich nicht bewegt haben! Soll ich es Papa erzählen? Dann darfst du nicht mit nach Hogwarts!"
„Nein! Bitte! Ich mache alles!" Schrie der Junge zurück.
Ron schaute auf das Mädchen. Dieses Mädchen erinnerte sie an jemanden von ihrer Art her, denn sie achtete anscheinend auf die Hausregeln ihrer Eltern, hatte eine schneidende Stimme und auch ihre Haare, Augen und das Gesicht kamen ihm bekannt vor. Anscheinend hatte Hermine etwas Kinder?
„Seid ihr... Hermine Grangers ...Kinder? Oder seid ihr zu Besuch...nein eher unwahr-..."
„Was glauben Sie? Es tut mir leid, mein Bruder hält sich nicht gerne an Regeln. Mein Name ist Ro-..." Doch weiter kam sie nicht.
„Rose! Wieso schreit ihr hier unten so herum?" Kam es von der Treppe.
„Oh nein..." Hauchte sie .
„Es hat an der Tür geschellt und dieser Mann-..."
„MALFOY?!?!" brachte Ron geschockt hervor.
Draco wandte sich zu ihm um und verzog abschätzig das Gesicht. „Weasley? Was in Gottes Namen tust du in meinem Haus? Außerdem begrüßt man den Herrn des Hauses nicht erschrocken, denn wen anderes sollte man in dem Haus erwarten als den Besitzer selbst oder zumindest Angestellte? Aber was kann man von einem ungehobelten Rotkopf schon erwarten aber was mich interessieren würde... woher weißt du, wo ich wohne und wie bist du hereingekommen, ohne, dass die Drachen dich gefressen haben?" Erwiderte Draco kalt und schaute bei seinem letzten Satz auf Scorpius , der sich grade zurückziehen wollte.
„Was? Du wohnst hier? Ich habe dich ganz bestimmt nicht gesucht, du bist der letzte Mensch, den ich sehen will, Malfoy!" Zischte Ron.
„Was machen sie dann hier?" fragte Rose mit ebenso kalter Stimme. Niemand beleidigte ihren Vater.
„Draco was soll der Krach?!" Schrie eine Stimme von oben und kurze Zeit später hörten sie jemanden die Treppe herunterkommen.
„Ja das wird ein Spaß Wiesel!" zischte Draco ihn an und Ron verstand die Welt nicht mehr.
Vor ihm stand Hermine in einem schwarzen Seidenmantel, einem schwarzen Pulli darunter, schwarzem, langen Rock mit ebenso passenden Schuhen. Um den Hals trug sie eine feine Silberkette mit einem Smaragd in der Mitte und kleine Rubine umringten diesen. Die Haare hatte sie hochgesteckt, was sie ein wenig streng aussehen ließ. Der silberne Ring mit den eingearbeiteten
Sie schaute ihn mit großen Augen an und war so weiß wie eine Wand.
„R-Ron?! Was machst du hier? Ich..."
„Hermine? Ja ich bin es. Was macht der hier?" Antwortete Ron und zeigte auf Draco, der sich neben Scorpius auf das Sofa setzte und mit hochgezogenen Augenbrauen und einem Grinsen auf den Lippen das Spiel beobachtete. Das hätte er nun wirklich nicht erwartet. Er hatte Hermine ja gesagt, dass es irgendwann so kommen würde und sie tat ihm grade unendlich leid, doch da er in dieser Lage sowieso nichts machen konnte, setzte er sich einfach und wollte das erst einmal beobachten.
Er verzog den Mund als Ron auf ihn zeigte, hielt sich aber zurück.
„Was machst du hier? Woher weißt du, wo ich wohne??" Fragte sie.
„Ich hab dich gesucht, ich wollte dich überraschen. Aber du bist ja mit Malfoy verabredet oder sonst was! Hermine Granger – klär mich mal bitte auf! Es scheint als hätte ich viel verpasst."
„Oh ja Wiesel, du hast ausnahmsweise mal recht." Raunte der Blonde. „Und außerdem Weasley,- sie heißt schon lange nicht mehr Granger. Vielmehr heißt sie jetzt Malfoy."
„Haha ja sicher!" Sagte Ron und schaute wieder Hermine an.
„Es tut mir leid Ron..." War alles, was sie sagte und ihm wurde schlecht.
„Du willst mir weiß machen, dass du und ER...?" Er sprach das „ER" mit solcher Abscheu aus, dass selbst Draco ihm dafür eine Sekunde lang Anerkennung gewährte.
„Was erlauben sie sich?! Meine Eltern so anzuschreien!" Zischte Rose Ron an, welcher sie ansah und zwar genau ansah.
„Natürlich. Die Haare, die Augen, die Stimme und das Haus. Nur die Augen und das Gesicht hat sie von dir. Und der Kleine hat zwar auch blondes Haar und dazu Malfoy's Augen aber er sieht dir doch ähnlicher. Du bist also eine Malfoy, Hermine?"
„Ja."
Ron lachte bitter auf. „Das ist ja wundervoll! Eine Malfoy! Ich glaube es nicht! Ihr seid 13 Jahre zusammen? Und du hältst es nicht für nötig mir auch nur ein Sterbenswörtchen davon zu erzählen? Nein warte... du hast zwei Kinder mit ihm! Und sie sehen beide aus wie zwei kleine Malfoys...haha... naja obwohl der Junge hier wohl eindeutig nach dir kommt....nein! Beide... oh Gott du und Malfoy! Nein, du eine Malfoy! Hahaha"
Er lachte schallend und er wusste nicht, ob er lachen oder wütend sein sollte.
Hermine durchbrach die Stille. „Draco wir sind spät dran, kannst du schon einmal mit den Kindern vorgehen? "
„Aber Mama-..."
„Komm Süße." Sagte ihr Vater und nahm Scorpius auf den Arm und ging an Hermine vorbei und stieg in den eleganten, schwarzen Kamin und bevor er den Ort nannte, deutete er Hermine an, sich zu beeilen um Scorpius Willen. Dann folgte kurze Zeit später Rose und Ron und Hermine waren allein.
„Ron wir werden später darüber reden."
„Ach ja? Meinst du es ist noch nicht spät genug?"
„Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig!"
„Was?! Wir waren zusammen! Wenn deine Kinder schon so alt sind, dann hast du dir ja nicht lange Zeit gelassen! Seit wann hattet ihr denn schon euer Verhältnis?!"
„Merlin! Wir waren Arbeitskollegen! Und falls du es wissen willst – während du ein Jahr lang versucht hast, dir über irgendwelchen stupiden Dinge klar zu werden oder was auch immer, da hab ich ihn halt kennen gelernt als Freund und als du nach Amerika bist, da haben wir es einfach mit einer Beziehung versucht und es hat ja auch bis heute geklappt!"
„Aha! Deswegen wolltest du nicht mit mir kommen! Das Frettchen war wohl die bessere Wahl!"
„Ronald Weasley! Ich warne dich so über meinen Ehemann zu reden und das in MEINEM Haus! Er mag zwar ein Ekel gewesen sein aber Menschen ändern sich und er tat dies bereits damals als MIR von Bellatrix SCHLAMMBLUT in den Arm geritzt wurde! Aber er hat uns nicht verraten! Außerdem ist er ein wundervoller Mann! Ich habe dich nie betrogen! Und jetzt entschuldige mich, ich muss meinen Sohn zu seinem ersten Schuljahr begleiten! Verlasse bitte das Haus, ich verspreche dir, dass wir reden werden aber nicht heute! Und jetzt geh Wiesel!" zischte Hermine und funkelte ihn an.
„Ha jetzt nennst du mich auch schon Wiesel! Ein wundervoller Mann?! Wie oft musste er den Imperio anwenden, damit du das heute freiwillig sagst? Du bist nun Teil einer Todessersippschaft! Du siehst schon aus wie eine Malfoy! Es fehlt nur noch, dass du dir deine Haare färbst! Bist du glücklich damit, dass du zwei kleine Schlangen als Kinder hast?! Zwei kleine Draco Malfoy Kinder?! Das glaube ich dir nicht!" Er wusste, dass er weit über die Stränge schlug, doch es war ihm egal. Er war zu verletzt und wütend, um sich darüber Sorgen zu machen.
Hermine hatte Tränen der Wut in den Augen aber auch, da sie verletzt war. Einer ihrer besten Freunde beleidigte grade ihr eigen Fleisch und Blut! Doch bevor sie rot sehen konnte, denn niemand absolut niemand hatte das Recht schlecht über ihre Kinder zu reden, legte sich eine Hand auf ihre Schulter.
Draco stand neben ihr und wischte ihr mit dem Daumen eine einzelne Träne von der Wange. Sie konnte in seinen Augen die Schuldgefühle sehen, dass er sie alleine gelassen hatte aber auch eine unbändige Wut und Zorn.
Er wandte sich von ihr ab und schaute Ron an, als würde er besonders abstoßendes Insekt beobachten, wie es einem langsam den Arm herauf kriecht.
„Also deine letzten Äußerungen sind ja wohl selbst für dich zu niveaulos Wiesel! Wenn du glaubst, dass du einfach so in unser Haus kommen kannst und meine Frau und meine Kinder beleidigen kannst, dann hast du dich aber sehr tief ins Fleisch geschnitten! Mich interessiert es einen Scheißdreck, was du über mich denken magst aber NIEMAND beleidigt meine Frau oder meine Kinder, hörst du?! Und das Haus entscheidet ja wohl nicht darüber, ob man gut oder schlecht ist! Du bist so armselig. Immerhin habe ich eine Familie und Kinder. Davon kannst du nur träumen! Was hättest du alles haben können aber du warst ja schon immer so dumm wie eine Rübe! Und ich mag zwar Todesser als Eltern gehabt haben aber bedenke, dass ich zwar nie ganz einer gewesen bin und nicht das dunkle Mal habe aber lass dir eines gesagt sein: ich weiß und beherrsche so viele dunkle Zauber und Flüche, wie mindestens zehn Todesser zusammen und ich bin im Moment nicht davon abgeneigt, einen auf dein Gesicht anzuwenden! Also verlasse jetzt mein Haus, bevor ich hier noch einen Unverzeihlichen loswerde!" Spie Draco in einer kalten, rasiermesserscharfen Stimme, die jedem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte.
Ron wusste, dass er hier im feindlichen Lager war und diese Sache nur verlieren konnte, schließlich stand er in ihrem Haus und beleidigte die Bewohner.
Er war sprachlos.
„Na gut... wenn du nicht gehen willst... ich werde glaube ich zumindest keinen Fluch an dir verschwenden, denn dann kann ich das Potter erklären! Nein. IGNIS!! KOMM HER!"
Bevor Ron irgendwie reagieren konnte, war einer der Drachenstatuen neben ihm.
„Begleite diesen ungebeten Gast aus unserem Haus hinaus und sorge dafür, dass er nicht wieder kommt."
Das Wesen knurrte und Ron beeilte sich den Raum zu verlassen aber nicht, ohne den beiden einen giftigen Blick zuzuwerfen.
„Komm Mione, mein Vater wartet bereits auf uns. Wir müssen los, denn jetzt haben wir nur noch eine halbe Stunde Zeit. Ein Glück, dass der Zug nun später abfährt. Denk an Scorpius und Rose."
Sie nickte und fasste sich. Sie würde sich bestimmt nicht blamieren und so schritt sie in den Kamin und die grünen Flammen hüllten sie ein. Kurze Zeit später war ihr Draco gefolgt.
------------------------------------------------------
Hey Leute,ich hoffe ihr konntet alles Logisch nachvollziehen und es ist nicht zu kompliziert. Eure Lina

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top