Teil3
Hermine PoV
Ich saß am Frühstückstisch in der großen Halle und Fine war immernoch nicht da. Langsam machte ich mir Sorgen, doch genau in dem Moment öffnete sich die Tür und zwei mir bekannte Gesichter traten in die Halle ein.
Es waren Fine und Draco. „ Hab ich irgendwas verpasst?" , fragte Harry ,nachdem Fine sich auf den Weg zu unserem und Draco sich zu seinem Tisch gemacht hatte. „Was denn? Freut euch das ich schon Freunde gefunden habe.", sagte Josefine leicht genervt. „ Freunde? Wir sollen uns freuen?", erwiderte Harry und Ron fügte hinzu:" Das ist Malfoy!... Hermine sag doch auch mal was dazu. Deine Cousine hat sich mit dem Feind angefreundet."
Ich sah, dass Josefine verwirrt war und sich Tränen in ihren Augen sammelten. Sprachlos suchte ich Draco am Slytherin Tisch und sah, dass er das ganze Szenario mitverfolgt hatte. Ich warf ihm einen leicht verzweifelten Blick zu. Mir war klar, dass mich meine Freunde, Josefine und vor allem Draco regelrecht anstarrten und wendete mich wieder an Ron: „So ein Quatsch. Feind. Der Krieg ist vorbei. Voldemort ist tot. Wir sind eine Schulgemeinschaft und keiner ist der Feind von irgendjemandem." Meinen beiden besten Freunden klappte die Kinnlade runter. „Warum verteidigst du denn das Frettchen Hermine?", fragte Harry nach einiger Zeit.
Ich hatte keine Ahnung was ich antworten sollte. Ich wusste es ja selber nicht. Im Augenwinkel sah ich, dass sich Fines Augen mit Tränen füllten. Sie stand auf und rannte raus. Ich flüsterte meinen Freunden noch sauer: „Idioten!" entgegen, dann lief ich ihr so schnell wie ich konnte ihr hinterher.
Draco PoV
Fine und Granger waren aus dem Raum gestürmt und ich überlegte einen Moment ob ich ihnen hinterher laufen sollte, aber habe es dann doch gelassen. Weasley und Potter sind echt Topfpflanzen!
In der ersten Stunde hatte ich eine Freistunde, weshalb ich in den Gängen umherschlenderte und meinen Gedanken freien Lauf ließ. Immer wieder schweiften meine Gedanken zu Hermine. Obwohl ich gestern mit ihr geredet hatte vermisste ich ihre Stimme schon wieder. Wie konnte ich nur all die Jahre so gemein zu diesem wunderschönen, freundlichen Mädchen sein. Ich hasse ihn. Nur wegen ihm war ich so unausstehlich gewesen. Nur wegen meines Vaters. Das war alles seine Schuld. Ich setzte mich auf eine breite Fensterbank und starrte auf den See, der sich unten vor Hogwarts erstreckte. Er glitzerte in der Sonne genau so schön wie Hermines Augen.
„Na, hast du keinen Unterricht?" Ich zuckte zusammen, lächelte aber sofort, da ich genau wusste wer da hinter mir stand. „Nicht so schreckhaft.", sagte Hermine und ich hörte an ihrer Stimme, dass sie lächelte. Ich drehte mich langsam und schaute ihr in die Augen. Ich wollte sie am liebsten in meine Arme schließen, küssen und nie wieder loslassen, doch ich unterdrückte diesen Wunsch und fragte stattdessen locker: „ Was gibt's?"
„Das würde ich gerne von dir wissen.", sagte sie nun etwas ernster „Meine Cousine hat mir und meinen Freunden heute Morgen stolz erzählt, dass ihr Freunde seid." Sie schaute verwirrt und ich musste grinsen. Sie sah so süß aus. „Ja, wir sind Freunde. Ich verstehe mich gut mit Fine... Hast du ein Problem damit?", provozierte ich sie. „Ich nicht , aber." „Aber Potter und dein Weasley, stimmt's? Tut mir Leid das ich nett sein wollte. Ich dachte du wärst schlau Hermine...Hör doch nicht darauf was die beiden Pfeifen sagen"
Mist, ich hatte es schon wieder getan. Ich hatte sie schon wieder Hermine genannt und sie hatte es ihrem Blick nach zu urteilen gehört. „Hermine?", fragte sie leise und sah mir fest in die Augen. „Ja" , flüsterte ich „Hermine. Ich will mit meiner Vergangenheit abschließen und einen Neuanfang starten. Deshalb Hermine. Ich war immer nur die Marionette meines Vaters. Doch jetzt will ich mein Leben gestalten wie ich es will, weil es meins ist. Deshalb Hermine. " Mein Blick sank in Richtung Boden als ich eine warme Hand an meinem Kinn spürte, die mein Gesicht wieder hob.
Ich sah in Hermines kakaobraune Augen die nur wenige Zentimeter von mir entfernt waren. Sie kam mir näher.Ich merkte ihren warmen Atem an meinem Ohr und spürte ein Kribbeln in meinem ganzen Körper. In meinem Magen tanzten viele kleine Schmetterlinge umher und Hermine flüsterte mir ins Ohr: „ Eine Sache verstehe ich nicht: Warum bist du nicht nach Gryffindor gekommen... Du bist einer der mutigsten Menschen die ich kenne Draco." Hatte sie mich Draco genannt? Meine Lippen formten sich zu einem Lächeln und als könne sie Gedanken lesen sagte sie: „Ja... Draco" Dann entfernte sie sich von mir und ging mit schnellen Schritten davon.
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