7. Kapitel: Bündnisse und Misstrauen
Johann:
Staunend stand ich vor einer großen, bis oben mit Edelsteinen gefüllten Truhe, die Dragona für den Wiederaufbau meiner Armada beschafft hatte. „Du hast wirklich nicht zu viel versprochen, Dragona", bemerkte ich. Wir, also er, Krogan, einige meiner Männer und natürlich auch ich hatten uns im Hof meiner Festung eingefunden, wo einige von Dragonas Alliierten gerade die Juwelen gebracht hatten. „Nun, für gewöhnlich pflege ich es eben zu meinem Wort zu stehen", gab er scheinbar gelangweilt zurück, „wenn ihr mich dann nicht mehr braucht, würde ich mich gerne in meine Gemächer zurückziehen." Noch bevor ich oder Krogan antworten konnten, drehte er sich um, wobei sein Umhang ausladend herumwirbelte, und ging ins Innere der Burg. „Also diese Überheblichkeit geht mir langsam gehörig auf die Nerven", meinte Krogan, „ich sage, wir werfen ihn gefesselt in das Loch eines Flüsternden Todes, dann ist endlich Ruhe. Wieso haben wir uns eigentlich überhaupt mit diesem Kerl eingelassen?" Obwohl ich selbst diesen Gedanken tatsächlich als gar nicht einmal so schlecht empfand, verwarf ich ihn sofort und ohne zu zögern. „Nur leider brauchen wir diesen ‚Kerl' oder besser gesagt die Reichtümer, die er uns bietet, um unser Imperium wieder zu seiner alten Größe aufzubauen", erklärte ich ihm also.
„Trotzdem, hast du ihm schon mal in die Augen gesehen? Dieses Leuchten ist einfach nicht normal, wenn du mich fragst, dann ist dieser Dragona ein Dämon aus der Unterwelt", bemerkte Krogan. „Jetzt übertreibst du aber gehörig", erwiderte ich, „zugegeben, das mit seinen Augen hat mich anfangs auch beunruhigt, aber ein Dämon aus der Unterwelt? Das halte ich für ein Gerücht." Diese Aussage schmeckte meiner rechten Hand ganz offensichtlich noch weniger als roher Fisch und rang ihm ein entnervtes Knurren ab. „Selbst wenn er nur ein Mensch ist, wer garantiert uns, dass Dragona uns nicht einfach nur benutzt, um die Drachenreiter loszuwerden und dann einfach wegwirft, wie eine heiße Kartoffel? Ich meine, er muss ja weitreichende Kontakte und ein noch größeres Netzwerk haben, um so schnell so viele Schätze zu beschaffen. Da könnte er doch durchaus auch schnell eine kleine Kriegsflotte aufkaufen, mit der er uns spielend vernichten kann, oder?", fragte Krogan schließlich. „Das denke ich nicht", gab ich trocken zurück, „denn so erschreckend es auch klingt, wenn er uns hätte vernichten wollen, dann hätte er es längst getan. Du vergisst, dass er genau wusste, wie schlecht es um uns im Moment steht, also hätte er uns nach deiner Theorie mit einem Wimpernschlag auslöschen können. Fürs Erste scheint er uns zu brauchen und wir brauchen ihn, somit hat keiner einen Grund den Anderen zu verraten. Was den Verlust unseres Wertes für ihn angeht, stimme ich dir jedoch zu, Dragona könnte durchaus versuchen uns loszuwerden, sollte er uns eines Tages als Hindernis betrachten. Dennoch bleibt uns weiterhin keine andere Wahl, als ihm zu trauen und zu hoffen, dass unserer Bündnis eine Weile bestehen bleiben kann. So hätten wir genug Zeit unsere Armada wiederaufzubauen und sobald diese eine gewisse Größe erreicht hat, kann Dragona uns, wenn überhaupt, nur noch unter hohen Verlusten besiegen. Diese Situation dürfte für ihn herzlich wenig ansprechend sein, weshalb ihm nichts anderes übrigbleiben wird, als das Bestehen unseres Reiches zu akzeptieren."
Nach diesem Vortrag meiner weiteren Pläne brauchte Krogan erstmal eine kleine Pause, um alles richtig zu verarbeiten. „Na schön, das sollte vorerst ausreichen, um für unsere Sicherheit zu sorgen", bekräftigte er dann. „Ganz genau", stimmte ich überflüssigerweise nochmal zu. „Vielleicht sollten wir Dragona trotzdem unter Beobachtung stellen, nur zur Sicherheit", schlug Krogan zu meinem Missfallen vor. „Nein, ich glaube, es ist für unser Bündnis am Sichersten, wenn Dragona der Ansicht ist, dass wir ihm in keiner Weise verraten wollen. Es ist allerdings kaum ein Zufall, dass sich seine Gemächer in unmittelbarer Nähe zu unserer Waffenkammer befinden", entgegnete ich und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Wo sich zu fast jeder Tages- und Nachtzeit ausgesprochen viele Wachen befinden", verstand mein Gegenüber, „wirklich sehr geschickt eingefädelt." „Herzlichen Dank", meinte ich lediglich.
Dragona:
Die Innenfläche meiner linken Hand brannte unangenehm, während ich schnellen Schrittes in Richtung meiner Gemächer marschierte. Sofort nach dem Erreichen meines Zieles schloss ich die Tür hinter mir ab und löste eilig meinen linken Handschuh. Unter der Haut der Handinnenfläche hatten sich schwarze Schlieren gebildet, die regelmäßig pulsierten. Zähneknirschend zückte ich den kurzen Dolch von meinem Gürtel und schnitt mir ohne zu Zögern die Haut an der entsprechenden Stelle auf. Die Verletzung an sich spürte ich kaum, jedoch verstärkte sich das Brennen sofort um ein Vielfaches, als anstelle von Blut, schwarzer Rauch aus der Wunde quoll. Innerhalb von nur wenigen Sekunden sammelte sich dieser Rauch etwa zwei Meter vor mir an und bildete langsam aber sicher eine menschenähnliche Gestalt. Zwei glutrote Punkte blitzten schließlich dort auf, wo die Augen sein müssten und ich kniete mich sofort nieder. „Erhebe dich, mein treuer Diener", sprach eine dunkle Stimme aus der Erscheinung zu mir. „Danke, mein Herr und Meister", gab ich unterwürfig zurück und stellte mich wieder aufrecht hin. „Wie geht es mit Johann voran?", fragte mein Lord. „Er ist bereit zu kooperieren, die Edelsteine, die Ihr mir habt zukommen lassen, haben ihn und seinen engsten Kreis von dem Handel überzeugt, vorläufig zumindest", erklärte ich.
„Vorläufig?", hakte die Stimme nach. „Ja, ich bin nämlich davon überzeugt, dass Johann mir trotzdem nicht vollkommen vertraut, Selbiges gilt für seine Vasallen. Sie gehören zu den misstrauischsten Menschen, die mir je untergekommen sind", berichtete ich. „In der Tat", stimmte der dunkle Lord zu, „diese Drachenjäger sind wirklich kaum zu ertragen, aber uns bleibt leider keine andere Wahl. Unsere Truppen sind weiterhin geschwächt, wir dürfen die perfekte Konstellation daher nicht nochmal verpassen." „Ich weiß", pflichtete ich ihm bei. „Zu deiner Beruhigung kann ich dir jedoch sagen, dass ich deinen alten Gefährten Kelbek zusammen mit sechs unserer besten Krieger auf den Weg zu dir geschickt habe. Sie sollten in etwa drei Wochen ankommen, dann stehst du nicht mehr alleine Johanns gesamter Armee gegenüber", informierte mich mein Herr. „Vielen Dank, Eure Majestät", entgegnete ich. „Dann führe nun deinen Auftrag fort Dragona", beendete er das Gespräch, woraufhin sich der Rauch langsam auflöste. Erleichtert über diese Botschaft versorgte ich schnell den Schnitt, zog den Handschuh wieder über und trat nach draußen auf den Gang, um Johann von der Anreise meiner Kameraden zu berichten.
Drei Wochen später
Langsam lief das pechschwarze Schiff meiner Kameraden im Hafen vor Johanns Festung ein. Zwischen den vielen Drachenbooten und gewaltigen Drachenfangschiffen gab dieses bestimmt einen eher seltsamen und teils auch unheimlichen Eindruck ab. Mit dem stromlinienförmigen Aufbau, den an der Reling angebrachten, dunklen Metallplatten und dem schwarzen Segel, musste es für die Wikinger sicherlich aussehen, als käme es direkt aus der Unterwelt. Ein Gedanke der mir durchaus gefiel. Am Bug stand, in einen wehenden, dunklen Kapuzenumhang gekleidet, mein Waffenbruder, Kelbek. Wie üblich trug er ein mittellanges Krummschwert und seine halbe Sammlung an Messern am Körper, wirklich typisch. Lächelnd wartete ich darauf, dass alle Leinen festgemacht waren und ging danach über den Steg auf das Schiff zu. Kelbek war bereits von Bord gegangen und kam mir somit entgegen. „Hallo, alter Freund, schön dich einmal wiederzusehen", grüßte er. „Freut mich auch", gab ich zurück, „ich nehme an, unser Meister hat dir auch die Gegenstände mitgegeben, die wir brauchen, um unser Vorhaben durchzuführen?" „Selbstverständlich", bestätigte er, „sie befinden sich Unterdeck in Bewachung von meinen Männern."
Noch ehe ich etwas darauf erwidern konnte, kamen uns Johann und Krogan entgegen, besonders Letzterer war nicht gerade erfreut über die Anreise meiner Gefährten. „Also, mit wem haben wir das Vergnügen?", fragte Johann. „Kelbek", stellte sich mein Freund schlicht vor. „Ich sehe schon, du bist auch nicht bescheidener als den Freund", meinte Krogan provozierend und erntete dafür einen leicht zornigen Blick von seinem Anführer. „Nun ja, es ist nicht überheblich, wenn man der Stärkere ist", stellte ich trocken fest, „und Kelbek hier steht meinen Kampfkünsten in Nichts nach. Er ist die wohl tödlichste Waffe, die euch jemals begegnet ist." „Das sagen sie alle...", bemerkte Krogan. „Schön, würde dann eine kleine Demonstration deine Bedenken zerstreuen? Sagen wir, Kelbek, alleine gegen sieben eurer besten Drachenjäger, jeder darf sich genau eine Waffe auswählen und natürlich ist der Kampf auf Leben und Tod?", schlug ich vor. „Das klingt mir fair, oder?", erkundigte sich Krogan in Richtung seines Herrn. „In der Tat, wenn Ihr dann nichts dagegen habt, Kelbek, dann seid in einer Stunde in der Arena", verkündete Johann und ging zurück zur Festung. „Du kriegst das doch hin, oder?", fragte ich in Kelbeks Richtung. „Natürlich, soll ich das Ganze etwas in die Länge ziehen, um meine Kraft besser zur Schau zu stellen, oder es schnell beenden, damit ihre Quall nicht länger andauert als nötig?", wollte er mit einem hinterlistigen Grinsen von mir wissen. „Entscheide du je nach Situation, das dürfte das Beste sein", meinte ich, was Kelbek nickend zur Kenntnis nahm. „Möchtest du vor deinem Kampf noch etwas trinken? So gut wie zuhause ist der Met zwar nicht, aber es lässt sich noch aushalten", erkundigte ich mich. „Gerne, ein solches Angebot nehme natürlich immer an", antwortete Kelbek.
Lauter Jubel ertönte, als die sieben Jäger von Johann die große Arena betraten, fast jeder trug eine andere Waffe. Einer trug zum Beispiel eine einfache Axt, mit grausig wirkendem Blatt, ein anderer eine schweres Großschwert, zwei waren dagegen mit Kurzschwertern bewaffnet, eine langstielige Doppelaxt hatte sich der Nächste ausgesucht, während der Muskulöseste eine stachelbesetzte Kugel mit Kette und der Letzte eine Lanze trug. Ich saß derweil neben Johann auf einer großen Tribüne und beobachtete das Spektakel nur kopfschüttelnd. Diese selbsternannten Krieger konnten sich aufspielen, so viel sie wollten, aber gegen einen Diener des Allmächtigen würden sie niemals auch nur den Hauch einer Chance haben. Meine Ansicht über ihr wirklich übertriebenes Auftreten wurde noch weiter unterstützt, als sich der Jubel bei Kelbeks Ankunft in ein lautes Buh-Konzert verwandelte. Mein Freund ließ sich davon jedoch nicht im Geringsten stören, stattdessen trat er ganz gelassen vor und öffnete schließlich die Brosche an seinem Umhang, ehe dieser zu Boden glitt. Betont langsam zog Kelbek anschließend sein Krummschwert, irgendwie war es seltsam ihn so ohne seine Messer-Sammlung zu sehen, doch Regel war eben Regel.
Scheinbar zornig über die Gelassenheit ihres Gegners, kamen die Jäger näher und als mein Freund auch noch eine provozierende Geste mit der freien, linken Hand machte, brannten ihnen die letzten Sicherungen durch. Der Lanzenträger war der Erste, der angriff, mit zum Stoß gehobener Waffe rannte er auf Kelbek zu, allerdings riss dieser ganz einfach seine Klinge hoch und trennte die Spitze der Lanze ab. Bevor der Jäger realisierte, was geschehen war, hatte sich mein Waffenbruder bereits hinter ihm in Stellung gebracht und mit dem Schwert den Rücken aufgeschlitzt. Sofort danach wollte sich der mit der Doppelaxt auf ihn stürzen, aber Kelbeks Klinge schnitt genau wie zuvor einfach durch das Stielholz zwischen den Händen und im Anschluss durch den Brustkorb seines Gegners. „Zwei weniger", dachte ich lächelnd und schielte zu Johann hinüber, in seinen Augen stand der pure Schreck geschrieben. Weiter mit einem Lächeln auf den Lippen schaute ich zurück in die Arena und stellte fest, dass die restlichen Drachenjäger etwas Abstand zu Kelbek aufgebaut hatten. „Das bringt es leider genauso wenig", murmelte ich leise, vermutlich hatte es niemand gehört. So beobachtete ich stumm, wie der mit dem Morgenstern seine Waffe über dem Kopf kreisen ließ und sie schließlich nach Kelbek schleuderte.
Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken wich dieser aus und trat demonstrativ auf die lange Stahlkette. Offenbar dachte der Drachenjäger, er könne meinen Freund spielend leicht von den Füßen reißen, indem er einfach an der Kette zog, doch da täuschte er sich. Denn obwohl Kelbek nicht direkt danach aussah, hatten Aktionen auf einem solch lächerlichen Niveau nicht den allerkleinsten Einfluss auf ihn. Im starken Kontrast zu diesen Schwergewichten von Kämpfern, war mein Waffenbruder eher schmal, aber trotzdem kräftig gebaut, diese Statur verhalf ihm auch zu seiner Wendigkeit. Jedenfalls musste der Jäger dies schmerzlich feststellen, als sich die Kette strammzog und die Eisenschelle, mit der er sie an seinem linken Handgelenk befestigt hatte, in seine Haut schnitt. Ein hämisches Grinsen im Gesicht packte Kelbek die Kette und zog an ihr seinen Gegner in Reichweite für einen Angriff. Ehe dieser Zeit hatte, um auch nur zu schreien, hatte er die krumme Schwertklinge in der Brust und fiel in sich zusammen. „Bruder!", schrie da der Drachenjäger mit dem Großschwert. Blind vor Zorn kam der jetzt auf Kelbek zu und versuchte ihn mit einem horizontalen Schnitt zu enthaupten, ein impulsiver und äußerst dummer Fehler. Denn ein weiteres Mal wich mein Freund geschickt aus, indem er seinen Körper an der Hüfte nach hinten krümmte und genauso einfach, wie zuvor seinen Bruder, erstach er den Angreifer.
Die übrigen drei Kontrahenten zogen sich Schulter an Schulter immer weiter zurück an den Rand der Arena. „Was ist es denn, was mir da in die Nase kriecht, Angst?", fragte Kelbek hinterlistig lächelnd. „Wie wäre es, wenn ich euch ein Wenig helfe?", erkundigte er sich weiter. Bei diesen Worten hob er sein Schwert etwas an und rammte es schließlich in den Boden der Arena, danach ging er einfach weiter auf seine Gegner zu. Diese ließen sich die gegebene Chance selbstverständlich nicht entgehen und stürmten mit erhobenen Waffen auf Kelbek zu. Ganz gelassen wich er dem ersten Angriff des Jägers mit der Axt aus und schleuderte ihn mit einem gezielten Faustschlag an die Rand des Kampffeldes. Die anderen Beiden mit den Kurzschwertern rannten von schräg links und rechts auf Kelbek zu und versuchten scheinbar ihn aufzuspießen. „Töricht", kommentierte ich flüsternd. Meine Annahme bestätigte sich umgehend, als Kelbek mit einem hohen Rückwärtssoltau den Attacken entging, wodurch sich die Drachenjäger gegenseitig trafen. Zur Sicherheit sprang mein Freund aber nochmal auf seine Gegner und schmetterte ihre Köpfe auf den Steinboden, um sie endgültig auszuschalten. Damit verblieb nur noch ein einsamer Jäger in der Arena, der sich inzwischen wieder aufgerafft hatte. Beim darauffolgenden Schlagabtausch bemerkte ich schnell, dass sich Kelbek stark zurückhielt. Zugegeben, das hatte er bereits von Anfang an gemacht, aber jetzt war es wirklich mehr als offensichtlich, jedenfalls für jemanden wie mich. Denn in der Zeit, in der Kelbek nun mit dem einen Jäger beschäftigt war, hätte er eigentlich alle sieben bereits mehrmals umbringen können, wenn er es ernst nehmen würde.
Irgendwann gewährte es mein Waffenbruder seinem Gegner, etwas Distanz zwischen sie beide zu bringen und warf mir unauffällig einen fragenden Blick zu. „Leg ihn um", befahl ich tonlos, woraufhin er leicht nickte. Danach begann er wieder spöttisch in Richtung seines Gegners zu lächeln und kniete sich im Anschluss auf dem Boden nieder, um seine Hände auf die Oberschenkel zu legen. Zwar konnte ich es aus meiner Position nicht direkt sehen, aber ich war mir sicher, dass Kelbek dabei die Augen geschlossen hatte. Mit seinem niedrig entwickelten Verstand kam der Jäger natürlich nicht darauf, dass es sich hierbei um eine Falle handeln könnte. Deshalb stürmte er auf seinen augenscheinlich wehrlosen Gegner zu und hob die Axt, um dessen Leben zu beenden. Doch kurz bevor der Schlag sein Ziel traf, packte Kelbek blitzartig die Handgelenke des Drachenjägers und hielt den Hieb somit auf. Weiterhin konnte ich das Gesicht meines Freundes nicht erkennen, aber ich war mir sicher, dass er genau jetzt seine Augen erst wieder öffnete und dem Jäger teuflisch angrinste.
Sekundenbruchteile später sprang er ohne Vorwarnung in die Luft, entriss seinem Gegner dabei die Axt, packte sie am höchsten Punkt des Sprunges erst richtig und zog sie ihrem Besitzer gekonnt über den Schädel. Stille erfüllte daraufhin die gesamte Arena und die schon längst verstummten Zuschauer starrten vollkommen entgeistert auf die leblosen Körper der gefallenen Jäger. Kelbek holte sich indessen zuerst sein Schwert und anschließend seinen schwarzen Mantel zurück. Lächelnd erhob ich mich schließlich von meinem Platz und wand mich mit einem leicht überheblichen Grinsen an Johann. „Also, glaubt ihr mir vielleicht jetzt, dass Kelbek ein Kämpfer ist, mit dem man ganz genau rechnen muss, wenn man auch nur irgendwie überleben will?", fragte ich spöttisch. Ohne auf die Antwort zu warten, drehte ich mich in Richtung der Tür, welche von dieser Aussichtsplattform hinunterführte, und schleuderte den Saum meines Umhangs dabei absichtlich gegen Johanns Schulter.
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