Wo sind unsere Kinder? (Teil 2)

Da ihr Anführer nicht glauben wollte, dass er sich so verändert hatte, machte er mit und war überzeugt davon, dass dieses alberne Spiel schnell beendet sein würde. Die Truppe ließ ihre Drachen an dem kleinen See, an dem Astrid Ohnezahn vor über drei Jahren zum ersten Mal begegnet war und liefen zu Fuß an den Waldrand. Da sie sich sicher waren, dass bis auf Hicks jeder erkannt werden würde, versteckten sie sich im Gebüsch am Rande kurz vor dem Dorf. Von dort aus hatten sie eine gute Sicht auf einen Teil des Dorfplatzes und solange ihr Anführer nicht zu weit wegginge, waren sie in der Lage genau zu sehen, was passiert. Also ging der junge Haddock alleine ins Dorf. Es waren einige Leute auf dem Platz, doch bis auf ein paar verwunderte Blicke und leises Getuschel darüber, wer denn dieser Fremde war, gab es nichts zu berichten. Nach einer Weile hatten sich die übrigen Reiter näher ans Dorf rangewagt und hatten sich ein Versteck in Hörweite gesucht. Es waren nun bestimmt schon zwei Stunden vergangen und niemand hatte den Sohn des Oberhauptes erkannt. Ehrlich gesagt war Hicks etwas enttäuscht. Er wusste nicht, ob er beleidigt oder doch froh sein sollte. Es war empörend, dass niemand ihn zu erkennen schien! Andererseits sah er wohl deutlich besser aus als früher, was ein ziemliches Lob war!

Dies bewiesen zwei Mädchen, die gegen Mittag auf Hicks zukamen. „Hey, bist du neu hier? Ich habe noch nie so einen gutaussehenden Mann in meinem Alter getroffen! Vielleicht können wir mal was zusammen unternehmen?", flirtete die Braunhaarige. Ihre schwarzhaarige Freundin stimmte zu: „Du stammst bestimmt von einer weit entfernten Insel ... Ich habe gar nicht mitbekommen, wie dein Schiff angekommen ist! Bleibst du länger?". Hicks wusste nicht was er dazu sagen sollte, er war langsam echt genervt davon, dass ihn niemand erkannte. Andererseits war er auch geschmeichelt von den Worten des ersten Mädchens. „Danke! Du scheinst nett zu sein, aber ich habe kein Interesse!", lehnte Hicks höflich ab, schließlich war er in einer glücklichen Beziehung. Jetzt wendete er sich an die Schwarzhaarige: „Ehm ... Naja, du würdest mir nicht glauben, wie nah mein Geburtsort ist! Jedenfalls bleibe ich tatsächlich etwas länger hier", meinte Hicks verlegen. „Versuchst dich wohl rar zu machen ... Gefällt mir! Also wenn du länger bleibst hast du ja noch etwas Zeit dir das zu überlegen ... Früher oder später bekomme ich schon noch mein Date", meinte die Braunhaarige selbstsicher. „Das glaube ich kaum! Dass aus uns mal was wird kannst du vergessen, ich habe bereits eine fantastische feste Freundin!", langsam wurde es Hicks zu viel. „Und wenn schon! Du musst wissen, ich kriege immer die Jungs, die ich will! Und ich habe soeben entschieden, dass du mein nächster Freund wirst! Deine Freundin hat dann eben Pech gehabt" - „Na warte! Lass gefälligst deine Finger von ihm!", schreiend trat Astrid aus ihrem Versteck. „Das werden wir ja noch sehen", meinte die Braunhaarige. „Komm, lass uns gehen", sagte die Schwarzhaarige und zog ihre Freundin hinter sich her. Hicks war nun deutlich erleichtert.

„Das gibt es ja wohl nicht! Wenn die nochmal versucht mir meinen Freund auszuspannen, wird sie den nächsten Morgen nicht erleben", beschwerte sich die Blondine. „Mylady, alles ist gut! Ich würde dich nie verlassen! Kein Mädchen auf der Welt könnte uns auseinanderbringen", versprach er seiner Verlobten und schloss sie liebevoll in seine Arme. Jetzt traten auch die Anderen zu ihnen. Rotzbakke motzte natürlich schon wieder: „Was? Wie kann es sein, dass alle Mädchen total verrückt nach Hicks sind? Das ist nicht fair!" - „Das nennt sich wohl der 'Hicks-Haddock-Effeckt'", grinste Raff hämisch. Der Jorgenson murrte noch mehr, doch plötzlich ertönte eine laute Stimme: „Hey, Leute! Seht her, die Drachenreiter sind zurück! ... Und sie haben anscheinend einen neuen Jungen mitgebracht". Während Raff, Taff und Rotzbakke sich vor Lachen kaum auf den Beinen halten konnten, begann Hicks zu schmollen und Astrid legte ihm unterstützend eine Hand auf die Schulter. Auch Fischbein tat es mittlerweile leid, dass wirklich jeder Wikinger Berks nicht glaubte, dass aus dem kleinen, schmächtigen Hicks so ein toller junger Mann hatte werden können. Eigentlich war er doch noch ganz gut zu erkennen, fand Fischbein. Das Problem lag hier wohl eher daran, dass die Dorfbewohner ihm dieses Aussehen nicht zutrauten und deshalb nicht auf die offensichtliche Ähnlichkeit zum damaligen Hicks achteten.

Die Truppe ging nun rauf zu den Treppenstufen vor der Großen Halle. Hicks, der immer noch beleidigt war, entfernte sich ein Stückchen von seinen Freunden und lehnte sich an die steinerne Treppe. Er wurde ja eh kaum mehr beachtet. Keiner traute ihm zu, Hicks zu sein. Komisch war nur, dass sie sein eigentliches Selbst zu gut für einen Hicks fanden und das empfand er als eine Frechheit. Wohin er auch kam, immer unterschätzten ihn die Leute! Oft konnte er das für sich nutzen, beispielsweise, wenn Feinde ihn für schwächer hielten als er eigentlich war. Doch auf seiner eigenen Heimatinsel so verkannt zu werden schmerzte ihn schon etwas. Aber irgendwann fand er sich damit ab und genoss einfach nur das Schauspiel. Denn während die Nachricht die Runde machte und immer mehr Wikinger zu den Reitern traten und sie mit Fragen durchlöcherten, konnte Hicks einfach nur genießen, dass er von dem ganzen Trubel um ihn herum verschont blieb. Jedenfalls vorerst. Sobald bekannt würde, dass er Hicks war, würden natürlich alle Leute zu ihm kommen. Doch gerade jetzt fand er es einfach sehr amüsant, wie seine Freunde eingeengt wurden und leicht in Panik verfielen.

In der Großen Halle

Haudrauf saß mit den übrigen Eltern an einem Tisch und wunderte sich, warum die Halle so leer war. Normalerweise war sie zu dieser Tageszeit voller Menschen, die ihr Mittagessen verzehrten. Plötzlich stürmte Grobian rein und lief aufgeregt zu seinem Freund an den Tisch. „Grobi, was in Thors Namen ist denn bloß los?", fragte Haudrauf, da der Schmied offenbar in heller Aufregung zu ihm gerannt war und nun schwer atmete. „Draußen ... Menschenmenge ... Sie ... Zurück", brachte er nur stoßweise hervor. „Jetzt setz dich doch erst mal und beruhige dich", meinte Frau Jorgenson und machte ihm Platz. Grobian setzte sich zu ihnen und Frau Ingermann gab ihm einen Becher Wasser. Er trank ihn sogleich und nachdem er wieder Luft bekam berichtete er: „Draußen ist eine riesige Menschenmenge. Ich habe von der Schmiede aus bemerkt, dass immer mehr Leute zu den Stufen der Halle gegangen sind und dann habe ich mich gefragt, was wohl los ist. Also bin ich hin gegangen und habe einige Wikinger gefragt, was sie hier tun würde. Aber was sie geantwortet haben werdet ihr mir nie glauben, ich meine das ist einfach unfassbar, total ..." - „Grobian! Was ist denn nun?", unterbrach Haudrauf ungeduldig.

„Tschuldigung, bin nur so aufgeregt! Ich habe es zwar nicht selbst gesehen, aber im ganzen Dorf heißt es, dass die Drachenreiter zurückgekommen sind", sprach er es endlich aus. „Meine Lieblinge!", freute sich Frau Thorston und auch die anderen Eltern waren begeistert. So eine tolle Nachricht hatten sie schon lange nicht mehr erhalten. „Hicks", Haudrauf konnte es nicht glauben. Er hatte so lange warten müssen, doch nun war sein Junge zurück! Ein breites Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und die Vorfreude brachte seine Augen zum Strahlen. Sofort machte er sich - gefolgt von den übrigen Eltern und Grobian - auf den Weg nach draußen, wo die Drachenreiter sich angeblich befinden sollten.

Vor der Großen Halle

Die Menschenmasse war riesig und fast undurchdringbar. Hicks lehnte immer noch gemütlich in einiger Entfernung hinter seinen Freunden an der Mauer. Da die Menge einen Halbkreis bildete, hatte er freie Sicht auf seine Freunde. Obwohl ihm seine Verlobte leid tat, fand er es weiterhin amüsant. Vermutlich hatte die Empörung darüber, dass seine Freunde tatsächlich recht damit gehabt hatten, dass er nicht mehr zu erkennen war, ihn etwas schadenfroh werden lassen. Die Zwillinge lagen inzwischen auf dem Boden und beteten zu Loki, dass es aufhören möge. Rotzbakke war deutlich verunsichert und seine sonst so große Klappe hatte sich in Luft aufgelöst. Fischbein sprach nur noch in hohen Quietschtönen. Astrid war so ziemlich die Einzige, die dem Druck gut standhalten konnte, doch auch ihre Ausdauer und Geduld stieß langsam an ihre Grenzen. Hicks merkte förmlich wie ihr der Gedanke ihre Axt zu benutzen immer besser gefiel.

Doch nun war seine entspannte Zeit abgelaufen, denn er hörte eine vertraute Stimme: „Aus dem Weg ... Lasst mich durch ... Na los jetzt! Ich bin das Oberhaupt!". Sofort bildete sich eine Gasse und die Eltern, sowie Grobian, allen voran selbstverständlich der Häuptling, traten in die erste Reihe. Hinter ihnen schloss sich der Weg sofort wieder, denn jetzt sollte der wirklich spannende Teil folgen: Das Wiedersehen mit ihren Kinder. Das wollte natürlich kein Berkianer verpassen! So wurde es noch enger und noch mehr Leute kamen hinzu. Die Zwillinge hatten sich wieder auf ihre Füße gestellt und Fischbein hatte aufgehört zu quietschen. Trotz der großen Anteilnahme war es seit Haudraufs Erscheinen unglaublich still geworden.

„MOM ... DAD", schrie Astrid und lief ihren Eltern in die Arme. „Astrid" - „Du bist ja schon zu einer wunderschönen jungen Frau geworden", lächelte ihre Mutter und drückte ihre Tochter noch näher an sich. Auch die Anderen liefen zu ihrer Familie. Wo man nur hinsah lagen sich Kinder und Eltern in den Armen und oft flossen Tränen. Sogar bei den Jorgensons! Besonders von Rotzbakke, doch der meinte, er hätte nur etwas im Auge. Raff und Taff waren überrascht, dass ihre Eltern sie trotz ihres explosiven Charakters vermisst hatten. Fischbein war einfach nur glücklich wieder bei seinen Eltern sein zu können. Doch es gab jemanden, der noch keine Glück verspürte. Haudrauf hatte mitansehen müssen wie alle Kinder zu ihren Eltern gelaufen waren, doch nirgends hatte er Hicks erblickt. Dieser war wie erstarrt und wusste nicht, wie er seinem Vater entgegentreten sollte. Am Liebsten würde er auch zu ihm rennen und ihn umarmen, aber anscheinend sah er ja so anders aus. Was, wenn sein eigener Vater ihn nicht wiedererkannte? Diese Vorstellung beängstigte ihn. Haudrauf fürchtete inzwischen, dass sein Sohn zu schwach gewesen war und es nicht geschafft hatte. Grobian wusste bereits was sein Freund dachte und er war langsam der selben Meinung. Traurig blickte das Oberhaupt zu den anderen Eltern, die nach drei Jahren ihre Kinder zurückhatten. Nur er nicht! Würde er doch noch einen neuen Thronerben ernennen müssen?

Doch endlich hatte Hicks sich wieder gesammelt und schritt langsam und mit erhobenem Kopf auf seinen Vater zu. Erst als er schon ganz nahe war richtete sich dessen Blick auf den jungen Mann. Zuerst kniff Haudrauf die Augen zusammen und blinzelte dann verwundert. War das möglich? War das sein Sohn? Dieser junge, kräftige, gutaussehende Mann? Konnte das wahr sein? Hatten die Götter es so gut mit seinem einst schwachen, nutzlos scheinenden Sohn gemeint? „Hi ... Hicks?", fragte er leicht unsicher, doch als sein Sohn noch näher trat sah er die Narbe an dessen Kinn und konnte sich sicher sein, „HICKS!". Sofort lief er auf seinen Jungen zu und umarmte ihn, wobei er ihn halb zerquetschte, doch vor Freude ignorierte Hicks den Schmerz.

Da Hicks wie immer einen dramatischen Auftritt hingelegt hatte, waren alle Augen nun auf ihn gerichtet und viele glaubten es kaum, dass es wirklich er war. Auch die Eltern der Reiter standen mit offenen Mündern und großen Augen da und betrachteten diesen neuen Hicks. Endlich löste Haudrauf die Umarmung und sein Sohn konnte wieder atmen. „Wow, was für eine Veränderung ... Du bist wirklich erwachsen geworden", staunte Grobi. „Ach, er ist nur etwas größer, stärker, schöner ... Aber sonst noch gleich", warf der männliche Zwilling locker ein. „Danke, Taff, ich hab's kapiert ... Anscheinend sehe ich total anders aus", meinte Hicks genervt. Erneut staunten die Erwachsenen, denn auch Hicks Stimme war entsprechend seinem Äußeren deutlich maskuliner geworden. Natürlich begriff Hicks nichts davon.

„Diese Rüstung steht dir", meinte Grobi. „Danke, ich dachte, es wäre angebrachter", sagte Hicks. „Angebrachter?", wollte Kotzbakke wissen, der etwas neidisch auf den Sohn von Haudrauf war. „Ich glaube, was unser geschätzter Anführer eigentlich sagen wollte war 'macht mehr Eindruck bei den Feinden'", schlug Raff ginsend vor. „Welche Feinde?", Fischbeins Mutter war erneut besorgt, obwohl es längst vorbei war. „Naja Feinde halt ... Aber natürlich auch bei unseren Verbündeten", meldete sich Taffnuss. „Ihr habt Verbündete?", Astrids Dad war offenbar erstaunt. „Ja, natürlich haben wir die! Wer würde nicht gerne unser Verbündete sein!?", gab Rotzbakke an. „Aber war das nicht sehr gefährlich?", auch die Mutter der Zwillinge war davon nicht allzu begeistert. „Ach, das ging schon, die hatten es eh meistens auf Hicks abgesehen! Ich meine, da war Dagur, der wollte Hicks töten und Reiker ... Eigentlich war es ja Viggo, der wollte Hicks ... Naja, eher besiegen, aber schon auch töten. Ist ja auch irgendwie verständlich, wenn man jemanden nicht besiegen kann, dann versucht mal ihn halt aus der Welt zu schaffen. Wie auch immer, da gab es jedenfalls noch die Beschützer des Flügels, die dachten wir wären Feinde und deswegen wollten sie Hicks töten, aber das hat er richtigstellen können. Und dann waren da auch noch die Flügelmädchen, die wollten zur Abwechslung mal Rotzbakke essen. Aber das war alles nur ein großes Missverständniss! Zuletzt gab es da noch Krogan und Johann, die wollten natürlich wieder Hicks umbringen ... Ich meine, eigentlich hatten es alle nur auf ihn abgesehen, daher war es für uns nur halb so gefährlich", erleuterte Taff gelassen.

„Moment! Die wollten alle Hicks Tod?", Haudrauf war geschockt von dieser neuen Information. „Aber das hätten wir natürlich nie zugelassen", beruhigte Astrid den Vater ihres Freundes schnell. „Also ich finde, wir haben unseren Job ziemlich gut gemacht ... Knapp 400 Nahtode in drei Jahren sind doch gar nicht so schlimm", das Zwillingsmädchen war optimistisch. „400?!", schrie Haudrauf aufgebracht. „Ihr übertreibt doch", meinte nun auch Fischbein. „Tun wir gar nicht! Wir haben eine Liste gemacht. Wir haben sie zwar jetzt gerade nicht dabei, aber wir wissen noch genau, dass bald Hicks 400tster Nahtod ansteht. Wir planen schon die Party", meinte Taff stolz. Die Zwillinge liebten Statistiken ... Jedenfalls, wenn sie eine gefährliche Sache wie Zerstörungen oder eben Todesszenarios protokollierte. Dann machten sie es sich selbst zu ihrer Aufgabe, alles niederzuschreiben, um auch ja kein todbringendes Erlebnis zu vergessen.

„Also genug davon! Ich lebe und wie oft ich fast gestorben wäre spielt jetzt keine Rolle mehr" - „Da hast du natürlich recht, mein lebensgefährdeter Anführer! So leicht wird man dich nicht los ... Also das freut uns selbstverständlich, nur falls das nicht so geklungen haben sollte" - „Hat nicht Johann sogar gesagt, dass Hicks die nervige Angewohnheit hat nicht zu sterben, wenn er eigentlich sollte?!", die Zwillinge wollten anscheinend doch nicht aufhören, da sie es ziemlich lustig fanden. „Okay, genug jetzt, ihr Zwei! Ich glaube, ihr seid schon wieder durch zu dünne Luft geflogen", jetzt sprang Astrid ein und half ihrem Verlobten aus der Patsche. Sogleich fingen die Berkianer an ihr zukünftiges Oberhaupt mit Fragen zu bombardieren. Doch schon bald darauf schickte Haudrauf die Menschen nach Hause, damit er sich mit seinem Sohn, dessen Freunden und deren Eltern allein in der Halle unterhalten konnte.

Nach einer Ewigkeit hatten sie schließlich alle von ihren Abenteuern berichtet und Haudrauf konnte immer noch nicht glauben, was aus seinem Sohn geworden war. Diese Mischung aus Angst um das Leben seines Jungen und Stolz konnte er noch nicht richtig bewältigen. Mittlerweile war es Nacht und die Familien wollten langsam in ihre jeweiligen Hütten gehen. Die Thorstons und Ingermanns waren bereits aufgebrochen. „Du bist so eine tolle junge Frau, meine Kleine", sagte Frau Hofferson stolz. „Danke, Mom", lächelte Astrid. „Mein Junge, wie sieht es denn aus mit den Mädchen? Stehen bestimmt Schlange, was?", nahm Kotzbakke an. „Ja haha ... Frag nicht", meinte Rotzbakke betrübt. „Ach, komm schon ... Ah, verstehe! Du und Astrid, was!? War ja klar, dass du mit der Besten zusammenkommst ... Ich habe es immer gewusst", behauptete der erwachsene Jorgenson. Rotzbakke wurde nervös. Falls er das so stehen lassen würde, könnte er mit Hicks Rache rechnen. „Was? Vater, nein! Das stimmt nicht! Ich habe kein Interesse mehr an ihr", klärte dessen Sohn sofort auf. „Wie? Kein Interesse? Darüber reden wir noch!", meinte Kotzbakke verärgert. Wie konnte sein Sohn so plötzlich kein Interesse mehr an der begehrtesten Wikingerin des Dorfes haben? Wenn Haudraufs Junge schon so erfolgreich war, dann sollte seiner wenigstens die beste Partnerin bekommen! Das würde für den morgigen Tag noch ein langes Gespräch zwischen Vater und Sohn werden! Schon war auch die Familie Jorgenson verschwunden.

„Wir machen uns dann wohl auch langsam mal auf den Weg", meinte Astrids Vater kurz darauf. „Gute Nacht", verabschiedete Haudrauf die Familie Hofferson schon, doch Astrid war noch nicht bereit zu gehen. „Astrid, Liebes, kommst du?", fragte ihre Mutter, die schon etwas weitergelaufen war. „Ja, Mom! Bin gleich da", rief das Mädchen und ihre Eltern warteten in Sichtweite auf sie. Haudrauf wunderte sich, was das blonde Mädchen wohl noch wollte, doch Hicks wusste es nur zu gut! Jeden Abend, bevor sie in ihre jeweilige Hütte gingen, gab er ihr einen Gutenachtkuss und jetzt war ihm klar, dass sie das auch in Anwesenheit ihrer Eltern nicht ändern würden. Hicks trat näher zu Astrid und flüsterte zärtlich: „Schlaf gut, Mylady". Sie grinste und schon beugte sich Hicks zu ihr runter und legte seine Hände um ihre Hüfte. Ihre Arme verschränkten sich hinter seinem Nacken und sie küsste zurück. Da sie es vor ihren Eltern nicht gleich übertreiben wollten, lösten sie sich schon bald. Grinsend lief Astrid schließlich zu ihren Eltern und wunk ihrem Verlobten nochmal zu. Dann waren die Hoffersons auch schon verschwunden. Natürlich mussten Hicks und Astrid als nächstes die gleiche Frage ihrer Väter beantworten: „Ihr seid also zusammen, was?". Und beide antworteten stolz darauf: „Nein ... Wir sind verlobt!". Also hatten auch diese zwei Teenager für morgen definitiv noch für Gesprächsstoff mit ihren Eltern gesorgt. Doch für heute waren die Eltern einfach nur froh ihre Sprösslinge wieder bei sich zu haben!

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