Wo sind unsere Kinder?
Haudrauf lief im Dorf herum und versank immer mehr in seinen Gedanken. Es war nun ganze drei Jahre her seitdem er seinen Sohn das letzte Mal gesehen hatte. Nachdem Hicks den Roten Tod besiegt und den Frieden mit den Drachen geschlossen hatte, war er kurz darauf mit seinen Freunden von Berk weggegangen. Nicht etwa, weil sie verbannt oder unglücklich gewesen wären, sondern weil sie wissen wollten, ob es da draußen noch mehr gab als sie jemals geglaubt hatten. Damals waren die Jugendlichen alle erst um die 16 Jahre alt. Auch die Eltern der Anderen litten sehr unter dem Fehlen ihrer Kinder, denn sie konnten sich nicht einmal mehr sicher sein, dass diese noch am Leben waren. Die Drachenreiter waren immer zu beschäftigt gewesen, um den weiten Rückflug anzutreten und die einzige Kommunikationsmöglichkeit war die Schreckliche Schreckenspost. Da die Abendteurer lange keinen festen Wohnsitz hatten, konnte Berk keine Nachrichten an sie versenden. Generell wären sie eh nicht an Schreckliche Schrecken von einer außenstehenden Insel gelangt, ohne dass ihre Kinder sie gebracht hätten. Denn leider fanden die Schrecklichen Schrecken nur an den Ort zurück, an dem sie eigentlich lebten. Die Jugendlichen hatten ja nie Zeit gehabt selbst vorbeizukommen und konnten daher auch keine Schrecken nach Berk bringen. Als sie damals von ihrem Geburtsort weggegangen waren, hatten sie eine ganze Horde der kleinen Drachen mitgenommen, doch vor einem Jahr war der letzte von ihnen auf Berk angekommen. Nun hatten die Jugendlichen keine Möglichkeit mehr mit ihren Eltern in Kontakt zu bleiben.
Ein Jahr ganz ohne Lebenszeichen der sechs Jugendlichen hatte das Dorf glauben lassen, dass sie bereits tot seien. Bis auf die betroffenen Familien, die das nicht wahr haben wollten, waren alle fest davon überzeugt. Heute war es besonders schlimm, denn einige Dorfbewohner hatten versucht Haudrauf dazu zu kriegen, einen neuen Thronerben zu ernennen. Auch wenn sie Hicks nach dem Vorfall mit dem Roten Tod mit anderen Augen gesehen hatten, so bezweifelten sie doch, dass er stark genug gewesen war, um dort draußen zu überleben, immerhin hatten sie noch den mickrigen, schwachen Jungen von damals im Gedächtnis. Das Oberhaupt hatte genug. Zu Viele waren es mittlerweile, die nach dem Namen des zukünftigen Häuptlings fragten. Sie wollten zwar nicht, dass Haudrauf seinen Thron schon abgab, aber sie wollten sicher sein, dass sie in guten Händen waren, falls Haudrauf etwas zustoßen sollte, was bei Wikingern nicht gerade unnormal war. Doch er antwortete immer, dass Hicks das Oberhaupt werden würde. Als ein Mann schließlich gesagt hatte, wie es sein könne, dass sie als nächstes von einem längst Toten regiert würden, hatte Haudrauf endgültig genug gehabt. Laut hatte er geschrien, dass sein Sohn noch lebte und eines Tages zurückkommen würde. Er hoffte sehr, dass es so sein würde, doch sicher war er sich da leider nicht.
Die Eltern der übrigen Reiter hatten den Wutausbruch mitbekommen und setzten sich beim Abendessen in der Halle zu ihrem Oberhaupt. Wenigstens hatten sie die gleiche Meinung. „Sie sind ganz bestimmt nicht tot", munterte Frau Hofferson den Rothaarigen auf. „Oi, mein Sohn ist viel zu stark und Astrid ist auch ganz schön taff! Sobald sie irgendwann miteinander verheiratet werden, gibt es bestimmt ganz tolle Nachkommen", meinte Kotzbakke. „Unsere Tochter entscheidet selbst wen sie heiraten will", stand Herr Hofferson hinter Astrid. „Oh ich hoffe so sehr, dass ihnen nichts passiert ist", betete Frau Ingermann. „Ihnen geht es sicherlich gut, Schatz", beruhigte ihr Mann sie. „Naja ... Hoffen wir mal, dass Raff und Taff anständig geworden sind", sagte Herr Thorston. „In drei Jahren kann viel passieren, aber sie sind eben unsere kleinen Sprengmeister ... Mit ihnen wird einem nie langweilig, auch wenn es teilweise sehr anstrengend ist sie davon abzuhalten alles zu zerstören. Ich liebe sie so wie sie sind", gab die Mutter der Zwillinge zu. „Uns bleibt wohl nichts anderes übrig als zu hoffen, dass sie irgendwann nach Hause kommen! Wohlauf und in einem Stück ... Ich hoffe, das tun sie bald, denn ich weiß nicht wie lange ich die Dörfler noch hinhalten kann", meinte Haudrauf niedergeschlagen. Wenn Hicks nicht bald erschien, würde die Dorfbevölkerung einen neuen Erben verlangen.
Auf der Drachenbasis
Drei Jahre waren sie bereits auf sich allein gestellt. Kurz nachdem ihnen die Schrecklichen Schrecken ausgegangen waren, hatten sie diese Insel gefunden, die sie nun ihr Zuhause nennen durften. Oder auch ihren Außenposten, die Drachenbasis. Oft hatten sie ihre Familien besuchen wollen, doch immer war etwas dazwischen gekommen. Erst war es Dagur, dann die Drachenjäger und Viggo und im letzten Jahr waren es Johann und Krogans Drachenflieger. Jetzt allerdings hatten sie alle ihre Feinde besiegt. Sie selbst und ihre Verbündeten waren alle gesund und munter, sodass momentan eine ruhige Zeit für die Truppe bevorstehen sollte. Hicks, der seit ihrer Abwesendheit von Berk die Rolle des Anführers übernommen hatte, dachte sich, dass es endlich an der Zeit wäre nach Hause zu gehen. Vermutlich würden sie irgendwann nochmal zur Basis zurückkommen, aber einige Monate auf Berk hörten sich sehr verlockend an. Er hoffte nur, dass sein Vater ihn dann wieder gehen lassen würde, aber Hicks hatte bestimmt nicht vor erneut drei Jahre spurlos zu verschwinden. Er fühlte sich etwas schuldig dafür, dass er im letzten Jahr keine Nachricht mehr schreiben hatte können, aber er hatte keine Schrecken mehr gehabt und genau dann waren Krogan und Johann zu ihren Feinden geworden. Diese große Bedrohung hatte Vorrang gehabt, denn sonst wäre auch Berk in Gefahr gewesen. Er hatte mit seinen Freunden in den letzten Jahren - besonders im Letzten - für Berk, die Berserker, die Verbannten, die Beschützer des Flügels und die Flügelmädchen gekämpft. Wenn sein Vater davon wüsste, wäre er sicherlich stolz auf ihn. Jetzt war es endlich an der Zeit ihn wiederzusehen. Das wollte er heute im Clubhaus verkünden!
Als er eintaf saßen Rotzbakke, die Zwillinge und Fischbein bereits am Tisch. Seine Verlobte Astrid erschien unerwartet hinter ihm, küsste ihn kurz im Vorbeigehen auf die Wange und setzte sich noch vor ihm hin. Lächelnd nahm Hicks neben ihr platz und schaute grinsend in die Runde. „Was grinst du so komisch?", fragte Rotzbakke neugierig. „Hat vielleicht jemand was angestellt und kriegt jetzt Ärger?", meinte Fischbein. „Wir waren es nicht! ... Glaube ich jedenfalls", überlegte Raff. „Was auch immer wir getan haben sollen, es tut uns leid", sagte Taff schnell. „Woaw, ganz ruhig, niemand hat etwas angestellt", beruhigte Hicks seine Freunde. „Und was bereitet dir dann so gute Laune?", interessierte es Astrid. „Naja ... Ich wollte nur sagen, dass ich wirklich sehr stolz auf euch bin! Ich wollte mich dafür bedanken, dass ihr meine Freunde seid und das alles mitgemacht habt. Andere wären einfach ausgestiegen ..." - „Du hättest uns doch eh nicht aussteigen lassen", sprach Rotzbakke dazwischen. Sofort mussten alle lachen. „Aber das hätten wir eh nicht gemacht", lächelte Astrid und alle, sogar der Jorgenson, nickten in Zustimmung.
Endlich sprach Hicks weiter: „Jedenfalls weiß ich, was für ein großes Opfer ihr dafür gebracht habt. Drei Jahre ohne unsere Familien ist eine lange Zeit". Die Reiter nickten traurig. „Aber jetzt haben wir Johann besiegt. Es gibt keine Bedrohung mehr", fuhr Hicks schnell fort, um die Stimmung wieder zu heben. „Deshalb habe ich gedacht, dass es an der Zeit wäre nach Berk zurückzukehren", beendete er seine Ansprache. Lauter Jubel war zu vernehmen. „WUUUHUUUU" - „ENDLICH" - „JAHA" - „Wurde auch langsam mal Zeit" - „Wie lange bleiben wir?", fragte schließlich Fischbein. „Ich dachte mindestens einige Monate ... Und wenn ihr danach noch Lust haben solltet, können wir zur Klippe zurück. Aber das müsst ihr nicht, wenn ihr nicht wollt! Ich werde vermutlich schon nochmal weggehen" - „Natürlich wirst du das", kicherte Astrid augenrollend, da sie ihren festen Freund nur zu gut kannte und auch die Übrigen lachten darüber. Es war wirklich jedem klar, dass Hicks ein Abenteurer war, der keine Minute still sitzen konnte und sich damit öfter mal in Gefahr brachte.
„Na klar kommen wir auch wieder mit, auf Berk ist es dauerhaft einfach zu öde" - „Wir haben hier endlich unsere eigene Hütte, so schnell geben wir die nicht auf", kündigten die Thorstons sogleich an. „Und du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich ganz alleine mit den Zwillingen losreisen lasse?! Irgendwer muss doch auf dich aufpassen", lächelte Astrid verliebt. Hicks war ihr viel zu wichtig, als dass sie ihn jemals ohne sie gehen lassen würde. Ihr war schon lange klar gewesen, dass sie diesem bescheidenen, heroischen Drachenreiter nicht mehr von der Seite weichen würde. Und spätestens seit sie vor gut 8 Monaten mit ihm zusammengekommen war und sich vor 2 Monaten auch noch verlobt hatten, stand für sie fest, dass sie dorthin gehen würde, wo er hinging. „Aber dann bitte nicht wieder für drei Jahre", stöhnte Fischbein. „Nein, wir werden dann sicherlich oft in Berk vorbeischauen. Ich will auch nicht wieder jahrelang von meinem Vater getrennt sein", versicherte ihr Anführer. „Na wenn das so ist, freue ich mich schon jetzt auf die neuen Drachen, die wir dann wieder finden können", meinte der rundliche Reiter enthusiastisch. „Gut, wenn alle gehen, dann bin ich auch wieder dabei", murrte Rotzbakke gespielt gleichgültig. Er tat gerne so als ob es ihm nichts bedeuten würde, aber in Wahrheit würde er seine Freunde nie im Stich lassen und wäre sogar mitgegangen, wenn es nur Hicks und er gewesen wären. Er würde es zwar nie zugeben, aber er fand, dass Hicks ein fantastischer Anführer war und mittlerweile einer seiner besten Freunde. „Das heißt wir bleiben ein Team?", freute der Braunhaarige sich und alle nickten. An diesem Abend feierten sie noch lange, morgen würden sie alles für ihre Abreise vorbereiten und übermorgen würde dann der große Tag sein. Sie konnten es kaum noch abwarten.
Auf Berk
Es waren einige Tage vergangen seit dem Gespräch mit den anderen Eltern. Haudrauf versuchte sich durch seine Arbeit abzulenken und dachte schon bald nicht mehr an Hicks. Jedenfalls solange er im Dorf war und seine Oberhauptpflichten erfüllte. Sobald er sein Haus betrat überkam ihn die Einsamkeit. Oft war er in das Zimmer seines Sohnes gegangen, dass nun so lange Zeit unbenutzt war. Doch es hatte sich kein bisschen verändert. Er hatte alles so gelassen, sodass Hicks sich bei seiner Rückkehr gleich wieder wohl fühlen würde. Aber es gab noch einen anderen Grund. Immer wenn Haudrauf den Raum betrat, glaubte er, sein Junge wäre noch hier und das spendete ihm Trost und Kraft.
Die Drachenreiter waren schon 30 Stunden geflogen und in nur 4 Stunden würden sie endlich zurück auf ihrer Geburtsinsel sein. Die Freude war bereits groß und die Stimmung hervorragend. „Ich freue mich ja so meine Eltern wiederzusehen ... Sie werden so glücklich sein mich zu sehen, aber ich werde glücklicher sein! Und ihr?", quietschte Fischbein aufgeregt. „Naja, mein Vater hat mich nicht gerade herzlich verabschiedet, da wird auch das Wiedersehen nicht so besonders sein ... Aber bei der Verabschiedung war ja nicht klar, dass wir uns drei Jahre nicht sehen würden ... Auch egal, ich freue mich", meinte Rotzbakke. „Unsere Eltern sind bestimmt froh, dass sie so lange Ruhe von unseren Streichen und Explosionen hatten, aber sie werden sich auch freuen ... Glaube ich", hoffte Taff schulterzuckend. „Das wird so herrlich, sie wieder in den Arm zu schließen ... Ich hoffe meine Eltern erkennen mich noch", lächelte Astrid, die heute selbst ein wenig aufgeregt war. „Klar werden sie dich erkennen! Ich meine, du hast dich kaum verändert! Etwas größer, etwas hübscher, aber das war's auch schon ... Ich glaube, jeder wird uns wiedererkennen können ... Obwohl ... Hicks vielleicht nicht", verbesserte sich Raff. „Wieso?", wollte dieser verwundert wissen.
„Ist das nicht offensichtlich?", fragte Raff zurück, doch Hicks fragender Blick blieb bestehen. „Anscheinend nicht ... Na dann werde ich es dir mal erklären, mein einbeiniger Freund ... Fangen wir mal bei Fischbein an, er ist etwas gewachsen ... In alle Richtungen, sorry Fischi", sah sie ihn entschuldigend an. Diesem war es zwar etwas peinlich, doch konnte nicht abstreiten, dass er auch an Gewicht zugenommen hatte. „Rotzbakke ist ... Also er hat sich fast gar nicht verändert, ebenso wenig wie ich und Taff. Astrid habe ich ja gerade eben schon gesagt, etwas größer und hübscher, sonst gleich. Aber DU! ... Du hast dich mehr als nur verändert ... Sozusagen einmal komplettumstyling", kicherte Raff. „Was soll das bedeuten?", jetzt war der Braunhaarige neugierig. „Sagen wir es so ... Früher warst du ... Naja ... Klein, mickrig, schwach und - nicht böse gemeint - auch nicht so sonderlich hübsch ... Aber jetzt bist du ..." - „Groß, zwar schlank, aber kräftig und unglaublich gutaussehend ... Nicht eifersüchtig werden, Astrid", half Raff ihrem Bruder, welcher längst ihre Meinung teilte.
Tatsächlich hatte Astrid das Zwillingsmädchen, welches leicht ins Schwärmen geraten war, böse angeschaut, immerhin war hier die Rede von ihrem Verlobten. Kein anderes Mädchen durfte so über Hicks reden, auch wenn sie zugeben musste, dass die Worte der Zwillinge gar nicht so falsch waren. „Du bist auch ziemlich gewachsen und deine Kleidung hat sich auch ganz schön verändert! Rotzbakke trägt jetzt zwar ein etwas anderes Oberteil, aber der Gürtel, die Armschoner, der Helm und die Haare sind so gut wie gleich. Raff und ich haben eigentlich immer noch denselben Look, bis auf meine coole neue Frisur, versteht sich. Fischbein hat sich von seinem Stil her auch nicht so richtig verändert, immerhin trägt er auch jetzt noch diesen langen, fast kleidartigen Fetzen ...", da wurde Taff unterbrochen. „Hey!", beschwerte sich Fischbein beleidigt. „Sei doch nicht so empfindlich! Dir steht das", versuchte Taff ihn etwas zu besänftigen. Tatsächlich gab Fischbein sich damut zufrieden. „Also wo war ich? Ach ja, Astrid! Ihr Rock hat ein paar weniger Nieten und ihr Oberteil ist etwas dunkler, ihr Zopf anders geflochten, aber ihr Ponny und ihre Stränchen an den Seiten, sowie ihr Totenkopfgürtel sind geblieben. Die Schulterschützer sind auch fast gleich. Sie ist und bleibt unverkennbar Astrid ... Aber jetzt sieh dich doch mal an! Früher warst du der Kleinste und jetzt bist du der Größte von uns. Du hattest echt einen erstaunlichen Wachstumsschub. Deine Haare sind länger und irgendwie fluffiger ..." - „Fluffiger?", rief Astrid rein. „Ja, fluffiger! Das müsstest du doch wissen! Wer streichelt ihm denn beim Küssen immer durchs Haar?! Hmm, Missi?", verteidigte sich Taff. Die Blondine wurde leicht rot und sagte nichts mehr dazu.
„Hey, Taff! Du hast Hicks Keidung vergessen. Früher trug er doch immer grün und diese Fellweste ... Jetzt trägt er rot und eine coole braune Lederrüstung! Also wenn das nicht mal eine Veränderung ist ... Natürlich ins Gute! Mir gefällt dein neuer Look, lässt dich männlicher und kriegerrischer aussehen ... Und nein, Astrid, du brauchst dir keine Sorgen machen. Ich bin nicht in Hicks verliebt", griff das blonde Zwillingsmädchen der eifersüchtigen Verlobten voraus. „Jetzt wo ihr es sagt ... Hicks hat sich tatsächlich sehr verändert", staunte Fischbein. „Wie auch immer! Man würde mich trotzdem erkennen", beharrte Hicks. „Bestimmt nicht auf den ersten Blick! Wollen wir's testen?", lockte Rotzbakke, der es wissen wollte. „Testen? Wie denn?", wunderte sich Haudraufs Sohn. „Na wir landen im Wald und schauen mal, ob dich einer ohne Ohnezahn erkennen würde. Ich frage mich, wie lange die Dorfbewohner wohl brauchen werden, um zu erkennen, dass es sich bei dir um deren zukünftiges Oberhaupt handelt", kicherte der Schwarzhaarige amüsiert. „Meinetwegen, aber es wird bestimmt nicht alzu lange dauern", glaubte Hicks. „Also dann machen wir es so" - „Das wird lustig", freuten sich die Zwillinge.
„Mylady, alles in Ordung?", erkundigte sich Hicks, als ihm das betrübte Gesicht seiner Freundin aufgefallen war. Diese schaute ihn nur an und sprach etwas besorgt: „Ich musste nur gerade daran denken, dass wir ja nun verlobt sind, aber niemand in Berk weiß es! ... Was, wenn ich deinem Vater nicht gut genug bin? Hicks, ich will dich nicht verlieren!" - „Astrid, ich bin mir sicher, dass mein Vater mehr als nur glücklich darüber sein wird! Vertrau mir! Außerdem, was soll ich denn da sagen? Ich muss gleich zwei Elternteilen gefallen", und schon entlockte er ihr ein Lächeln. „Deswegen brauchst du dir keine Gedanken machen! Meine Eltern wollen nur, dass ich glücklich bin, egal mit wem ... Sie werden uns sicher nicht im Weg stehen und ich bin fest davon überzeugt, dass sie meine Entscheidung gut finden werden" - „Na dann brauchen wir ja zusammen keine Bedenken deswegen haben", freute sich Hicks.
„Naja ... Wir müssen nur aufpassen, dass meine Mom uns nicht gleich vor den Traualtar zerrt, denn dann würde sie darauf bestehen, dass gut neun Monate später ein kleiner Stammesführer oder eine kleine Kriegerin auf ihrem Schoß sitzt", warnte Astrid. „Oh Thor", brachte Hicks nur hervor. Er liebte Astrid und sie ihn auch, aber mit der Hochtzeit wollten sie sich noch einige Monate - wenn nicht sogar Jahre - Zeit lassen, denn so schnell wollten sie nun wirklich nicht Eltern werden. Für ihn würde das zusätzlich bedeuten, dass er der Häuptling würde, denn darauf würde sein Vater sicherlich bestehen und so leicht wollte Hicks seine Freiheit nicht hergeben. Erst würden er und Astrid die Grenzen der Wikingerwelt erforschen und vielleicht in zwei oder drei Jahren wäre er dann bereit sein rechtmäßiges Thronerbe anzunehmen und mit Astrid die - für die Zukunft - gewünschte Familie zu gründen.
Ihre Freunde konnten sich vor Lachen kaum noch auf ihren Drachen halten. Die Vorstellung, dass Hicks und Astrid bald gezwungenermaßen verheiratet und Eltern sein könnten und das den Beiden offenbar noch nicht in den Kram passte, war einfach zu lustig. „Oh man ... Das sollte ich vor euren Eltern echt vorschlagen, damit sie es machen", lachte Rotzbakke. „Wenn du das sagst, erlebst du den Hochtzeitstag nicht mehr", drohte Astrid. Nachdem ihre Freunde genug eingeschüchtert waren, damit sich niemand traute Andeutungen, die in diese Richtung gingen, zu machen, wechselte Hicks das Thema zu etwas erfreulichem. Schon war die Stimmung wieder ausgelassen und bald hatten sie endlich ihre Heimat erreicht. Die Insel erschien klein vor ihnen und wie versprochen näherten sie sich von hinten und landeten unbemerkt im Wald. Auch wenn sie es kaum erwarten konnten ihre Familien nach drei Jahren wiederzusehen, so wollten sie sich den Spaß, den sie durch Hicks verändertes Aussehen haben würden, nicht entgehen lassen!
Fortsetzung folgt ...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top