Verbrecher oder Retter?

Dieser OS ist eine Alternative zu „Dagurs Wahrheit".



Sie war umzingelt. Von allen Seiten kamen Drachenjäger. Panisch schaute sie sich um, doch keiner ihrer Freunde war mehr da. Warum auch? Hicks hatte den Einsatz längst beendet, immerhin hatten sie alle Drachen befreit. Doch Astrid wollte sich unbedingt rächen, nachdem sie einen von Narben übersäten, verängstigten Nadder befreit hatte und war gegen Hicks Anweisung noch einmal umgedreht. Sie hatte sich einfach nicht bändigen können, als sie dieses arme, hilflose Geschöpf flüchten sah. So sehr ihr ihr Verstand auch gesagt hatte Hicks zu gehorchen, sie konnte ihre Rachegefühle nicht verdrängen. Eigentlich komisch, wenn man bedenkt, dass sie schon seit drei Jahren ihre Gefühle für Hicks zurückhielt und sich einredete, nur eine gute Freundin zu sein. Da stand sie nun. Ganz allein auf dem Deck eines feindlichen Schiffes. Sie drehte ihren Kopf weg, als sie sah wie ein Drachenjäger einen Pfeil, der mit einer komischen zähen Flüssigkeit überzogen war in seinen Bogen einlegte und ...

... Schoss. Sie wartete auf den schrecklichen Schmerz, den sie durch den Pfeil empfinden würde. Doch er kam nicht. Vorsichtig drehte sie sich wieder um. Ihr Blick schweifte über das Deck, auf dem lauter bewusstlose Drachenjäger lagen. Sie atmete erleichtert aus, doch dann erblickte sie noch jemanden unter ihnen. Nun empfand sie doch noch Schmerzen, viel schlimmere als der Pfeil ihr je zufügen hätte können. Statt einem Pfeil in ihrem Rücken, hatte sie einen Pfeil in ihrem Herzen. Jedenfalls fühlte es sich so an, denn vor ihr lag Hicks. Er hatte sich vor Astrid geschmissen um sie vor dem Pfeil zu bewahren. Sie lief zu ihm und kniete sich hin. „Hicks! ... Nein! Bitte nicht", war alles was sie sagen konnte. Doch plötzlich keimte ein Funken Hoffnung in ihr auf, als sie erkannte, dass ihn der Pfeil nur am Arm getroffen hatte. Vermutlich war es sogar nur ein Streifschuss. Jetzt erkannte sie auch wie Hicks Brust sich beim Atmen hebte und senkte. „O Thor sei dank! ... Hicks steh auf, wir müssen hier weg!", sagte Astrid liebevoll, während sie leicht an Hicks rüttelte, um ihn aufzuwecken.

Keine Reaktion. Was war denn bloß los? Sie hatte keine Zeit sich darüber zu wundern, da schon weitere Schiffe auf dem Weg zu ihnen waren, aber auch die anderen Drachenreiter waren nun zurückgekommen. Ohnezahn, der sich von der unsanften Landung, die für ihn in einem Haufen Holzkisten geendet war, erhohlt hatte, lief sofort zu seinem am Boden liegenden Freund. Astrid stieg auf den schwarzen Drachen und musste dabei zusehen, wie die Zwillinge den braunhaarigen Drachenreiter auf ihrem Zipper verstauten, solange Fischbein, Rotzbakke und Heidrun die Schiffe aufhielten.

Auf der Basis

Mittlerweile hatten sie ihren bewusstlosen Anführer in seine Hütte gebracht und eine Schreckenspost nach Berk geschickt. Noch am selben Abend landeten Haudrauf und Gothi auf dem Landeplatz. „Was ist passiert? Wo ist mein Sohn?", platzte es aus Haudrauf heraus. „Hicks wurde heute Morgen von einem Pfeil getroffen und ist seitdem nicht mehr aufgewacht. Wir haben ihn in seine Hütte gebracht", erklärte Fischbein nervös. Sofort machten sich alle auf den Weg. Astrid, die auf den Verletzten aufgepasst hatte, erwartete sie schon ungeduldig. „Na endlich!", seufzte sie, als die Heilerin und das Stammesoberhaupt, gefolgt von Fischbein, Heidrun, Rotzbakke und den Zwillingen durch die Tür stürzten. Während der ganzen Untersuchung hielt Haudrauf die Hand seines einzigen Sohnes und die Anderen standen um das Bett versammelt. Schließlich fing die alte Lady an etwas in den am Boden verstreuten Sand zu kritzeln. „Was steht da?", fragte Rotzbakke ungeduldig. Fischbein übersetzte: „Sie sagt, dass es nur ein Streifschuss war und der Pfeil nur leicht unter die Haut gedrungen ist". Alle atmeten erleichtert aus. „Aber warum wacht er dann nicht auf?", fragte Astrid voller Besorgnis. Als der etwas beleibtere Reiter die Antwort las, stockte er.

„Was? Was heißt das?", drängelte Raff und deutete auf die Zeichen. Fischbein schluckte und fing an die Nachricht zu verkünden: „Da steht, dass der Pfeil mit irgendeinem Gift bestrichen war, das ihn am aufwachen hindert (er sammelte sich kurz und fuhr fort) Außerdem schreibt sie, dass Hicks dringend ein Gegengift braucht, sonst ist er in drei Tagen ..." Das letzte Wort konnte er nicht aussprechen, doch jeder wusste, was er meinte. Entsetzt von dem Gehörten schaltete sich Haudrauf ein: „Was für ein Gegenmittel? Wo finden wir die Zutaten? Wie lautet das Rezept?". Fischbein schaute bedrückt auf den Holzboden, es war ihm unmöglich die Antwort, die er schon kannte und die ihm so schwer im Magen lag, auszusprechen. „Fischbein! Fischbein!", ertönte es von allen Seiten und es wurde unsanft an ihm gerüttelt. „Sie kennt das Rezept für das Heilmittel nicht", schluchzte dieser schließlich.

Ein kurzer Schrei ertönte von Astrid, die sich sofort ihre Hand vor den Mund hielt und ihre Tränen wegblinzelte. Heidrun legte unterstützend eine Hand auf die Schulter ihrer Freundin. Das sonst so starke Oberhaupt war auf einem Stuhl in sich zusammengesunken. „Haltet mich fest", sagte Rotzbakke, bevor er nach hinten kippte. Die Zwillinge hinter ihm machten natürlich einen Schritt zur Seite, sodass der Jorgenson Junge auf den harten Boden knallte und sich kurz darauf wütend wieder aufrichtete, während den Zwillingen ein Kichern entwich, was aber aufgrund der ernsten Situation sofort wieder verebbte. Astrid warf einen kurzen Blick auf ihren vergifteten besten Freund und stürmte aus der Hütte. Sie konnte ihre Tränen nicht länger zurückhalten.

Bei Astrid

Heidrun war Astrid schnell in ihre Hütte gefolgt und nahm ihre weinende Freundin in den Arm. Natürlich war es auch für Heidrun schwer, aber trotzdem noch leichter als für den Rest des Teams. Immerhin hatte sie nicht die letzten drei Jahre jeden Tag mit Hicks verbracht, so wie alle anderen. Am zweifellos schwersten war es für Haudrauf und Astrid, denn beide liebten diesen dürren, einbeinigen Wikinger über alles. Die schwarzhaarige Frau hielt ihre Freundin nur fest in den Armen und streichelte ihr sanft und beruhigend über den Rücken, sagte aber, aus Angst etwas falsch zu sagen, vorerst nichts. „Hicks wird sterben ... Meinetwegen", schluchzte Astrid. „Das ist doch nicht deine Schuld!", entgegnete Heidrun entsetzt. „Doch ist es! Ich habe seinen Befehl missachtet und bin zurückgeflogen, obwohl er das nicht wollte und ich war es auch, die der Pfeil hätte treffen sollen", beharrte die Blondine. „Aber du konntest doch nicht vorausahnen, dass so etwas passieren würde! Außerdem würde Hicks nicht wollen, dass du dir die Schuld daran gibst", sagte die Schwarzhaarige zaghaft. „Ich sollte an seiner Stelle sein! Ich müsste sterben, nicht er! Ich verstehe das nicht! Warum hat er das nur gemacht, Heidrun?" - „Ganz einfach, er hat das aus demselben Grund gemacht, aus welchem du es auch getan hättest, Astrid", erklärte die Besitzerin des Klingenpeitschlings.

Plötzlich begriff es Astrid und ein Lächeln huschte über ihre Lippen, doch nach nur einer Sekunde, liefen ihr noch mehr Tränen die Wangen runter. Astrid weinte nicht oft. Eigentlich weinte sie fast nie. Doch nun konnte sie nicht anders. „Ich werde ihn verlieren! Für immer! Was soll ich nur ohne ihn tun? Wie soll es weitergehen? Ich konnte ihm nicht mal mehr sagen, dass ich ihn liebe", platzte es aus ihr heraus. Jetzt hatte sie Heidrun Fragen gestellt, auf die diese einfach keine Antwort wusste. Keins der beiden Mädchen wussten noch, was es sagen sollte, also schwiegen sie. Irgendwann schliefen beide vor Erschöpfung und Trauer ein.

In Hicks Hütte

Unterdessen war es Morgen geworden und nachdem jeder den Schock verarbeitet hatte, (falls das überhaupt möglich war) suchten nun alle gemeinsam nach einer Lösung. Niemand wollte, dass Hicks stirbt, da waren sie sich einig. Haudrauf hatte sich entschlossen hier zu bleiben und in der Hütte seines Sohnes zu schlafen. Hicks war das einzige echte Familienmitglied, dass ihm seit Valkas Tod geblieben war. Gerade hatte sich auch das Oberhaupt schweren Herzens entschlossen, seinen geliebten Sohn einige Zeit alleine zu lassen, um die neusten Vorschläge zu dessen Rettung zu hören. Während sich alle im Clubhaus versammelt hatten schlich sich eine in einem Umhang gehüllte Gestalt in die Hütte des Todkranken. Ohnezahn schleuderte die Person zu Boden, bereit einen Plasmastrahl zu verschießen. Durch den Aufprall zerbrach ein mit Flüssigkeit gefülltes Gefäß des Eindringlings. „Nicht Ohni! Ich bin's doch nur, Dagur!", sagte die Person und nahm die Kapuze ab.

Der Nachtschatten ließ ihn aufstehen, schaute ihn aber weiterhin skeptisch an. Als Dagur auf Hicks zugehen wollte schnitt ihm der Drachen den Weg ab. „Ganz ruhig, ich will ihm doch nur helfen! Ich habe hier das Gegengift ... (er suchte in seiner Umhangtasche) Warte wo ist ... (sieht das zerbrochene Gefäß) Nein! Das war mein letztes Fläschchen.", schimpfte das Oberhaupt der Berserker und Ohnezahn schaute schuldig zu Boden. „Hach! Dann muss ich wohl erst Neues herstellen, aber die Insel ist weit weg und mit dem Schiff hin und zurück zu segeln würde viel zu lange dauern. Die einzige Möglichkeit Hicks zu retten ist, dass ich mit dir hinfliege", Ohnezahn blickte ihn genervt aber einsichtig an. „Gut, na dann mal los! ... Mhhm, die Herstellung dauert lange... Vermutlich zu lange. Am Besten wir nehmen Hicks mit, damit sparen wir uns die Rückflugzeit", Dagur hievte den Bewusstlosen vor sich auf den schwarzen Drachen und hielt ihn fest, damit er nicht runterfallen konnte. „Und los! Aber schön langsam, immerhin haben wir einen Verletzten und ich bin nicht wirklich erfahren im Drachenflug", Dagur lächelte unsicher. Ohnezahn nickte und hob vorsichtig in mittlerem Tempo - immerhin mussten sie sich beeilen - ab.

Im Clubhaus

Sie diskutierten schon gut eine Stunde darüber, was zu tun wäre. Heidrun war vor einer Viertelstunde ebenfalls erschienen, mit der Erklärung, verschlafen zu haben. „Wir könnten einfach einige Kräutermischungen ausprobieren", schlug Rotzbakke nun vor. „Und was ist, wenn manche Kräuter seinen Zustand nur verschlimmern?!", lehnte Fischbein ab. „Du bist immer so negativ, Fischgesicht. Schlimmer geht's doch nicht", verteidigte sich Rotzbakke. „Wir könnten ihn mit verschimmeltem Brot füttern", meinte Taffnuss. „Hör gefälligst mit deinem Schimmelbrot auf", warnte ihn seine Schwester. Da Taff nicht aufhörte, bekämpften sich die Zwillinge auch schon mir ihren Fäusten. Astrid hatte genug! Fischbein und Rotzbakke schlugen die bescheuertsten Ideen vor und sagten nach jeder, wie blöd doch der Vorschlag des Anderen war; die Zwillinge schlugen aufeinander ein und während Haudrauf versuchte die Zwillinge zu trennen, wollte Heidrun den Streit zwischen den Jungen schlichten. Sie hatte wirklich genug von diesem Schwachsinn. Mit einem genervten Seufzer verließ Astrid das Clubhaus in Richtung Hicks Hütte.

Kurz darauf ertönte ein Schrei und alle im Gemeinschaftshaus hörten mit ihrer Beschäftigung auf. „Das war Astrid", stellte Heidrun besorgt fest. „Los wir müssen zu ihr", beschloss Haudrauf und alle stürmten in die Richtung des Schreis. Sie erreichten Astrid, die wie gelähmt auf Hicks leeres Bett starrte. Jetzt erkannten auch die Anderen was los war. „Jemand hat Hicks entführt", sagte Astrid fassungslos. „Woher weißt du das?", fragte Taffnuss verwirrt. „Er kann ja schlecht selbst aufgestanden sein, immerhin hat Gothi gesagt, dass er nicht mehr aufwacht, solange er kein Gegengift erhält, Schafskopf", erklärte der Schwarzhaarige. „Aber wer würde einen Sterbenden entführen?", fragte der Gronkelreiter schockiert. „Dagur!", sagte Heidrun hasserfüllt und hob eine Scherbe mit dem Wappen der Berserker vom Boden auf.

Auf der Insel

Kurz nach Sonnenuntergang hatte Dagur die richtige Insel erreicht. Er flog in eine geheime Höhle hinter einem Wasserfall, wo er Hicks auf eine Decke legte. „Heute ist es schon zu spät um die Zutaten zu sammeln, wir würden sie in der Dunkelheit nicht finden, selbst wenn sie direkt vor unseren Augen wären oder die falschen Sachen sammeln. Viel zu gefärlich! Wir warten bis morgen und brechen dann in aller Frühe auf", beschloss der Rothaarige. Ohnezahn gurrte erschöpft und kuschelte sich an seinen besten Freund. Auch Dagur schlief bald darauf ein.

Bei den Anderen

Hicks Freunde und sein Vater hatten bereits den halben Ozean nach Dagurs Schiff abgesucht. Natürlich erfolglos, wie hätten sie auch wissen können, dass er auf Ohnezahn geflogen war. „Ich verstehe das nicht, wo sind sie?", sagte Astrid, den Tränen nahe. „Warum suchen wir nach Hicks, wenn er eh bald tot ist? Ich meine da können wir uns die Arbeit auch sparren", meinte der männliche Zwilling, der dafür sofort einen Todesblick von Astrid erntete. „Wir werden Hicks doch nicht Dagur überlassen und wir werden ihn auch ganz bestimmt nicht sterben lassen!", sagte das Oberhaupt entschlossen. „Ich hab ne Idee! Was wenn wir zu dem Handelshafen der Drachenjäger fliegen, einen gefangen nehmen und ihn zwingen uns das Rezept für das Gegenmittel zu verraten? Dann müssen wir nur noch Hicks finden und alles wird gut!", sagte Fischbein aufgeregt. Nach einer kurzen Bedenkpause waren alle begeistert von der Idee und die Stimmung hob sich sofort. Bei allen außer Heidrun.

„Was hast du?", fragte Astrid voller Hoffnung, ihren Freund doch noch retten zu können. „Das wird nicht funktionieren. Ich habe heute Früh nicht verschlafen, sondern mich auf einer etwas weiter entfernten Drachenjägerinsel, wo sie noch nichts von meinem Seitenwechsel erfahren haben, nach diesem Gift erkundigt. Sie haben gesagt, dass sie zwar das Rezept für das Gift kennen, aber nur Viggo und Ryker wissen, wie man es neutralisiert.", beichtete Heidrun. „Das kann doch jetzt echt nicht wahr sein!", schimpfte der Junge auf dem Riesenhaften Albtraum. „Und wenn wir nach ihnen suchen?", fragte Haudrauf. „Unmöglich! Ryker ist bei Viggo und wir haben keine Ahnung wo sich Viggo aufhält. Er taucht einfach auf und verschwindet wieder, wie aus dem Nichts", erklärte Raffnuss die Situation. „Was haben wir den Göttern getan, dass sie uns so hassen?", fragte Fischbein weinerlich.

Stumm flogen sie die restliche Nacht durch, mussten dann aber einsehen, dass es hoffnungslos war und kehrten niedergeschlagen zur Basis zurück. „Ich bin so müde", gähnte Rotzbakke. „Wir haben keine Zeit zum Ausruhen! Heute ist der dritte Tag! Wir müssen ihn und das Gegenmittel also schnell finden, schlafen können wir nachdem Hicks außer Lebensgefahr ist!", schimpfte Astrid. „Aber wir brauchen eine Pause, sonst sind wir alle viel zu unkonzentriert", sagte nun auch Taff. „Na schön! Eine Stunde, nicht länger", beschloss Haudrauf und ließ sie gehen. Er selbst und Astrid suchten jedoch noch weiter, da sie sich nie hätten ausruhen können.

Bei Dagur

Er war schon bei Sonnenaufgang aufgebrochen und hatte bereits die Hälfte der Zutaten gefunden. Ohnezahn half ihm wo er nur konnte, immerhin ging es um das Leben seines Reiters. Zwischendurch schaute der Nachtschatten nach dem Kranken, da er schneller laufen konnte als Dagur. Aber Hicks ging es gut. Zumindest so gut, wie es jemandem gehen konnte, der in weniger als zehn Stunden sterben würde, falls sie es nicht schaffen sollten. Gegen Mittag hatte das Rettungsteam dann alle Zutaten, da einige echt schwer zu finden waren. Nun fehlte nur noch die Herstellung. Dagur machte ein Feuer in der Wasserfallhöhle und warf nacheinander alles in den Kessel. „Jetzt muss das solange köcheln, bis sich die Farbe ändert", erklärte er dem beunruhigten Drachen. Nun konnten sie nur noch warten. Sie warteten und warteten und warteten.

Die Sonne begann schon unterzugehen und Hicks bewegte sich unruhig. Allerdings waren diese Bewegungen nicht gut, da das Gift nun anfing sich im Körper zu verbreiten. Ohnezahn hüpfte panisch um seinen besten Freund herum und schaute verzweifelt zu Dagur. „Komm schon, komm schon", bat Dagur mit Blick auf die Flüssigkeit im Kessel. „Halt nur noch kurz durch Bruder! Es ist gleich fertig, versprochen!",richtete er sich an Hicks. Der Kranke entspannte sich tatsächlich für kurze Zeit, doch eben nicht lange. Nun änderte sich endlich die Farbe und Dagur eilte mit einem vollen Fläschchen des Mittels zu ihm. Im letzten Moment verabreichte Dagur seinem selbsternannten Bruder das Gegengift.

„Puh! Das hätten wir", sagte Dagur erleichtert und auch Ohnezahn entspannte sich. Zwar war Hicks nicht wie erhofft aufgewacht, aber er schlief jetzt wieder ruhig und selig. Mehr konnten sie nicht für ihn tun. „Jetzt muss er nur noch die Nacht überstehen, dann ist er außer Gefahr", Dagurs Blick schweifte jetzt von dem Drachen zu Hicks, „Das schaffst du schon Bruder! Du schaffst es doch immer! Früher habe ich das gehasst, da du dadurch immer gewonnen hast, egal wie aussichtslos die Lage für dich auch war. Jetzt bin ich froh darüber! Du hast so viel überlebt, das überlebst du auch noch". Mit diesen Worten legte sich Dagur schlafen. Doch es blieb unsicher, ob Hicks überleben würde!

Fortsetzung folgt ...

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