Stille Macht (Teil 2)

Auf der Berserkerinsel

Die Drachenreiter waren von dem ganzen Trubel und dem Richtungswechsel des Tests so verwirrt worden, dass sie ganz vom Kurs abgekommen waren. Als sie das realisiert hatten, lag auch schon die Berserkerinsel vor ihnen und so beschlossen sie, dass sie Dagur und Heidrun einen Besuch abstatten würden. Stille Macht war Hicks während des gesamten Fluges über nicht von der Seite gewichen und hatte es auch jetzt nicht vor. Als sie landeten wurde nochmals deutlicher, dass der große Drache es nur auf Hicks abgesehen hatte, denn er verfolgte den Jungen auf Schritt und Tritt. „Hicks ... Bruder", ertönte bald schon eine fröhliche Stimme. „Dagur, schön einen meiner Freunde zu sehen, der nicht seinen Verstand verloren hat", begrüßte der Braunhaarige seinen mittlerweile sehr guten Freund, wobei er bewusst laut sprach. Die Truppe schaute von der klaren Andeutung ihres Anführers beleidigt drein. „Wieso haben sie denn den Verstand verloren?", wunderte sich Heidrun, der es nun wieder besser ging und die daher wieder zurück zu ihrem Bruder geflogen war. „Ach, das ist eine lange Geschichte", meinte Astrid, die als Einzige nicht bei Hicks Bemerkung angesprochen war, denn er bezeichnete sie bereits schon länger nicht mehr als eine einfache Freundin, denn sie waren immerhin schon miteinander verlobt. „Da bin ich aber mal gespannt, was du dieses Mal angestellt hast, Bruder", lachte Dagur. „Hicks hat diesen Drachen aufgeweckt", plärrte Rotzbakke. „Und was ist daran so schlimm?", der Berserkerhäuptling verstand das ganze Drama nicht. „Das ist ein ganz besonderer Drache", meinte Fischbein. „Ja, er erkennt Götter und wacht nur auf, wenn einer vor ihm steht" - „Und als Hicks an ihm vorbeigelaufen ist, ist er aufgewacht", erklärten die Zwillinge stolz. „Soll das bedeuten ...", fasste es Heidrun bereits richtig auf, wurde aber schnell unterbrochen. „JA", riefen die Zwillinge, während Hicks gleichzeitig 'NEIN' schrie. „Wow, also das ist ja ... Mein Bruder ist ein Gott", sagte Dagur stolz. „Nein! Nein, das bin ich nicht", langsam wusste Hicks echt keinen Ausweg mehr. Doch auch diesmal gaben die Zwillinge keine Ruhe. Das Ganze wurde Hicks zu viel, weshalb er in den Wald ging, um in Ruhe nachzudenken, während die anderen Teammitglieder den Berserkergeschwistern in den Speisesaal folgten und ihre Theorien über den als Gott entlarvten Jungen austauschten. Astrid hörte jedoch bloß schweigsam zu.

Am späten Nachmittag entschloss sich Hicks schließlich doch dazu, zu seinen Freunden zu gehen. Auch dorthin folgte ihm Stille Macht ohne zu zögern. Gerade als Hicks den Saal betreten wollte, lief ihm ein aufgebrachter Fischbein entgegen. Er hatte sich zuvor in eine kleine Gästehütte zurückgezogen und war nun zu seinem Freund gelaufen, um ihm die neusten Erkenntnisse über den weißen Wächter mitzuteilen. „Was ist denn los, Fischbein?", wollte Hicks besorgt wissen und drehte sich zu ihm. „Du hast vorhin so mitgenommen ausgesehen, weil wir alle meinten, du seist ein Gott, also bin ich nochmal Oswalds Aufzeichnungen durchgegangen", fing der blonde Junge an. „Und hast du irgendwas gefunden?", fragte der Braunhaarige hoffnungsvoll. „Allerdings", meinte Fischbein stolz, „Ich war wohl so aufgeregt, dass ich heute Morgen nicht bemerkt habe, dass es auf der nächsten Seite weitergeht. Wie dumm von mir! Jedenfalls steht dort, dass Stille Macht nicht nur Götter erkennt, sondern auch Auserwählte! Das sind besondere Menschen, denen eine gewissermaßen göttliche Macht verliehen wurde. Natürlich nichts magisches oder so! Es meint lediglich, dass diese Wikinger eine große Rolle in der Geschichte spielen werden. Es gibt nur extrem wenige von diesen Auserwählten. Sie sind für alle Lebewesen ihres jeweiligen Archipels zuständig. Die Götter wählen sie aufgrund ihres Potenzials aus. Es liegt ganz alleine an den Auserwählten ihre Inselgruppe vor allen Feinden zu beschützen. Durch ihre Siege sorgen sie für den Erhalt des Reiches, beziehungsweise, wenn sie es nicht schaffen, den Untergang. Damit wird ihnen eine große Verantwortung zuteil, denn das Schicksal ihres ganzen bekannten Inselreiches und dessen Bewohnern liegt alleine in ihren Händen! Das macht sie zu den Gesanden der Götter ... Ist das nicht faszinierend?". Fischbein war total überdreht und freute sich riesig über diese neue Entdeckung. Hicks hingegen war vollkommen erstarrt. So sehr er sich darüber freute, dass nun bewiesen war, dass er kein Gott war, so beängstigt war er von dem Gedanken einer dieser Auserwählten zu sein. „Hicks ... Du bist auserwählt! ... Ein göttlicher Gesandter sozusagen", Fischbein war ganz hibbelig. Er war so stolz darauf, dass sein Freund und Anführer so eine unglaubliche Aufgabe innehatte. Dieser war allerdings alles andere als stolz: „Entschuldige mich bitte, Fischbein". Schnell verschwand der Nachtschattenreiter wieder, obwohl er gerade erst gekommen war. Fischbein jedoch war viel zu aufgeregt, als dass er erkannt hätte, wie es in Hicks wohl aussehen musste, also ging er schnell zu den Anderen, um ihnen die Nachricht mitzuteilen.

Am See der Berserkerinsel

Bei seinem ersten Waldspaziergang hatte Hicks einen kleinen See entdeckt. Nun war er dorthin zurückgekehrt. Das Wasser war wunderbar frisch und klar. Er setzte sich auf einen großen Stein am Rand und ließ seine Beine ins Wasser baumeln. Langsam ging die Sonne unter und er legte sich in das frische grüne Gras. Der Wächterdrache hatte sich unter einen großen Baum gelegt und schaute Hicks aus der Ferne zu. Sehr weit war er nicht weg, aber Stille Macht hatte schließlich akzeptiert, dass der besondere Junge wohl etwas Freiraum brauchte. Ohnezahn, der Hicks ebenfalls nicht von der Seite wich, lag neben dem steinernen Drachen und hielt ihn, seinem Freund zu liebe, auf Abstand. Plötzlich hörte Hicks Schritte und schaute auf: „Astrid!? Wie hast du ...?" - „Hicks, du scheinst ständig zu vergessen, dass ich einen Spürdrachen besitze", ginste das blonde Mädchen belustigt und deutete auf Sturmpfeil, die sich zu den anderen Drachen gelegt hatte. Seufzend legte Hicks sich zurück ins Gras und schaute zum Himmel hinauf. Astrid legte sich sogleich neben ihn und fragte besorgt: „Hey ... Ist alles gut? Wie geht es dir?" - „Fischbein hat es euch erzählt, stimmts?", auch wenn er sie nicht ansah, wusste er, dass sie nickte. „Wie geht es dir damit?", wiederholte sie nach einiger Zeit des Schweigens ihre Frage. „Ich versuche nicht daran zu denken ... Ich meine ... Ach, Astrid! Ob es mir gefällt oder nicht, dieser Drache ist offensichtlich aus einem Grund aufgewacht und dieser Grund bin leider ich. Und die einzige Erklärung ist, dass ich einer dieser Auserwählten sein soll?! Was soll ich davon bitte halten? Es ist verrückt! Und trotzdem könnte es wahr sein! Was, wenn es tatsächlich wahr ist? Wie soll ich damit umgehen? ... Ich will kein Auserwählter sein! Das ist so eine große Verantwortung. Ich glaube nicht, dass ich ihr gewachsen bin, Astrid", gab Hicks verzweifelt zu.

„Ach, Hicks, du bist so bescheiden. Das liebe ich an dir", lachte sie. „Was meinst du?", der Junge war verwundert. Was hatte er denn Bescheidenes gesagt? „Rotzbakke hätte schon bei dem kleinsten Verdacht auf eine Art göttliche Macht angefangen zu prahlen und von uns verlangt, seine Stiefel zu küssen, aber du ... Du willst es nichtmal wahrhaben, dass du etwas Besonderes bist ... Aber das bist du! Das warst du schon immer! ... Hicks, du hast damals unser ganzes Dorf vor dem Roten Tod gerettet, du bist der Anführer der Drachenreiter und das zukünftige Oberhaupt Berks, du hattest schon immer eine große Verantwortung! Aber du kannst mit dieser Verantwortung umgehen. Das hast du immer und wirst du immer. Keiner von uns hat sich je Sorgen gemacht, dass du nicht gut genug sein könntest! Hicks, was du leistest ist unglaublich! Ich kenne niemanden in deinem Alter, der sowas auch nur halb so gut hinkriegen würde", sagte sie in einem sanften und einfühlsamen Tonfall. „Aber das hier ist eine andere Art von Verantwortung! Früher ging es nur um Berk und die Reiter, aber auch wenn wir jetzt die Klippe haben, so sind wir doch stets ein Teil von Berk! Und der Rote Tod war nur ein einmaliges Ereignis. Eine Ausnahmesituation! Ja, ich habe damals auf der Dracheninsel Verantwortung übernommen, aber nach dem Kampf war es auch schon wieder vorbei. Seitdem bin ich nur für Berk verantwortlich, besonders für unsere kleine Gruppe, aber wir sind ja gewissermaßen Berk. Astrid, ich habe nur diese kleine Verantwortung und schon das fällt mir schwer, wie soll ich denn da für eine ganze Inselgruppe sorgen? Das schaff ich nicht! Dafür bin ich zu schwach! Und wenn ich versage, bedeutet das den Untergang des Archipels ... Meinetwegen", war Hicks verzweifelt.

Für Astrid war es nicht schwer zu erkennen, dass es ihren Verlobten ganz schön mitnahm. „Hör mir zu, Hicks ... Es ist kein Wunder, dass es dir schwer fällt! Du siehst gar nicht, was für eine Bürde auf deinen Schultern wirklich lastet, oder? ... Oh man, Hicks, du bist wirklich viel zu bescheiden! Wie kannst du das nicht erkennen? ... Du hast keinesfalls nur Verantwortung für uns oder Berk! Und das mit dem Roten Tod mag zwar lange her sein, aber die Verantwortung bleibt. Überleg doch mal ... Damals hast du nicht nur Berk beschützt, sondern auch alle anderen Inseln, die von den Drachenangriffen betroffen waren. Du hast dich schon an diesem Tag dazu bekannt, für das Archipel und die Drachen zu kämpfen. Natürlich war der Kampf in dem Moment vorbei, aber das blieb er doch nicht! Du hast das Archipel zu dem gemacht, was es heute ist ... Als Alvin und Dagur Krieg gegen Berk führen wollten, hast du dich ihnen in den Weg gestellt und heute leben wir friedlich zusammen. Wir sind auf Dagurs Insel, weil er unser Freund ist und Alvin ist extra über den weiten Ozean gesegelt, um während deiner Abwesenheit auf Haudrauf aufzupassen. Du schützt das Archipel schon jetzt! Nicht nur als sich die Inselvölker untereinander bekämpfen wollten, sondern auch gegen die Drachenjäger und jetzt gegen die Drachenflieger und Johann. All die Zeit über warst du nie nur für Berk oder uns zuständig! Klar bist du gerade hauptsächlich unser Anführer und der zukünftige Häuptling Berks, aber wofür du kämpfst ist was weitaus Größeres! Du kämpfst nicht nur für uns und Berk ... Auch nicht für die Berserker und Verbannten ... Du kämpfst für alle Inseln und Drachen, die du entdeckt hast, für alle Völker, denen du begegnet bist und die du zu deinen Verbündeten gemacht hast! Das ist keine leichte Aufgabe und es ist verständlich, dass es dir schwer fällt, aber du hast es immer geschafft und das wirst du immer! Und sag nie wieder, dass du zu schwach für sowas bist, denn das bist du nicht! Du bist viel stärker als wir alle zusammen ... Und damit meine ich nicht nur die reine Muskelkraft, obwohl mir sehr wohl aufgefallen ist, dass du deutlich stärker geworden bist (sie grinste und auch Hicks kicherte kurz) ... Du bist so mutig und schlau und du hast das wohl größte Herz, das ich kenne! Du besitzt sowohl Verstand als auch Kraft und dazu noch ein großes Herz. Eins, das so viel Liebe schenkt, dass du bereit bist, für alle Wikinger und Drachen da draußen zu kämpfen, selbst wenn sie nicht deinem Volk angehören. Das würde nicht jeder tun, aber du schon! ... Und eins noch! Ich werde stets an dich glauben, auch wenn du es nicht tust ... Und auch wenn du an dich glaubst, werde ich noch zusätzlich an dich glauben ... Hicks, du bist etwas Besonderes! Vielleicht bist du einer dieser Auserwählten, aber vielleicht auch nicht, aber das ist auch ganz egal ... Denn egal ob du einer bist oder nicht, du bist immer noch du. Göttlicher Auftrag hin oder her! Du tust das, was dein Herz dir sagt. Das hast du immer und wirst du immer. Ob das ein Auftag ist oder nicht, ist dabei doch vollkommen unwichtig! Außerdem würdest du in keinem Fall den Untergang der Wikingerwelt verursachen. Ich kenne dich. Das würdest du gar nicht zulassen ... Und ich auch nicht! Hicks, du bist nicht alleine! Zwar heißt es, dass du es alleine wärst, aber das stimmt nicht, denn wir werden immer hinter dir stehen und an deiner Seite kämpfen ... ICH werde immer hinter dir stehen und an deiner Seite sein! Egal was auch passieren mag, ich bin bei dir! Auf mich kannst du dich immer verlassen!".

Ein Lächeln schmückte Hicks Lippen, als er sich aufrichtete und zu seiner Freundin sah. Woher hatte sie nur all diese schönen Worte? Er wusste es nicht! „Ich habe keine Ahnung, wie du das immer schaffst, aber ich danke dir! Du bist immer für mich da und munterst mich auf. Das ist nicht selbstverständlich! Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel mir das bedeutet ... Wie viel DU mit bedeutest, denn das kann ich mit keinen Worten ausdrücken! Ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun sollte, Astrid", war Hicks unglaublich dankbar. Schon schmückte Astrids Wangen ein dezenter Rotton. Hicks hatte ihr seit dem Vorfall mit der Kette immer wieder auf eine ganz und gar neue und unbeschreiblich schöne Art und Weise klar gemacht, wie wichtig sie ihm war und doch betonte er stets, dass keine Tat und keine Worte dazu ausreichten. „Auch ich könnte nie meine ganzen Gefühle für dich in Worten ausdrücken, aber ich glaube ich habe es damals nicht gesagt, also mache ich es jetzt ... Ich liebe dich, Hicks Haddock", endlich hatte auch sie ihm diese drei besonderen Worte sagen können. „Das weiß ich doch", konnte Hicks diesmal antworten. Kurz mussten sie lachen, bevor sie lieber dazu übergingen sich zu küssen. Sie saßen bestimmt eine Ewigkeit aneinandergekuschelt da, betrachteten den wunderschönen Sternenhimmel und genossen ihre gemeinsame Zeit. Auch wenn es im Moment eine schwierige Situation für Hicks war, konnte er sich dank Astrid doch entspannen. Irgendwann schliefen sie schließlich glücklich nebeneinander ein. Als Astrid am nächsten Morgen aufwachte, war Hicks bereits weg. Jedoch fand sie einen kleinen Zettel neben sich im Gras liegen, worauf stand:

Morgen Mylady,

ich bringe Stille Macht nach Vanagard zurück. Ich treffe dich und die Anderen dann auf der Drachenklippe. Tut mir leid, dass ich einfach so weggegangen bin, aber du sahst so friedlich aus, da wollte ich dich einfach nicht wecken! Danke, dass du gestern für mich da warst, ich weiß wirklich nicht, was ich ohne dich tun würde!

Vermisse dich!

Dein Hicks

Astrid fand diesen kleinen Zettel furchtbar süß. Hicks machte sich wirklich sehr viel Mühe, um ihr seine Liebe zu beweisen. Das bewies ihr auch stets zusätzlich, dass sie mit dem Richtigen verlobt war. Schnell lief Astrid zu ihren Freunden zurück, damit sie zur Basis zurückfliegen konnten.

Auf Vanagard

Hicks war nach einem langen Flug schließlich auf Vanagard angelangt und direkt zur verschneiten Spitze des höchsten Berges geflogen, wo er Stille Macht aufgeweckt hatte. Als Ohnezahn dort landete, setzte sich der Wächter sofort auf seinen Platz und schaute Hicks mit seinen gelben Augen an, so als ob er nun etwas von ihm erwartete. Der Braunhaarige ging zu dem Drachen und streichelte über dessen steinige Haut: „Ich habe jetzt verstanden, was du mir mitteilen wolltest! Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um das Archipel zu schützen, das verspreche ich! Doch jetzt solltest du wieder schlafen. Du kannst mir nicht immer hinterherfliegen, aber wenn ich dich brauche, dann werde ich zu dir kommen, verlass dich darauf! Du bist ein einzigartiger Drache und wenn die Zeit reif ist werden wir uns wiedersehen, da bin ich mir sicher ... Bis bald, mein Freund". Verstehend nickte der Drache und nachdem er sich noch ein letztes Mal gestreckt und geschüttelt hatte, schloss er seine leuchtenden Augen und erstarrte. Hicks trat vorsichtig einige Schritte zurück und betrachtete den nun wieder schlafenden Wächter. „Wenn du wieder aufwachst, wird es um alles gehen ... Ich hoffe nur, dass ich bereit sein werde", murmelte er noch, doch Ohnezahn stupste ihn liebevoll an. „Du hast recht, Kumpel! Ich habe die besten Freunde und die beste Verlobte ... Und natürlich den besten Drachen an meiner Seite ... Gemeinsam können wir einfach alles schaffen!". Danach schwang er sich auf den schwarzen Drachen und hob ab. Sobald er die Klippe erreichen würde, würde er einen Blick auf die fünf Linsen des Drachenauges werfen und gemeinsam mit seinen Freunden das Geheimnis des Drachenkönigs lüften.

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