Epilog

Amelia betritt das Haus in Spinners End und zieht sich als erstes ihre Schuhe aus. Diese stellt sie neben die von Severus und hängt dann auch ihren Mantel an die Garderobe. Sie sieht sich selbst im Spiegel und muss lachen. Ihre Haare sind komplett durcheinander, weil es draußen wahnsinnig windig ist und stehen ihr in alle Richtungen ab. Ihr Blick fällt auf Harry, der immer noch etwas unsicher in der Tür steht und sich offensichtlich nicht wirklich traut hereinzukommen. Vielleicht rechnet er damit, dass Snape ihn sofort wieder herausschmeißen wird. Doch Amelia weiß, dass er das nicht würde. Er würde sich sicherlich nicht großartig freuen, dass Harry hier in seinem Haus herumrennt, aber er hatte akzeptiert, dass Amelia einen Freundeskreis besitzt und sie manchmal auch Zeit mit diesen im Haus verbringen möchte. Ein bisschen war er ja selbst Schuld, immerhin hatte er Amelia ja angeboten, dass sie hier einziehen kann.

„Komm rein, Harry.", meint sie dann und beginnt beinahe zu lachen, als er sich noch unsicher umsieht. Zögerlich betritt Harry das Haus und sieht sich skeptisch um. Fast so, als würde er erwarten, dass Snape gleich hinter der Tür hervorkommt und ihn verzaubert. Harry zieht sich ebenfalls die Schuhe aus und hängt seine Jacke neben die von Amelia, dann sieht er sich unsicher um. Das Haus wirkt moderner, als er erwartet hatte, aber irgendwas in ihm drinnen sagt ihm, dass Amelia da ihre Hände mit im Spiel hatte und zusammen mit Snape für eine Modernisierung gesorgt hatte. Nachdem es einen nervenaufreibenden Gerichtsprozess gab, der zu Amelias und Severus Erleichterung gut für die beiden ausgegangen ist, hatte Severus sie gefragt, ob sie bei ihm einziehen möchte.

Amelia hatte zugestimmt, mit der Bitte seine Wohnung nicht wie ein Todesserversteck aussehen zu lassen. Severus hatte ihr sofort zugestimmt, denn die meisten seiner Möbelstücke erinnern ihn selbst ebenso an diese schreckliche Zeit, sodass er ohne zu zögern zugestimmt hatte, das Haus so zu erneuern, dass sich beide in dem Haus wohl fühlen. Die Tatsache, dass Amelia sofort zugestimmt hatte mit ihm zusammen zu wohnen, hatte ihn in seinem Beschluss nur noch mehr bestärkt.

Harrys Blick fällt auf das riesige Bücherregal und er ist sich sicher, dass Amelia schon die Hälfte der Bücher durch hat. Er kann sich die beiden richtig gut vorstellen, wie sie einfach nur abends auf dem Sofa sitzen und jeder ein Buch lesen, während sie eine Tasse Tee trinken.

„Mensch, Harry, beruhig dich mal.", lacht Amelia, als sie seine Nervosität sieht und setzt sich mit Harry auf das Sofa. Harry sitzt etwas versteift auf dem Sofa und Amelia verdreht die Augen.

„Wie geht's Ginny? Und den Kindern?", fragt sie dann. Sie hatte Harry schon lange nicht mehr gesehen, da ihr Beruf als Fluchbrecherin ihr viel Zeit stiehlt und sie diese wenige Zeit, die sie noch hat, lieber mit Severus verbringt.

„Ihnen geht's gut... und euch? Immer noch keine Kinder in Planung?", fragt Harry und wackelt mit den Augenbrauen. Er hatte schon vor längerem mit Amelia darüber geredet und diese hatte ihm eröffnet, dass sie keine Kinder möchte. Severus hatte das scheinbar ebenso gesehen, denn die beiden waren ohne Probleme zu einer Einigung gekommen. Amelia hatte ihm lang und breit erzählt, dass sie keinem Menschen das antun möchte, was sie selbst erfahren hatte und Harry weiß, dass es eine höhere Wahrscheinlichkeit gibt, dass sie ihre Feuerbändigerkräfte an ein Kind weitergeben würde. Auch Severus würde einem späteren Kind nicht antun wollen, für immer als Außenseiter behandelt zu werden, nur, weil es sein Kind ist. Das Kind des Verräters, des Außenseiters, des Todessers...

„Nein, wir sind uns beide immer noch einig, dass wir keine Kinder wollen. Und wir sind glücklich mit dieser Entscheidung.", sagt sie und legt die Füße auf den Tisch. Sie weiß, dass Severus das hasst, aber sie rechnet nicht damit, dass er sich hier in der Nähe aufhalten wird, wenn Harry anwesend ist. Wahrscheinlich ist er oben und hat sich mit einem Buch im Bett verkrochen. Das macht er häufiger, wenn er nicht Unterrichtet oder etwas anderes zu tun hat. Schon häufiger kam es vor, dass Amelia erst zu spät nach Hause kam und Severus schon schlafend im Bett lag, das Buch noch aufgeklappt neben ihm.

„Außerdem ist uns klar, dass unser Kind so viel besser wäre, als eure und das wollen wir euren Kindern nicht antun.", ertönt dann Snapes spöttische Stimme und Amelia zuckt zusammen, dann dreht sie sich mit einem Grinsen um, während Harry den Mund verzieht.

„Jetzt nimm ihn nicht so ernst, Harry." Amelia stößt dem Jungen spielerisch in die Seite. Harry grummelt etwas, dann allerdings sieht er direkt zu Snape.

„Sie werden immer der gleiche bleiben, oder?" Snape nickt.

„Immer."

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