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„Beruhig dich, Harry. Du kannst das schaffen, du musst nur an dich glauben.", versichert Amelia dem nervösen Jungen vor sich und er nickt schwach. Man sieht ihm an, dass er mit den Nerven völlig am Ende ist und am liebsten wegrennen würde, doch Amelia weiß, dass er es schaffen kann. Sie hatte gestern Abend noch lange mit ihm, Ron und Hermine draußen am See gesessen und versucht, den Jungen zu beruhigen. Er ist schrecklich nervös und sie war sich sicher, dass er die halbe Nacht nicht schlafen kann. Also hatte sie sich kurzerhand zu der kleinen Gruppe gesetzt, ihre Anwesenheit mit einem Illusionszauber vertuscht und mit den drei Gryffindors ein paar Butterbier getrunken. Irgendwann wurde Harry dann müde und Amelia hatte ihm noch Mal versichert, dass heute nichts schlimmes geschehen kann und er nur um Hilfe rufen müsse, dann würde jemand kommen, und ihm helfen. Es kann also gar nichts schief gehen. Nicht nur, dass mit Dumbledore, Minerva und Snape drei äußerst fähige und kluge Zauberer anwesend waren - auch Professor Moody wird heute anwesend sein und dieser ist immerhin Auror.

Auch, wenn Amelia in den vergangenen Wochen das Gefühl hatte, dass mit dem Mann etwas nicht stimmt. Er macht auf sie den Eindruck, dass er etwas verheimlicht. Doch im Grunde genommen denkt sie sich nichts dabei, denn er ist Auror und das wird Spuren bei ihm hinterlassen haben. Und wenn es hart auf hart kommt, dann wird ein Auror in den Reihen von Hogwarts nur positiven Einfluss haben.

Amelia befreit sich aus ihren Gedanken an die vergangene Nacht und sieht erneut zu Harry, der sie unsicher ansieht. Er kaut auf seiner Unterlippe herum und zittert.

„Du bist stark, Harry. Du schaffst das. Geh einfach keine unnötigen Risiken ein und dann musst du dir keine Sorgen machen.", ermutigt sie ihn erneut und Harry lächelt leicht, dann nickt er. Amelias Worte tuen gut und ermutigen ihm dabei, die Aufgabe mit etwas mehr Zuversicht zu sehen.

„Und in ein paar Minuten, sehen wir uns schon wieder - und du wirst den Pokal in den Händen halten!", macht sie ihm dann noch Mut und grinst. Harry versucht sich an einem schwachen Lächeln, das eher wie eine Grimasse aussieht, doch Amelia weiß seinen Versuch zu schätzen.

„Okay, danke, Amelia."

Für die Hexe ist dies eigentlich das Zeichen zu gehen und auf der Tribüne Platz zu nehmen, doch als Dumbledore ihren Namen ruft, bleibt sie stehen und sieht fragend zu ihm. Er bedeutet ihr näher zu kommen und sie geht mit eiligen Schritten auf ihn zu. Er steht mit Minerva und Professor Snape am Rande der Tribüne, mit einem deutlichen Sicherheitsabstand zu allen anderen, die sonst irgendwie etwas mit dem Turnier zu tun haben.

Vor ihm bleibt sie stehen und legt fragend den Kopf schief. Dumbledore wirft Snape noch einen kleinen, fast schon unauffälligen Seitenblick zu, dann dreht er den Kopf zu Amelia.

„Ich möchte, dass du die Augen aufhältst.", weist er sie an und Amelia sieht ihn fragend an. Sie hatte keine Ahnung, was er ihr damit genau sagen will.

„Ich meine, dass so eine Situation wie diese, für einen Anhänger des dunklen Lords eine sehr große Verlockung ist. Je mehr Leute die Augen offen halten, desto besser. Und wenn du etwas auffälliges siehst, dann zögere nicht mir Bescheid zu geben." Dumbledore sieht sie eindringlich an und versucht an ihrem Gesichtsausdruck abzulesen, ob sie verstanden hatte.

„Alles klar.", bestätigt sie ihm und sieht sich suchend um.

„Ich nehme auf der Tribüne Platz, von dort aus, habe ich einen guten Überblick.", erklärt sie ihm und sieht die beiden Lehrer vor sich an. Wo Minerva in der Zwischenzeit abgeblieben ist, kann sie nicht sagen.

„Gut. Nun denn, wollen wir die Teilnehmer mal nicht länger warten lassen!" Dumbledore dreht sich mit einer schwungvollen Bewegung um und es scheint, als würde er mit dieser Bewegung auch seine Laune umkehren. Wo er eben noch ernst gewirkt hatte, ist er jetzt wieder bei bester Laune und niemand, der die Szene eben nicht miterlebt hat, würde wissen, dass er sich innerlich Gedanken macht, dass nicht etwas passieren könnte.

Amelia dreht sich um, dann wirft sie Snape aber noch einen Blick zu. Fast unmerklich nickt dieser ihr zu und in diesem Moment weiß sie, dass sie gerade nicht Professor Snape vor sich hat, sondern Severus Snape, ihren Partner im Orden. Sie erwidert das Nicken unauffällig, dann macht sie sich auf den Weg zur Tribüne und lässt dabei ihren Zauberstab unauffällig in den Ärmel ihres Pullovers gleiten, sodass sie diesen im Falle eines Angriffes sofort bereit hat.

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Amelia sitzt gespannt auf der Tribüne und wartet gemeinsam mit den anderen darauf, dass einer der Teilnehmer endlich aus dem Labyrinth zurück kommt. In ihrem Bauch spürt sie ein ungutes Gefühl und sie versucht herauszufinden, weshalb ihre Intuition sie vor dem hier warnt. Ihre Augen gleiten immer wieder durch die Mengen an Schülern und sie weiß, dass sie inmitten von diesen kaum auffällt. Und das, obwohl sie beinahe ganz oben auf der Tribüne steht, sodass sie alles im Blick hat. Doch bisher war nichts auffälliges geschehen. Ihr Blick fällt auf Professor Snape, der auf der Lehrertribüne sitzt. Augenscheinlich sieht es so aus, als wäre er die Ruhe selbst und würde gerade am liebsten mit einem Glas Wein vor seinem Kamin sitzen. Doch Amelia weiß, dass dieses Bild nur täuscht. Denn auch, wenn sie es hasst, dass Dumbledore sie ausgerechnet immer mit Snape zu irgendwelchen Aufträgen schickt, hatte sie dadurch einiges über Snape gelernt. Oder zumindest über seine Verhaltensmuster, wenn er Ausschau hält und wachsam ist. Und die minimale Hin- und Herbewegung seiner Augen, die augenscheinlich nur so wirkt, als würde er die Umgebung beobachten, in der Hoffnung, dass einer der Teilnehmer zurück kehrt, zeigt ihr, dass er wachsam ist. Scheinbar ist die nicht die einzige, deren Intuition gerade verrückt spielt.

Als eine Person plötzlich aus dem Nichts auf dem Rasen vor dem Labyrinth auftaucht, sieht sie aufmerksam in die Richtung. Sie erkennt Harry und sie erkennt den Pokal, der verkündet, dass er gewonnen hat. Doch irgendwas stimmt nicht. Irgendwas läuft hier falsch, das spürt sie.

Sie ist eine der ersten, die sich in Bewegung setzt und während um sie herum noch Jubel ertönt, klärt sich das Bild vor sich und sie sieht, was sie an diesem Bild stört - vor Harry auf dem Boden liegt eine leblose Person. In Sekundenschnelle kommt sie am Rande der Tribüne an und es überrascht sie wirklich, dass sie den Weg in dieser Geschwindigkeit ohne Stolpern geschafft hatte. Die leblose Person wird immer deutlicher und nun erkennt Amelia auch, wen sie dort vor sich sieht: Cedric. Fast zeitgleich mit ihrer Erkenntnis ertönt ein markerschütternder Schrei im Publikum und Panik bricht aus. Amelia ist die erste, die bei Harry ankommt und greift direkt nach seiner Schulter. Sie erkennt seine tränenverschleierten Augen. Das Zittern, das vorhin noch durch seinen Körper gegangen ist, hat sich um ein vielfaches verstärkt und die Finger hat er um seinen Zauberstab verkrampft.

Sie lässt sich auf die Knie fallen und nimmt sein Gesicht in die Hände. Vorsichtig sucht sie es nach Verletzungen ab, doch sie findet keine.

„Geht's dir gut? Bist du verletzt? Was ist passiert?", redet sie deshalb sofort auf ihn ein und bemerkt beinahe nicht, dass Dumbledore hinter ihr steht und Harrys Antwort ebenfalls mithören will. Das Rascheln eines weiteren Gewandes verkündet, dass auch Snape angekommen ist, denn Amelia hat gleich seinen unverkennbaren Geruch in der Nase.

Harry sieht sich etwas panisch um und Amelia spürt, dass er Angst hat.

„Harry!", meint sie deshalb mit fester Stimme, um zu verhindern, dass er die ganze Zeit panisch durch die Gegend sieht.

„Was ist passiert?", wiederholt sie ihre Frage nun erneut und dieses Mal dreht Harry seinen Kopf direkt in ihre Richtung. Ihre Augen treffen sich und Amelia erkennt den Schmerz darin.

„Voldemort... Voldemort ist wieder da. Ich habe ihn gesehen. Er hat Cedric getötet.", sagt er und augenblicklich fühlt sich Amelia, als würde die Welt still stehen. Sie dreht sich zu Dumbledore um und sieht ihn geschockt an. Auch Dumbledore ist sich einen Moment lang unsicher, wie er reagieren soll, scheint das aber nicht zeigen zu wollen. Sofort steht sie auf und rückt ein Stückchen näher an Dumbledore heran. Seine Augenbrauen hat er finster zusammengezogen. Amelia blendet die Schreie um sich herum aus und sieht nur noch zu dem Mann vor sich. Dieser sieht sie ebenfalls an und scheint gerade seine nächsten Worte zu wählen. Doch das ist Amelia nicht schnell genug.

„Glaubst du das, Albus?", fragt sie drängend und Dumbledore dreht den Kopf zu ihr.

„Es könnte eine Illusion gewesen sein, oder? Aber Cedrics toter Körper spricht dagegen. Denkst du, dass er wirklich zurück sein könnte? Und wie kam er in das Labyrinth? Und weshalb? Und wieso ist Cedric sein Opfer geworden und nicht Harry?" Amelia rattert alle Fragen herunter, die sie ihm stellen will und lässt den Mann gar nicht erst zu Wort kommen.

„Denkst du, dass er einen Mittäter im Schloss hat? Ich hatte schon länger so ein ungutes Bauchgefühl was Moody angeht.", fügt sie dann noch hinzu und lässt Dumbledore nun endlich zu Wort kommen, was dieser scheinbar auch schätzt.

„Wir müssen wissen, was genau Harry gesehen hat.", meint er ruhig und Amelia nickt.

„Harry, was- Harry?" Amelia dreht sich dort hin um, wo Harry eben noch stand und will eigentlich nach ihm sehen, als er plötzlich verschwunden ist. Sie sieht sich suchend um und sieht Snape und Minerva dann hinter etwas - oder besser gesagt jemandem - herrennen. Albus und Amelia tauschen erneut einen Blick und folgen den beiden. Sie schließen zu Minerva und Snape auf.

„Was macht sie denn hier?", fragt Snape skeptisch, als er sieht, dass Amelia neben ihm durch die Gegend joggt. Sie rollt nur mit den Augen, als sie den missbilligenden Blick auf seinem Gesicht sieht.

„Sie ist Mitglied des Ordens und das hier ist eine Ordensangelegenheit.", kommentiert Dumbledore das Ganze nur und bringt den finsteren Lehrer, der Amelia argwöhnisch ansieht, somit zum Schweigen. Beide laufen weiterhin nebeneinander her und Minerva, die ein Stück hinter den beiden läuft, sieht das ungleiche Duo nachdenklich an.

Die schwarzen Umhänge der beiden flattern hinter ihnen her und beide sehen sich unglaublich gleich. Schwarze Haare, schwarze Kleidung, schwarze Umhänge.

„Dumbledore und Sie glauben, dass Professor Moody nicht er selbst ist?", wendet sich Snape plötzlich an sie und Amelia schenkt ihm einen nachdenklichen Seitenblick, während sie weiter rennen.

„Nennen wir es Intuition.", kommentiert Amelia nur und zieht ihren Zauberstab hervor. Stumm führt sie einen Aufspürzauber durch und lokalisiert die beiden in seinem Büro.

„Moody und Harry sind in seinem Büro!", ruft sie Dumbledore zu und steckt den Zauberstab wieder weg. Zu viert stürmen die Zauberer durch das Schloss und kommen schlussendlich vor der Tür an, hinter der sie Harry und Moody vermuten.

„Wie reich ich von ihm belohnt werden würde, wenn er hört, ich hätte den großen Harry Potter endlich, ein für alle Mal, verstummen lassen.", hören sie es durch die geschlossene Tür und Amelia stellt spöttisch fest, dass sie ausgerechnet zur rechten Zeit kommen. Ein filmreifer Auftritt.

Dumbledore sprengt die Tür auf und feuert direkt einen „Expelliarmus!" auf den vermeintlichen Moody. Dieser wird von Dumbledore auf einen Stuhl gedrückt. Sofort stürmen die anderen ebenfalls in den Raum. Amelia wirft einen Blick zu Harry. Fragend sieht sie ihn an, doch er scheint den Ausdruck auf ihrem Gesicht gar nicht wahrzunehmen.

„Alles in Ordnung?", fragt sie ihn. Harry nickt schnell, dann sieht er hektisch zu Dumbledore und Moody. Dumbledores Blick gleitet durch den Raum, als würde er etwas suchen, das hier nicht her gehört, doch er kann nichts entdecken. Sein Blick gleitet weiter zu dem Meister der Zaubertränke, der neben Amelia steht.

„Severus.", befiehlt er dann und Snape scheint zu verstehen, was Dumbledore von ihm will, denn er holt eine Phiole aus seiner Tasche. Minerva und Amelia halten Moody währenddessen die Zauberstäbe an die Kehle. Bei einem Auror kann man nie vorsichtig genug sein. Ein Augenblick der Unachtsamkeit und schon könnte er sie angreifen und niemand würde eine Chance haben. Amelia sieht sich schnell um und entdeckt dann seinen Zauberstab auf dem Boden in ihrer unmittelbaren Nähe. Sie streckt ihr Bein, dann zieht sie den Zauberstab mit dem Fuß zu sich. Dabei bleibt ihr Blick die ganze Zeit auf Moody. Sie hebt seinen Zauberstab auf und steckt ihn sich in die Innentasche ihres Umhangs. Dort wird er sicherlich nicht so schnell herankommen. Snape neben ihr tropft eine Flüssigkeit in den Mund des Auroren und tritt dann einen Schritt zurück.

„Veritaserum?", wendet sie sich an Snape, als sie sieht, dass Dumbledore Moody zwingt, die Flüssigkeit herunterzuschlucken. Snape sieht sie nur mit einem kühlen Blick an und wendet dann den Blick wieder ab. Stattdessen zieht er ebenfalls seinen Zauberstab aus dem Ärmel und hält ihm an Moodys Hals. Amelia ist beinahe schon erschrocken, als sie sieht, dass sich ihrer und Snapes Zauberstab ziemlich ähnlich sehen. Doch das Gefühl, dass er ihr es nicht zutraut, dass sie Moody mit Minerva in Schacht halten kann, lenkt sie von dem Gedanken an das Aussehen ihrer Zauberstäbe ab. Schnell wendet sie den Blick ab und sieht auf das, was sich hier vor ihr abspielt.

„Wissen Sie, wer ich bin?", wendet sich Dumbledore an Moody, welcher sich immer noch gegen Dumbledores Griff wehrt. Sofort drückt der Zauberer ihn ein wenig stärker in den Stuhl, sodass Moody aufkeucht.

„Albus Dumbledore.", spuckt der vermeintliche Moody ihm dann entgegen. Seine Gegenwehr schwindet mit jeder Sekunde und Amelia spürt, dass sie den Druck auf seinem Hals immer weiter abbauen kann. Doch trotzdem senkt sie den Zauberstab nicht.

„Sind Sie Alistor Moody? Sind Sie's?" Albus sieht den Mann vor sich aufgebracht an. Amelia hatte ihn noch nie so wütend gesehen und sie ist sich fast schon sicher, dass Dumbledore ihn gerade halb erwürgt. Aber das soll sie erst mal nicht stören. Dumbledore wird tun, was er für nötig erachtet, um Antworten zu bekommen.

„Nein.", keucht der Mann, der scheinbar doch nicht Moody ist. Sofort verstärkt sich der Druck durch Amelias Zauberstab wieder etwas.

„Ist er in diesem Raum? Ist er in diesem Raum?!" Dumbledore sieht beinahe schon wahnsinnig aus, als er probiert diese Informationen aus dem Mann, der offensichtlich nicht Moody ist, herauszubekommen.

Die Augen des Mannes schießen zu einer riesigen Kiste, die dort im Weg steht und auf den zweiten Blick dermaßen deplatziert im Raum wirkt. Sofort treten Dumbledore, Minerva und Snape einen Schritt zurück. Amelia, die eigentlich dafür sorgen will, dass sich die Kiste öffnet, wird von Snape ebenfalls nach hinten gezogen. Er hat keine Lust, dass einer Schülerin jetzt auch noch etwas passiert. Das können sie gerade gar nicht gebrauchen.

„Harry, geh da weg.", fordert Amelia Harry auf, welcher sofort zu ihr kommt und sich an ihre Seite stellt. Sanft drückt Amelia ihn hinter sich und srellt sich schützend vor ihn. Snape hebt währenddessen den Arm und öffnet die Truhe mit einem nonverbalen Zauberspruch. Vorsichtig sehen alle Anwesenden hinein.

„Das ist Moody. Aber wer ist dann-?" Harry beendet seinen Satz erst gar nicht, als Snape und Dumbledore Blicke austauschen. Amelia lässt mit einem Schwenker ihres Zauberstabs den Flachmann heranfliegen, den die Moody-Kopie vorhin fallen lassen hat. Sie öffnet ihn und riecht daran.

„Das ist Vielsafttrank.", stellt sie fest und Snape reißt ihr den Flachmann aus der Hand, um selber daran zu riechen, so als würde er ihr nicht glauben.

„Ich habe in Ihrem Unterricht aufgepasst, Professor.", grummelt Amelia nur leise und Snape schenkt ihr einen Todesblick.

„Wir holen Sie sofort rauf.", ruft Dumbledore dem echten Moody zu und dreht sich dann zu dem Mann, der immer noch auf dem Stuhl sitzt. Bei diesem scheint die Wirkung des Vielsafttrankes gerade nachzulassen, denn er verwandelt sich unter Schmerzen wieder zurück in sein wahres Ich. Dann stürmt er auf Harry zu. Amelia ist die erste, die reagiert. Noch bevor einer der Anwesenden den Zauberstab heben kann, schlägt sie dem Mann mit der Faust mitten ins Gesicht und zwingt ihn somit, sich wieder hinzusetzen, dann hält sie ihm ihren Zauberstab an die Kehle. Snape tut es ihr gleich, so als würde er erneut nicht darauf vertrauen, dass Amelia stark genug ist.

Minerva sieht zu Snape und Amelia, die sich gerade unheimlich gleich wirken, wie sie den Mann bedrohen und ihn finster ansehen. Sie reagieren beide auf jede kleine Bewegung des Mannes und Minerva schießt ein absurder Gedanke durch den Kopf: Die beiden sehen harmonisch nebeneinander aus. Wie ein Team. Und nicht nur Minerva scheint das aufzufallen. Dumbledore schießt ein ähnlicher Gedanke durch den Kopf. Doch das ist jetzt nicht die Zeit, um über so etwas nachzudenken. Dafür ist später noch genug Zeit. Stattdessen wirft er der Person vor sich einen prüfenden Blick zu.

„Barty Crouch Jr.", stellt Dumbledore fest. Dieser nickt gegen seinen Willen.

„Ich zeig dir meinen Arm, wenn du mir deinen zeigst.", sagt er an Harry gewandt. Halt die Fresse, denkt sich Amelia nur genervt, dreht sich dann aber zu Harry. Auf Bartys Arm befindet sich das dunkle Mal. Auf Harrys doch aber sicherlich nicht, oder?

Dumbledore reißt Harry förmlich zu sich, sodass dieser beinahe stolpert und sieht sich seinen Arm an. Auf diesem ist nur ein langer Schnitt, aber kein dunkles Mal.

„Sie wissen, was das heißt, oder? Er ist wieder da. Lord Voldemort ist zurückgekehrt.", sagt Barty und Amelia sieht zu Dumbledore.

„Tut mir leid, ich konnte nichts dagegen machen.", sagt Harry leise und Amelia legt ihm die freie Hand auf den Arm.

„Alles gut, Harry. Du kannst nichts dafür. Es ist nicht deine Schuld.", versichert sie ihm und scheint ihn zumindest etwas zu beruhigen.

„Schicken wir eine Eule nach Askaban. Ich glaube dort vermisst man einen Gefangenen!" Minerva macht sich sofort auf den Weg, während Amelia Barty immer noch den Zauberstab gegen die Kehle hält.

„Wenn ich wieder komme, werde ich als Held gefeiert!", brüllt Barty, als Dumbledore zusammen mit Harry den Raum verlässt. Einzig und allein Amelia und Snape bleiben mit dem Mann zurück und Amelia glaubt, dass es kein Zufall ist. Denn es ist wohlbekannt, dass die beiden keine Skrupel haben, ungemütlich zu werden, wenn Barty sich nicht angemessen verhält.

„Halt doch mal die Klappe, Mann.", meint Amelia völlig genervt, als Barty immer noch wahnsinnig vor sich hin redet, allerdings so, dass weder Amelia, noch Snape ihn verstehen können. Ihr finsterer Blick wird mit jeder Sekunde noch finsterer und sie tritt schlussendlich einen Schritt von dem Mann weg, als sie einen Blick zu Snape geworfen hat. Dieser verfolgt sie mit seinem Blick, als sie sich von ihm entfernt und den Raum durchquert. Sie wirft einen Blick in die Kiste, in welcher der wahre Moody noch immer liegt und deutet mit dem Zauberstab hinein. Gerade, als sie einen Zauber aussprechen möchte, sieht Snape sie fragend an.

„Was denken Sie, was Sie dort tun?", fragt er. Amelia sieht ihn spöttisch an.

„Ich hole Moody da raus."

Amelia hatte Recht, es ist wirklich Vielsafttrank.

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