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„Wo warst du eigentlich auf dem Fest, Mum?", fragt Amelia, als sie die Straßen von Hogsmeade an der Seite von Rolanda Hooch langgeht. Beide Frauen sind in dicke Mäntel eingehüllt und Amelia zieht sich ihren Schal tief ins Gesicht. Amelia hatte beschlossen, dass sie unbedingt mal wieder einen Ausflug machen muss und aus den Mauern des Schlosses herauskommt. Warum ihre Mutter nun unbedingt mitwollte, das hatte Amelia nicht verstanden, doch sie lies ihre Mutter gewähren. Immerhin macht sie viel zu selten etwas mit ihrer Mutter. Dass sie nicht das beste Verhältnis zu ihr hat, lag vielleicht genau an solchen Situationen.

Früher, da hatte Amelia gerne etwas mit ihrer Mutter unternommen. Sie weiß auch noch, wie sie mit elf Jahren gemeinsam mit ihrer Mutter in der Winkelgasse war und sich begeistert einen Zauberstab aussuchen durfte. Damals, da hatte sie noch ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Mutter.

Als dann allerdings auffiel, dass Amelia keinerlei magische Talente zu haben schien, außer das Brauen von Zaubertränken natürlich und das Fliegen eines Besens, ist etwas passiert, dass zwischen den beiden Frauen eine gewisse Distanz brachte.

Amelia hatte, in ihrem ersten Schuljahr 1978, eine starke Veränderung durchgemacht. Natürlich wurde sie zum Spott der Schule. Eine Hexe, die nicht zaubern kann und dann gerade noch die Tochter einer Lehrerin. Welch ein Skandal das damals war. Amelia, mit 11 Jahren natürlich noch nicht die starke Frau, die sie heute ist, hatte eine sehr schwierige Zeit durchgemacht. Noch gut erinnert sie sich daran, dass die anderen Kinder sie hinter dem Rücken der Lehrer verspottet hatten.

Minerva hatte damals eine wahnsinnige Ruhe mit dem Mädchen gehabt. Und auch Professor Slughorn hatte bemerkt, dass mit dem Mädchen etwas nicht stimmte. Zwar brachte das Mädchen unglaublich gute Leistungen in seinem Unterricht und erinnerte ihn damals schon an zwei weitere Schüler, die ein unglaubliches Talent für Zaubertränke hatten. Doch er merkte auch, dass sich das Mädchen in sich kehrte. Von dem lebensfrohen Mädchen, das am Anfang des Jahres nach Hogwarts kam, war schon nach wenigen Monaten nichts mehr übrig.

Slughorn bekam immer häufiger mit, dass sich das Mädchen stundenlang einschloss und härter arbeitete, als alle anderen. Doch egal wie hart sie arbeitete, sie wurde nicht besser, sobald etwas Magie erforderte. Nur mit schwerem Herzen musste er dem Mädchen damals raten, dass sie die Schule verlässt. Amelia war am Boden zerstört, doch als sogar Dumbledore ihr diesen Ratschlag gegeben hatte, beschloss Amelia, dass sie sich daran hält.

Es vergingen genau 6 Jahre. Amelia wurde zu einem stummen Kind, das nur redete, wenn es nötig war. Ihre Mutter hatte so einige Probleme damit, zu ihrer Tochter durchzudringen. Als sie merkte, dass sie es nicht auf die nette Weise konnte, hatte sie es auf die strenge Art versucht. Das hatte dazu geführt, dass sich ihre Tochter nur noch weiter von ihrer Mutter abwandte. Amelia besuchte eine normale Schule und zeigte dort absolut überdurchschnittliche Leistungen, doch auch das konnte das glückliche Mädchen nicht wieder zum Vorschein bringen.

Und mit Amelias achtzehntem Geburtstag, als sie gerade einen Streit mit ihrer Mutter hatte, weil diese der Meinung war, dass Amelia ihren Geburtstag doch mit ihren Freunden feiern solle (natürlich hatte Amelia ihrer Mutter niemals erzählt, dass sie in der Schule alle Leute von sich stieß, aus Angst, dass sie wieder verletzt werden würde), ist es passiert. Amelia erinnert sich nicht mehr an die Aussage, die ihre Mutter getätigt hatte, doch sie erinnert sich ganz genau an das, was danach passierte.

Ihre Mutter fiel zu Boden und Amelia brauchte lange, um zu realisieren, dass sie ihre Mutter mit einem nonverbalen Stupor geschockt hatte. Ihr Zauberstab, den sie immer in der hintersten Ecke ihres Zimmers versteckt hatte, da sie es nicht fertigbrachte ihn wegzuschmeißen, lag vor ihren Füßen.

Geschockt starrte ihre Mutter sie an und auch Amelia war nicht weniger geschockt. Dies war der Tag, an dem Amelia Daniel Jones kennenlernte. Die Person, die ihr danach alles gelehrt hatte, was er wusste. Er wusste, mit was die Familie es zu tun hatte und kurzerhand wurde Amelia von ihm ausgebildet.

Dann allerdings kam die Frage auf, auf welche Zauberschule Amelia gehen sollte. Niemals würde sie ihre Schulzeit in Hogwarts absolvieren. Schlussendlich hatte sie sich für eine Zauberschule in Deutschland entschieden, die zugestimmt hatte, dass sie gleichzeitig abends ihre Ausbildung bei Daniel macht.

Es hätte Amelia gewundert, wenn sie auf der neuen Schule Freunde gefunden hätte. Stattdessen hatte sie etwas anderes erlangt, das ihr viel mehr wert war: Selbstvertrauen. Und das führte dazu, dass Amelia nicht mehr das arme, in sich gekehrte Opfer war, sondern eine gefürchtete Hexe. Die zwar als Alleingängerin bekannt war, doch von allen gefürchtet wurde.

Anfangs missfiel ihr auch das, denn wer hörte schon gerne, dass die anderen Schüler Angst vor ihr hatten? Dann allerdings bekam sie die Neuigkeiten, die ihre ganze miese Stimmung wieder verbesserten: Sie hatte die Noten, um Aurorin zu werden.

Ihre Freude hielt nur kurz, denn sämtliche Ausbildungsstätten für Auroren lehnten sie ab. Mit der Begründung, dass es riskant wäre, eine Feuerbändigerin auszubilden. Aber Amelia hatte durchschaut, um was es ging: Feuerbändiger waren bekannt dafür, schnell auf die Seite des Bösen zu wechseln. Also fiel der Berufswunsch des Aurors schon weg. Auch als Vergissmich hätte sie nicht arbeiten können, da diese ebenfalls im Ministerium ausgebildet werden.

Sehr zu Amelias Freude kümmern sich Kobolde scheinbar nicht so sehr um solche Vorurteile und sie bildeten Amelia zur Fluchbrecherin aus. Die Ausbildung hatte sie kaum abgeschlossen, da wurde Daniel ermordet und all ihre Pläne zerfielen vor ihr.

„Mir war nicht nach feiern zumute.", reißt die Stimme ihrer Mutter Amelia aus ihren finsteren Erinnerungen. Amelia braucht einen kurzen Moment, um sich aus ihren Gedanken an die Vergangenheit loszulösen, doch dann setzt sie die Maske auf, an der sie jahrelang gearbeitet hatte.

„Verständlich. Aber es war lustig.", erwidert Amelia und ihre Mutter sieht sie mit etwas an, das Amelia als kleines Schmunzeln beschreiben würde.

„Ich habe gehört, dass Professor Snape und du viel Spaß miteinander hattet.", grinst sie und Amelia verzieht das Gesicht.

„Ich glaube nicht, dass man das als Spaß beschreiben kann. Eher als notwendiges Bündnis gegen Dumbledore.", antwortet sie und ihre Mutter beginnt zu lachen.

„Ja, so in etwa hatte Dumbledore es tatsächlich bei mir auch beschrieben.", gibt sie dann aber zu und Amelia schmunzelt. Natürlich wusste der alte Mann ganz genau, was in den beiden vorging.

„Freds Gesellschaft war mir dann aber doch lieber.", fügt sie dann noch hinzu und Rolanda nickt. Das kann sie sich nur zu gut vorstellen. Ihr war von Anfang an klar gewesen, dass es eine sehr realistische Möglichkeit ist, dass ihre Tochter sich ausgerechnet mit den Chaoszwillingen aus Gryffindor anfreundet.

„Was genau willst du eigentlich hier?", lenkt Rolanda dann aber vom Thema ab und sieht ihre Tochter fragend an.

„Eigentlich wollte ich mir nur ein paar Schulutensilien kaufen und mich dann auf den Weg nach London machen.", gesteht Amelia. Ihre Mutter sieht sie prüfend an und versucht scheinbar die Lüge in ihrem Blick zu finden.

„Ich habe schon ewig keine neuen Klamotten mehr gekauft, Mum.", fügt sie dann noch hinzu und ihre Mutter versteht.

„Okay. Ich begleite dich noch bis nach Hogsmeade und dann trennen wir uns.", bietet Rolanda an und Amelia lächelt. Es war ihr klar, dass ihre Mutter sie nicht nach London begleiten möchte, um dort unter Muggeln herumzulaufen.

„Okay, so können wir es machen.", stimmt Amelia ihrer Mutter zu. Gemeinsam schlendern die beiden Frauen durch die Straßen von Hogsmeade und als sie alle Geschäfte, in die sie wollten, durchhaben, verabschiedet sich Amelia von ihrer Mutter.

Sie appariert direkt nach London und verbringt dort die nächsten Stunden. Schon lange war sie nicht mehr shoppen gewesen. Sie vermisst das Gefühl einfach durch die Straßen wandern zu können und nicht aufzufallen zwischen all den Menschen. Denn sie weiß, dass sie momentan in der Umgebung von Hogwarts überall Beobachter an den Fersen hat. Es hatte sich wie ein Lauffeuer auch außerhalb des Schlosses herumgesprochen, dass sich eine Feuerbändigerin in ihrer Nähe aufhält. Und während einige dies als faszinierend erachten, gab es auch die anderen, die das Ganze als schlechtes Omen deuten. Diese Tatsache an sich stört Amelia gar nicht so sehr. Aber die Tatsache, dass sie von manchen in der Stadt behandelt wird, als wäre sie eine Ausgeburt des Bösen und würde nur darauf warten, Voldemorts Zeichen in den Himmel zu zauber, nervt sie gewaltig. Denn sie weiß, dass diese Gerüchte irgendwann auch bei den anderen Schülern ankommen werden - und wenn die älteren Herrschaften des Dorfes diesem Mist schon Glauben schenken, dann wird es nicht mehr lange dauern, bis auch die ersten leichtgläubigen Kinder an diese Gerüchte glauben. Und dieses Mal kann sie sich gegen die Anfeindungen anderer Schüler nicht wehren, denn das würde bedeuten, dass sie kleine Kinder angreift. Und das ist dann doch unter ihrem Niveau. Das ist eher Snapes Manier...

Amelia zieht verärgert ihre perfekt gezupften Augenbrauen zusammen und schüttelt beinahe unmerklich den Kopf, als sie die finsteren Gedanken in ihrem Kopf bemerkt. Seit Jahren hatte sie nicht mehr solche Gedanken, doch sie spürt, dass heute irgendwas anders ist. Es hatte heute morgen immerhin schon angefangen, als sie mit ihrer Mutter unterwegs war. Und als ihr die Bilder ihrer Vergangenheit, die sie so schwer zu verdrängen versucht, durch den Kopf schießen, keucht sie beinahe mitten auf offener Straße auf. Sofort bleibt sie stehen und wird von einem Mann angemeckert, der beinahe in sie hereingelaufen wäre, da sie ohne Vorwarnung stehen geblieben war. Amelia wirft ihm einen entschuldigenden Blick zu und ignoriert dann, wie der Mann etwas von wegen „unfreundliche Gruftis" grummelt. Stattdessen sieht sie sich schnell um und entdeckt dann den perfekten Laden, den sie jetzt braucht: Einen Supermarkt. Eine Tasse Tee aus dem kleinen Cafe, das sich in dem Supermarkt befindet, kann jetzt nicht schaden, um etwas runterzukommen.

Amelia bestellt sich kurzgebunden einen schwarzen Tee zum Mitnehmen und nimmt diesen dann entgegen, als sie gezahlt hat. Sie dreht sich wieder um und will den Laden wieder verlassen, als ihr Blick auf die riesige Getränkewand des Supermarktes fällt. Sie zögert keine Sekunde und betritt den Supermarkt. Vor der Wand mit den Getränken angekommen, zögert sie keine Sekunde, sondern zieht eine Flasche Wodka aus dem Regal und geht damit an die Kasse. Als sie den Laden wieder verlässt, versteckt sie die Flasche zwischen ihrer Kleidung in der Tüte und macht sich dann mit etwas beruhigteren Schritten zurück auf den Weg der Appariergrenze in der Winkelgasse. Dabei trinkt sie ihren Tee und kann sich selbst auf ein paar andere Gedanken bringen, als sie die Muggel in der Tube beobachtet. Das Londoner U-Bahn-System ist für Amelia immer noch eine faszinierende Sache, obwohl sie mittlerweile schon daran gewohnt ist.

In der Winkelgasse angekommen appariert sie auf direktem Wege an die Grenze von Hogwarts und wird sich erst in diesem Moment bewusst, wie dunkel es eigentlich schon ist. Die Sperrstunde wird sicherlich schon angefangen haben und sie weiß, dass Professor Snape heute die Nachtwache übernehmen muss - welch Ironie des Schicksals. Amelia betritt das Schloss und schleicht sich durch die Gänge. Die Absätze ihrer Stiefel hallen unangenehm auf dem Boden wieder und das Echo klingt in ihren Ohren unangenehm laut, da es zusätzlich noch durch die Wände zurückgeworfen wird.

„Scheiße, Snape wird mich köpfen.", flucht sie, als sie sich auf den Weg in den Kerker macht. Amelia flieht so schnell es geht herunter und stößt leise die Tür zum Gemeinschaftsraum auf. Mit größter Vorsicht schließt sie sie wieder hinter sich und atmet erleichtert aus. Sie hatte es also geschafft, sich sicher vor Snape zu verstecken. Als sie sich umdreht, schreit sie vor Schreck leise auf und lockert den Griff um ihre Tüte, lässt sie aber nicht fallen. Hatte sie nicht eben noch gedacht, dass sie sicher wäre? Da sitzt er nun, direkt vor ihr. Die Beine, die wie immer in einer schwarzen Hose stecken, überschlagen und auf seinem Schoß liegt ein schwer aussehendes Buch. Beinahe schon geschockt sieht Amelia ihn an. Snape wiederum klappt das Buch mit einer energischen Bewegung zu und Amelia wird sich plötzlich bewusst, wie absurd diese Situation ist. Er hatte doch mit Sicherheit nur auf sie gewartet, um sie erneut zurechtzuweisen. Als ob er sonst auf Schüler wartet, die zu spät in den Gemeinschaftsraum zurück kommen. Woher weiß er das überhaupt? Er kontrolliert abends ja immerhin nicht die Zimmer...

„Professor Snape...", meint sie nur, um ihre Unsicherheit zu überspielen. Besagter Professor steht mit einer geschmeidigen Bewegung auf und verschränkt die Arme vor seiner Brust. Sein eiskalter Blick trifft Amelia wie mehrere Messerstiche und wenn sie diesem Blick sonst einfach so standhalten würde, spürt sie dieses Mal, dass sie sich am liebsten beschämt abwenden will, weil sie ganz genau weiß, was er denkt.

„Taschen leeren.", fordert er und Amelia sieht ihn mit großen Augen an. Sie hatte mit allem gerechnet - sogar damit, dass er sie anschreit, doch nicht damit, dass er so ruhig von ihr verlangt, dass sie den Inhalt ihrer Einkaufstaschen offenbaren muss. Hatte er etwas gemerkt? Wieso hatte er den Verdacht, dass sie etwas in ihren Taschen versteckt? Es läuft Amelia kalt den Rücken runter, als sie realisiert, dass ihre Okklumentik-Mauer vielleicht in den letzten Minuten nicht so stark war, wie sie gehofft hatte. Was hatte er denn noch alles gesehen?

„Professor-", beginnt sie zögerlich. Snape verengt die Augen.

„Sie sollen die Taschen leeren, Miss Hooch.", fordert er erneut und Amelia weicht seinem Blick aus. Doch dann stellt sie fest, dass ihr das nichts bringen wird. Eigentlich hat er doch auch überhaupt kein Recht in ihren Privatsachen herumzuschnüffeln, oder? Was gehen ihn die Einkäufe einer jungen Hexe an? Sie hatte ihm kein Anzeichen gegeben, dass etwas Verbotenes mit sich herum führt. Wieso also verdächtigt er sie? Das Ganze hier dient doch nur wieder dazu, ihren Hass auf ihn zu ziehen, damit er sich selbst etwas beweisen kann.

„Ich wusste nicht, dass Sie Interesse an meiner neu gekauften Unterwäsche haben, Professor.", schnappt Amelia daraufhin dann, als hätte man in ihr einen Schalter umgelegt.

„Miss Hooch-", beginnt er, doch Amelia unterbricht ihn direkt. Snape sieht sie böse an. Sie hatte definitiv den Punkt überschritten, an dem er ruhig bleiben konnte. Auch, wenn er spät abends nicht mehr ganz so gereizt ist.

„Schnüffeln Sie häufiger in den Sachen von Schülern herum?", fragt sie ihn scharf. Bevor sie reagieren kann, fliegt ihr die Tüte aus der Hand und Snape sieht sie überlegen an. Es bringt ihr nichts, jetzt noch zu versuchen, den Inhalt der Tüte zu verbergen, denn in ihrer Schrecksekunde hatte Snape schon gezielt die Hand in die Tüte gesteckt und weiß scheinbar auch genau wonach er sucht. Mit einem selbstgefälligen Grinsen zieht Snape die verschlossene Flasche Wodka aus Amelias Tüte.

„Was haben wir denn hier, Miss Hooch?", schnarrt er und Amelia sieht ihn böse an.

„Sie sind durchaus in der Lage zu lesen. Geben Sie mir die Flasche wieder.", fordert sie, doch Snape scheint gar nicht daran zu denken.

„Alkohol in Hogwarts ist strengstens verboten. Wollten Sie den am Ende noch an andere Schüler weiter geben?", fragt er sie streng, doch Amelia schüttelt schnell den Kopf.

„Nein, Professor. Der ist für mich.", gesteht sie. Snape zieht eine Augenbraue in die Höhe.

„Die Flasche konfisziere ich.", meint er und will sich gerade umdrehen, um zu gehen, da hält Amelia ihn auf.

„Bitte, Professor... bitte, nur dieses eine Mal." Amelia verachtet sich einen kurzen Moment selbst, als sie hört wie sich ihre Stimme anhört. Sie hasst ist, jemanden anflehen zu müssen.

„Bitte. Nur heute. Ich möchte... vergessen... bitte, Professor." Amelia gibt sich einen Ruck, bevor sie diese Worte ausspricht. Sie spürt, dass Professor Snape in ihren Kopf eindringen will. Wahrscheinlich versucht er herauszufinden, weshalb sie vergessen will. Amelia lässt ihre mentalen Mauern fallen und lässt es zu, dass er die Erinnerungen des heutigen Tages sieht. Anhand seines Gesichtsausdrucks erkennt er, welche Erinnerungen aus der Vergangenheit sie heute gequält haben und Amelia kann eine minimale Veränderung seiner Mimik erkennen.

Snape zögert, dann reicht er ihr die Flasche. Und das nur aus einem einzigen Grund: Er kennt es, wenn man schlechte Erinnerungen aus der Kindheit und Jugend verdrängen möchte.

„Nur dieses eine Mal, Miss Hooch. Und wenn ich Sie dabei erwische, wie jemand anderes den Inhalt dieser Flasche trinkt oder Sie betrunken im Unterricht erscheinen, dann dürfen Sie einen Monat nachsitzen!"

Amelia nickt ihm dankbar zu.

„Danke." Bevor er es sich anders überlegen kann, verlässt sie den Raum und geht in ihr Zimmer.

Amelia kehrt aus London zurück.

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