XXXII. Darum ging es die ganze Zeit

Youngbae Pov

Jiyong hatte mich letzten Endes gelassen in seinen Gemächern eingesperrt. Durch die magischen Wände des Schlosses kam nichts durch, jede einzelne der marmonen Quadratmeter mit speziellen Siegeln versehen, die Magie innerhalb zwar erlaubten, jedoch alles davon abhielten raus oder rein zu kommen.

So auch die Fenster. Waren sie abgeschlossen, gingen sie nicht auf. Ende.

"Du machst einen Fehler. Was soll das Volk von dir denken? Du saßt hier und schickst eine Gruppe Kinder mit deiner Elite in den Tod?", murrte ich den rothaarigen Mann am wuchtigen Schreibtisch an, fühlte mich so wehrlos nur rumzusitzen und abzuwarten, bis sie starben.

"Bae du hättest keinen Narren an dem Jungen fressen sollen... Sowas geht in der Politik nie gut aus.", kommentierte mein Freund trocken, schob mir noch die Schuld für mein schlechtes Gewissen Taehyung gegenüber in die Schuhe.

"Er hat ein Baby, Jiyong. Sein Geliebter ist gestorben. Seine Eltern tot. Ich glaube nicht, dass er die Lust darauf hat noch irgendwas mit all dem zu tun zu haben."

Jiyong legte mit einem Seufzen seine Schreibfeder beiseite, wandte sich dann gerade zu mir um, um anzuheben zu sprechen, als seine Tür losplapperte.

"Der Seunghyun ist's, der junge. Mit Glut, das ist's, in der Lunge."

"Warum hast du diese Tür nochmal eingestellt? Sie ist schrecklich.", sagte ich rund heraus zu Jiyong und er grinste mich schief an, dann wandte er den Blick zu Seungri, der den Raum in einer regalen Wolke betrat.

Wenigstens einer.

"Mylords." Er veneigte sich knapp vor Jiyong und mir.

"Ich muss Euch bitten mich nach Drachenhort gehen zu lassen. Yifan ist geschwächt und es wäre der perfekte Moment anzugreifen.", sagte er fest und Jiyong stützte gelangweilt das Kinn in der Hand auf.

"Nein."

"Aber Mylord, Ihr müsst doch sehen, dass-"

"Nein."

Seungri verfiel in Schweigen, starrte trotzig Jiyong an.

"Sieh her, die kriegen das alleine hin. Du musst nicht extra zu ihnen gehen. Wir haben sofort zugeschlagen, als Yifan sich verletzlich gemacht hat und nun kommt es zu einem Ende. Das wird kein Problem sein."

Ich will einfach nur, dass Taehyung stirbt.

Ich wandte mich ab, suchte mir ein Buch, um nicht weiter enttäuscht in Jiyongs Gesicht starren zu müssen.

"Sicher, Mylord... Vergebt mein Missverstehen.", murmelte Seungri dann und verließ den Raum wieder, während die Tür ihm schmatzende Küsschen zu warf.

"Sei nicht so wütend. Du wusstest von Anfang an, was ich plante."

"Hey."

"Hm?"

"Versprich mir wieder heim zu gehen, wenn der Drache und Yifan fort sind. Wir haben hier genug getan."

Ich hörte, wie Jiyong sich auf seinem Stuhl um wandte, abzuwägen schien, was er nun daraus machen sollte.

"Okay, schön. Wir warten, bis Taehyung und Yifan sterben und gehen dann. Wir sollten vorerst unsere Ruhe haben."

Ich war nicht der Meinung, dass Menschen ihre Probleme selber lösen konnten... Aber Götter waren immerhin Götter, weil sie unerreichbar waren. Ein Gott zwischen Menschen war fehl am Platz.

"Such mir schon mal einen Thronfolger aus, hm?", schlug er mit einem Lächeln vor und ich nickte langsam.

"Mache ich."

Melodie Pov

Lächelnd sah ich auf das schlafende Kind in meinem Arm hinab, wandte mich dann Kyrie zu, die unruhig auf und ab ging.

"Was besorgt dich so sehr?", erkundigte ich mich leise bei ihr, legte Yuki in ihre Wiege ab und bat die Freundin aus dem Raum.

"Etwas stimmt nicht. Es ist zu zufällig, dass ausgerechnet mein Sohn, ein Blutelf, gestorben ist. Und jetzt schicken die Könige einen Haufen Kinder in dem Kampf gegen ihren ärgsten Feind? Dass ich nicht lache. Sie wollen sie loswerden."

"Du meinst der Junge wird die Kleine nicht wieder holen?", stellte ich besorgt fest, warf einen Blick auf die Tür, hinter der das Mädchen unahnend ruhte.

"Ich glaube, dass die beiden Jungen für ihre Andersartigkeit zur Zielscheibe geworden sind... Die kleine Yuki Karou wird kein glückliches Familienleben haben.", stellte sie bitter meine Ansichten fest und ich rang unsicher die Hände.

"Aber irgendwer wird kommen, richtig? Der die Väter kannte und sie richtig großziehen kann. Sie wird nicht ganz allein sein, richtig?" Ich fürchtete mich vor nichts mehr als vor der Einsamkeit, hatte genau das gleiche erfahren und wünschte es keinem Kind, das einen - wahrscheinlich zwei - großartigen Vater gehabt hätte, dass es diesen nie kennenlernen durfte.

"Ich wäre nicht überrascht, wenn Jiyong persönlich hier auftaucht und sich die Kleine unter den Nagel reisst."

"Dann verhindern wir das! Wir lassen sie nicht haben! Niemanden, solange er nicht zu dieser Gruppe gehört! Zur Not hat sie hier immer ein Heim.", setzte ich stur fest, trat auf meine Freundin zu, um haltspendend ihre Hände zu greifen, ihr etwas Hoffnung zu geben.

"Wir werden hoffen, dass sie alle heil durchkommen. Und tun sie es nicht, sind immernoch wir da."

Kyrie nickte entschlossen.

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