XXV. Angriff
Happy new year~
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Kibum Pov
"Hier, ich hab Euch alles aufgetrieben, was Ihr brauchtet.", sagte ich höflich an Yifan gewandt und legte ein paar Gegenstände vor ihm auf den Tisch.
"Was bringen sie?", fragte der Mann schroff und seufzend trat ich näher, warf einen schnellen Blick auf Jonghyun, der an der Tür stand und lauschte, was draußen vor sich ging.
"Das hier" Ich nahm eine kleine Kugel, in der lilane Rauchfetzen umherzogen zur Hand und ließ sie von Yifan betrachtet werden. "Das ist dämonische Hexerei. Sie unterwirft einen Körper seinem Willen, es sollte dir ermöglichen jemanden nicht nur zu blutbändigen, sondern auch als Sprachrohr zu benutzen."
Dann nahm ich eine Phiole Gift.
"Damit kannst du Dämonen unheilbar verletzen."
Jonghyun warf mir ein schiefes Grinsen zu.
"Und das hier" Ich deutete auf eine runde Kugel, in der sich Bilder abspielten. "Ist deine Überwachung. Du hast nicht mehr viel Zeit, bis Seungri hier aufkreuzt."
"Und die hier." Ich deutete auf die letzte Kugel, die rein und ungetrübt war. "Die synchronisiere ich mit deiner Marionette, damit du durch ihre Augen sehen kannst, wenn du nur in die Kugel guckst. Du kannst es jederzeit nutzen, auch wenn du dich von ihr löst, solange mein Zauber nicht verfliegt."
Yifan nickte aufmerksam, traf dann nochmal meinen Blick aus blassrosanen Augen.
"Bringt mir doch bitte noch Luhan."
Luhan Pov
Es war grässlich.
Ich hatte mich in die Festung hinein geschlichen, um Yifans Ruf zu folgen, hatte nicht mal im leisesten damit gerechnet, dass er hier aufkreuzen würde. Drinnen angekommen fühlte ich mich sofort grob auf einen Stuhl gedrückt, dann wurde ich gezwungen eine komische Kugel zu zerbrechen und deren lilane Gasfüllung einzuatmen.
Ehe ich es mir versah, hatte ich keinerlei Kontrolle mehr über meinen Körper, rüttelte an eisernen Gittern, die es verhinderten, dass ich in meinem eigenen Kopf kam.
"Faszinierend.", murmelte Yifan auf seinem Stuhl und ohne mein Zutun murmelte ich perfekt unisono mit, fühlte mich in Angst erstarren, als ich merkte, dass er die absolute Kontrolle über mich erhalten hatte.
"Kibum! Kann ich auch ihn irgendwie lösen und keine Ahnung klonen oder so?", fragten wir gemeinsam, beziehungsweise Yifan aus zwei Mündern und sein junger Hexenmeister eilte herbei, begutachtete mich skeptisch.
"Eine gute Frage. Ich denke schon, da er ja zwei Formen hat. Ihr müsst es schaffen ihn in eine Form zu zwingen und in der anderen bleiben, dann lässt sich das spalten."
Sofort musste ich beobachten, wie Yifan sich durch meinen Kopf wühlte, mit seiner Blutmagie schnell herausfand, wie er alles verknüpfen musste und ich wurde mit meiner Rehform gemeinsam eingesperrt. Ich wollte ihn anschreien, hinaus zwingen, aber ich hatte keinerlei Macht mehr, spürte nicht mal mein eigenes Herz vor Furcht rasen.
"Hmm so. Schneid ihn weg." "Es könnte sein, dass er bei dem Vorgang stirbt, seid Ihr Euch sicher?" Kibum sah mir in die Augen, mir, nicht Yifan in meinem Körper und ich schrie panisch um Hilfe.
"Sicher. Ich kann ab hier alles alleine Regeln. Er hat mich so weit gebracht, ich brauche ihn nicht mehr."
Kibum nickte zögernd und formte dann aus der bloßen Luft eine pechschwarze Klinge, schnitt direkt durch meinen Körper hindurch und in meine Seele, trennte meine Rehform von meinem Menschen ab.
Ich nahm wieder stoffliche Form an, fiel plump auf den Boden und konnte mich nicht mehr rühren, spürte die Wunde des Schnittes und sie raubte mir den Atem.
Was hatte ich getan?
Neben mir spreizte mein anderer Körper die Hände, sah sich selbstzufrieden um.
Es war total befremdlich und in mir schrillten alle Alarmglocken los, denn meine Freunde trauten dieser Form, sie erwarteten keinen Schlag von dieser Seite.
"Werft ihn irgendwo in eine Schlucht. Sorgt dafür, dass er lebt, aber sein Magier ihn nicht mehr finden kann.", befahl ich Kibum und der nickte, gab seine Befehle weiter.
Ich lag gelähmt vor Angst, konnte nichts tun, als ein Landtroll mich grob packte und begann sich durch die Erde zu graben, mich immer weiter und weiter von meinen Freunden weg trug, während Kibum einen Zauber um mich wob. Ich spürte, wie meine Verbindung zu Seokjin auf Eis gelegt wurde, aber nicht gekappt.
Der Troll legte mich irgendwann ab, irgendwo in einer schädelbedeckten, tiefen, kalten Schlucht und da lag ich dann, reglos, aber am Leben, während mein Kopf sich die furchtbarsten Dinge ausmalte und ich vor Angst fast verrückt wurde.
Falscher Luhan Pov
Ich schlich mich geschickt wieder aus der Festung hinaus, warf nur einen flüchtigen Blick auf den tobenden Kampf unter mir und näherte mich dann Seokjin an, der alleine in Deckung saß und hexte. Er nahm nicht wirklich Notiz von mir, weswegen ich ihm einen Stein an den Kopf schlug, zufrieden beobachtete, wie er nutzlos am Boden zusammensackte.
Aufmerksam suchte ich das ungeordnete Schlachtfeld nach dem Drachenjungen ab, musste es dem Feind schon lassen sich wacker schlagen zu können und wurde dann auf eine der eingestürzten Fallgruben aufmerksam, aus denen das Götterwesen gerade den Drachenjungen holte.
Ich fand Namen in meinem Kopf, aber ich ignorierte sie, für mich spielten sie keine Rolle.
Unauffällig schlitterte ich den Berg hinunter, sah, wie einer der Kämpfer sein Schwert in den Boden rammte und zu dem Jungen ging, der allein am Tor stand.
Verdammt.
Blutelf.
Aber nicht ganz, nur teilweise und ich machte einen kleinen Schlenker, holte mir sein Schwert und schlich dann unauffällig hinter ihm her, wich den Kämpfenden aus.
Ich hatte ausgerechnet die beiden Liebenden erwischt, machte mir allerdings keinen Hehl daraus und stach den Dunkelhaarigen ab, stoppte sofort seine Blutzirkulation, mit der er sich hätte heilen können.
Der Mann brach vor mir zusammen, fiel auf den Drachenjungen drauf, der mich mit blankem Entsetzen anstarrte. Und wieder bemerkte ich etwas, meine Augenbraue zuckte genervt.
Er trug ein Kind in sich. Ein Butelfenkind.
Wenn keine Engel im Spiel waren, töteten Blutelfen ihren Träger bei der Geburt, was höchst ungeschickt für meine Pläne wäre, wer wusste, wo das Erbe landen würde.
Ich beschloss also auch sein Kind zu töten, stoppte ihn sicherheitshalber vor Bewegungen, während ich mit dem Schwert ausholte.
Der Fötus war noch zu klein zum Blutbändigen, ich musste also zur Klinge greifen.
Ich rechnete nicht damit, dass der Junge ausgerechnet dann beschloss sein Erbe anzutreten, fand mich leider im Vergleich zu einem Drachen (den ich nicht kontrollieren konnte, weil flüssiges Gold durch seine Adern floss) ziemlich schwach aussehend.
Der Drachenjunge ging sofort in eine Hybridform über, machte es mir unmöglich mich an seinem Blut zu bedienen und schleuderte meinen Körper von sich weg, ließ herrenloses Chaos ausbrechen.
Sofort verließ mich Yifans fremder Geist wieder, ließ nur den automatisierten Marionettenzauber aufrecht, während er in seinen Körper zurückkehrte und türmte, nun unterlegen war.
Ohne irgendeinen Geist kämpfte mein Körper dumm gegen seine Freunde, während sein eigentlicher Herr in einer Schlucht lag und verzweifelt um Hilfe schrie.
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