XIX. G-Dragon
Jungkook Pov
Als ich erwachte, war das erste, das ich sah, Taehyungs entspanntes Gesicht neben mir und zwischen unseren Köpfen unsere verschränkten Hände.
Ich blinzelte etwas den Schlaf aus meinen Augen, durchforstete mein Gehirn nach Informationen wo und wann wir waren und spürte dann eine schwere Trauer um mein Herz, als die Ereignisse zu mir zurück kamen, Taehyungs Schreie und Reglosigkeit noch zu frisch in meinem Kopf, um verdrängt zu werden.
Ich ließ meine Hand langsam aus seinem schlaffen Griff gleiten und legte dann beide Hände an seinen Körper, um ihn nah an mich zu ziehen, seine Wärme zu spüren, die mich von seinem Wohlbefinden überzeugte. Er sah aus wie immer, alle Wunden verschwunden, doch der Gedanke würde immer bleiben.
"Ihr seid sehr süß... Sag mir, willst du Rache nehmen? An den Verantwortlichen?" Ich wandte mich überrascht um, traf den Blick eines rothaarigen Mannes, der hinter mir am Bett saß, mich aus einem zarten Gesicht und stechenden Augen beobachtete.
"Das habe ich bereits. Sie sind alle tot.", sagte ich fest, spürte mein Sein unter seinem Starren schwanken, gab aber nicht nach.
"Nicht die. Deren Chef hat sie geschickt. Willst du Rache an ihm?" Ein belustigter Unterton zierte die kratzige Stimme des anderen und ich schüttelte den Kopf, wandte mich wieder der schlafenden Figur in meinen Armen zu. "Ich will nur, dass ihm niemand wehtut.", murmelte ich leise an der Halsbeuge des anderen, während der Mann hinter mir sich zurücklehnte, den Platz vor einer prunkvollen Wand farbenfroh ausfüllte.
"Das ist ziemlich gut... Er hat ein Drachenerbe, weißt du? Die Leute werden ihm in Scharen nachlaufen, um seine Macht zu ergattern."
"Entschuldige, aber wer bist du?"
Ich entließ Taehyung aus meinem Griff, bettete ihn weich auf duftende Leinen und schwang dann meine Beine über den Rand des Bettes, erwiderte den berechnenden Bick des Anderen.
"Oh, vergib mir meine Unhöflichkeit. Ich bin Jiyong Kwon, König der nördlichen Reiche." Er grinste mir schief zu, als ich erstarrte, ihm einen skeptischen Blick zuwarf - in Märchen waren die Monarchen immer böse - und er winkte mich ruhig zu sich herüber.
"Wie heißt du, junger Elf?"
"Jungkook Jeon."
"Jeon? Ich kannte deine Mutter."
Wieder starrte ich den Mann voller Wunder an, wusste nicht so Recht, was ich mit ihm anfangen sollte. "Sie ist tot?" "Verbannt. Blutelfe und so." Er zuckte lässig die Schultern, schien zufrieden damit zu sein Leute wegen ihrer Herkunft zu verfluchen.
"Was meint Ihr mit Drachenerbe?"
"Ein Drache hat sich ihn als seinen Meister ausgesucht, fabelhaft, nicht? Sowas sieht man nicht alle Tage."
"Dann war das, was wir herbrachten..."
"Das Ei des Drachen, ja."
Ich ließ mich vor ihm auf dem Boden nieder, brauchte einen Moment um alles zu verdauen und blieb wachsam, als dünne, spitze Finger geschickt in mein Haar krochen.
"Eure Bindung ist stark... Du solltest gut auf deinen kleinen Freund acht geben."
"Wo ist Namjoon?", wechselte ich das Thema, war gestört von seinen vagen Aussagen.
"Er schläft noch. Du kannst ihn gerne aufsuchen, er ist gegenüber."
Ich zögerte.
"Kann ich Euch bitten, das Zimmer zu verlassen?"
Nun lachte der König auf, ein heller, glücklicher Laut.
"Aber natürlich kannst du das." Wohlwollend traf er meinen Blick und kraulte mich unter meinem Kinn wie eine Katze. "Du machst deine Aufgabe gut. Als Belohnung werde ich mich hüten euch aufzusuchen, der Palast weiß, wo ihr mich finden könnt."
Mit einem weiteren Lachen erhob er sich und schwebte aus dem Raum, ließ mich verdattert und auf der Hut zurück.
"Ein Drache, hm?"
Schien so, als würde das "Drachenjunge"-Phänomen endlich Sinn machen.
Namjoon Pov
Ich schreckte hoch, als jemand herrisch meine Schulter rüttelte, griff instinktiv zum Schwert. Ich fand es nicht, war auch gut so, denn es war nur Jungkook, der mich vorsichtig geweckt hatte.
"Hey. Hey. Es- Es tut mit leid. Gestern. Ich war von Sinnen.", nuschelte er zaghaft in sich hinein und verpeilt wuchtete ich mich hoch, blinzelte dem schüchternen Mann zu. "Ist okay, Kookie. Ich weiß, dass es nicht böse gemeint war. Wie geht es Tae?"
Er lächelte voller Hoffnung, seine großen, kindlichen Augen glänzend. "Es geht ihm gut. Er schläft noch."
Ich drückte mich erleichtert am Bett hoch, sah mich kurz im großen, edlen Raum um und stand dann auf, begann nach einem Hemd zu suchen. "Ich muss Jiyong sehen gehen. Ich schicke dir You- Taeyang, der kann dir alles erklären, in Odrnung?"
Jungkook nickte glücklich und lächelnd wuschelte ich ihm durch die dunkelblauen Haare, dann trat ich nach draußen, marschierte bekannte Gänge entlang zu Jiyongs Flügel.
"Oh, es ist der Rebell. Der Rebell, der Rebell, versteck dich schnell.", sang die Tür, während sie vor mir aufschwang, ich kein Geduld hatte für ihre Scherze. Die Welten stoben vor mir auseinander, fürchteten ihr Wohlergehen in meiner Nähe.
"Ah, Namjoon. Reizende Truppe, die du da hast.", säuselte Jiyong, der auf seinem Thron saß und ich marschierte brüsk zu ihm hinüber, sank vor ihm auf ein Knie und neigte den Kopf. "Mylord. Ich danke Euch für Eure Unterstützung. Bitte versorgt mich mit allen Informationen, die ihr über die vergangen Überfälle habt. Die Insel bei Grundil, Mart, und hier Stowa."
"Immer mit der Ruhe. Ich wollte euch ohnehin mit der Aufgabe betrauen sich darum zu kümmern... Ruhe dich erst einmal aus, Namjoon, sammle deine Kräfte, wir reden ein anderes Mal über Politik." Seine Finger strichen durch mein Haar, färbten es in einem auffälligen Rosa.
"Habt Dank." Ich traf seinen kühlen Blick. "Habt bitte auch die Güte keinen Finger an Yoongi Min und den kleinen Dämon zu legen."
Jiyong lächelte lässig, stützte einen Ellbogen auf der Stuhllehne auf und knickte seine Hand ab. "Keineswegs. Sie gehören zu dir, richtig? Ich werde ihnen kein Haar krümmen. Geh nun, Namjoon. Wir werden über alles reden, sobald deine Freunde wieder erwacht sind."
Ich zog mich zurück, wurde das ungute Gefühl in seiner Nähe noch immer nicht los, begrüßte es allerdings auf seiner guten Seite zu stehen.
Am großen Goldbaum traf ich Jungkook.
"Wo geht's hin?"
Er nickte zu der Tür in Jiyongs Gärten hin.
"Die Gärten. Taeyang meinte es sei der beste Weg sich abzulenken, statt nun ewig an Taes Seite zu sitzen und nervös zu warten.
Ich nickte in Verstehen, verabschiedete mich dann, um weiter zu gehen, zu sehen, dass ich jeden meiner Kameraden erwischte, bevor sie der falschen Person in die Hände liefen und in Schwierigkeiten gerieten.
Luhan Pov
Ich hatte im Palast angekommen sofort in Menschenform gewechselt, hatte hier eine Entschuldigung, weil die Magie hier stärker denn je war. Seokjin wusste nicht, dass ich ein Gestaltwandler war, dass ich kommen und gehen konnte, wie ich wollte, aber er wusste vieles nicht, als er mich das erste Mal im Wald gefunden hatte.
Ich wanderte also als Mensch im Palast umher, prägte mir seine Gänge ein, sollte das mal wichtig werden und lief dann Seungri über den Weg.
Zum Glück nur ihm. Seunghyun hätte sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmt.
"Oh, hi! Du musst zu den Besuchern gehören. Ich bin Seungri.", grüßte er mich grinsend und ich verneigte mich sorgsam. "Ich bin Luhan, der Gefährte unseres Zauberers."
"Ahaa. Und ist bei euch alles so weit klar? Seid eine ziemlich interessante Truppe, habe ich gehört." Ich lächelte etwas, versicherte ihm, dass alles gut war und versprach ihm ihn beim Abendessen wiederzusehen. Dann stahl ich mich davon um in Kontakt mit Lady, Kibums Gefährten, zu treten und herauszubekommen, wie Yifan weiter vorgehen würde.
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