XIV. Missetat begangen
Jungkook Pov
Ich stand kurz einfach nur hinter Taehyungs Hütte und versuchte mein galoppierendes Herz wieder in den Griff zu kriegen. Unter meiner Hand spürte ich, wie meine Brust sich schnell auf und ab senkte, das Pochen in meinem Inneren keine Ruhe mehr gab, seit Taehyung nach so langer Zeit wieder in meinen Armen gelegen hatte. Auf der anderen Seite des Holzes, an dem mein Kopf lehnte, hörte ich Taehyungs vertraute Stimme mit Seokjin reden, sein Ton leicht und glücklich.
Ich schnappte nach Luft, als mein Herz sich schmerzhaft in sich zusammenzog, Hoseoks weiches Lächeln durch meinen Kopf huschte.
Meine Gedanken verloren sich kurz in Erinnerungen an Taehyung, an die Tatsache, dass ich es nicht geschafft hatte ihn aus meinem Kopf zu verbannen und das nächste Mal, dass ich aufsah, stand Seokjin vor mir, sein Lächeln betrübt und seine Hände in seinen Taschen vergraben.
"Sieht er wieder?", fragte ich den Mann leise und er seufzte kurz, bevor er bejahte.
Wir standen einige Sekunden in unangenehme Stille gehüllt da.
"Sprich mit Hoseok.", bat er mich dann uvermittelt und wanderte davon, ohne zu vergessen mir zuvor noch durch die wilden Haare zu wuscheln.
Unsicher biss ich mir auf die Lippe, bis ein metallischer Geschmack meinen Mund füllte, den ich abwesend wieder in die Wunde hinein schob, sie damit wieder schloss.
Ich begann langsam in Richtung des Gasthauses zu wandern, wusste, dass wenn Hoseok nicht tanzte, dass er dann gerne diesen Ort aufsuchte, sich stundenlang mit der alten Dame des Dorfes unterhalten konnte. Sanghyuk erwartete mich auf den Stufen nach oben und ich nahm ihn schwach lächelnd auf den Arm, bevor ich eintrat.
Hoseok saß am Tresen und lächelte mich strahlend an, ließ mich mich nur noch schlechter fühlen.
Ich schluckte hart, verstärkte meinen Griff um Sanghyuk.
Hoseok erhob sich in einer fließenden Bewegung, durchquerte den Raum, um zu mir zu gelangen und ich traf ihn in der Mitte.
Unfähig zu sprechen starrte ich ihn nur an, spürte die Kälte in meine Glieder kriechen, als sein bald schon Lächeln erlosch, er besorgt die Stirn runzelte.
"Ist der Dämon zurückgekehrt?", fragte er angespannt und hastig schüttelte ich den Kopf, setzte Sanghyuk ab und kratzte mich unsicher am Hinterkopf, wusste nicht, wo ich anfangen sollte.
"Taehyung ist wieder wach."
Das Gesicht des anderen hellte sich auf. "Wirklich?! Endlich... Warum siehst du dann so bedrückt aus?"
"Ich..."
Das Verstehen kam über seine hübschen Züge, gab ihnen einen dunklen Schatten.
"Und du hängst weiterhin an ihm."
Sein Lächeln beförderte mich auf die Knie, ließ Sanghyuk davonrennen und meine Hände zittern.
Ich rang um Atem.
Heiße Tränen füllten meine Augen, ließen meine Stimme brechen.
"Es-"
Ich brach ab, schluchzte auf, als Hoseok zärtlich eine Hand in meine Haare verflocht, die Pein in meinem Herzen mir den Atem nehmend.
"Es tut mir leid, Hope... Es tut mir leid, so, so leid.", wimmerte ich und ließ meinen Kopf gegen seinen Bauch sinken, beobachtete, wie die Wolle seines Oberteils dunkle Flecken an der Stelle bekam, an der meine Tränen sie berührte.
Ich hob die kraftlosen Arme, um sie um seine Hüften zu legen, meine Knie protestierend, als ich den wohlriechenden Mann näher an mich zog, meine Arme ihn halten wollten, während mein Herz bereits bei einem anderen war.
"Es ist in Ordnung, Kookie, ist okay."
Als er mich dazu brachte zu ihm aufzusehen, sah ich die Tränen in seinen eigenen, tiefen Augen schimmern.
Er küsste mich, ließ keinen Raum für weitere Trauer und unsere Tränen vermischten sich, als ich die Hände um seinen Hals wand, ein glühenden, verzweifelten Kuss mit ihm teilte, ähnlich unserem ersten offiziellen, voll rauer Emotion und Schmerz, dem Wissen, dass wir etwas falsch machten.
"Ich bereue es nicht.", hauchte Hoseok schwer atmend gegen meine Lippen, als er danach seine Stirn an meine lehnte und ich griff ihn nur noch fester.
"Du wusstest es. Du wusstest es ganz genau, dass es dich verletzen würde."
Seine Daumen strichen behutsam die Tränen von meinen Wangen.
"Das ist nicht deine Schuld. Ich habe mich darauf eingelassen."
Er hob unvermindert den Kopf, als jemand drängend an der Tür klopfte.
"Jungkook! Taehyung ist gerade vor Eifersucht kochend in den Wald gerannt, ich mache mir Sorgen, dass er eine Dummheit begeht!" Ich hob ruckartig den Kopf, sah hektisch zwischen Hoseoks geröteten Augen hin und her.
"Geh. Pass auf ihn auf.", schickte er mich weg und trat dann von mir weg, bevor ich Einspruch erheben konnte. Ich sprang auf die Füße und rieb furios die Tränen aus meinem Gesicht, dann rannte ich los, stürzte an Jimin vorbei in die Nacht, um Taehyung einzuholen.
Luhan Pov
"Ich würde nicht gehen.", murmelte ich Jonghyun zu, der neben mir in den Bäumen saß und auf Jungkook und Taehyung hinabsah, die im Wald stritten. Beide von ihnen hatten eine fragwürdige, fremdartige Magie an ihnen, Jonghyun hatte es mir bestätigen können. Wir konnten uns halbwegs sicher sein, dass entweder Taehyung oder Jungkook zu diesem Gegenstand da gehörten. Hoseok wäre ebenfalls in Frage gekommen, von meinem Standpunkt aus, doch Jonghyun hatte ihn ausschließen können, da seine Energie tatsächlich ausschließlich von seiner natürlichen Form kam.
"Wir könnten einfach beide töten und der, dessen Energie sich dann ändert, ist unser Ziel."
"Erstens würde der Kleine dich vermutlich abstechen, bevor du unten angekommen wärst und zweitens sind diese beiden hier die beeinflussbarsten. Jeder andere ist zu aufmerksam, um ihn gerade mal mitgehen zu lassen.", stellte ich stirnrunzelnd klar, beobachtete, wie die beiden sich voller sexueller Spannung zankten.
Jonghyun lehnte sich zurück, warf mir ein engelsgleiches Lächeln zu. "Merk dir. Sollten sie tatsächlich einander finden, muss man nur einen töten, dann hat der andere oberste Priorität."
Ich würde nie so weit gehen meine eigenen Freunde zu töten. Sie ausliefern, von mir aus, für Yixing schon. Aber nie mit eigenen Händen töten.
"Ich muss los, nicht, dass dieser kleine Irre mich wieder findet." Er hob den Arm an, der kurz über dem Handgelenk endete, die Stelle, an der Jimins giftige Sense ihn verstümmelt hatte, als er ihn angegriffen hatte.
"Wird es je heilen?" Er war immerhin ein Dämon. Wirkte Jimins Gift auch gegen Dämonen?
"Negativ. Aber mein Freund Kibum ist ein großartiger Hexenmeister. Der kriegt das wieder hin.", versicherte der Dämon mir lächelnd und erhob sich dann von seinem Platz. "Gib Bescheid, wenn sie den Fluss überqueren, dann fühlen wir den beiden mal auf den Zahn." Er nickte zu Taehyung und Jungkook nieder, dann schwang er sich in den Nachthimmel hinauf, verschwand binnen Sekunden in der Dunkelheit.
Mit einem Konflikt im Herzen, sah ich auf die beiden Jungen hinab, dann trat ich in die Welt der Träume über,um Yixing zu sehen und mich nochmals zu versichern, dass ich das richtige tat.
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