V. Carfh
Jins ↑ ^^
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Jungkook Pov
Tags darauf schüttete es wie aus Kübeln. Es war kalt, wenn auch nicht so kalt wie Zuhause und es war mit einer bemitleidenswürdigen Schnelligkeit festzustellen, wie sehr unsere Freunde alle froren. Ihre Lippen bebten und waren zum Teil bläulich verfärbt, zitternde Finger waren in kaum Wärme spendenden Taschen vergraben und Mundwinkel hingen missmutig gen Erdkern. Ich sah mich flüchtig nach Taehyung um, fand ihn auf dem grauenerregenden Wolf wieder, während der dubiose Mistkerl mit ihnen einher ging, sich klugerweise unter seiner weiten Kapuze verborgen hatte. Meine Augen verließen die beiden etwas zögerlich wieder, dann sah ich kurz über Seokjin, der dem Gespräch der beiden mit einem aufmerksam schräg gelegtem Kopf folgte, bevor ich das eigene Haupt wieder nach vorne wandte, etwas unsicher auf meine Lippe biss.
"Wusstest du, dass Forscher daran arbeiten das Wetter vom Himmel zu ernten?", erkundigte Namjoon sich gedankenverloren bei mir und neugierig hob ich den Kopf, dachte kurz über die Möglichkeit nach. "Du meinst sie wollen die Wolken verscheuchen?" Namjoons Mundwinkel zuckten nach oben, ließen für den Bruchteil einer Sekunde seine tiefen Grübchen aufblitzen. "In etwa. Sie bauen an Netzen, die Blitze, Regen und Schnee aus den Wolken holen können. Damit haben sie die Kontrolle über das Wetter. Wenn das Land beispielsweise eine Dürrephase hat - wo ich herkomme, gab es die ständig -, sind die fähig dir den Regen zu geben. Eine faszinierende Innovation, findest du nicht?" Ich wiegte nachdenklich meinen Kopf umher, stimmte ihm dann brummend zu.
"Wie ist es dort, wo du herkommst?"
Namjoon sah hinaus in die veregneten Wiesen, hing tief in glücklichen Erinnerungen, wenn seine weichen, erwärmten Züge auf etwas schließen ließen. "Warm. Die Sonne scheint zu jeder Jahreszeit und nur anpassungsfähige Wesen überleben. Dort ist es nicht grün wie hier. Dort ist alles aus zerfallenem Stein, aus Sand, so weit das Auge reicht. Seen - Oasen genannt - sind sehr sehr selten und überall leben wilde Kaktoren. Einmal" Er lachte leise, hob etwas verlegen die Hand vor die Lippen. "Einmal wäre ich fast vor Angst gestorben." Ich hob verwundert die Augenbraue, tat mich schwer damit mir seine Heimat vorzustellen. "Weißt du es gibt dort ziemlich große Vögel, locker so groß wie Jongdae. Sie warten immer. Kreisen Tag ein Tag aus über das Sandmeer in der Hoffung, dass etwas stirbt und sie Nahrung finden. Ich erinnere mich daran einen von ihnen gereizt zu haben, fand es unfair, dass sie so fies den Tod auf andere wünschten. Ich warf mit Steinen nach einem Jungtier, bis es mich angriff. Die Erinnerung daran, wie schwarze Schwingen die Sonne verdeckten blieb mir noch lange im Gedächtnis." Ein weiteres Lachen, seine Augen glänzend und aufgeweckt. Ich lächelte kurz Seokjin zu, der zu uns aufschloss.
"Du schwitzt den ganzen Tag, dein Freund ist alles, was nicht giftig genug ist, um dich zu töten. Und dein Feind der Rest. Es ist ein hartes Leben, aber ich würde es jederzeit gegen das in marmorenen Hallen eintauschen." Er erschauderte etwas und ich hob verwundert die Braue, versuchte mir einen Reim auf marmorne Hallen zu machen und was ihn damit genau verbinden musste. Ich hatte zwar das ein oder andere Gerücht über ihn aufgeschnappt, allerdings noch nichts genaues über seine Zeit im Palast erfahren.
"Es ist das genaue Gegenteil von deiner Heimat. Es gibt keinen Schnee, kaum Bäume, kein Wasser-" Ich blendete seine wohltuende Stimme kurz aus, um mich ein weiteres Mal zu Taehyung zu drehen, sofort den Blick abzuwenden und eifersüchtig meine Zunge in meine Wange zu pressen, als ich Yoongi eng an ihn geschmiegt auf Jongdae wiederfand. Ich zwang mein kochendes Blut wieder zur Ruhe und fokussierte wieder den eifrig erzählenden Namjoon, lächelte kurz Seokjin zu, der gebannt an den Lippen des Ritters hing.
"-ten über einige uralte, verborgene Ungeheuer unter dem Sand. Schlafende Geschöpfe, die zu wecken wir nie wagen sollten und deren Kraft aus einer anderen Zeit käme, einer Zeit, die zu entfernt und unerforscht war, um sie verstehen zu können. Man sagt diese Wesen stammen aus Perioden, die noch vor den ersten Göttern lagen und deren Exsistenz nie von irgendjemanden geplant war.", führte Namjoon mit regen Gesten aus, malte Szenerien und Bilder, die ich mir zu vorstellen kaum wagte. Ein atemloses Lächeln stahl sich auf mein Gesicht und bewundernd wandte ich meinen Kopf wieder Tae zu, als sein tiefes Kichern durch den Regen zu uns herüber drang.
Ich zog etwas die Augenbrauen zusammen, als ich beobachtete, wie Tae sich auf Jongdae krümmte, dann laut nach Luft schnappte und ein schrecklicher Verdacht, der meine Wangen zum brennen und mein Blut zum kochen brachte, drängte sich brodelnd mir auf. "Yah Yoongi was machst du mit Tae?!", mahnte ich den dubiosen Mistkerl warnend und begann zu ihnen zu rennen, bereit Yoongi wenn nötig die Hände vom Körper abzutrennen, solange das sie von Taehyung fernhielt.
Ich hasste es wie Taehyungs Blut bei der Aufmerksamkeit des Bändigers sang. Hasste es, wie er begann nach Wolf zu riechen. Hasste den Gedanken, dass Yoongi nicht mehr wollte, als Taehyung als sein zu erklären und ihm das Gehirn aus dem Körper zu vögeln, um ihn mit kleinen Mini-Werwölfen zu füllen.
Ich hasste den Mann, der meinen besten Freund in den Armen halten durfte, wenn ich es nicht konnte.
Und doch hatte ich mich ein weiteres Mal getäuscht.
Taehyung lachte tatsächlich nur aus purem Spaß, Yoongis lange, knochige Finger tanzten spielerisch über seine Seiten und wiederwillig lächelte ich doch, mochte es zu sehr, wenn Taehyungs Gesicht dieses rechteckige Grinsen bildete, seine Augen sich in Vergnügen zu Schlitzen verformten und sein unkontrolliertes Kichern aus ihm herausbrach.
Ich beobachtete etwas zurückhaltend, wie er kurz darauf von Jongdae herab und mit Yoongi den Berg hinab rollte, zwang mich stehen zu bleiben und nicht immer sein offensichtliches Glücklichsein zu ruinieren.
Namjoon klopfte mir besänftigend auf die Schulter, als er an mir vorbei ging.
"Lerne weiter und du wirst bald nicht mehr darauf angewiesen sein, dass ein anderer ihn schützt. Dann bist du selbst stark genug das zu tun."
Und ich trainierte doppelt so hart wie zuvor.
Seokjin Pov
Ich hatte mich in Carfh angekommen von den anderen getrennt, um ihnen ihren Freiraum zu geben, während ich meinen eigenen Geschäften nachging. Namjoon hatte die beiden Jungen und den sturen Bändiger mit in einen Waffenhandel genommen, um sich einzudecken, während ich mich schon bald von ihnen löste, um mir einen eigenen Stab, der meine Energie leiten könnte und weitere Utensilien aufzutreiben.
Mein Plan den Bändiger loszuwerden war vorerst in die Archive gewandert.
Selbst ich sah, wie sehr der Junge auf ihn angewiesen war und auch wie sehr er dem anderen Jungen, dem hasigen, einen Ansporn gab besser zu werden und über sich selbst hinaus zu wachsen. Er war kriminell, aber kein schlechter Mensch uns gegenüber. Ich hatte also beschlossen ihn im Auge zu behalten und erst dann zum Äußersten zu greifen, wenn er mir wirklich keine andere Wahl ließ.
"Wohin geht die Reise, Meister?", fragte ein junger Gehilfe mich, während ich durch das Sortiment an Zaubertränken und Schriftrollen vor mir stöberte und ich hob ungewiss die Schultern. "Ich weiß nicht, wie weit es mich treibt.", sagte ich ihm die Wahrheit, hatte meine Zukunft als schleierhaft und kaum stabil vorgefunden. Ich warf einen Blick auf Luhan, deutete kurz mit dem Kopf zu ihm hin. "Er wird in letzter Zeit immer mehr zur Rarität in dieser Welt. Schadet das seinem menschlichen Körper?", erkundigte ich mich ernst, während Luhan, hier in Menschengestalt mir einen missbilligenden Blick zuwarf, aber schwieg. "Keineswegs. Es kann nur sein, dass er sich müder oder verspannter fühlt als sonst." Ich gab Luhan ein aufmunterndes Lächeln, traute mich nicht zu fragen, was es war, dass so viel seiner Zeit vereinnahmte und der junge Mann schlenderte weiter durch den nicht ganz irdischen Shop, zog es vor mich betont zu ignorieren.
"Ein Götterwesen residiert hier, Ihr tätet womöglich gut daran es aufzusuchen, wenn Euch Eure Zukunft kopfzerbrechen bereitet.", sprach der freundliche Blonde weiter und ich nickte ihm nur brummend zu, war in eine Rolle über die Blitzmagie vertieft. "Wo finde ich dieses Götterwesen?", fragte ich dann kurz darauf, während ich resolut die Rolle wieder in ihre Hülle steckte, sie dem Gehilfen zur Bezwahlung hinstreckte. Er warf einen Blick darauf und nannte mir seinen Preis.
"Am Brunnen beim Marktplatz. Er gibt seine Künste dort feil." Er nahm mein Geld entgegen und überreichte mir feierlich die Schriftrolle. "Aber habt Acht." Seine blassrosanen Augen glitten suchend über mich. "Ihr könntet seine Aufmerksamkeit erregen und er ist nun...nicht üblich." Ich verstand. Mit einem knappen Nicken verabschiedete ich mich von ihm, begleitete Luhan wieder nach draußen und zurück auf die Erde, wo sofort ein dicker Strang von Magie um uns verpuffte. "Einer von ihnen hat eine eigenartige Aura und sie färbt ab.", murmelte ich Luhan zu, dann beeilte ich mich zum Markplatz zu kommen, spürte das Drama irgendwie schon in der Luft.
Meine Reise führte mich egal welche Straße ich nahm, auf welchem Weg ich wandelte immer zu Taehyung.
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