Willkommen

Ihr Herz schlug wie verrückt, jeder Schlag schien aus ihrer Brust zu springen und es füllte ihren Kopf bis zum Bersten aus.

Asur hatte Aphira durch mehrere große Hallen geführt. Schmerzhaft hatte sie ihre Augen zusammenkneifen müssen, da die großen, eingerahmten Fenster das gleißende Sonnenlicht direkt in ihre Iris zu schießen schienen.Doch neben den ganzen einfach gehaltenen Hallen war Aphira in eine wundervolle, überhaupt nicht passende getreten. Sie konnte von mehreren Orten plätscherndes Wasser hören und war überrascht, das in dem sonst so tristen und dunklem Gemäuer eine Halle war, wo die Fliesen in sanften Cremetönen das Licht auffingen und honigfarben zurückwarfen. Mehere feine Spiegel hingen über angelegten Haus - Bächen und warfen das selbst so grelle Winterlicht auf die sanft kräuslende Wasseroberfläche. Wie Diamanten zerstreute sich das Licht und hüllte die Halle in eine warme Aura. Aphiras Anspannung schien sich von selbst an diesem Ort zu lösen und sie ließ ihre Schultern sacken.

"Ist Erin der seltsame Mann von vorhin?", sie versuchte die Frage recht beiläuftig klingen zu lassen, brannte aber darauf zu erfahren, ob sie recht hatte. Allein bei dem Gedanken an den kühlen Mann stellten sich ihre Härchen auf.

"Sei still", raunte er ihr eisig zu und blickte ihr mit seinen zweifarbigen Augen in Aphiras. Trotzig starrte sie zurück. Nun ließen sie die warme Halle hinter sich und für Aphira fühlte es sich an, als ob auch ihre eigene Wärme von den Türen eingeschlossen wurde. Fröstelnd ging sie weiter.

Die Schritte der beiden hallten durch den gespenstischen leeren Korridor. Asur beschleunigte sein Tempo und schließlich hielt er an einer recht kleinen Tür an. In der Mitte prangte ein silbernen Eisenring, den Asur packte und dreimal kräftig klopfte. Ein gedämpftes Grummeln schallte als Antwort heraus.

Mit einem lauten Knarzen öffnete sich die schmale Tür zu einem lichtdurchfluteten Büro.
Eine schwarze Silhouette stach Aphira entgegen, in der Hand eine rauchende Pfeife.
Asur spannte die Musklen an, warf eine Faust auf seine Brust und rief mit donnernder Stimme
" General !"
Weiterhin blieb er in seiner Position verharrt, die Augen fest auf den älteren Mann gerichtet.
Mit einem trockenen Husten winkte der General ihm zu und setzte sich auf einen einfachen Stuhl.
"Asur, du musst mich doch nicht so nennen! Papa, Vater oder sowas ist angebracht!"
Asur schnaubte aus
"Wenn Sie es jedem erlauben Sie so zu nennen, kommt es irgendwann dazu, das man Ihre Autorität~"
Der General hauchte ihm eine Rauchschwade entgegen.
"Dieses Gespräch haben wir so circa....immer wenn du zu mir kommst"
Der junge Mann blickte grimmig und wedlete den Rauch von sich weg, sagte aber nichts
Und vor diesem Mann hatte ich mich gefürchtet?!
Ungläubig musterte sie den eindrucksvollen Mann der vorhin ein Löwe, jetzt eher eine Katze war.
"Wie auch immer", räusperte er sich kurz mit heiserer Stimme und machte eine überschwängliche Handbewegung zu einem Stuhl, der ihm gegenüber war.

"Setz dich", er lächelte, wobei sich viele kleine Lachfalten über sein Gesicht zogen, was ihn, wie Aphira fand, noch sympathischer machte.

Mit einem freundlichen Nicken setzte sie sich, dabei knarzte der Stuhl einmal gefährlich laut.

"Du solltest mehr auf dein Gewicht achten", raunte Asur ihr noch in den Rücken. Ärgerlich verzogen sich Aphiras Augenbrauen, doch Asur lehnte sich nur noch gegen die Wand, die Arme verschränkt. Er schloss die Augen, als ob er schlafen würde.

Ein Funkeln ließ Aphira aufmerken und als sie sah, das der General ihr ihren Degen hinstreckte, griff sie eilig danach.

Ein Glück!

Mit dem gewohntem Gewicht in den Händen fühlte sie sich sofort sicherer.

"Also....", setzte der General an.

"Mein Name ist Erin, ich bin hier der General"

Aphira öffnete gerade ihren Mund, um eine brennende Frage loszuwerden, doch er sprach weiter.

"Du fragst dich bestimmt, warum wir dich hierher gebracht haben"

Allerdings!

Aphira schnaubte

"Wir haben seit den Aktivitäten der Drachen dein altes Zuhause stark beschattet. Ich hatte schon die Vermutung, das es was mit Naphis Nachkommen zu tun hatte, da sie euch am meisten geschadet haben."

Ungläubig warf Aphira ein:" Wie können Sie solche Schlussforderungen ziehen?", unwissendlich rückte sie mit dem Stuhl immer weiter vor

"Ich war einen Nachmittag hier und rauchte in aller Ruhe ", fing er an und kramte eine Schatulle mit gläsernem Deckel aus einer Schublade hervor, in der die schimmernde Schuppe von vorhin lag.

"Als plötzlich dieses Relikt anfing zu leuchten", er hustete wieder und hielt seine Faust vor

"Leuchten ist nicht das richtige Wort......es war, als ob diese Schuppe explodierte", ergänzte er nach kurzem Überlegen.

Aphira besah sich das Relikt, das in der Sonne des Nachmittages in allen Farben des Universums funkelte.

"Wann war das?"

"Einmal vor 17 Jahren und dann nochmal, am Abend wo der Angriff war", nuschelte er während er sich neuen Tabak in die Holzpfeife füllte.

"Aber lass mir dir erstmal erklären, wo du bist und was wir wollen. Dies hier ist eine Einrichtung, wo wir den Kampf gegen diese Monster vorbereiten.", seine Stimme war schneidend geworden

"Menschen wollen gegen Drachen kämpfen?! Das ist reiner Selbstmord!"

Die Augen des Generals wurden schmäler und er beugte sich etwas vor

"Normalerweise schon, wenn Naphi nicht gewesen wäre. Sie hat der Welt nicht nur ihre Kinder zum Schutz hinterlassen, nein, sie hatte Waffen geschmiedet.

Er legte ein gigantisches Schwert auf den Tisch

"Jedoch kann sie nicht jeder Mensch bedienen. Diese..Meisterwerke nehmen nur Menschen, die die innere Stärke, Entschlossenheit und den Mut besitzen, die Welt wie wir sie kennen, umzukrämpeln! Die Waffen sind in unterschiedliche Elemente gesplittet wie Dunst, Erde oder Eis, die Waffenträger entsprechen meist auch vom Charakter ihrer Waffe. Mit einem gut ausgebildeten Menschen kann man ganz einfach diese Bestien töten! Aber du", er warf ihr einen begeistereten Blick zu

"du und diese Waffe, ihr seid ein vollkommen anderes Kaliber!"

Aphira blickte sich auf die Hände und warf ihm einen verzweifelten Blick zu

"Ich bin nichts besonderes....."

"Du bist Naphis Tochter des Feuers! Du kannst Drachen mit Blicken töten!"

Ich wünschte es wäre so...

"General, ich glaube ich bin nicht die , nach der ihr sucht"

Erin warf ihr einen vielsagenden Blick zu und ließ sich in den Stuhlrücken fallen

"Asur hat dich beobachtet, wie du und deine Waffe, ohne Training zusammen den Drachen wie nichts verbrannt habt"

Aphira schluckte und ihr Mund fühlte sich so trocken an, als hätte sie schon Jahre nichts mehr getrunken.

"Dann habt ihr gesehen, wie mein Zuhause und viele Menschen starben und habt nichts getan, obwohl ihr das könntet...."

Erin war die Frage anscheinend recht unangenehm, er rauchte und sah nach draußen.

"Wir durften nicht eingreifen, sonst wären wir bloß aufgeflogen und die Drachen gewarnt", meinte er fest und nahm noch einen Zug.

Der Rauch ließ Aphira kurz husten. Obwohl ihr Verstand schon verstand, warum Erin so gehandelt hatte , krampfte sich ihr Bauch angewidert zusammen.

Mitgefühlvoll sagte er noch" Es tut mir wirklich aufrichtig Leid. "

Asur räusperte sich kurz von der Ecke

"Dies ist eine Schule, wo wir den ausgewählten Leuten zeigen, wie man die Waffen bedient und die Drachen töten kann.

Hiryuu, mit dir in unseren Reihen könnten wir dem Ganzen den Garaus machen! Dafür wurdest du geboren!"

Sie schreckte hoch, als man sie Hiryuu nannte. Erins Augen leuchteten, er wusste definitiv mehr als er sagte, aber seine Miene war undurchdringlich.

Du sagst mir nicht, was ich tun soll oder wofür ich "geboren wurde"!, hallte es in ihrem Kopf und sie biss die Zähne knirschend zusammen.

"Mein Name ist Aphir-"

"Hiryuu, so nennt man den Feuerdrachen. Du solltest diesen Namen als Ehre betrachten!"

Ihr war unter seinem Lächeln nicht mehr wohl und er hatte wieder die Bestimmtheit wie vorhin

"Würdest du mit uns lernen und kämpfen?", er streckte ihr seine Hand hin.

Selbst wenn das nur eine Frage war, war es irgendwie doch keine. Jedenfalls konnte sich Aphira nicht vorstellen, das sie ablehnen konnte und das nur eine freundliche Geste war.

Schließlich nahm sie die Hand, seine Kälte jagte ihr einen Schauer über den Rücken.

"Ein "Nein" ist doch sowieso keine Option", seufzte sie

"Schlaues Mädchen", grinste er zurück.

"Dann komm, die ganze Schule brennt drauf dich zu sehen"

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Wütens zerknüllte er ein weiteres Papier und warf noch eine Kohlestiftzeichnungen in den mittlerweile überfüllten Eimer. Egal wie oft Jiro es versuchte, er scheiterte mindestens am zweiten Strich.

Er bekam einfach nicht das zwanglose Flattern ihrer Haare hin, die lieblichen und gleichzeitig leidenschaftlichen Augen, ihren geschwungenen Mund oder ihre ebene Haut.

Übelgelaunt blickte er auf seine schwarzgefärbte Hand, die bis gerade den mickrigen Kohlestift umklammert hatte.

Schlafen war aber auch keine Option.

Jedes Mal wenn er die Augen schloss, sah er sie vor sich. Ihren warmen Atmen und der Zimtgeschmack, als er sie geküsst hatte.

Mit einem wahnsinnigen Kribblen, als ob Ameisen ihn ausfüllten wachte er jedes Mal auf. Jiro hatte sie schon lange nicht mehr gesehen, zu lange....

Seufzend hängte er die beste Zeichnung auf - die wo nur ein Auge schief war - und knurrt bei dem Gedanken, sie verloren zu haben.

Er brauchte sie, er der Schattendrache, er als Jiro, er als Existenz



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