Scharfes Schwert
Es war dunkel als sie wieder aufsah. Aphira fühlte sich leer, nur ihre Augen und Wangen brannten noch. Der Mond war gerade nur eine kleine Sichel und versorgte den Wald nicht mit Licht. Schnell stand sie auf und klopfte sich erstmal die Tannennadeln aus der Kleidung. "Na toll , dafür werde ich bestimmt bestraft ...", rief Aphira genervt in das Dunkel des Waldes. Sie fröstelte und merkte, wie die anfängliche Wärme des Morgens verschwunden war. "Die Bluse war eine tolle Wahl Aphi ", flüsterte sie mit einem kleinen Lächeln zu. Drehend versuchte sie Orientierung zu bekommen, das Grün der Blätter tänzelte kreisförmig um sie herum. An einem Baum erkannte Aphira eine kleine Einkerbung, die sie mal eingeritzt hatte. Oft hatte sie sich hierhin geflüchtet. Ja, diese Wutausbrüche kamen mehrmals im Jahr vor. Zur Vorsorge hatte Aphira eine kleine Hütte als sie kleiner war gebaut , zu der sie nun ging. Nichts großartiges, lediglich eine Steinwand, ein kläglich, mit Blättern gesäumten Dach und Holz von einem herumliegenden Baumstamm. Früher hatten sie die Worte ihres Vaters nie getroffen, aber heute war es unaussprechlich schmerzhaft .... warum, wusste sie nicht. Da es ziemlich kalt war, hastete sie los, den Fluss entlang und dann bei einem sehr großen Fels rechts. Da war es dann auch angenehm windstill . Benommen sah Aphira bereits die Hütte vor sich und rieb sich perplex die Augen. Etwas war anders , in ihrer Hütte sah sie ein Feuer. Alle Benommenheit vom Schlafen war weg und sofort schnellte sie auf den Bogen und krabbelte zu einer Buschreihe die sie relativ gut verdeckten. Mit zugezogenen Augen horchte sich angestrengt, dann quietschte die Tür und eine schwarze Silouhette erschien.
"Puschel, Puschel ich bins !" , diese Stimme war ihr absolut vertraut. Aphira stand schnurstraks auf " Wie hast du das gemerkt ?", fragte sie glücklich. "Naja ich bin halt genial " ,meinte Horis gespielt arrogant. Sie lief auf ihn zu, ignorierend wie die Sträucher ihre Arme zerkratzten und umarmte ihn kurz.
"Hast du mich doch vermisst Puschel ? " ,er lachte. Puschel nannte nur Horis sie, Vater wollte von Aphira vor drei Jahren, dass sie Mädchenhafte Dinge tun sollte, also wollte Aphira etwas sticken. 178 nadelstichen später warf sie das Teil zornig auf den Boden , dabei entstand ein hässliches rundes Ding. Horis kam rein und mein neuer Spitznamen war beschlossene Sache .
Aphira funkelte ihn an : "EIN ganz kleines bisschen, aber lass mich mal rein mir ist kalt "
Ein paar Minuten später nachdem sie sich aufgewärmt hatte am Feuer setzte sie sich ihm gegenüber auf einem kleinen, morschen, moosigen Baumstamm. Sie sah ihm ernst in die Augen :" Was ist passiert bei der Mission ?" Auch sein anfängliches Lächeln mit den glücklichen aufgeweckten Augen erstarb. Er wendete seinen Blick ab und flüsterte bedächtig "Nur ich und der Kommandant haben es geschafft ."
"Wie ? ", sie sah ihm direkt in die Augen.
"Unser Ziel war es einen gefangenzunehmen aber es gab Unstimmigkeiten.... manche wollte einen kleinen Hort infiltrieren. Dann waren wir eingekreist und dann waren da nur noch Feuer sowie Todesschreie auch ich musste viel einstecken. "Er schob sein Hemd hoch. Aphira zog scharf die Luft ein, als sie die frische Narbe sah die sich fast über seinen ganzen Oberkörper erstreckte. "Oh Nein " sie sah ihn besorgt an. "Es tut nicht mehr weh ", sagte er aufmunternd. "Deshalb ist dein Vater so sauer, viele der Besten sind gestorben "
"Dann ist da doch Logik dabei " dachte Aphira laut. "Anscheindend ", jetzt grübelte beide. Nach etwas Schweigen meinte er :"Ich muss los, sonst handel ich mir nur Ärger ein " er warf ihr einen Beutel zu. "Da sind eine Decke und was zu Essen drin. Du hast bestimmt noch nichts gegessen wie ich dich kenne "
"Exakt "erst jetzt knurrte ihr Magen und beide brachen in Gelächter aus. "Bis dann und schöne Träume Puschel "
"Du bist ein Schatz " sagte sie während sie in ein weiches Brot biss. Dann verschwand er. Nach ihrem späten Snack ließ sie sich auf den Boden gleiten, zog die Decke über und war im Land der Träume.
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Etwas hatte sie geweckt. Was war das ? Ein Kratzen. Schnell rollte sie sich aus der Decke und spähte etwas nach draußen. Die Dunkelheit umfing alles , es musste spät in der Nacht sein. Sie kniff die Augen zusammen und sah eine Schattenbewegung. Sie war ganz still kein Muskel zuckte dann sah sie es: ein riesiger Drache suchte. Nach was, wusste sie nicht. Die Augen von ihm waren dunkelrot, seine großen groben Schuppen hatten einen matten Blauton. Sie wurde bleich . Kreidebleich. Langsam tastete sie nach ihrem Dolch an ihrem Bein. Als sie die Strieme erreicht hatte bemerkte sie es. Da war nichts. "Die Waffen hatte ich im Saal abgelegt " schoss es ihr durch den Kopf. Unwirklich kroch sie wieder ins Zelt. Sie musste da raus. Drachen riechen sehr gut und die Flammenglut musste geradezu stechend riechen. Sitzend stellte sie sich auf und lugte nochmal heraus. Das Kratzen war lauter geworden und die Augen waren kurz vor ihrer Hütte.
"Jetzt oder nie " dachte sie , als der Drache woanders hinsah. Mit leibeskräften rannte sie los, wollte einen nahen Baum erreichen als sie es spürte. Ein starker pochender Schmerz in ihrem Bein. Sie fiel der länge nach hin und sah den riesigen Stachel in ihrer Wade. Viel warmes Blut floss im Takt ihres Herzens aus der Wunde. Geschockt sah sie den Drachen, dessen Augen sie jetzt fixierten. Sie musste Rennen sie musste jetzt. So schnell sie konnte rappelte sie sich auf. Bei dem Versuch ihr Bein zu belasten wurde ihr schlecht und kleinem Punkte tanzten vor ihren Augen. Sie humpelte los, den Schmerz ignorierend. Hinter ihr brüllte der Drache markerschütternd los und sie hörte die Krallen im Boden. Er kam aber glücklicherweise nicht so schnell durch die Bäume. Somit hatte sie einen Vorteil. Unbeirrt rannte sie weiter immer weiter. Ihre Kleidung wurde zerkratzt genauso wie ihre Arme und das Gesicht. Keuchend sah sie nach vorne. In dem Teil des Waldes war sie noch nie aber etwas sah sie: die Bäume wurden immer weniger. Da sie keine andere Wahl hatte lief sie trotzdem weiter bis sie auf einer großen Lichtung stand. Mit dem schnaubenden Drachen im Nacken der jetzt auch da war. Ihre Kräfte verließen sie und sie fiel unsanft auf einen Stein. Jetzt hatte der Drache Aphira umschlossen. Mit müden Augen sah sie die seinen. "Tja das war's jetzt " dachte sie selbstironisch und schloss ihre Augen. Ihr Bein pochte noch aber das war jetzt egal. Alles war jetzt egal.
(Danke, dass ihr die Story so fleißig lest *-* bei Vorschlägen : mich einfach spamen ;)) oder Kommi :D
Viel Spaß beim nächsten Kapitel meine Lieben :3)
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