Kapitel 37
Mir bebendem Atem standen Lucia und Deric neben Schatti, Torben war nirgends zu sehen. Es gab auch keine Anzeichen, dass er überhaupt noch lebt. Das einzige, was erkennen ließ, dass er da drinnen ist, sind vereinzelte Blasen, die Aufsteigen und beim Platzen den grünen Nebel freisetzen. "Wir müssen doch irgendetwas tun können!" "Ich weiß nicht! Mir fällt aufjedenfall nichts ein!" Hinter ist ein Keuchen zu hören, kurz darauf auch leise Flügelschläge. Somit also nicht Torben. "Was ist denn hier passiert?" Geschockt wirbelt Lucia rum und schaut ins Gedicht von... Simon. Mit einem breiten Grinsen steht er hinter ihr und beobachtet ehrfürchtig den Schattenball vor ihm. "Was willst du hier und wie hast du her gefunden?", zischt Lucia durch zusammengebissene Zähne. "Ich bin ein Schattenhybrid. Sieht so aus, als würde ich zu euch gehören, Baby! Und wer ist der kleine Idiot neben dir?" "Beleidige. Ja. Nie. Wieder. Meinen. Sohn!" "Deinen WAS?!" "Ja er ist mein Sohn, ein Schattendrache. Der dir vorgesetzte." "Aber der ist ja schon acht!" "Nein, er schaut nur so aus!" David und Maria kommen aus dem Tor gerannt und schreien:"Wir konnten Taylor nirgends finden!" rum, bevor sie Simon entdecken. "Wir haben auch ohne den schon genug Probleme!", flüstert David, was Maria zum Kichern bringt. "Leute? Die Lage ist mehr als ernst!" Gerade als sie diese Worte ausspricht, hört man etwas poltern. Aus Schatti fallen Knochen raus und sammeln sich als kleiner Haufen unter ihm. "S-sind d-das Kn-knochen?"; frägt David verängstigt. Stumm nickt Lucia, während ihr Tränen in die Augen schießen. "Ist das...", weiter hört Lucia nicht zu. Sie rennt rein und schließt sich in ihrem Zimmer ein. Torben ist tot! Die Legende wurde von einem gierigen Schattenball verschlungen, noch dazu erschaffen von Deric! Verloren klammert sich Lucia an die Decke und beginnt zu schluchtzen. Wie soll sie ohne ihn zurecht kommen? "Lucia? Lucia! Alles ok?" "Was erwartest du?" "Tschuldigung." Mit mitleidigem Blick kommt Ally ins Zimmer und setzt sich zu Lucia. Sie kuscheln sich zusammen und Lucia heult sich an Allys Schulter aus. "Ich muss stark sein, für Deric!", meint Lucia mit schniefern. "Er sitzt ganz aufgelöst in seinem Zimmer. Ich habe vorher schon versucht mit ihm zu reden, aber er ist, als wäre er nicht da. Oder als würden wir nicht mit ihm reden. Er kriegt nichts mehr mit. Lucia nickt und geht dann mit roten, angeschwollenen Augen zu ihrem Sohn, dem Tränen die Backe runter laufen. "Es ist meine Schuld! Warum ist Papi tot? Ich brauche ihn doch!" "Na komm, du musst jetzt stark sein, ja? Er würde nicht wollen, dass wir wegen ihm weinen!" Deric nickt und kuschelt sich dann an seine Mutter, die sich an ihn klammert, als wäre es ihr Schutz vor dem Tod. Sie hat schreckliche Angst, schließlich ist Schatti immer noch da draußen! Von Derics Fenster aus, kann man ihn sehen, unter ihm die Knochen. Die Nebelblasen werden immer kleiner, die Reste sind wohl aufgebraucht. Zusammen gehen sie runter, ihre Haltung gebückt. Sie meiden die Bibliothek, die Trainingshalle und anderen Räume, die er gern mochte und suchen überall nach Taylor. Sie müssen Schatti los werden, bevor noch jemandem etwas passiert! Seit er Torben verschluckt hat, ist er um einiges gewachsen! "Taylor!", schreit sie und rennt ihm entgegen in die Arme, als sie ihn endlich finden. "Es tut mir so leid, Lucia!" "Du kannst doch nichts dafür!" "Doch, irgendwie schon. Ich habe ihn wütend gemacht und wir wissen wie er da reagiert, zumindest haben wir es vermutet. Nachdem wir wissen, wie er sich verhält, wenn er eifersüchtig wird, kann so viel Unterschied nicht sein, wenn er wütend ist." "Naja, es muss ja einen Grund haben, warum er so oft die Schule wechseln musste..." "Du weißt wie oft?" "Ja, er hat es mir mal erzählt. 10 mal musste er auf andere Schulen, meist wegen Prügeleien. Einmal hat er auch das Auto eines Lehrers demoliert, der ihn gemobbt hat." "Wow. Ich dachte immer, er ist lieb und nett..." "Tja, jeder hat seine dunkle Seite.", antwortet sie mit einem schwachen lächeln. Deric schaut sich bedrückt um, sein Blick bleibt immr wieder an der Tür hängen, die zu Schatti führt. "Wie können wir Schatti los werden? Ich will nicht noch mehr Menschen verlieren, die mir etwas bedeuten!" Taylor rauft sich die Haare, bevor er "Ich weiß es nicht!" murmelt. So verzweifelt hat er noch nie ausgeschaut! "Was ist eigentlich auf dem Gang passiert?" "Ich habe ihm erzählt, dass Schatti näher gekommen ist und, dass ich eventuell ein bisschen spät komme." "Wie weit war er da noch weg?" "Einen knappen Kilometer..." "Wow. Das ist tatsächlich ein wenig spät. Wie hat er reagiert?" "Er ist total ausgeflippt! Er hat mir sogar den Weg mit dem Boden versperrt!" Als Lucia ihn verwirrt anschaut, antwortet er nur "Er hat den Boden an der Decke kleben lassen, sodass ich nicht mehr weiter konnte..." "Ach so... Wenn dir was einfällt, erzähl es mir bitte, ja? Komm, Deric. Gehen wir!" Doch Deric ist weg! Die Tür steht leicht offen und schaukelt leicht, als ein Windzug durch den Garten fegt. "Nein!" Lucia rennt raus, doch Deric ist nirgends zu finden. Verzweifelt rennt sie durch den Garten. "Nicht auch noch meinen Sohn!", schreit sie rum, als jemand um die Ecke lugt. "Was ist mit mir?" "Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein!" Sie packt Deric und will wieder ins Haus rennen, als sie kurz zu Schatti schaut. Er liegt inzwischen auf dem Boden, der Aufprall war also nicht gefährlich. Das was ihr Sorgen macht, ist eher, dass er Bäume entwurzelt und sie verschlingt. Genauso wie er es mit Torben gemacht hat.
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Dam dam daaaam! Was haltet ihr davon? Ok, ihr werdet mich jetzt alle hassen, aber naja. Es ist ja noch nicht vorbei. Mal schauen, was im nächsten Kapi passiert.
Eure Moon
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