56 Kapitel - Elara

Ich spüre den Wind durch meine Haare fliegen. Blätter streifen meine Haut, Äste ebenfalls. Doch ich achte nicht auf die Kratzer und kleinen Schnitte die mir die Äste zufügen. Meine Lunge brennt. Meine Augen brennen. Doch ich weiß nicht ob es wegen des Windes ist oder wegen den Gedanken die in meinem Kopf hin und her schießen. Sie scheinen mich zu verbrennen. Von innen heraus.

Gregory wird mich zwingen den Tron zu besteigen. Königin zu werden. Wir haben so oft darüber geredet. Er hat mir so oft gesagt was er vor hat und ich habe nie etwas gesagt. Habe nicht auch nur die kleinste Andeutungen gemacht. Er ist wütend das spüre ich. Wütend auf mich. Angst kommt in mir hoch. Schneller. Ich muss schneller sein. Ich muss entkommen. Doch wir beide wissen das ich das nicht schaffen kann. Ich kann Gregory nicht entkommen. Doch viel wichtiger ist das ich ihm nicht entkommen will.

Ich habe gelernt Gregory zu mögen und ich weiß das er auch gelernt hat mit mir klar zu kommen. Er hat gesagt ich gehöre zu seinen Leuten, doch das hat sich jetzt geändert. Jetzt jagt er mich. Es ist eine hetzjagt. Ein Raubtier jagt ein Bäutetier. Ein starkes Tier gegen ein schwaches. Ein Drache gegen eine Nymphe. Wir sind so gegensätzlich das es schon abstrus ist.

Durch diese Gedanken habe ich nicht auf den Weg geachtet und stolpere, über was weiß ich selber nicht denn ich gucke nicht nach. Stattdessen rappele ich mich auf und laufe weiter, doch etwas stimmt nicht. Ich gucke nach unten und sehe das mein Fuß blutet, dabei habe ich keinen Schmerz gespürt. Trotz des Schmerzes der jetzt durch mein Bein schießt renne ich weiter.

Ich werde nicht aufgeben. Mein Entschulss kommt ins schwanken als ich Gregorys Brüllen höre. Es ist laut, tief und zeugt durch und durch von seinem Tier. Ich habe keine Chance gegen ihn. Diese Gewissheit durchflutet mich dieses Mal so stark das es mich beinahe umhaut. Durch Verzweiflung schaffe ich es meine Beine schneller zu bewegen, doch durch den Schmerz werde ich Bild für meine Umgebung. Doch diese heilt bereits, schließlich bin ich in der Natur und es ist nur eine kleine Verletzung.

Wieder ist ein Brüllen zu hören, dieses Mal ist dieses jedoch wesentlich näher als das letzte Mal. Gleich hat er mich. Gleich ist er bei mir und ich kann es nicht ändern. Die Mauer ist zu weit entfernt und bis jetzt habe ich es nicht geschafft über diese rüber zu kommen. Doch dieses Mal würde ich es schaffen, wenn sie nicht so weit weg wäre. Es ist ein Wissen. Ich weiß nicht woher ich das weiß, doch ich weiß das es stimmt.

Der Schmerz ist fast weg, die Natur hat mich geheilt. Ich bemerke meine Umgebung wieder bin nicht mehr vor Schmerzen blind, doch bevor ich weiß wo ich mich befinde bin ich auf dem Boden. Meine Nackenhaare sträuben sich. Ich kann seinen schweren Atem an meiner Haut spüren, an meinem Hals. Doch das hinter mir ist nicht mehr Gregory, zumindest nicht der Gregory den ich kenne. Er ist unberechenbar. Also mache ich das einzige was mich einfällt. Das einzige von dem ich weiß das es das Raubtier hinter mir annehmen wird.

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