180 Kapitel - Elara
Das Lied endet. Ich sage etwas. Ein anderer Mann kommt. Wieder tanze ich. Wieder ein oberflächliches Gespräch. Wieder ein Mann, der mir zu nahe kommt. Mein Blick wandert kurz zu meinen Eltern. Sie sind glücklich. Meine Gedanken verschwinden wieder. Die langweile holt mich wieder ein. Ein zusätzlicher Grund warum ich das Schloss verlassen wollte. Ein Rauschen ertönt in meinen Ohren. Die Musik ist nun auch nicht mehr zu hören, nicht für mich.
Ich weiß nicht wie lange ich in diesem Zustand war, in dem ich nichts mitbekommen habe. Umgefallen oder aufgehört zu tanzen habe ich nicht. Auch die Floskeln habe ich beibehalten.
Doch die Hand auf meiner Schulter hat mich zurück zu meinen Gedanken gebracht. Sie ist warm, wärmer als mein gesamter Körper, wärmer als jede andere Hand die ich heute angefasst habe.
>>Elara, du musst deine Schuhe wechseln, sonst wirst du schmerzen bekommen<< sagt er. Ich löse mich von meinen Tanzpartner und entschuldige mich, wie es sich gehört. Danach drehe ich mich um. Gregory sieht besorgt und wütend aus, zumindest strahlen das seine Augen aus. Der Rest von ihm ist ausdruckslos, wie immer. >>Natürlich<< erwiedere ich, jetzt mit einem richtigen Lächeln. Nicht das höfliche falsche Lächeln.
Ich gucke aus den Augenwinkeln zu meinen Eltern. Sie gucken wieder missbiligend. >>Vielleicht sollten wir nicht gehen. Ich denke das ich es noch eine Weile aushalte<< sage ich mit nervöser Stimme. >>Nein<< sagt Gregory. >>Du musst dich ausruhen<< erklärt er >>Wenn du nicht freiwillig mitkommen wirst, werde ich dich einfach tragen<<. Soll das jetzt eine Drohung sein? Wenn ja das bringt sie nichts, denn der Schmerz meiner Füße ist gerade hoch gekommen. Es wäre eine Erleichterung wenn er mich tragen würde.
Gregory bietet mir einen Arm ab, ich hacke mich unter. Zusammen drehen wir uns zu der Tür und gehen auf diese zu. Meine Füße brennen. Ich hätte sofort die flachen Schuhe anziehen sollen.
Die Leute um uns herum scheinen nicht einmal zu merken das wir gehen. Sie sind so sehr mit sich selber beschäftigt, und natürlich auch mit dem tanzen. Die einzigen die uns sehen sind meine Eltern, der Mann der mit mir tanzen wollte und die Gäste die zur Seite rücken müssen, damit Gregory und ich zu der Tür kommen können.
Die Tür steht offen, wir gehen hindurch. Sobald wir raus getreten sind und nicht mehr in Sichtweite sind atme ich erleichtert auf. Die Wachen sind immer noch so angespannt wie vor Beginn der Veranstaltung. In diesem Zustand werden sie zumindest nicht in der Lage sein Gregory zu schaden, oder zumindest wird ihr Versuch so schrecklich unkoordiniert sein, dass selbst ich diesen unterbrechen könnte.
Wir gehen um eine Ecke. Jetzt sind weniger Wachen um uns herum. >>Besteht das Angebot mit dem tragen immer noch?<< frage ich. Meine Füße brennen wirklich. >>Ich hätte nichts dagegen Huckepack genommen zu werden<< sage ich und klimpere sehr offensichtlich und übertrieben mit meinen Wimpern.
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