Kapitel 8

Die schwere Tür, welche in das Speisezimmer der Malfoys führte, sich krachend hinter den Anwesenden schloss, mussten diese ein zusammenzucken jäh unterdrücken.

,,Ahh...schön, dass ihr alle gekommen seid.", säuselte Voldemort genüsslich vor sich hin.

Dann brachte er die Todesser mit einer Bewegung über sein Mal dazu sich vor ihn zu Knien.  Alle bis auf Narzissa, die allerdings ebenfalls leicht den Kopf neigte als sich der Blick des Lords ihr zuwandte.

,,Ihr habt uns rufen lassen, Herr? Warum?", durchbrach ausgerechnet Draco die angespannte Situation und hörte wie seine Eltern kaum merklich Luft holten.

,,Gut, dass du fragst, junger Malfoy. Ich habe euch her bestellt um näheres über Dumbledores Tod zu erfahren."

Mit einer Handbewegung schickte der dunkle Lord Narzissa zur Seite, da er wusste, dass sie keine brauchbaren Informationen für ihn enthielt. Dann wandte er sich an Lucius und Rabastan.

,,Wo wart ihr beiden als Draco seinen Auftrag zufriedenstellend ausgeführt hat?"

,,Wir hatten uns unter die anwesenden Lehrer gemischt um notfalls Chaos zu stiften.", erklärte Rabastan mit gesenktem Blick.

,,Und als der Professor dann von meinem Sohn getötet wurde und um uns herum wirklich Chaos ausbrach sind wir disappariert um unverletzt zu euch zurückzukehren."

Voldemorts Augen verengten sich leicht und langsam wiegte er den Kopf hin und her.

Er glaubte ihnen kein einziges Wort.

,,Gott sei Dank...gibt es ja noch jemanden der bei diesem denkwürdigen Ereignis teilgenommen hat...Snape!"

Keine Sekunde später stand Hogwarts ehemaliger Tränkemeister neben ihnen.

,,Ihr habt gerufen, Herr? Was kann ich für euch tun?"

,,Wie ist der Auftrag des jungen Malfoy von statten gegangen und was haben Rabastan und Lucius währenddessen getan.", und es war keine Frage die Voldemort gerade formuliert hatte.

,,Draco hat so gehandelt wie ihr es befohlen habt, Herr. Was Lucius und Lestange in dieser Zeit getan haben ist mir leider nicht bekannt.", erklärte Severus ungerührt und nicht ein Muskel zuckte während er sprach.

,,Ach Severus...wieso versteht eigentlich niemand, dass das Töten nicht so einfach ist...vorallem für die jungen Leute unter uns...aber es muss nun einmal sein. Ich hasse es wenn man mich anlügt, Severus.", seufzte der dunkle Lord resigniert und starrte den schwarzhaarigen Mann vor ihm in Grund und Boden.

„Wie lautete dein Auftrag, Severus?“, fragte der mächtige Zauberer vor ihm scheinbar freundlich.

„Alles im Blick zu behalten.“ flüsterte Snape.

„Ich habe dich nicht verstanden. Was solltest Du tun?“

„Ich sollte alles im Blick behalten.“ , wiederholte er nun lauter, aber seine Stimme zitterte.

„Und? Hast Du es geschafft?“ fragte der Dunkle Lord erbost.

Angstschweiß stand Slytherins Hausleherer auf der Stirn.

,,Du hast dich also dem Befehl deines Meisters widersetzt?“, fuhr sein Meister ungerührt fort.

Severus Mine war unergründlich.

„Du willst es doch wieder gut machen, oder?“ fragte sein Herr lächelnd und Severus nickte leicht.

„Gut.“ sagte Voldemort und Snape dachte bereits es wäre vorbei. Doch da hatte er sich getäuscht. Der dunkle Lord wandte sich abrupt Draco zu und reichte dem Jungen seinen Zauberstab.

„Du, junger Malfoy, erhältst die wundervolle Ehre den Mann zu töten, der seine ehrenvolle Aufgabe nicht erfüllt hat.“

Dracos Augen schossen zu Severus  hinauf, der nun mit ausdruckslosem Gesicht hinter ihm stand und dessen Hände ruhig auf Dracos Schultern lagen.

„Nun Draco, was ist? Auf diese Weise werden wir deinen Sieg über den größten Zauberer, nach mir, feiern.“

Draco blickte entsetzt zwischen dem Dunklen Lord und seinem ehemaligen Lehrer hin und her.

„Ich…ich…“ stotterte er.

„Tu es, mein Junge. Das war von Anfang an so geplant.“

Snapes Augen blickten in Dracos und er sah das erste ehrliche Lächeln auf dem Gesicht des Tränkemeisters.

Snape ließ ihn los und trat zurück. Langsam legte er den Stab auf den Boden und breitete die Arme aus. Aufmunternd nickte er seinem Patenkind zu.

Draco schluckte, als er den Stab Voldemorts ausstreckte. Sein Arm zitterte. Er spürte Voldemorts Gestalt hinter sich und hörte die Gier in der Stimme, als dieser zu ihm sagte:„Es ist ganz einfach, junger Malfoy. Sag einfach die zwei Worte. Wenn Du es tust, kannst du dein Leben retten und das deiner lächerlichen Familie, die dich vor mir beschützen wollte. Tu es.“

Auch Snape blickte ihn weiter an und sagte leise: „Tu es Draco, oder alles war umsonst.“

Draco war verwirrt. Aber die Tatsache, dass er sein Leben und das seiner Familie  retten konnte, gab seinem inneren Kämpfen den entscheidenden Anstoß. Er sah nicht hin, als er die zwei, so vertrauten, Worte aussprach - oder sie zumindest aussprechen wollte.

„Avada-!“

,,Bombarda.", gefolgt von einem ,,Expelliamus!" erfüllte den Raum bevor Draco den Todesfluch hatte beenden können.

Sechs Köpfe flogen in Richtung der Tür, wo nun ein großes Loch prangte. In diesem standen Minerva McGonnagall, Neville Longbottom, Hermine Granger und Ron Weasley.

Und nicht nur sie...der komplette Saal war mit einem Wimpernschlag  von Auroren durchzogen.

Der Orden des Phoenix war angekommen und das gerade noch rechtzeitig!

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top