Kapitel 32

Der spitze Schrei neben ihm, riss Lucius Malfoy aus seiner Starre, die seinen Körper vereinnahmt hatte.

,,Mäßige doch bitte deine Akustik, Narzissa. Dieses Verhalten ziemt sich für jemanden aus dem Hause Malfoy nicht."

,,Du weißt schon, dass ich eine gebürtige Black bin, Lucius?", erwiderte die Hexe schroffer, als ihr Mann es gewöhnt war.

,,Ebenso wie ich.", ertönte jene Stimme vor ihnen, weswegen die blonde Hexe überhaupt erst diesen Schrei ausgestoßen hatte.

,,Na wenn das mal nicht eine Überraschung ist.", lächelte Lucius spöttisch, ehe er weiter sprach.

,,Lange nicht gesehen, Andromeda. Taucht dein Geliebter jetzt auch noch hier auf, oder war es das mit den Überraschungen? Wir haben eindeutig wichtiges zu tun."

Narzissas Schwester nickte nur knapp, und damit wussten Draco's Eltern, dass sie definitiv etwas über dessen derzeitigen Aufenthaltsort wusste.

,,Du weißt doch irgendetwas!", rief Narzissa hysterisch.

"Wenn du etwas weißt, sag es mir bitte, Adromeda. Ich...wir machen uns tierische Sorgen um unseren Sohn."

Sie beruhigte sich etwas, als zwei Hände sie an den Schultern berührte und ihr zeitgleich den nächsten Schock verpassten.

Als ob sie nicht schon genug durchlitten hätte, starrte sie die Person hinter sich an, nachdem sie sich umgedreht hatte, als könnte die Reinblüterin nicht glauben wen sie da vor sich sah. Doch es war nicht Narzissa's Stimme, welche die entstandene Stille durchbrach.

,,Du bist also immer noch am Leben, Black."

,,Sirius. Aber wie-"

,,Potter, das ist nicht-"

Snape's, Harry's und Rabastan's plötzliches Auftauchen war wie ein direkter Cruciatus für alle Beteiligten.

Harry rannte auf die hochgewachsene Gestalt, die seinem verstorbenen Paten so sehr glich, zu. Keine Sekunde später drückte er seinen Körper an den Anderen und begann wie ein kleines Kind zu schluchzen.

,,Reißen sie sich zusammen, Potter. Das ist ja erbärmlich. Außerdem ist das nicht ihr Pate.", erklärte Snape mit so ruhiger Stimme wie es ihm möglich war, da ihm Harry's Verhalten derbe aufstieß.

Erst da wurde es Harry anscheinend auch bewusst, dass er offensichtlich die falschen Schlüsse gezogen, und sich seine Wunschgedanken offenbar selbstständig gemacht hatten.

Rabastan war derjenige, der langsam zu dem Goldjungen lief und vorsichtig begann dessen verkrampfte Finger von Regulus Gestalt zu lösen.

,,Potter...Harry. Wärst du so gnädig und lässt Sirius Bruder los. Dir fehlt dein Pate, das verstehe ich. Was glaubst du wie es Severus mit Draco geht. Du weißt doch noch...Draco Malfoy. Dein Erzfeind in Hogwarts. Jüngster Anhänger unserer Sache. Der Enkel von Abraxas-"

,,Genug, Lestrange. Lass den Namen meines Vaters aus dem Spiel!", zischte ihm Lucius aufgebracht entgegen, der in der Zwischenzeit ebenfalls neben den Beiden aufgetaucht war.

,,Wir sollten uns alle erstmal beruhigen und einen kühlen Kopf bewahren. Damit ihr euch vollends auf eure Aufgabe konzentrieren könnt.", erklang überraschender Weise Andromeda's Stimme in dem ganzen Chaos, welches sie umgab.

,,Wir wissen nicht einmal wo unser Sohn ist! Wie sollen wir ihn unter diesen Bedingungen finden."

Das leise Räuspern von Minzy, die jeder vergessen zu haben schien, lies ihre Aufmerksamkeit zu der Haushelfe hinunter wandern.

,,Minzy weiß womöglich den Aufenthaltsort des jungen Master. Folgen sie mir.", piepste die Elfe munter und verließ, zu aller Überraschung, das Kaminzimmer in Richtung des Gartens.

Im Freien führte Minzy ihre Herren und deren Begleiter hinüber zu den Stallungen, in denen Artax und Bell standen. Die Stute wieherte als sie ihrer Reiterin wiedersah und Narzissa strich ihr sanft über die Mähne.

Artax stampfte wütend mit dem Huf auf den Boden und stieß schnaubend die Luft aus den Nüstern aus. Harry bemerkte das aufgebrachte Verhalten des tiefschwarzen Rappen und wollte sich ihm nähern als sich Lucius vor ihn schob und Artax sich langsam wieder zu beruhigen schien.

,,Na, mein Guter. Ganz ruhig, du weißt doch wer ich bin, oder?", sprach Malfoy Senior so ruhig, dass Harry dachte er wäre nicht mehr richtig im Kopf und das Ganze wäre irgendein fauler Zauber.

,,Schüchter doch Draco's armen Hengst nicht so ein, Lucius. Er hatte einfach jemand anderen...erwartet.", erklärte Andromeda und wurde zum Ende hin immer leiser.

Mit einem Schlag wurde jedem Einzelnen wieder bewusst was ihre Beweggründe waren. Sie taten es für Draco, um ihn zu retten. Wenn es dafür nicht bereits zu spät war.

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