Kapitel 28
Als sie sich unsichtbar gemacht hatte begab sich Minzy in Position. Sie huschte in die Küche und bewaffnete sich mit allem was sie tragen konnte. Messer, Deckel, Gabeln und ein Topf glühender Kohlen durften bei ihrem Plan ebenfalls nicht fehlen.
,,Das wird ein Spaß. Der Meister wird stolz auf Minzy sein. Minzy wird sich anstrengen. Draco verlässt sich darauf, dass Minzy sein Heim verteidigt.", kicherte die Elfe freudig und machte sich mit entschlossener Mine auf den Weg zurück in das Kaminzimmer.
Dort war Draco gerade dabei sich ein hitziges Rededuell mit McGonagall zu liefern.
,,Was machen sie hier und wie haben sie mich gefunden?"
,,Oh, dass war leichter als sie denken, Mr. Malfoy. Sie sollten aufmerksamer sein, wenn sie durch die Stadt schlendern."
,,Damit beantworten sie mir meine Frage nicht, Professor."
,,Katzen sehen mehr als sie denken. Erinnern sie sich?"
~✴~
Natürlich erinnerte sich Draco. Als er acht war hatte seine Mutter ihm zu Weihnachten ein Katzenjunges geschenkt. Draco war überglücklich und spielte mit der Katze und Minzy die ganzen Ferien über fangen, verstecken und was ihm sonst noch so einfiel und das erste Mal in seinem Leben war Draco glücklich gewesen. Zumindest bis er in den Osterferien erneut ins Manor musste.
Dort hatte anfangs alles wie immer gewirkt. Sein Vater, kalt und abweisend, und seine Mutter anmutig und sanft wie er sie kannte. Das Essen verlief ohne große Gespräche. Danach lief Draco durch das Haus und suchte nach seiner Katze. Als er sie allein nicht finden konnte holte er sich Minzy als Verstärkung. Doch auch mit ihrer Unterstützung fanden sie das Tier im kompletten Haus nicht. Selbst im Kerker, wo Draco ohne Erlaubnis nicht hin durfte, war nicht mal eine Ratte vorzuweisen.
,,Entschuldigen sie, junger Herr, aber vielleicht ist ihre Katze im Garten.", wisperte Minzy und sah Draco in dessen graue Augen, die sie traurig ansahen.
Entschlossen, aber zögernd, umfasste die Elfe Draco's Hand und führte den niedergeschlagenen Jungen hinaus in die weitläufigen Ländereien des Malfoy Manor.
Nach einer längeren Suche, die der Junge schon als ebenso erfolglos abstempeln wollte, wurde Minzy fündig und sie wünschte sich sofort sie wäre es nicht.
,,Hast du etwas gefunden, Minzy?", rief der junge Draco ihr aus einiger Entfernung zu als er seine Elfe im Dreck knien sah.
Schnell war er bei ihr und sah auf das Bündel hinab, dass vor Minzy auf dem Boden lag. Die Tränen sammelten sich so schnell in den sturmgrauen Augen, dass Draco es nicht verhindern konnte. Sobald der erste Tropfen sein Kinn hinunter getropft war und auf dem, mittlerweile aufgeschlagene Tuch, und darin befindlichen toten Katzenkörper, landete sackten ihm die Beine weg und er sank auf die Knie.
Eine ganze Weile saß er einfach nur reglos im Gras. Kurz darauf landete etwas Nasses auf seinem Haupt und rann seinen Nacken hinab.
,,Draco...Liebling. Wo bist du? Komm ins Haus es zieht ein Sturm auf.", rief seine Mutter nach ihm.
Es schien eine Ewigkeit zu vergehen bis Narissas Stimme in Draco's Kopf ankamen. Müde und kraftlos rappelte er sich hoch und Minzy apparierte sie, über die Schwelle der Gartentür, ins Haus.
Dort warf sich Draco schluchzend in die Arme seiner Mutter und Narzissa strich ihrem Sohn beruhigend durchs Haar, während sie sich von Minzy genauestens schildern lies was sie draußen gefunden hatten.
Als die Elfe geendet hatte schickte die Herrin sie und Draco nach oben und gab Anweisung ein paar Sachen von Draco zu packen.
Minzy verbeugte sich und verschwand mit einem schluchzenden Draco in dessen Zimmer.
Kurz darauf hörte man Türen knallen und Lucius gebieterische Stimme tonte laut durch das komplette Manor.
,,Diese Katze war verkrüppelt. Ich hätte sie zu einer stolzen Wächterkatze heran gezogen aber unser missratener Taugenichts von Sohn hat sie in ein Schoßtier verwandelt. Und jetzt geh mir aus den Augen!"
Dann war es still. Totenstill. Bis Narzissa mit einer ebenfalls gepackten Tasche bei ihrem Sohn im Zimmer auftauchte und meinte sie würden für den Rest der Ferien, bis Draco wieder nach Hogwarts konnte, in ein anders Haus ziehen.
~✴~
,,Mister Malfoy...hören sie mir überhaupt zu?", drang McGonagall's Stimme zu dem jungen Slytherin hinüber, und erst als man ihm die Arme auf den Rücken drehte und magisch fesselte fand sein Geist den Weg zurück in die Realität und er begann sich zu wehren.
,,Was wollen sie eigentlich von mir?!", knurrte Draco und sofort zogen sich die Fesseln um seine Hände enger.
,,Wir wollen nichts von dir, Frettchen, sondern von Harry."
Das war eindeutig die Stimme des Wiesels. Doch als Draco seinen Kopf nach hinten, in dessen Gesicht wie er vermutete, von eben jenem zu rammen traf ihn etwas hartes an der Schläfe und Sterne tanzten vor seinen Augen.
Dann ging alles ganz schnell...
Draco sah Messer, Deckel und Gabeln durch den gesamten Raum fliegen. Das musste Minzy's Werk sein. Er grinste in sich hinein und sah sich das Schauspiel mit einem leichten Lächeln weiter an.
,,Professor! Vorsicht!", schrie plötzlich niemand geringeres als Remus Lupin und stieß die Rektorin aus dem Weg, denn dort landete keinen Augenblick ein Topf mit glühenden Kohlen.
,,Danke, Remus.", murmelte Minerva und sah zu der Stelle wo sie bis vor ein paar Minuten noch gestanden hatte.
,,So jetzt reicht es mir aber, Mr. Malfoy.", spie die erfahrene Hexe dem Slytherin entgegen, ehe sie ihren Zauberstab auf ihn richtete.
,,Incarcerus und Petrificus Totalus."
Zuerst sah Draco wie sich Seile um seinen Körper legten ehe sein Körper komplett erstarrte.
,,Entschuldige Minerva aber war es nötig ihn dreifach zu fixieren? Nicht, dass ich es ihm nicht gönne.", fragte Lupin nach und warf kurz einen Blick auf den gefesselten Zauberer.
,,Nein Remus war es nicht aber ich gehe kein Risiko ein. Immerhin wissen wir nicht, ob er stablose Magie beherrscht.", erklärte Minerva dem Wolf und deutete ihm an den Jungen durch Seit-an-Seit zu ihrem Versteck zu bringen.
Wortlos nickte Remus, hob Draco auf und war im selben Augenblick verschwunden.
,,Was tun wir jetzt, Professor?", fragte Ron nach und rieb sich freudig die Hände.
,,Wir tun gar nichts, Mr. Weasley."
Dann wandte sie sich an die übrigen Ordensmitglieder und gab ihnen diverse Anweisungen, das Haus zu reinigen und ihre Spuren zu verwischen, ehe sie disapparierte. Schnell waren die Spuren ihres Aufenthalts beseitigt und die Mitglieder des Ordens verschwanden so leise wie sie das Haus betreten hatten.
Keiner von ihnen hatte die kleine Hauselfe bemerkt, welche sich zitternd in einer unscheinbaren Nische niedergelassen hatte. Doch Minzy war nicht so allein, wie sie glaubte. Hinter einem der grünen, langen, Vorhänge stand eine Frau, man könnte sie auf knappe 70 schätzen, und konnte nicht fassen von was sie gerade Zeuge geworden war.
,,Sie wird mich umbringen.", war ihr einziger Gedanke ehe sie sich auf dem Boden nieder lies und den Kopf erschöpft gegen das Fenster lehnte.
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