Kapitel 22
Draco gingen zahlreiche Gedanken durch den Kopf. Er massierte sich die Schläfen und verzog schmerzvoll das Gesicht.
,,Alles okay, Malfoy?"
Der Slytherin riss den Kopf hoch und starrte Harry wütend an. Sofort war die Maske wieder aufgesetzt, und trotzdem sah Harry so etwas wie Trauer in Draco's grauen Augen aufblitzen.
Harry folgte seinem Instinkt, umfasste Draco's Arm und führte den blonden, jungen Mann ins Haus.
,,Jetzt habt ihr beide euren Sohn vertrieben. Gut gemacht!"
,,Was mischst du dich denn jetzt schon wieder ein, Rabastan?!"
,,Er hat Recht, Lucius, Narzissa. Versetzt euch mal in die Lage des Jungen."
,,Auch wenn du Draco's Patenonkel bist, misch dich nicht in die Angelegenheiten meiner Familie ein, Severus!"
,,Er hat Recht, mein lieber Lucius. Ich gebe dir zwar nicht die alleinige Schuld, denn Narzissa hätte sich zurücknehmen können, was sie aber nicht getan hat, aber das der Junge, diese Geschichte derartig mit bekommen muss, war nicht nötig. Klärt das am besten in Ruhe."
Nach dieser Predigt ihres Herrn wollten Lucius und Narzissa sofort ins Haus eilen um nach ihrem Sohn zu sehen. Doch Severus hatte alles schweigend mit angehört und hielt die besorgten Eltern zurück.
,,Ihr bleibt hier. Gebt ihm etwas Zeit, um das Ganze zu verarbeiten. Und zur Not ist Potter ja bei ihm."
~✴~
Im angenehm kühlen Haus war Harry mit Draco in dessen Zimmer verschwunden. Dort hatte er den Slytherin sanft auf dessen Bett dirigiert und sich dann auf einen Stuhl in dessen Nähe niedergelassen.
,,Hey, Drache. So nebenbei... wie geht's dir mit dieser, unmöglichen, Aktion von deinen Eltern?"
,,Wie soll es mir damit schon gehen? Und seit wann nennst du mich Drache?!"
Harry zuckte nur mit den Schultern, lächelte und lehnte sich dann in dem Sessel zurück.
,,Ich weiß nicht wovon du sprichst... Drache."
Nun setzte Draco sich auf und ein paar graue Augen blitzten dem Helden entgegen.
,,Willst du mich auf den Arm nehmen, Harry?!"
Zu spät bemerkte Draco, dass er gerade Potter beim Vornamen genannt hatte... und... es hatte gut geklungen, ohne das kleinste bisschen Feindseligkeit. Verdammt! Doch die Worte kamen ihm in seiner Angst und Verwirrung einfach, ohne sein Zutun, über die Lippen. Unsicher schielte er zu Harry hinüber und knetete nervös seine Finger. Was der Andere jetzt wohl von ihm dachte?
Harry wusste nicht was er denken sollte... oder, viel wichtiger, was er sagen sollte... Draco hatte ihn gerade beim Vornamen genannt. Das war wie eine Konfettischlacht für Harrys Geist und Seele. Aber er durfte sich nichts anmerken lassen, noch nicht...nicht in Draco's jetziger Situation!
,,Nein, ich dachte lediglich, dass Draco ja Drache bedeutet und es deshalb ja egal ist, wie ich dich nenne. Oder?"
,,Man, Potter. Was gedenkst du mit dieser Unterhaltung zu bezwecken?", murmelte Draco nun genervt und legte einen Arm über sein Gesicht.
,,Dich abzulenken und es scheint ja funktioniert zu haben...", lächelte Harry seinen Gegenüber an.
Doch gerade als Draco etwas erwidern wollte, klopfte es an der Tür, ehe diese zaghaft geöffnet wurde. Jedoch hatte offensichtlich nur Harry mit dem Auftauchen jener Personen gerechnet, denn Draco war entsprechend überrascht.
,,Mutter...Vater!"
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