Kapitel 14
Systematisch suchten die Drei Askaban von oben nach unten ab.
Gerade als Rabastan zurück fliegen wollte um Draco zu informieren nahm er im Augenwinkel eine schimmernde Bewegung war.
Sofort riss er seinen Besen zurück und näherte sich dem Zellenfenster. Er spähte hindurch und pure Erleichterung flutete seinen Körper, vertrieb die Anspannung jedoch nicht komplett.
,,Narzissa.", rief er in die Zelle. Die blonde Frau riss den Kopf nach oben als sie die Stimme ihres Schwagers erkannte.
,,Rabastan. Wo ist Draco? Ist er auch hier? Geht es ihm gut?"
,,Ganz ruhig, Zissa. Er wird dir deine Fragen sicher gerne selbst beantworten.", versuchte der Todesser die aufgelöste Frau zu beruhigen. Es gelang ihm nur mäßig.
,,Wenn das nicht mein liebes Bruderherz ist.", erreichte ihn als nächstes die Stimme seines verhassten Bruders.
,,Was hast du ihr angetan? Alles in Ordnung mit dir, Narzissa!", zischte Rabastan Rodolphus entgegen.
Stumm nickte Narzissa und reichte Rabastan ihre Hand, welcher dieser sofort ergriff und sie zu sich auf den Besen zog. Kurz schwankten sie bis Narzissa sich fing und ihre Hände Rabastan's Hüfte umschlungen.
,,Jetzt holen wir Draco und Harry, sowie Lucius und Severus, damit wir endlich von hier verschwinden können."
Das hinterhältige Lächeln auf Rodolphus Gesicht bekamen sowohl sein Bruder als auch Narzissa nicht mehr mit.
~✴~
Draco und Harry standen vor einer Zelle in der Luft. Kurz überlegten sie wie sie den Ausbruch leise durchführen könnten als Rabastan's Bombarda ein Loch ganz in ihrer Nähe in die Mauern des Gefängnisses riss.
,,Offenbar hat Rabastan deine Mutter gefunden.", lächelte Harry Draco aufmunternd zu und lies dann ebenfalls einen Explosionszauber auf die Zelle krachen.
Als der Rauch sich verzogen hatte näherten die beiden Jungzauberer vorsichtig dem Loch.
Sie konnten zwei Gestalten in der Zelle ausmachen. Die Eine hockte auf dem Boden, und stellte sich als Lucius Malfoy heraus, die Andere stand wie erstarrt inmitten der acht Quadratmeter großen Zelle und musterte aus Augen so schwarz wie die Nacht den gerade entstandenen Fluchtweg.
,,Lucius...das Befreiungskommando ist anscheinend da. Hat auch lang genug gedauert.", erhob Severus seine Stimme und sah über die Schulter auf den Reinblüter. Doch dieser machte keine Anstalten mit ihnen zu kommen.
,,Vater?"
Draco war von seinem Besen gesprungen und hatte sich vor seinen Vater gekniet.
Lucius hob seinen Kopf und stumpfe graue Augen blickten Draco entgegen.
,,Dra..co.", murmelte sein Vater leise und wirkte, in diesem Moment, wie ein verängstigter Schuljunge, der das erste Mal einen Unverzeihlichen benutzt hatte.
Hörbar zog der Slytherin die Luft ein. Dieser Mann vor ihm hatte nichts mehr mit dem starken und entschlossenen Lucius Malfoy gemein, den Draco kannte.
Er war gebrochen. Sein Inneres war vernichtet. Außerdem wirkte er so als habe man ihn auf schlimmste Art und Weise gefoltert. Sein blondes Haar war fettig und verfilzt. Unter der tristen Gefängnisskleidung konnte man bereits gut die hervorstehenden Rippen erkennen.
,,Wir müssen schleunigst von hier verschwinden, Draco." , drängte Harry von draußen und sah sich hektisch nach allen Seiten um.
Severus war an Lucius Seite getreten und zusammen mit Draco zerrte er den älteren Malfoy auf den Besen hinter Draco.
Kaum waren sie wieder in der Luft hörten sie wie die Zellentür aufgestemmt wurde und ein paar Wärter Klammerflüche auf sie abfeuerten.
,,Hier her.", kam es plötzlich von schräg oben. Als die vier Zauberer ihren Blick nach oben richteten erkannten sie Rabastan und hinter ihm saß Narzissa.
Schnell stiegen die Besen höher um den nächsten Flüchen zu entgehen. Doch auch in der Luft waren sie nur begrenzt in Sicherheit.
Dementoren soweit das Auge reicht und Draco mit seinen Begleitern mittendrin.
Ihre Expecto Pratronum Zauber halfen nur wenig gegen solch eine Übermacht an Seelenfressern.
Und dann geschah es...
Draco spürte, dass der Griff seines Vaters sich lockerte ehe er ganz verschwand. Er konnte gerade noch erkennen wie Lucius Körper vom Besenstiel hinunter glitt.
Geradewegs in eine Horde Dementoren hinein, die sich beinahe schon die Finger danach leckten eine Seele verspeisen zu können.
Wie ein Blitz machte Draco kehrt und schoss wieder hinab, direkt auf seinen, mittlerweile bewusstlosen, Vater zu.
Aber würde er ihn noch rechtzeitig erreichen?
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