Kapitel 10

Harry wollte bereits erleichtert aufatmen, dass sie unbeschadet aus dem Manor entkommen konnten, als ihn das gequälte Stöhnen seiner beiden Gefährten aufhorchen lies.

,,Draco...Rabastan.", keuchte der Braunhaarige erschrocken.

Der Arm des blonden Slytherin war allem Anschein nach zersplintet. Auch Rabastan hatte anscheinend ein Sectumsempra von Snape abbekommen als er zu ihnen gerannt war. Jedenfalls war sein rechtes Bein arg lädiert.

,,I-im Haus findest du...oben im Bad...Diptam..bring es her...oder-.", doch weiter kam der Todesser nicht da die Bewusstlosigkeit bereits nach ihm gegriffen hatte.

Harry wollte schon fragen, welches Haus Rabastan meinte als es um sie herum zu flackern begann und er ähnliche Schutzzauber spüren konnte wie im Malfoy Manor. Als er seinen Blick nach hinten wandern lies und vor Schreck auf seinem Hosenboden landete.

Vor Harry erstreckte sich ein recht großes Haus, nicht so gigantisch wie das Manor, aber es bot ausreichend Platz und erinnerte Harry an das Haus im Grimmauldplatz Nr. 12.

Dann fasste Harry sich jedoch wieder und konzentrierte sich auf die Aufgabe welche er zu erfüllen hatte. Schnell verschwand er in dem Haus, hastete die Stufen nach oben nur um anschließend das Badezimmer nach dem rettenden Diptam zu durchwühlen. Das er dafür seinen Zauberstab verwenden könnte fiel ihm erst ein als er hektisch aber auch vorsichtig den Trank über die jeweiligen Wunden goss.

Erneutes Stöhnen lies ihn seine Hände schnell zurückziehen. Jetzt konnte er nur hilflos dabei zusehen wie Dracos Körper sich unter seinen Fingern aufbäumte. Rabastan erging es zwar ähnlich, wie Draco, aber er riss sich ganz offensichtlich zusammen um sich seine Schmerzen nicht anmerken zu lassen.

~✴~

Schmerzen hatten Lucius und Snape zwar keine davon getragen, was eventuell an den Tränken des Schwarzhaarigen liegen dürfte, und trotzdem saß nun jeder einzelne Todesser, dem die Flucht nicht gelungen war, mit ihnen in Askaban.

,,Wieso hast du Potter nun eigentlich wirklich beschützt. Denn der Grund welchen du Minerva aufgetischt hast kauf ich dir nicht ab, mein Freund."

,,Herr Gott noch eins, Snape. Was gedenkst du jetzt von mir zu hören? Das der ach so feine Orden Potter benutzt hat. Dumbledore ihn für ihre Pläne einspannen wollte. Reicht dir das als Grund."

,,Das mit Dumbledore weißt du auch nur dank mir...verwende nicht meine eigenen Worte gegen mich, Lucius."

Das raue Lachen des blonden Mannes erfüllte ihre kleine Zelle bis in den letzten Winkel.

,,Dann solltest du so etwas das nächste Mal für dich behalten. Bestimmt geraten wir irgendwann wieder in so eine Situation in der es mich wirklich mein Leben kosten konnte sollte ich Harry oder gar meinen Sohn beschützen wollen."

,,Apropos Sohn...glaubst du den dreien sind soweit in Ordnung?"

,,Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht...und dieses Gefühl macht mich jetzt schon beinahe wahnsinnig, dafür benötige ich weder das Ministerium noch die Dementoren."

,,Und du denkst du wärst allein mit deinen Sorgen. Was glaubst du wie es mir geht...ganz zu schweigen von Narzissa."

Als Dracos Vater den Namen seiner Frau hörte sah er mit einem Mal rot, stand auf und schlug mit seiner, zur Faust geballten, Hand auf die kalten und nassen Wände ihrer Zelle ein. Zwar schürfte er sich bei dieser Aktion seine Hände großflächig auf doch es interessierte ihn nicht im Geringsten.

,,SOLLTE ICH HIER JEMALS WIEDER RAUS KOMMEN WIRST DU ALS ERSTES STERBEN MINERVA UND DANACH DAS KOMPLETTE MINISTERIUM!", fluchte Lucius ungehalten, glitt an der modrigen Wand hinab und krallte seine schmalen, langen, Finger in seinen zerzausten Haaren fest.

Snape hatte den emotionalen Ausbruch seines Freundes schweigend hingenommen. Er war mit seinen eigenen Gedanken mehr als genug beschäftigt.

,,Hoffentlich hält Draco die Füße still, wenn er erfährt, dass wir in Askaban festsitzen. Oder Harry muss ihn zusammen mit Rabastan zurückhalten einen schwerwiegenden Fehler zu begehen."

Anschließend richtete er seine schwarzen Augen erneut auf den blonden Reinblüter ihm gegenüber.

,,Keine Sorge Lucius. Wir kommen hier schon wieder raus. Ich habe vertrauen in Draco und auch in Harry. Er hat den gleichen unbändigen Willen wie James."

Doch Lucius hörte die Worte seines Schulfreundes nicht mehr. Er war eingeschlafen und auch Severus fielen an diesem Ort überraschend schnell die Augen zu.

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