Wenn man Hilfe braucht...
*2 Wochen später*
Es wurde langsam kalt. Was vollkommen klar war - wir hatten Mitte November. Heute würden die Schüler aus Durmstrang und die Schülerinnen aus Beauxbatons kommen. Ich saß am See und wartete auf Draco. Ich hatte bereits frei, denn es war Freitag und ich hatte nur 4 Stunden. Irgendwann kam auch er dann. Wir legten uns zusammen ins Gras und ja es war leicht kühl, aber durch unsere Umhänge ging es. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und atmete tief ein. Das war echt ein schöner Moment. Er drückte mich näher an sich ran und ich kuschelte mich an ihn. "So könnte ich ewig liegen bleiben", sagte er. "Ich auch, wenn die Durmstrangs und die Beauxbatons nicht kommen würden." Er gab mir einen Kuss auf die Haare. "Aber irgendwann würden wir sicherlich erfrieren.", ich musste leicht lachen als ich das sagte. "Aber wir würden zusammen erfrieren.", ich konnte sein Grinsen hören. "Wir Romeo und Julia also. Zusammen sterben." Kaum war ich fertig mit reden, riss ich die Augen auf. Verdammt! "Romeo und Julia? Wer soll das sein?" Ich setzte mich hin. "Ähm...ist nicht so wichtig. Du ich muss noch was erledigen bevor die anderen. Wir sehen uns später." Ich ging schnellen Schrittes hoch zum Schloss. Warum hab ich das gesagt? Ich könnte mich selber Ohrfeigen. Ich hatte den schönen Moment zerstört durch eine Muggelliebesgeschichte. Im Schloss angekommen lief ich sofort in die Bibliothek. Es würden um die Zeit nicht viele Schüler die Bibliothek besuchen. Oh man, jetzt müsste er nur jemanden fragen der muggelstämmig ist und er - halt Moment! Als ob er mit einem muggelstämmigen reden würde. Kurz war ich erleichtert, aber dann fiel mir wieder ein: Ich war auch ein halber Muggel. Ich schämte mich nicht für meinen Blutstatus, nein, ich war stolz und es war mir auch egal. Aber würde es auch Draco egal sein? Ich meine wir waren ein Paar, aber er war gegenüber Muggelstämmigen eiskalt und gefühlslos - wäre das bei mir was anderes? Was sollte ich jetzt tun? Ihm aus dem Weg gehen? So tun als wäre nichts geschehen? Das würde wohl kaum klappen. Er würde mich, sobald wir uns sehen würden, auf die letzte Situation ansprechen. Hätte ich nicht einfach das Thema wechseln können?
In der Bibliothek angekommen, ging ich zu einem beliebigen Regal und zog das erstbeste Buch raus. Ich setzte mich an den Tisch vor dem Regal und schlug das Buch auf. Doch auf den Text konnte ich mich nicht konzentrieren. > können Sie ... warmhalten ... Eimer.< Ich las die Zeile immer wieder aber irgendwie kam nichts bei mir an. "Seit wann interessierst du dich für Drachenzüchtung?" Fred stand hinter mir. Ich schreckte hoch und drehte mich zu Fred. "Was?", fragte ich leicht schroff. Fred beugte sich an mir vorbei, nahm sich das Buch und hielt es mir vor das Gesicht. Dann drehte er es zu sich und begann zu lesen: "Das auszubrütende Ei können Sie, um es warmzuhalten, in einen Eimer aus Messing legen und über ein Feuer hängen. Das Feuer kommt mit seiner Hitze -" "Jaja ist ja gut.", unterbrach ich ihn. Er legte grinsend das Buch zurück. "Alles okay?", fragte er und hockte sich vor mich hin. "Ich... ja, alles okay.", sagte ich zerstreut. "Ich glaub dir aufs Wort." er lachte kurz. Ich rollte mit den Augen, stand auf und stellte das Buch zurück ins Regal. Als ich mich wieder zu Fred drehen wollte, hatte er bereits seine Arme um mich gelegt und drückt mich. Nachdem ich die Situation realisiert hatte legte ich meine Arme ebenfalls um ihn und atmete tief ein. Fred hatte eine Ausstrahlung die mich beruhigte und er brachte mich zum lachen. Dass er jetzt aufgetaucht war, war Glück für mich. Ich lächelte bei dem Gedanken. Ich wollte gerade etwas sagen, als er meine Hand nahm und mit mir aus der Bibliothek lief. "Fred wo willst du hin?" "Sag ich nicht." Ich versucht stehen zu bleiben, was mir, logischerweise, nicht gelang. Also versucht ich ihn am Arm zurück zu zerren. Komischer Weise gelang mir das wirklich. Wir standen eng beieinander und starrten uns gegenseitig in die Augen. "Also", sagte ich und schaute auf seine Lippen. "Wo gehen wir hin?", ich schaute ihm wieder in die Augen. "Wenn du nicht gleich aufhörst zu fragen, gehen wir nirgendwo hin.", sagte Fred und kam mir mit zusammengebissenen Zähnen und leicht grinsend näher. Ich musste auch grinsen und verschränkte gespielt die Arme. "Dann eben nicht." Ich guckte hochnäsig in die andere Richtung. "Ooh und das soll mich davon jetzt abhalten?", fragte Fred belustigt. Ich sagte nichts. Fred ließ ein nachdenkliches stöhnen hören. "Ach Emily" und schon stand die Welt kopf... oder wohl eher ich. Fred hatte mich mal wieder über seine Schulter gehoben. Ich sagte nichts, denn er wollte nur, dass ich mich aufrege. "So ruhig dahinten. Lebst du noch?" Ich sagte nichts. Nach gefühlten 10 Minuten ließ er mich dann runter. "Danke", sagte ich aufatmend und zupfte meine Kleidung zurecht. Er lachte "Und jetzt?", erkundigte ich mich. "Augen zu." Ich schaute ihn verwirrt und auch ein bisschen misstrauisch an. "Vertrau mir." Er kam auf mich zu und nahm meine Hand. "Schließ deine Augen.", flüsterte er. Ich schloss meine Augen leicht grinsend. Ich spürte wie er mir eine Strähne hinters Ohr steckte. Ich hielt seine Hand fest und sagte grinsend: "Hör auf mich anzustarren und zeig mir endlich wo du hinwillst." Er zog mich an er Hand stur in eine Richtung und blieb dann stehen. "Augen zu lassen.", sagte Fred als wüsste er dass ich schauen wollte. Geduldig blieb ich neben ihm stehen. "Wann kann ich die Augen aufmachen?", fragte ich. Ich hörte leises Rieseln, das immer lauter wurde und zum Schluss war es eine Art Krack und dann kamen mehrere Klickgeräusche. Fred zog mich an der Hand weiter. Trotz dass ich ihm vertraute hatte ich Angst hinzufallen. "Du kannst mir vertrauen, ich lass dich nicht hinfallen." "Sag mal kannst du Gedanken lesen?", fragte ich erstaunt. Er lachte leicht. "Nein, aber ich spür deine Unsicherheit." Was? War meine Hand etwa zu locker in seiner Hand? Sofort verstärkte ich den Griff um seine Hand. Und dann blieben wir stehen. "Augen öffnen" kam es leise von Fred. Ich öffnete langsam meine Augen und ich sah "Gerümpel?", fragte ich. Eine Spur von Enttäuschung war sicher rauszuhören. Also nicht, dass ich jetzt ein Paradies erwartet hätte, aber es war... eine Abstellkammer. Eine Abstellkammer... Ich schaute mich um. War ja doch irgendwie interessant. Hier konnte man sich gut verlaufen, sowas fand ich irgendwie gut auch wenn ich Angst hatte, dass es mir passieren würde. Ich schaute zu Fred dessen Miene mich unsicher musterte. "Eigentlich gar nicht so schlecht. Und jetzt?" Ich lächelte ihn fasziniert an.
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