Kapitel 25
Drachenzahn befand sich wieder auf dem Pfad des SternenClans. Seit seiner Auseinandersetzung mit Traumschlinge hatte er nichts mehr von den Geisterkatzen gehört. Umso mehr war er überrascht, als er erneut die vertrauten silbernen Pfade seiner Ahnen betrat. Der sternenklare Himmel über ihm funkelte lebendig, und die Luft war erfüllt mit einer ätherischen Energie, die seine Sinne schärfte und sein Herz mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Nervosität erfüllte.
Er wanderte weiter, seine Pfoten hinterließen keine Spuren auf dem weichen Gras. Jede Ecke dieses himmlischen Waldes war ihm bekannt und doch fühlte sich alles irgendwie neu an. Die Bäume, die Büsche, die Lichtungen – alles schien in einem magischen Licht zu erstrahlen, das ihn tief berührte.
Plötzlich tauchte vor ihm eine Gestalt auf, und sein Herz machte einen Sprung. Es war Traumschlinge, der alte Stellvertreter des BlutClans, der ihn zuvor gewarnt und geleitet hatte. Doch diesmal war Traumschlinge nicht allein. An seiner Seite stand eine weitere Gestalt, die Drachenzahn sofort erkannte – es war Distelstern, der vorige Anführer des BlutClans, dessen Verlust den Clan in die jetzige Lage gebracht hatte.
„Drachenzahn," begann Traumschlinge, seine Stimme sanft und doch voller Autorität. „Du bist wieder hier, weil der SternenClan es so will. Deine Reise ist noch nicht zu Ende, und wir haben wichtige Dinge mit dir zu besprechen."
Distelstern trat vor und musterte Drachenzahn mit einem durchdringenden Blick. „Du hast viel Mut gezeigt, Drachenzahn. Dein Weg ist beschwerlich, aber du gehst ihn mit einer edlen Absicht. Wir sind hier, um dir den Weg zu weisen und dir zu helfen, deine Bestimmung zu erfüllen."
Drachenzahn schluckte schwer, seine Gedanken wirbelten. „Warum jetzt?" fragte er. „Warum kommt ihr jetzt zu mir, nachdem ich so lange nichts von euch gehört habe?"
Distelstern trat näher, seine Augen voller Weisheit und Mitgefühl. „Weil du jetzt bereit bist, die Wahrheit zu hören und die Last, die damit einhergeht, zu tragen. Blutsterns Tyrannei muss ein Ende finden, und du bist der Schlüssel zu diesem Wandel."
Traumschlinge nickte zustimmend. „Die Hüter des Lichts sind ein Hoffnungsschimmer, aber sie brauchen eine klare Richtung, Drachenzahn. Ihr müsst zur nächsten großen Versammlung gehen und die Clans über Blutsterns wahre Natur aufklären. Die Wahrheit muss ans Licht, damit die Clans sich vereinen und gegen ihn vorgehen können."
Drachenzahn spürte eine Mischung aus Angst und Entschlossenheit in sich aufsteigen. „Zur großen Versammlung? Das wird gefährlich sein. Aber wenn das der Weg ist, den wir gehen müssen, werde ich es tun."
Distelstern legte sanft seine Schweifspitze auf Drachenzahns Schulter. „Wir glauben an dich, Drachenzahn. Die große Versammlung ist der perfekte Ort, um die Wahrheit zu verkünden. Du musst die Clans dazu bringen, zusammenzuarbeiten. Nur so kann der Frieden wiederhergestellt werden."
Drachenzahn nickte langsam, die Bedeutung der Worte sickerte tief in sein Herz. „Ich verstehe. Ich werde alles tun, was nötig ist."
Traumschlinge trat zurück und neigte den Kopf. „Gehe mit dem Segen des SternenClans, Drachenzahn. Ein Pfad zum Licht und der Hoffnung liegt vor dir."
Mit diesen Worten verblassten die Geisterkatzen, und Drachenzahn fand sich zurück in der Realität, auf dem vertrauten Boden des Waldes. Er spürte eine neue Kraft in sich, eine Entschlossenheit, die stärker war als je zuvor. Die Zukunft des Clans lag in seinen Pfoten, und er war bereit, alles zu tun, um sie zu sichern. Die nächste große Versammlung würde der Wendepunkt sein, an dem alles entschieden würde.
Als die ersten Sonnenstrahlen den Himmel in rot und orange Tönen färbten, sammelte Drachenzahn seine Katzen zusammen. Der Morgen war kühl, und die Luft war frisch, als er sich auf den Hochfelsen stellte und zu den Hütern des Lichts sprach.
„Hüter des Lichts," begann Drachenzahn, seine Stimme fest und entschlossen, „wir sind weit gekommen. Unser Weg war beschwerlich, doch er hat uns nur stärker gemacht. Heute verkünde ich, dass wir zur großen Versammlung gehen werden. Wir alle. Dort werden wir für ein und alle Mal Blutsterns Taten aufdecken und ihn von der Fläche verschwinden lassen." Seine Augen funkelten vor Entschlossenheit, als er in die Gesichter seiner Gefährten blickte.
Finsternistanz, ein erfahrener Krieger aus dem DornenClan, trat vor und erhob sein Wort. „Bist du dir sicher, dass es etwas bewirken wird, Drachenzahn?" fragte er, Zweifel und Sorge in seiner Stimme. „Blutstern hat viele Anhänger, und die anderen Clans könnten uns nicht glauben."
Drachenzahn sah ihm fest in die Augen. „Ich verstehe deine Bedenken, Finsternistanz," antwortete er ruhig. „Doch wir dürfen nicht zulassen, dass Angst uns lähmt. Wenn wir nicht handeln, wer dann? Der SternenClan hat uns diesen Weg gezeigt, und wir müssen ihm folgen. Wir haben die Wahrheit auf unserer Seite, und die Wahrheit wird immer ans Licht kommen."
Lichtsee, eine Heilerin aus dem FrostClan, nickte zustimmend. „Drachenzahn hat recht. Wir müssen mutig sein. Der Frieden im Wald hängt von uns ab."
Donnerpfote, ein junger Schüler, trat vor und sah zu Drachenzahn auf. „Ich werde mein Bestes geben. Für die Clans und für den Frieden." Seine Augen funkelten vor Eifer und Hoffnung.
Dämmerherz, der ehemalige Fluchgesicht, trat ebenfalls näher. „Wir alle haben viel zu verlieren, aber noch mehr zu gewinnen. Ein vereinter Clan, frei von Blutsterns Tyrannei, ist es wert, alles zu riskieren."
Die anderen Hüter des Lichts murmelten zustimmend und nickten. Drachenzahn fühlte, wie sich die Entschlossenheit in der Gruppe festigte. „Wir werden zusammenstehen," sagte er mit Nachdruck. „Unsere Stärke liegt in unserer Einheit und unserem Glauben an die Gerechtigkeit. Lasst uns zur großen Versammlung gehen und die Wahrheit verkünden. Lasst uns, unsere Zukunft neu formen. Eine Zukunft in Frieden und Zusammenhalt "
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