Kapitel 20
Es war eine klare Nacht, als der Mond hoch am Himmel stand und sein silbernes Licht über die Versammlung der vier Clans streute. Auf dem großen Felsen erhoben sich majestätisch die Anführer des Blut-, Frost-, Dornen- und FederClans. Ihr vereintes Jaulen durchdrang die Stille der Nacht und verkündete den Beginn der großen Versammlung.
Die Versammlung der Clans war ein seltener Moment der Einheit und des Austauschs zwischen den verschiedenen Territorien. Katzen aus allen vier Clans hatten sich versammelt, um Neuigkeiten auszutauschen, Allianzen zu festigen und Herausforderungen zu besprechen, denen sie gegenüberstanden.
Unter dem hellen Mondlicht standen die Anführer zusammen, ihre Augen ruhten auf den zahlreichen Katzen unter ihnen, die gespannt auf das lauschten, was kommen würde. Die Atmosphäre war gespannt und erwartungsvoll, während die Katzen ihre Aufmerksamkeit den Anführern schenkten, bereit für jede Ankündigung oder jedes Zeichen, das die Zukunft ihrer Clans beeinflussen könnte.
Es war eine ernste Stille, die über der Versammlung lag, als Blutstern seine Stimme erhob. Sein kräftiges, drohendes Knurren durchschnitt die Nachtluft, während er über die Verluste sprach, die der BlutClan erlitten hatte. Die Katzen der anderen Clans lauschten gespannt seinen Worten.
,,Der BlutClan hat viele Opfer bringen müssen. Krieger wurden genommen, und dann Distelstern, im Kampf gegen den FederClan", begann Blutstern, seine Stimme durchdringend und fest. Seine Augen glühten in der Dunkelheit des Mondlichts, das seine Silhouette beleuchtete. ,,Nun stehe ich, Blutstern, als neuer Anführer des BlutClans vor euch. Und ich sage euch eins..."
Ein murmelndes Raunen ging durch die Reihen der Katzen, als sie aufmerksam auf Blutstern hörten. Die Atmosphäre war gespannt, die Stimmung gemischt zwischen Respekt und Skepsis gegenüber diesem neuen Anführer.
,,Der BlutClan wird zu einer gewaltigen Macht heranwachsen...", setzte Blutstern fort, seine Stimme hallte über die Lichtung. Sein Blick glitt über die anwesenden Katzen, während er seine Worte mit Nachdruck verkündete.
„Das sind große Worte, die du da spuckst, Blutstern", entgegnete die tiefe Stimme von Klingenstern, dem Anführer des Dornenclans. Sein Blick ruhte ruhig auf Blutstern, während er fortfuhr: „Du bist gerade erst Anführer geworden und sprichst schon über Macht? Weißt du, wie mäusehirnig sich das anhört?"
Silberstern, die Anführerin des Frostclans, trat ebenfalls in die Diskussion ein. Mit einem warnenden Blick auf Blutstern meinte sie: „Ich stimme Klingenstern zu. Pass auf, was du sagst, Blutstern. Die Dinge könnten schnell eskalieren." Ihre grauen Augen funkelten ernsthaft, während sie ihren Schweif um ihre Pfoten legte, bereit, die Lage zu überblicken.
Drachenzahn beobachtete schweigend das Gespräch zwischen den Anführern. Ein beklemmendes Gefühl legte sich auf sein Herz. Einerseits empfand er Erleichterung, dass Blutsterns Autorität in Frage gestellt wurde, doch andererseits wusste er nur allzu gut, welch impulsiver und gewaltbereiter Anführer Blutstern sein konnte.
Blutstern fauchte den beiden Anführern gereizt entgegen: „Meint ihr etwa, nur weil ich gerade erst meine neun Leben bekommen habe, bin ich nicht fähig, mein Wort zu halten?"
„Das sagen wir nicht, Blutstern", entgegnete Klingenstern gelassen, während er seinen Blick ruhig auf den aufgebrachten Anführer des Blutclans richtete. „Wir warnen dich nur davor, große Töne zu spucken."
Silberstern, mit ihrer kühlen Ausstrahlung und dem klaren Blick, fügte hinzu: „Niemand bezweifelt deine Fähigkeiten, Blutstern. Aber die Macht des Anführers sollte mit Besonnenheit und Weitsicht ausgeübt werden." Ihre Worte hallten ruhig über die Versammlung.
Drachenzahn fühlte sich hin- und hergerissen zwischen der Unterstützung der anderen Anführer und der Loyalität zu seinem eigenen Clan. Tief in ihm spürte er eine Mischung aus Sorge und Unruhe über Blutsterns Führung.
Blutsterns Augen funkelten vor Wut, während er knurrte: „Ich lasse mir nicht vorschreiben, wie ich meinen Clan führe! Der Blutclan wird zu neuer Größe aufsteigen, und das werde ich gewährleisten, egal was ihr denkt!"
Die Spannung in der Luft war greifbar, als die Anführer der Clans sich gegenüberstanden, jeder mit seinen eigenen Überzeugungen und Zielen.
Entschlossen und mit einer bedrohlichen Intensität in seiner Stimme verkündete Blutstern: „Wenn ihr mich nicht unterstützen wollt, dann steht ihr gegen den Blutclan! Ich werde keinen Widerspruch dulden." Sein Schweif peitschte durch die Luft, und seine Augen glühten vor Entschlossenheit.
Klingenstern, der nicht bereit war, sich Blutsterns Drohungen zu beugen, erwiderte mit kühler Stimme: „Blutstern, wir sind nicht hier, um uns gegeneinander zu wenden. Aber wir werden uns auch nicht von Drohungen einschüchtern lassen."
Silberstern trat einen Schritt vor, ihre Stimme ruhig und bestimmt: „Ein Krieg zwischen den Clans würde nur Leid und Zerstörung bringen. Wir sollten nach friedlichen Lösungen suchen."
Die Atmosphäre wurde immer gespannter, während die Anführer in hitzige Debatten verstrickt waren. Drachenzahn spürte die Spannung in der Luft und wusste, dass diese Versammlung eine entscheidende Wendung nehmen würde.
Blutsterns Augen blitzten vor Zorn, als er seine Entscheidung verkündete: „Wenn ihr nicht auf unserer Seite steht, dann steht ihr gegen uns. Der Blutclan wird sich nicht weiter demütigen lassen. Ich erkläre hiermit den anderen Clans den Krieg!"
Ein Raunen ging durch die Versammlung, als die Worte des Blutclan-Anführers die Luft durchdrangen. Die anderen Anführer sahen sich gegenseitig an, ihre Mienen ausdruckslos vor Entschlossenheit und Sorge.
Drachenzahn fühlte sich hin- und hergerissen zwischen der Loyalität zu seinem Clan und der Sorge um die möglichen Konsequenzen dieses Krieges. Die Zukunft des Waldes hing an einem seidenen Faden, und er wusste, dass er sich bald entscheiden musste, auf welcher Seite er stehen würde.
Splitterseele rang nach Worten, sein Blick auf Blutstern gerichtet, der mit erhobenem Schweif und funkelnden Augen auf dem Felsen stand. Seelensturm, der neben ihm saß, knurrte leise vor sich hin, seine Augen schmal vor Ärger und Besorgnis.
Silberstern, die für gewöhnlich ruhig und besonnen war, trat nun energisch vor. ,,Blutstern, denk an die Konsequenzen! Ein Krieg wird uns alle schwächen. Wir sollten nach einer diplomatischen Lösung suchen, bevor es zu spät ist." Ihr Schweif zuckte nervös hin und her, während sie die anderen Anführer eindringlich ansah.
Klingenstern warf einen scharfen Blick zu Blutstern und sagte mit kalter Bestimmtheit: ,,Wenn du diesen Weg gehst, Blutstern, wirst du das Blut vieler unschuldiger Katzen an deinen Pfoten kleben haben. Bedenke gut, was du tust."
Drachenzahn fühlte sich von den Worten der anderen Anführer bestätigt, aber gleichzeitig wuchs in ihm die Sorge um die Zukunft seines Clans. Er sah sich in der schwierigen Position, zwischen seiner Loyalität zu Blutstern und der Vernunft zu wählen.
Blutstern jedoch blieb unbeirrt und blickte auf die anderen Anführer herab. ,,Ich habe meine Entscheidung getroffen. Der Blutclan wird sich nicht weiter demütigen lassen. Ab heute sind wir im Kriegszustand mit den anderen Clans!"
Die Spannung in der Luft war förmlich greifbar, während die Anführer der Clans sich mit gemischten Gefühlen und wachsendem Unmut voneinander abwandten. Die Versammlung, die einst als Zeichen der Einheit und des Austauschs gedacht war, endete nun in einem unheilvollen Vorzeichen für die Zukunft des Waldes.
Winterstern erhob nun ebenfalls ihre Stimme, ihre Stimme klang scharf durch die Versammlung. ,,Wenn das so ist, wird der FederClan sich nicht scheuen, sich zu verteidigen", knurrte sie bitter, während ihre Augen Blutstern durchbohrten.
Drachenzahn konnte nicht länger schweigen. Er erhob sich auf seine kräftigen Pfoten, seine Augen funkelten vor Empörung. ,,Blutstern, denk doch nach! Sei nicht so kurzsichtig! Mit dieser Kriegserklärung ziehst du nur noch mehr Katzen in den Tod!", fauchte er, seine Stimme vibrierte vor Frustration.
Weißdornnarbe, der bisher schweigend neben Drachenzahn gesessen hatte, verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen. ,,Lass es sein, Drachenzahn. Blutstern hat seine Wahl getroffen", knurrte er düster, seine Stimme ein leises Grollen in der Stille der Versammlung.
Blutsterns Blick wanderte von einem Anführer zum nächsten, seine Augen glühten vor Entschlossenheit und Herausforderung. ,,Ich habe gesprochen!", rief er schließlich mit einer Stimme, die keine Widerrede duldete. ,,Der BlutClan wird sich erheben und seine Feinde vernichten! Möge der SternenClan uns auf diesem Weg führen!"
Die anderen Anführer sahen sich untereinander an, ihre Gesichter sprachen Bände: Besorgnis, Entschlossenheit und Unverständnis kämpften um Platz in ihren Augen. Die Luft war gespannt, als sich die Versammlung auflöste, und jeder Clan begann, sich auf die bevorstehenden Konflikte vorzubereiten.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top