Kapitel 10

Drachenpfote war zusammen mit Bachläufer und Efeujäger auf Patruille ,,Deine Aktion wegen Fluchpfote war ganz schön mutig für einen Schüler wie dich" Sprach Bachläufer den Schüler an

Drachenpfote lächelte leicht, dankbar für die Anerkennung der Kriegerin, diese auch die Mentorin von Wolkenjäger war. ,,Ich konnte einfach nicht tatenlos zusehen, wie Fluchpfote seinen Namen ändern musste. Er hat so viel durchgemacht, er verdient es nicht, dass sein Name zum Fluch wird."

Bachläufer nickte verständnisvoll. ,,Das zeigt echten Mut und Mitgefühl, Drachenpfote. Du bist auf einem guten Weg, ein würdiger Krieger des Blutclans zu werden."

Efeujäger, der bisher schweigend der Unterhaltung zugehört hatte, fügte hinzu: ,,Du hast gezeigt, dass du für deine Freunde einstehen kannst. Das ist eine wichtige Eigenschaft eines Kriegers, die leider nicht jeder besitzt."

Drachenpfote fühlte sich von den Worten der beiden Krieger gestärkt und versprach sich selbst, weiterhin für seine Clan-Gefährten einzutreten, egal was kommen mag.

Während sie über den zerstörten Zweibeinerweg wanderten, zogen die Erinnerungen an die jüngsten Ereignisse im Clan wie düstere Wolken durch Drachenpfotes Gedanken.

Die Szene, in der Fluchpfote seinen Namen ändern musste, hallte in seinem Geist wider. Die Hitze des Konflikts zwischen ihm und Blutherz brannte noch immer in ihm. Doch seine Entschlossenheit, für das einzutreten, was er für richtig hielt, war ungebrochen.

Die Worte seiner Schwester Tupfenpfote klangen ebenfalls in seinen Ohren nach. "Eines Tages stehen wir da vorne..." Ihre Worte hatten einen tiefen Eindruck hinterlassen, und er fragte sich, was die Zukunft für sie und den Clan bereithielt.

Als sie weitergingen, wurde Drachenpfote von einem Gefühl der Unruhe erfüllt. Er konnte nicht umhin, sich zu fragen, was als nächstes auf sie zukommen würde, und wie er sich bewähren würde, wenn neue Herausforderungen den Blutclan bedrohten.

Plötzlich durchdrang ein fremder Geruch die Luft und brachte Drachenpfote aus seinen Gedanken zurück in die Gegenwart. Er erstarrte und hob die Nase, um die Luft zu schnüffeln. Ein ungewohnter, aber dennoch vertrauter Duft stach ihm in die Nase - der Geruch von Blut.

,,Riechst du das auch?" fragte er Bachläufer und Efeujäger besorgt, während er die Umgebung aufmerksam beobachtete.

Die beiden Krieger schnüffelten ebenfalls und nickten bestätigend. ,,Ja, das ist der Geruch von Blut. Es ist besser, wenn wir vorsichtig sind und unsere Grenzen im Auge behalten", antwortete Bachläufer ruhig, während sich eine leichte Anspannung in seiner Körperhaltung zeigte.

Drachenpfote nickte ernst und schärfte seine Sinne, bereit für mögliche Konfrontationen mit den Eindringlingen. Inmitten der ruhelosen Atmosphäre des Clans und der Bedrohung von außen war es wichtiger denn je, wachsam zu sein und den Blutclan zu verteidigen.

Die Luft war schwer von einem unheilvollen Schweigen, als Drachenpfote die vertraute Gestalt seiner Mutter am Boden liegen sah. Ein Schauder durchzuckte ihn, als er die Blutspuren in ihrem Fell und das leblose Starren ihrer Augen bemerkte. Sie lag da wie eine gebrochene Gestalt ihrer selbst, ihre einst lebendige Präsenz jetzt nur noch eine schmerzhafte Erinnerung.

Ein plötzlicher Stich des Schmerzes durchzuckte Drachenpfotes Herz, und die Erinnerungen an seinen verlorenen Bruder, Wolkenjäger, überwältigten ihn. Eine Flut von Bildern und Gefühlen überflutete sein Bewusstsein: die gemeinsamen Jagdausflüge, das fröhliche Lachen seines Bruders, seine beschützende Umarmung. Und dann das Bild von Wolkenjägers leblosem Körper, wie er sich opferte, um Drachenpfote zu retten. Es war, als würde die Vergangenheit vor seinen Augen wieder lebendig werden, während er neben dem leblosen Körper seiner Mutter nieder ließ.

Die Realität verschwamm, und Drachenpfote fühlte sich, als wäre er in einem Albtraum gefangen. Seine Kehle war wie zugeschnürt, und er kämpfte gegen die aufsteigende Verzweiflung an, während die Erinnerungen an vergangene Verluste und Schmerzen ihn überfluteten. Er spürte die Präsenz seiner Mutter neben sich, aber es war nur noch eine leere Hülle, ein Schatten dessen, was sie einst gewesen war.

Die Welt schien für einen Moment still zu stehen, während Drachenpfote mit der überwältigenden Intensität seiner Emotionen kämpfte. Es war, als ob die Zeit stillstand und er gefangen war zwischen der schmerzhaften Vergangenheit und der düsteren Gegenwart.

,,Drachenpfote"

Drachenpfote zuckte zusammen, als Bachläufers Stimme ihn aus seinen düsteren Gedanken riss. Langsam hob er den Blick und sah die Kriegerin an, dessen Augen voller Sorge und Mitgefühl waren.

,,Bachläufer...", murmelte er, die Worte kämpften sich mühsam aus seiner Kehle. Er zwang sich, seinen Blick von der leblosen Gestalt seiner Mutter abzuwenden und wandte sich stattdessen der Kriegerin zu.

,,Wir müssen... wir müssen etwas tun", sagte er mit einem Anflug von Panik in seiner Stimme, während er versuchte, die aufsteigende Verzweiflung zu unterdrücken.

,,verdammt Federclan Katzen" Knurrte Efeujäger ,,Wir müssen es Distelstern dringendst berichten. So kann das nicht weiter gehen!" Fauchte der Krieger frustriert

Drachenpfote schüttelte den Kopf, versuchte sich aus dem Schock zu befreien. ,,Ja, wir müssen es Distelstern sofort berichten", stimmte er zu, seine Stimme klang düster und angespannt. Der Geruch von Blut hing schwer in der Luft, und die Anwesenheit seiner Mutter, leblos und von Verletzungen gezeichnet, verstärkte die Dringlichkeit ihres Handelns.

Die Gruppe kehrte eilig zum Lager zurück, ihre Gedanken von Besorgnis und Entschlossenheit erfüllt. Die Gewissheit, dass der Federclan erneut ihre Grenzen verletzt hatte, entfachte das Feuer des Zorns in ihren Herzen.

Die drei Katzen erreichten das Lager und eilten zum Hochfelsen, wo Distelstern bereits wartete, seine Augen ernst und seine Haltung autoritär. Als sie sich näherten, fiel sein Blick auf Drachenpfote, der von Schattenherz' Tod gezeichnet war, und ein Ausdruck tiefer Besorgnis trat auf sein Gesicht.

,,Distelstern", begann Bachläufer mit ernster Stimme, ,,wir haben eine dringende Angelegenheit zu besprechen."

Distelstern nickte und sprang vom Hochfelsen herab, um sich ihnen auf Augenhöhe zu nähern. ,,Was ist passiert?" fragte er, seine Stimme ruhig, aber mit einem Hauch von Alarm.

Efeujäger trat vor und berichtete über den möglichen Angriff des Federclans und die grausige Szene, die sie gefunden hatten. Als er fertig war, runzelte Distelstern die Stirn, seine Augen flackerten vor Zorn. ,,Das ist inakzeptabel", knurrte er. ,,Wir müssen handeln."

In diesem Moment trat Blutherz vor, seine Augen glühend vor Wut. ,,Und was ist mit dir, Drachenpfote?" fauchte er und starrte seinen Sohn an. ,,Bist du so schwach geworden, dass du nicht einmal deine eigene Mutter beschützen kannst?"

Drachenpfote zuckte zusammen, ein Blitz der Empörung flammte in seinen Augen auf. ,,Das war nicht meine Schuld!", protestierte er, sein Körper angespannt vor Zorn und Trauer. ,,Ich habe getan, was ich konnte!"

Blutherz schnaubte verächtlich. ,,Du bist ein Versager, genau wie dein toter Bruder!" spie er aus und seine Worte trafen Drachenpfote wie Peitschenhiebe.

Die Spannung im Lager war greifbar, als die Katzen in einem Moment der Stille den Atem anhielten, während der Konflikt zwischen Vater und Sohn eskalierte.

Die Worte seines Vaters brannten wie Feuer in Drachenpfotes Ohren, und ein wirbelnder Strudel aus Schmerz, Wut und Verzweiflung tobte in seinem Inneren. Seine Pfoten bebten vor Zorn, aber auch vor Trauer über den Verlust seiner Mutter und die Anschuldigungen seines Vaters.

,,Du hast keine Ahnung, was ich durchgemacht habe!", schrie Drachenpfote, seine Stimme brach vor Emotionen. ,,Du warst nicht hier! Du hast nicht gesehen, wie sie da lag, von Blut bedeckt, und ich konnte nichts tun, um sie zu retten!"

Blutherz' Augen funkelten vor Zorn, sein Fell sträubte sich bedrohlich. ,,Das sind nur Ausreden!", knurrte er. ,,Ein wahrer Krieger hätte seine Mutter beschützt, koste es, was es wolle!"

Die Hitze des Streits fegte durch das Lager, als die beiden Katzen sich gegenüberstanden, ihre Blicke glühend vor Anspannung. Distelstern, der die Spannung spürte, trat zwischen sie und hob beschwichtigend die Pfote.

,,Das ist nicht der richtige Ort für diesen Streit", erklärte er mit ruhiger, aber bestimmter Stimme. ,,Wir müssen uns jetzt zusammenschließen und entschlossen handeln, um unseren Clan zu schützen."

Drachenpfote presste die Zähne zusammen, sein Blick brannte vor unbeugsamem Entschluss. Er wusste, dass er seinem Vater nicht nachgeben durfte, aber er konnte auch nicht zulassen, dass seine Emotionen ihn überwältigten.

,,Wenn du nicht helfen willst, dann geh mir aus dem Weg", murmelte er düster und wandte sich ab, um sich wieder den anderen Katzen zuzuwenden, sein Herz schwer vor dem Gewicht der Verantwortung und des Verlusts.


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