Kapitel 1

Ich bin Hicks Sohn, mein Name ist Collin und ich bin 14 Jahre alt. Wie ihr wahrscheinlich wisst wohne ich in Berk, dem Drachenreiterdorf. Mein Vater ist das Oberhaupt dieses Dorfes und hat deshalb fast immer viel zu tun. In Berk ist es Tradition, dass jeder mit 14 Jahren einen Drachen bekommt. Heute ist es soweit, die jährliche Drachenübergabe findet bald statt, genauer gesagt in 10 Minuten. Hier mein Problem: Ich hänge in einer nichtentschärften Drachenfalle fest, mitten im Wald, auf mich alleingestellt und komme mir total überflüssig vor, da kein Mensch bzw. Drache nach mir sucht. Na gut, ich komme nicht alzu gut mit Drachen aus und habe auch ein klein wenig Angst vor ihnen. Deshalb vermutete ich nicht das Ohnezahn (der Drache meines Vaters) mich suchen und retten würde. Wie ich es rechtzeitig zur Übergabe schaffen sollte war für mich ein Rätsel, aber ehrlich gesagt ist es mir ziemlich egal ob ich einen Drachen bekomme. Mein Vater weiß nicht, dass ich keine Drachen mag, jedesmal, wenn er in der Nähe ist tut Ohnezahn so, als wären wir die besten Freunde, außerdem ist Hicks viel zu beschäftigt als das er es merken würde. Trotzdem! Auch wenn ich die Übergabe versäumen sollte, für mein Leben lang in einem Netz am Baum 10 Meter über dem Boden zu hängen war auch nicht das Wahre. Also fing ich wieder zu strammpeln und zu schrein an in der Hoffnung, dass irgendwann mich irgendwer finden würde. Unter mir befindet sich ein
dichtes Gestrüpp. Ein Fall würde also trotz dieser Höhe nicht tödlich sein. Das war ja auch nicht das Schlimmste. Vielmehr ärgerte mich im Moment, dass ich nicht aus diesem doofen Netz freikomme.

Nach einer halben Ewigkeit hatte ich mich Dank eines Stücks Rinde befreit und ließ mich fallen. Zerkratz und zerbeult wurde mir schlagartig bewusst, dass ich wohl ziemlichen Ärger bekommen werde, da ich ja nicht bei der Übergabezeremonie war. Schnell lief ich ins Dorf zurück, direkt zum Haus meiner Familie. Meine Schwester Filia fütterte gerade Sturmpfeil das Drachenweibchen meiner Mutter. Sturmpfeil hob kurz den Kopf und funklte mich mit hasserfüllten Augen an. Warum weiß ich nicht genau, doch diese Situation verstärkte meine Annahme, dass ich bei Drachen nicht sonderlich beliebt bin. Ich öffnete die Tür und schlich zur Treppe um nicht bemerkt zu werden, doch prompt hörte ich auch schon die Stimme meiner Mutter...

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