Der Blickwinkel der Eltern
Frohe Weihnachten 😊🌨️
Der Tag an dem sein Sohn verschwunden war zeigte Hicks, wie wenig er sich eigentlich mit ihm beschäftigt hatte, dass er kaum etwas über ihn wusste und nicht sagen konnte warum genau Collin davongerannt war. Leider auch nicht wohin.
Anfangs waren alle noch hoffnungsvoll davon ausgegangen, dass er zurückkommen würde, doch Stunden, Tage, Wochen und sogar Monate zogen ins Land, doch niemand hatte auch nur eine Spur zu ihm entdeckt. Es fühlte sich an als wäre er verschwunden, einfach nie dagewesen. Astrid hatte es neben Hicks am schlimmsten erwischt und sie verbrachten Tage gemeinsam in Trauer und Sorge.
Collin war immer schon anders, eigen und doch hatte Hicks die Hoffnung nie aufgegeben, dass er doch irgendwann eine Liebe zu Drachen aufbauen würde.
Und dann war er gegangen, ohne etwas zu sagen, eines Tages einfach weg...
Sie suchten nach ihm, praktisch überall, keiner wollte aufgeben und dennoch wusste mittlerweile jeder, wie wenig Sinn es machte. Collin war entweder sehr weit weg, oder, was leider wahrscheinlicher klang, war der Gedanke, dass er alleine, dort drausen, umringt von grausamen Bestien und wilden Drachen, nicht überlebt hatte.
Umso mehr erstaunte es Hicks also, ihn auf dem Rücken eben eines Drachen, einem der Tiere, die der Junge so sehr verabscheute, wiederzusehen. Auch wenn sich der Häuptling von Berk nicht sicher wahr, wollte er sich an die Hoffnung klammmern, dass sein Sohn noch lebte.
Dieser Gedanke machte zwar traurig, denn das hieß, dass er nicht zurückkehren wollte und seinen Eltern, sowie seinem Stamm, denn Rücken zugewandt hattte, doch zumindest bedeutete es auch das er lebte und dies war das Wichtigste.
Der Angriff in der Luft, auf den von Hicks geführten Sturmtrupp war noch nicht vorbei. Die zwei feindlichen Drachen, mit ihren Reitern, von denen einer Hicks Sohn sein könnte, waren hinter einer Wolke verschwunden, doch Hicks wusste durch Ohnezahns Knurren ganz genau, dass sie noch nicht gegangen/weggeflogen waren.
Ob Collin wusste wen er hier angriff? Bestimmt doch... Ohnezahn war unverkennbar. Weshalb also? Hicks wollte seinen Sohn so viel fragen...Doch schon kurz darauf kam von hinten ein Feuerstrahl auf sie zugeschossen. Der Häuptling von Berk und sein Drache wichen zwar mit Leichtigkeit aus, rechneten aber nicht mit einem zweiten Angriff aus der anderen Richtung.
Für einen kurzen Augenblick sah er das große, silbern schimmernde Reptil, auf welchem sein Sohn flog. Es handelte sich um eine sehr seltene Rasse, die eigentlich Menschen gegenüber sehr misstrauisch waren und deshalb nicht als Reittiere vorgeschlagen wurden. Wie schaffte es Collin nur ihn, oder nein, sie zu zähmen?
Der braunhaarige Vater hatte es satt nur zusehen zu müssen und gab Ohnezahn deswegen unauffällig den wink zur Verfolgung.
Innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde schraubte sich der schwarzgeschuppte Drache mitsamt seines Reiters in die Höhe, wo die beiden gleich in einer Wolke verschwanden.
Die Angreifer bemerkten, dass sie nun zu weit gegangen waren und ein Problem hatten, deshalb drehten sie ab.
Hicks vernahm, wie sie sich etwas zuriefen und sich auf dem Rücken ihrer Drachen nach vorne beugten, um Geschwindigkeit aufzunehmen.
Doch sie würden ihm nicht entkommen, nicht noch einmal ließ er seinen Collin gehen, nicht wenn er ihn gerade erst wieder gefunden hatte. Wie sollte er diese Begegnung sonst Astrid erklären? „Ich habe unseren Sohn gesehen, aber er ist weg...geflogen, bevor ich feststellen konnte, ob er es wirklich ist." Nein, so würde dies nicht laufen. Er durfte sie nicht aus den Augen verlieren und würde sie, wenn nötig ans andere Ende der Welt verfolgen.
„Hörst du Ohnezahn, wir dürfen ihre Epur nicht loslassen, immer den beiden Drachen nach!", doch nur auf die Drachen hinzuweisen erwies sich als Fehler.
Collins POV
„Verdammte S******, dass hätte nicht passieren dürfen, warum hast du weitergemacht? Ole?! Das ist nicht lustig, weißt du wer das war? Egal, ob wir sie jetzt ablenken wollten, abschrecken, aber, jetzt haben wir sie an den Fersen, oder zumindest ihn!", mehr als nur aufgebracht stellte ich Ole zur Rede, der von dem Ganzen aber wenig beeindruckt zu sein schien.
„Um dir eine Lektion zu erteilen, du hast dich uberrumpeln lassen, am Anfang warst du voller Elan und Begeisterung und dann wird der Idiot vor mir einfach nachdenklich, nachdenklich, während einem Abschreckungsmanöver!", motzte mein mittlerweile bester Freund zurück.
„Trotzdem, dieser Angriff von hinten, die hätten dich erwischt, wenn ich nicht gekonntert hätte! Du weißt nicht mit wem du dich da anlegst Ole!", Wir waren an einem Felsvorsprung von den Drachen gesprungen und ihnen den befehl gegeben ohne uns weiter zu fliegen, soweit weg wie möglich. Um nicht gesehen zu werden, kletterten wir eine Spalte hinunter in den Wald, wo wir zum Verschnaufen stehen blieben und anfingen uns zu 'unterhalten' , wobei diese Unterhaltung eher in einer Diskussion und Schimpferei endete.
„Nein, zufälligerweise, habe ich keine Ahnung mit welchen Eindringlingen ich mich angelegt habe! Und es ist mir auch herzlich egal, warum machst du einen Aufstand darum? Ist doch alles gut gegangen, der Typ ist unseren Drachen hinterher und wird so schnell auf die Insel zurückkehren.", versuchte mein Begleiter mich zu beruhigen. Doch ich verdrehte nur meine Augen.
„Hast du eine Ahnung, so schnell werden wir nun nicht wieder los, der hat die Insel schnell wieder gefunden...", ich seuftzte, 'Und es war alle meine Schuld, wäre ich nicht der Sohn eben dieses 'Typen', hätte er möglicherweise, tatsächlich bald das Interesse an der Insel verloren, doch so... Stand unsere, die kleine Welt meiner Kameraden auf dem Spiel, die sie sich so mühsam zusammenbauten.'
Hicks wäre bestimmt nicht einverstanden mit unserer Art zu Leben, mit den Drachen umzugehen, er würde alles umkrempeln... Ein weiterer Seufzer verließ meine Lippen.
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