Darsa
Auch an dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei allen treuen Lesern bedanken, die immer wieder nach Drachenmädchen gefragt haben. Seit einer gefühlten Ewigkeit sehe ich jetzt schon das Finale am Horizont und doch komme ich ihm irgendwie kein Stückchen näher.
Trotzdem wünsche ich euch viel Spaß mit diesem Kapitel und gebt die Hoffnung nicht auf. Manchmal finde sogar ich Zeit zum Schreiben ;)
Die folgenden zwei Kapitel werden, dass weiß ich jetzt schon, die noch fehlenden Zwischenkapitel zu Zitamun. Ich hoffe, ihr werdet verstehen, dass ich vor allem zu ihm sehr ausführlich schreibe, einfach, weil man zu ihm so furchtbar wenig in der Geschichte erfährt und weil er ja eigentlich gar kein so schlechter Kerl ist :)
Ganz liebe Grüße,
Magicstarlight
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Darsa
Der Tag meines offiziellen Findungsrituals war der 49. Tag des Kosks und damit gleichzeitig der Tag der Lavirizinia-Wende. Manche Ukleenry sahen das als Ohmen des Unglücks andere priesen es als Ohmen der Verbundenheit und der Einigkeit. Hermarc schließlich sah hinter diesem Tag überhaupt nichts besonderes … nicht einmal wenn man in Betracht zog, dass ich heute meinen Kzu finden und kennenlernen würde. Er zog die Übungsstunden bis kurz vor der Abenddämmerung durch und hielt nichts davon, mich und Karthek an diesem besonderen Tag zu schonen.
Seit wir entdeckt hatten, worin meine ersten Probleme im Kampf gelegen hatten, ging sein Unterricht Schlag auf Schlag. Er erlaubte sich und seinen Schülern nur die nötigsten Verschnaufpausen und trieb alle bis an ihre Grenzen, selbst Karthek und einige andere äußerst erfahren Schüler.
Die Plätze, an denen die Rituale abgehalten wurden, lagen überall über die Stadt verstreut, in Wohngebieten, auf Marktplätzen und an den Stadtgrenzen, wo freie Wiesen und Felder begannen. An einem der letzteren wollte Sovine meine Zeremonie abhalten, abgeschieden von neugierigen Gaffern, nur sie, Karthek und ich ... und vielleicht Hermarc. Er hatte noch keine endgültige Bestätigung gegeben, ob er kommen würde. Ich hoffte es. Auch wenn er ein absolut unnachgiebiger Lehrmeister mit übertriebenen Erwartungen war, so hatte er mich in den letzten rund ein Dutzend Tagen doch weiter gebracht, als ich es auf mich alleine gestellt geschafft hätte. Und das auf mehreren Ebenen. Zum einen waren da natürlich meine kämpferischen Fähigkeiten, die er ohne jegliche Gnade förderte und forderte. Aber er stärkte auch das Vertrauen, dass ich in meine bereits erlangten Fähigkeiten hatte. Ich konnte bereits mit dem Schwert umgehen, hatte einiges an Magie dazugelernt während meiner Zeit mit Avredon. Sogar den Drachen war ich einfach so entwischt - und wenn diese jetzt irgendeine Art des kriegerischen Angriffs auf eines der anderen Völker beginnen würden, dann würde ich es verdammt nochmal verhindern, bevor andere durch ihr Einmischen die Diplomatie völlig ruinieren würden.
Karthek hingegen schien mit jedem Tag ein wenig unglücklicher. Er versuchte jeden Tag, seine Stimmung besser vor mir zu verbergen und es gelang ihm jeden Tag schlechter. Auch jetzt wo wir vom Kampftraining im Wald langsam in Richtung Stadt stampften, die Schwerter müde über die Schulter geschwungen, starrte er gerade zu sehnsüchtig zum rötlichen Horizont, wo sich gerade die letzte Sonne Yriske für diesen Tag verabschiedete. Vorsichtig legte ich meine freie Hand auf seinen Arm, trotzdem zuckte er erschrocken zusammen. Er musste völlig in Gedanken versunken gewesen sein.
„Was ist los?“
Er wandte das Gesicht zögernd dem Meinen zu und schien die richtigen Worte zu suchen. „... Nichts wirklich wichtiges ... Ich bin in letzter Zeit bloß ... ich weiß nicht ...“ Er brach ab, als wir aus dem Wald heraus auf eine der wilden Wiesen traten. Überall Gräser und Blüten ... alles ein wenig gelblich von der Hitze, die mit den Tagen des Kosk alljährlich über die Welt zog.
„Du vermisst es ... Die Landschaft von Area, nicht wahr?“, fragte ich leise, fast geflüstert, als würde ich befürchten, dass die Information in falsche Ohren geraten könnte.
„Es ist so ähnlich ... alles natürlich und unberührt, so wenige Städte, die die Landschaften füllen und die Blicke auf sich ziehen ...“ Ich nickte, denn es stimmte. Alles was er sagte, war mir ebenfalls aufgefallen. Nur dass es mich nicht an Area erinnerte ... sondern an mein erstes, unaufgeregtes Leben in Septim. Zwar waren die Wälder hier höher und die Berge schroffer, als es in den Landen der Feuermenschenstämme der Fall gewesen war, trotzdem war die Ähnlichkeit immer wieder überraschend. Manchmal fühlte ich mich schuldig, weil ich auch an das Land der Drachen denken sollte. Ich war der Oldiin der Drachen, trotzdem galten meine ersten Gedanken weiterhin einer Landschaft, die von Menschen besiedelt wurde.
Wir näherten uns der Stadt, betraten die ersten festen Straßen und begegneten den ersten Ukleenry mit ihren Kzu. Eine Mutter mit drei Kindern, neben der ein Waschbär hertrottete. Ein Mann mit wild-zerzaustem Haar und hochgestelltem Mantelkragen, über dessen Schultern sich ein Hermelin drapiert hatte. Ein Kind mit dreckigen Kleidern und einer riesigen Raubkatze, die ihm auf Schritt und Tritt folgte.
„Es ist nicht nur die Landschaft“, erklärte Karthek plötzlich, den Blick auf den kleinen Jungen mit der Raubkatze gerichtet. „Es sind auch die Ukleenry, ihre Mentalität. Sie sind ... wild, doch niemand würde sie jemals als völlig unzivilisiert bezeichnen. Sie haben einfach andere Regeln und Grundsätze, die andere nicht verstehen können oder wollen. Und die Kzu ...“ Er warf mir einen langen Blick zu. „Sie erinnern mich daran, wie sie Schuppenfarbe so viel über einen Drachen aussagen kann.“ Er hielt inne. „Wusstest du, das Meladon nur wegen seiner roten Schuppen Herrscher werden konnte?“
Ich nickte seufzend. „Ja, er war immer stolz auf diese Geschichte. Allerdings wünsche ich mir manchmal, dass es ein anderer rotgeschuppter Drache geworden wäre.“
Karthek verstummte, gerade als wir in die Straße einbogen, in der uns Sovine untergebracht hatte. Das Haus war wohlhabend, doch so etwas wie den Prunk von Weyena gab es hier nicht. Man hätte wahrscheinlich nicht von außen unterscheiden können, wo ein Oldiin und wo ein Schuster wohnte. Gleichzeitig war es genau diese Anonymität, die mir an der Stadt bei weitem am besten gefiel. Es war ruhiger so und es blieb genügend Zeit, sich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren. Zum Beispiel die Welt zu retten.
Wir betraten die Kühle des Hauses, die besonders angenehm war, nachdem wir den ganzen Nachmittag in der Sonne verbracht hatten. Der Eingangsbereich war groß, aber eher leer, mit dunklen Holzdielen und einer hohen Decke. Über eine Treppe erreichte man das Obergeschoss, indem sich die Schlafzimmer befanden. Sonst gab es nur noch einige schwere Türen, die beispielsweise in eine kleine Küche und ein Bücherzimmer führten.
„Gehst du dich umziehen?“, fragte Karthek leise.
Ich nickte. „Ja … ich fühle mich ein ganz klein wenig verschwitzt.“ Ich zwinkerte. „Ziehst du dich auch noch um.“
„Ich denke schon. Bis gleich?“
Ich nickte. „Bis gleich.“
Viele Kleider standen mir nicht zur Verfügung. Sovine hatte mir einige geliehen, damit ich bequeme Sachen für unsere Übungsstunden mit dem Schwert besaß und es hatte einige Schneider in Tenorley gegeben, die mit Freude ein Kleid für das Ritual bereitstellen wollten. Am überließ ich diese Sonderanfertigung einem gebrechlichen alten Mann mit strähnig-grauen Haaren und trüben Augen, aus dessen Manteltaschen immer sein kleiner Maus-Kzu lugte. Er hatte mit Freuden die Arbeit aufgenommen, hatte Stoffe ausgesucht und Maß genommen und so innerhalb weniger Tage ein Kleid fertiggestellt, das in meinen Augen nicht passender hätte sein können – und das mit einer Energie, die man seiner gebeugten Gestalt ganz gewiss nicht zutraute.
Bronzefarbener dünner Stoff, an den Ärmel und an der Hüfte etwas gerafft und ein einzelner dunkler Stoffstreifen, der die Front des Kleides schmückte. Schlicht und edel. Nichts, womit ich mir verkleidet vorgekommen wäre.
Ich wusch mich kurz und gründlich … wurde den Dreck und Schweiß des heutigen Tages los, bevor ich langsam das Kleid aus dem Schrank hervorzog und mich vor dem Spiegel ankleidete. Die etlichen Übungsstunden waren nicht spurlos an mir vorbei gezogen. Sicherlich zum Neid vieler anderer Mädchen hatte ich nie Probleme mit meiner Figur gehabt. Auch meine Mutter war immer schlank und zierlich gewesen … an so viel konnte ich mich noch erinnern.
Nun jedoch waren da Muskeln, die man an einigen Stellen selbst durch den Stoff des Kleides ausmachen konnte. Außerdem Kratzer und blaue Flecken, sowie kleinere Narben, die sich hell auf meiner Haut absetzten. Besonders jetzt, wo ich nach so vielen Stunden die ich unter den warmen Strahlen der Sonnen verbracht hatte, soviel brauner war, als ich es viele Jahre lang gewesen war. Die meisten Zeichen des Kampfes waren unter den Ärmeln verborgen, doch sie befanden sich auch auf meinen Händen, einige kleinere Kratzer waren sogar im Gesicht, wo man sie unmöglich verbergen konnte.
Langsam öffnete ich den Zopf, den ich mir hier jeden Morgen gemacht hatte, weil es einfach das praktischste war, wenn man mit langen … meist auch scharfen Waffen kämpfen wollte. Nun aber … warum nicht offen lassen? Bei dem bevorstehenden Ritual würden sie sicherlich nicht stören.
Ich bürstete sie gründlich und steckte einige Strähnen zur Seite weg, damit sie mir nicht ins Gesicht hingen, dann war ich soweit fertig.
Es klopfte an der Tür und Karthek steckte den Kopf herein. Er trug schlichte braune Kleidung und seine Locken sprangen in alle Richtungen. Wortlos betrat er den Raum, als er mich fertig dastehen sah.
„Hallo du Schöne!“, flüsterte er leise, während er seine Arme von hinten um mich legt. Kichernd lehnte ich mich gegen ihn und schaute über die Schulter zu ihm hinauf.
„Findest du?“
„Auf jeden Fall.“ Er drückte einen sanften Kuss auf die frisch zurechtgelegten Haare und ich konnte sein Lächeln auf meiner Kopfhaut spüren. „Willst du losgehen?“
„Du bist ja ungeduldiger als ich selbst“, neckte ich lachend und drehte mich ganz zu ihm um. Sein Gesichtsausdruck war warm und freundlich, aber wie schon immer in den letzten Tagen, war er nicht vollkommen offen. Und ich wollte wirklich gerne wissen, was er da so mühsam vor aller Augen verbarg.
„Wir können natürlich auch noch warten“, erwiderte er mit amüsierter Miene und zog mich noch näher. „Du bist schließlich so geduldig … Wir haben alle Zeit der Welt … möchtest du noch etwas essen? Vielleicht könnten wir noch ein wenig in der Stadt spazieren gehen … ich habe da gestern auf dem Westmarkt ein paar wirklich interessante Stände mit Waffen gesehen, die ich mir gerne etwas genauer anschauen würde, vielleicht -“
„Ist ja schon gut!“, unterbrach ich ihn lachend und wand mich aus seiner Umarmung … allerdings nicht ohne einen letzten kleinen Kuss. „Lass uns losgehen, bevor Sovine denkt, wir sind im Wald verloren gegangen. Außerdem bin ich mir nicht ganz sicher, wo lang wir genau gehen müssen.“
„Also dein Orientierungssinn ist wirklich unschlagbar“, erwiderte kichernd. Er richtete sich auf und strich seine Kleidung glatt. „Du hast wirklich Glück, dass du mich dabei hast!“
„Also wirklich!“ Lachend stieß ich ihm in die Seite und verwuschelte seine Haare. Er fiel in mein Lachen ein und ich rannte ihm voraus die schmale Treppe in den Eingangsbereich hinunter, wo ich in meine Schuhe schlüpfte und noch vor Karthek auf die Straße hinaus sprang.
„Na warte!“ Er rannte mir nach, die Straße hinunter und um die nächste Ecke, auch wenn die Leute uns schiefe Blicke zuwarfen. Ich ignorierte sie. Sie hatten kein Recht, uns zu kritisieren … Erst als mir vor Lachen der Bauch schmerzte hielt ich inne, worauf Karthek direkt in mich hineinlief und wir beinahe beide zu Boden stolperten. „Hab ich dich!“, rief er atemlos.
„Schon gut, ich ergebe mich“, japste ich noch immer lachend und strich mir das Haar aus dem Gesicht.
„Schon gut, ich ergebe mich“, japste ich noch immer lachend und strich mir das Haar aus dem Gesicht. Im Nachhinein betrachtet war das Kämmen wohl eher umsonst gewesen. Karthek lachte leise und fuhr mit den Fingern durch die langen dunklen Strähnen, wobei er hier und da ein paar Knötchen entwirrte.
„Du bist wirklich schön, ich sag das nicht nur so“, flüsterte er leise, während wir gedankenverloren mitten auf der Straße standen und die Leute ahnungslos um uns herumgingen.
„Das glaub ich dir“, flüsterte ich zurück, plötzlich mit einem dicken Klumpen im Hals. „Und ich finde es … bewundernswert, dass du auch die Menschengestalt schön finden kannst.“
„Du bist in jeder Gestalt etwas ganz besonderes für mich!“, betonte er ernst und fügte dann lächelnd hinzu: „Außerdem habe ich jetzt schon so viel Zeit unter dieser Menschenillusion hier verbrachte, dass mich so etwas kaum noch stört.“
„Und stört es dich, dass du in der Menschenillusion verharren musst?“, hackte ich nach.
Er schwieg einen Moment lang und ich bemerkte erleichtert, dass er wirklich über die Antwort nachdachte und nicht sofort irgendwelche unbedachten Phrasen verlauten ließ. „Nicht mehr.“ Er zog mich in eine Umarmung und küsste mich ganz leicht auf die Stirn. „Es hat seine Vorzüge, das kann man einfach nicht außer Acht lassen.“
Mein Blick wanderte zum immer dunkler werdenden Himmel und widerstrebend schaute ich zu ihm auf. „Ich glaube, wir sollten uns langsam auf den Weg machen. Es wird schon spät und Sovine wartet auf uns. Jetzt kannst du deinen unschlagbaren Orientierungssinn unter Beweis stellen.“
Er seufzte, löste dann aber die Umarmung. „Ich befürchte fast, dass du Recht hast. Hier müssen wir rechts, das weiß ich noch ...“
Zwei oder drei Straßenkreuzungen später verließ dann aber auch meinen Drachenfreund die Orientierung und wir fragten solange wahllos Passanten, bis wir Sovine endlich am Stadtrand auf uns warten sahen. Zu meiner großen Freude stand auch Hermarc da, gewandet in seine übliche Kampfkluft und in Begleitung seiner treuen Bärin Ellie, die den massigen Kopf nun in unsere Richtung drehte.
Auch Sovine erblickte uns nun und lächelte. Ihr Kzu Fuoco hingegen schenkte uns nur einen kurzen Blick und wandte sich dann wieder der hellen sterbenden Wölfin zu, die neben Sovines Füßen auf dem Boden lag, die Augen halb geschlossen. Ich vermutete, dass nur die Wölfe zeigten, wo Sovines Gedanken in diesem Moment wohl wirklich waren. In ihren Augen und in ihrer Haltung ließ sie sich nichts anmerken. Sie wirkte entspannt und ausgeglichen. Wahrscheinlich war diese Art der Verstellung eine Kunst, die man nur nach hunderten von Jahren in der Politik so gut beherrschte wie sie.
„Die Hauptpersonen haben sich also auch endlich hierher bequemt“, knurrte Hermac mit einem kleinen Grinsen. „Ich dachte schon, ihr hättet meine heutige Übungseinheit nicht verkraftet.“
Ich verdrehte lächelnd die Augen und wechselte einen kurzen verstohlenen Blick mit Karthek. Sein Gesicht und seine Haltung sagten mir, dass seine Arme und Beine ebenso sehr schmerzten, wie die meinen und dass er sich – genau wie ich – vor Hermac lieber nichts davon anmerken lassen wollte.
So wie dieser nun aber zu grinsen begann, hatte er es nichtsdestotrotz herausbekommen.
„Wir sollte wohl besser anfangen, bevor das Licht ganz weg ist“, stellte Sovine sachlich fest und trat in die Mitte einer kreisrunden Steinplatte. Sie breitete die Arme aus und der Staub, der jeden Winkel der Stadt zu bedecken schien, verschwand zu allen Seiten. Unter ihm versteckt hatte ein kompliziertes Versteck aus in den Stein geritzten Runen gelegen, die sanft im letzten Sonnenlicht leuchteten. Zufrieden ließ sie die Arme sinken und verließ den Kreis wieder.
„In Ordnung“, begann ich nervös. „Was genau muss ich tun?“
„Ganz einfach“, erklärte sie und wies auf den Stein. „Du stellt dich in die Mitte, ich sage ein paar Worte in der alten Sprache und der Rest passiert eigentlich ganz von selbst.“
„So einfach?“
„Normalerweise wird dieses Ritual durchgeführt, wenn die Kinder noch im Kleinkindalter sind“, wandte Hermac leise lachend ein. „Ich möchte zwar behaupten, dass ich ein sehr intelligentes Kind war, aber mit einem Jahr war ich noch nicht in der Lage, schwierige Rituale durchzuführen, da kannst du dir sicher sein. Nicht wahr, Ellie?“ Er fuhr der Bärin mit den großen kampferprobten Händen sanft durchs Nackenfell und die Bärin ließ eine Art kehliges Grunzen vernehmen.
„Na dann, ich habe nichts dagegen, wenn es ausnahmsweise einmal einfach ist“, rechtfertigte ich mich schnell und Karthek gab mir lachend einen kleinen Schups in die Kreismitte, wo ich nun etwas unschlüssig in der Gegend herum schaute. Einfach nur dazustehen klang so viel einfacher, als es wirklich war.
Sovine stellte sich nun direkt an den Rand der Runensteine und hob abermals die Arme. „Es gibt eine Art Beschwörungsformel in der Alten Sprache. Niemand kann sie heute noch sprechen und die meisten können auch diese wenigen Worte der Zeremonieformel nicht mehr wörtlich übersetzen.“ Sie dachte kurz nach. „Wenn ich mich richtig erinnere, dann heißt es: 'Komm heran, Seelenbegleiter!', aber ich habe mich nie so genau mit der Sprache auseinandergesetzt. Mir reicht es, dass ich diese drei Worte kenne, solange die noch funktionieren, brauche ich meine Zeit nicht mit dem Lernen einer verstaubten Sprache vergeuden.“ Sie zwinkerte mir zu, dann räusperte sie sich gespielt feierlich. „Shekka Nuntke Dko!“
Sie ließ die Arme sinken und ich warf ihr einen erwartungsvollen Blick zu. Sie erwiderte ihn gelassen. Mein Blick wanderte weiter zu Karthek, der mit zusammengezogenen Brauen da stand und ebenso erwartungsvoll dreinschaute, wie ich mich fühlte. Hermac hingegen schien noch entspannter als Sovine und strich seiner Bärin weiter liebevoll durch den dicken Pelz.
Nichts passierte und ich wollte mich schon an Sovine wenden und sie fragen, ob es einfach nicht funktioniert hatte. Sie legte nur den Finger auf die Lippen und lächelte gelassen weiter. Am Horizont verschwand nun auch die letzte Sonne in einem blutroten Meer und die langen Schatten der Häuser wurden immer mehr eins mit der allgegenwärtigen Dunkelheit.
Dann spürte ich es! Es erinnerte im ersten Moment geradezu erschreckend an den Moment, indem ich als Oldiin gezeichnet worden war, damals in Inur-Entora. Aber ich war diesmal nicht plötzlich an einem anderen Ort, es war einfach so, als würde jemand alle meine Gedanken auf einmal stoppen und nur ein einziger Gedanke, ein Name schwebte durch meinen Kopf.
Darsa.
Es fühlte sich seltsam an. Es war die Gewissheit, dass mein Kzu Darsa hieß und es war, als hätte ich es schon immer gewusst. Auf eine seltsam ungewohnte Art und Weise fühlte sich der Gedanke altvertraut an, obwohl ich genau wusste, dass ich ihn vor einem Augenblick noch nicht gehabt hatte. Er war einfach fest in meinen Kopf gepflanzt worden, ganz ohne mein Zutun.
Und dann hörte ich die Schritte, obwohl sie eigentlich viel zu leise für menschliche Ohren sein mussten. Sanfte Tatzen auf trockenem Boden. Ein unergründliches Geräusch, ein wenig wie langes Gras im Wind. Ich wusste sofort aus welcher Richtung es kam und in dem Moment indem ich mich umdrehte, drehte sich auch gerade Sovine in Richtung der Wiesen vor der Stadt, wo ein rötlicher Schatten durch die Wiese auf uns zuschlich.
„Ein Fuchs ...“, flüsterte Karthek und ich musste lächeln.
Darsa hatte nun den Runenkreis erreicht und ich ging in die Hocke, fasziniert von der Füchsin, die nun ein Symbol meiner Seele war. „Eine Füchsin“, korrigierte ich meinen Drachenfreund abwesend und Hermac lächelte.
„Beinahe im gleichen Wortlaut habe ich vor unzähligen Jahren meinem Vater geantwortet“, erinnerte er sich grinsend. „Meine Mutter hatte einen Maus-Kzu und er selbst hatte einen Marder als Kzu. Ich war damals noch wirklich jung und plötzlich kam die Dame hier angelaufen, die schon damals viel größer war als ich.“ Er tätschelte Ellie. „Von ihm kam ein ziemlich erschrockenes 'Ein Bär!' und ich habe 'Bärin!' geantwortet.“
Darsa begutachtete neugierig die Hand, die ich ihr entgegenhielt und streifte dann einmal um mich herum, wobei ihr buschiger Schwanz in meinem Nacken kitzelte. Grinsend beobachtete ich sie dabei.
„Das ist übrigens Darsa“, stellte ich sie den anderen vor.
„Ein schöner Name“, stellte Sovine fest.
„Ich wäre nie von allein darauf gekommen, aber ich glaube, eine Füchsin passt wirklich ungemein gut zu dir“, stellte Karthek fest und ich warf ihm einen überraschten Blick zu.
„Wie kommst du darauf?“
„Ich weiß nicht, es passt einfach. Sie ist so zierlich und vorsichtig, aber trotzdem neugierig und klug. Du bist da ganz ähnlich. Es macht Sinn, dieses ganze Kzu-Konzept.“
Hermac lachte schallend und auch Sovine grinste ein wenig breiter. „Da sind wir ja überaus froh, dass wir deinen Segen haben, Karthek“, stellte sie fest.
„Etwas anderes sollte er in einer Stadt voller Ukleenry wohl auch besser nicht zu laut sagen“, kam es vom Kampfmeister und Ellie gab wieder ihre kehlige Zustimmung.
Darsa hob unterdessen den Kopf und ließ plötzlich von mir ab. Sie tappte auf leisen Pfoten aus dem Kreis heraus und geradewegs auf Karthek zu, der sich überrascht zu ihr herunter lehnte. Sie gab ihm eine ähnlich Rundumkontrolle wie mir zuvor und lehnte sich dann schließlich zufrieden gegen sein Bein.
Ich kicherte. „Scheinbar gib sie auch uns beiden ihren Segen.“
„Sieht ganz so aus ...“ Beinahe schüchtern legte er seine Hand auf den zierlichen roten Körper und lächelte selig. Irgendwie war es niedlich anzuschauen und selbst Hermac verkniff sich seinen üblichen bissigen Kommentar dazu.
In diesem Moment war die Welt beinahe in Ordnung.
Wir standen in unserer üblichen kleinen Gruppe irgendwo im Nirgendwo des Tairasy. Nach der Findungszeremonie war ich früh schlafen gegangen, mit Darsa am Fußende des Bettes. Und nun waren wir schon wieder inmitten von Politik und Weltuntergang.
„Wir haben nicht mehr viel Zeit.“
Ich hob den Kopf und schaute direkt in die kühlen Augen von Zitamun. Von allen Oldiin kannte ich ihn am wenigsten und ich mochte ihn auch am wenigsten … auch wenn ich nicht mit Sicherheit sagen konnte warum. Er war einfach soviel distanzierter als die anderen und er schien keinerlei Interesse im Dialog mit den anderen zu haben oder mir zu haben. Nur selten hatte ich ein Wort mit ihm gewechselt, noch seltener waren es freundliche Worte gewesen. Auch jetzt klang er nicht übermäßig freundlich.
„Uns allen ist klar, dass die Verwüstung immer weiter voranschreitet, Zitamun!“, wandte Sovine mit schneidendem Tonfall ein. „Aber uns bleibt nichts anderes übrig als zu warten.“
Der Elf warf ihr einen eisigen Blick zu. „Du hast also kein Problem damit, deine Hände in den Schoß zu legen und zu warten bis du grau und die Welt, die du kanntest, zerstört ist?“
„Es ist nicht wichtig, ob es ein Problem für dich ist oder nicht“, mischte sich nun auch Volkum ein. „Fakt ist, du kannst überhaupt nichts machen. Finde dich damit ab. Die einzige, die wirklich eine Chance ist, ist Mina und alles was wir tun können, ist ihr so viel wie möglich zu helfen!“
Zitamun schüttelte ungläubig den Kopf und fuhr sich mit den Händen über die aristokratischen Gesichtszüge. Mit jedem Augenblick wirkte er ein bisschen müder und kleiner. „Ich kann nicht einfach blind vertrauen und untätig sein, während alles was ich kenne vernichtet wird. Ich kann nicht hier inmitten von Traumwanderern sitzen und so tun, als stände ich über den Dingen. Denn ich stehe nicht darüber. Angst ist etwas, das uns alle erfüllt und ich kann sie nicht bezwingen, indem ich zusehe, wie ihr ein kleines Mädchen ...“ Er hielt inne, holte zitternd Luft und warf mir zum ersten mal einen mehr oder weniger entschuldigenden Blick zu. „Ich kann meine Angst nicht bezwingen, indem ich Mina hier all das beizubringen versuche, zudem Solana Jahrtausende lang Zeit hatte.“
Eramon betrachtete den jungen Mann mit ausdruckslosem Gesicht, er wirkte regungslos, beinahe unbeteiligt. Doch Volkum war es, der schließlich das Schweigen brach.
„Du hast oft erlebt, dass du keinem vertrauen kannst, Zitamun. Du musst wieder lernen, anderen zu vertrauen, auch wenn du dies schon vor vielen Jahren verlernt hast.“
Der Elf stöhnte. „Such die Ursachen nicht an Orten, an denen du dich nicht auskennst.“
„Ich sehe manchmal mehr als andere, Kind, und deshalb glaube mir, dass ich die Ursachen deines Missvertrauens besser kenne als vielleicht sogar du selbst.“
Ein gequälter Ausdruck stahl sich auf Zitamuns Züge. „Du hast in meinen Erinnerungen nichts verloren, Volkum. Was ich erlebt habe bevor ich einer von euch wurde, das hat im Kreise der Oldiin weder Bedeutung noch Platz.“
„Es hat sehr wohl Bedeutung, schließlich müssen wir nun kurieren, was andere vor vielen Jahren angerichtet haben“, wandte Eramon mit gleichbleibendem Gesicht ein.
Der Elf erbleichte. „Wer weiß alles davon?“
„Zitamun ...“
„Wer?“ Er schaute sich mit wilder Miene im Kreis seiner engsten Vertrauten um. Ich folgte seinem Blick. Den Gesichtern der anderen nach zu urteilen, war, was auch immer in Zitamuns Kindheit passiert war, kein Geheimnis für die Oldiin. Wieder einmal schien jeder Bescheid zu wissen außer mir. „Jeder weiß es, nicht wahr?“
Plötzlich sah er nicht mehr wütend oder aufgebracht aus. Seine Schultern sanken kaum merklich nach vorne und sein Gesicht nahm einen furchtbar geschlagenen Ausdruck an. Zum ersten Mal sah ich ihn ohne die Aura des unsterblichen Elfens. Zum ersten Mal ließ er die Maske des weisen Kriegers fallen und mir wurde klar, dass genau das seine Persönlichkeit kennzeichnete. Er war nach mir der Jüngste unter den Oldiin und was auch immer seine Kindheit gezeichnet hatte, er versuchte es mit aller Kraft zu verdecken, indem er den zynischen und unnahbaren Elfen spielte. Eine Rolle, die ihm sicherlich mehr schadete als nutzte.
„Du musst endlich lernen, wieder zu hoffen“, sagte Sovine leise. „Es ist die Hoffnung, die du verloren hast und ich bin fest davon überzeugt, dass du sie wiederfinden kannst.“
Ihren Worten folgte ein Schweigen und die ganze Zeit über lag Zitamuns unergründlicher Blick auf der Ukleenry-Frau. Sie hielt seinem Blick stand ohne mit der Wimper zu zucken. Ich wechselte einen verstohlenen Blick mit den anderen Oldiin, doch sie schauten so, als wäre dies bei weitem nicht das erste Mal, dass diese Diskussion stattfand.
„Es tut mir leid“, flüsterte der Elf schließlich und alle schauten überrascht auf. Zitamun schaute nun direkt in meine Augen. „Ich hoffe für dich und für uns alle, dass du kannst, was die Prophezeiungen versprechen.“ Sein Blick wanderte über die versammelten Personen. „Ich mag die Position, in die ich vom Schicksal gestoßen wurde nicht. Ich mochte sie nie. Aber ich beneide dich auch nicht um das, was Prophezeiungen und Götter auf deine Schultern geladen haben. Viel Glück.“
Damit drehte er sich um und verließ das Tairasy ohne ein weiteres Wort. Eramon starrte einige Augenblicke lang auf die Stelle, an der der Elf eben noch gewesen war und nickte dann langsam. „Für Zitamun war das eben wahrscheinlich ein ziemlich großer Schritt in die richtige Richtung, so wenig es auch allen anderen vorkommt.“
„Was ist ihm passiert?“, fragte ich leise.
Die anderen wechselten stumme Blicke und ich wusste, schon bevor einer von ihnen den Mund aufmachte, dass sie es mir nicht sagen würden. „Es ist eine lange Geschichte, die in seiner frühsten Kindheit beginnt“, erklärte Sovine ausweichend. „Er hat es damals nicht gerade einfach gehabt.“
„Warum?“ Ich war nicht darauf aus, wieder nur halbe Antworten zu erhalten.
Eramon runzelte die Stirn. „Man kann wohl sagen, dass er anders war. Etwas, womit wir alle unsere Erfahrungen als Kinder gemacht haben.“
„Er ist in den Wilderlanden groß geworden“, erklärte Sovine schnell. Sie schien mir deutlich anzusehen, dass ich an den wagen Antworten keinen großen Gefallen fand. „Es ist zwar erst gut zweihundert Jahre her, aber damals war das Leben als Ukleenry noch viel enger in den Clans geregelt. Ich habe dir ja oft genug davon erzählt. Zitamun ist leider in keinem sonderlich fortschrittlichen Clan aufgewachsen.“ Sie verzog das Gesicht beim Gedanken daran.
„Merke dir einfach, dass dies kein Thema ist, über das er gerne spricht“, erklärte Volkum. „So absurd es einem auch vorkommen mag, aber für ihn waren diese Jahre seiner Kindheit die schönsten Jahre seines Lebens, das hat er mehr als einmal zugegeben.“
Ich nickte. Das waren nicht viele Information, aber es war immerhin mehr, als ich erwartet hatte. „Werde ich es jemals genauer erfahren?“
„Ich verspreche dir, dass ich dir eines Tages all die Geschichten erzählen werde, die zu erzählen ich bis jetzt versäumt habe“, versprach Sovine beinahe feierlich und legte einen Arm um mich. Ich erwiderte ihren Blick mit einem Lächeln, das, wie ich befürchtete, nicht bis zu meinen Augen reichte. Denn im Inneren stand ich meiner Aufgabe immer wieder ebenso pessimistisch gegenüber wie Zitamun. Und dieser kleine Teil in meinem Inneren rief Sovine zu, dass sie nichts versprechen sollte, was sie nicht halten konnte. Und, wenn ich den traurigen Gesichtsausdruck der Oldiin richtig deutete, dann war die Aussage zu ihr durch gedrungen, auch ohne dass ich sie laut ausgesprochen hatte.
Karthek beobachtete Mina sicherlich eine gute Stunde lang vom Türrahmen aus. Sie hatte sich heute sehr früh schlafen gelegt, die Füchsin im Schlepptau. Nun lag sie im Bett, das Gesicht entspannt und viel jugendlicher als sonst und Darsa als zusammengerolltes Bündel am Fußende. Er lächelte. Sie sah so friedlich aus … Der ganze Tag heute war friedlicher gewesen als sonst. unbeschwerter. Er wünschte sich, es wäre öfter so.
Es war kaum vorzustellen, dass Minas Geist in diesem Moment irgendwo mit den anderen Oldiin debattierte oder für den Kampf mit Solana übte. Sie sah viel zu entspannt dafür aus. Aber so wie sie es ihm erklärt hatte, musste es wohl so sein. Das Tairasy als eine Welt, die nur ausgewählte betreten konnte … und der einzige Ort, an den er ihr letztendlich nicht würde folgen können. Manchmal, wenn der Tag nicht so gut gewesen war wie der heutige, fraß ihn diese Tatsache förmlich von innen auf. Heute konnte er sie ausnahmsweise Ruhen lassen und sich anderen, drängenderen Problemen zuwenden.
Und dieses Problem wollte er nicht länger warten lassen. Den ganzen Tag lang hatte er es schon gespürt. Es hatte ihn während der Trainingseinheit abgelengt und auch Mina hatte es bemerkt. Zum Glück hatte sie es sofort als Heimweh eingeordnet … so musste er sie nicht unnötig beunruhigen. Wann immer sie verunsicherte tauchten Sorgenfalten auf ihrem Gesicht auf und die Sorge übernahm ihr gesamtes Verhalten. Nein …
Tatsächlich hatte er die ganze Zeit ein seltsam vertrautes Gefühl gehabt. Er war sich sicher, dass er es eigentlich kennen musste, aber es war merkwürdig gedämpft. Ein nagendes Gefühl im Hinterkopf, dass er partout nicht hatte zuordnen können. Allerdings hatte er eine Vermutung, eine Vorahnung und er wollte sie noch diese Nacht überprüfen, am besten unbemerkt, während Mina tief und friedlich schlief.
Er stieß sich seufzend vom Türrahmen ab und ging über die Treppe hinunter in den dusteren Eingangsbereich. Nur eine kleine Kerze verbreitete ihr schwaches Licht auf einer Kommode direkt neben der Tür. Sonst war es dunkel und totenstill. Er ließ sich nicht davon ablenken und schlich auf leichten Sohlen nach draußen, wo er die Tür mit großer Vorsicht zu zog. Um seine Vermutung zu überprüfen, musste er ungestört und vor allem unbeobachtet sein. Zu seiner großen Erleichterung schien Tenorley um diese Zeit wie ausgestorben zu sein.
Er schaute sich um und fasste schließlich einen Entschluss. Ihr Übungsgelände im Wald war groß und garantiert um diese Zeit unbeobachtet. Außerdem kannte er den Weg dorthin mittlerweile im Schlaf. Es würde eine Weile dauern, dorthin zu kommen, doch die Nacht war noch jung. Er hatte mehr als genug Zeit.
Im Wald angekommen überlegte er eine Weile hin und her, ehe er sich eine große Lichtung aussuchte. Die Monde warfen ihr Silberlicht auf das leicht vom Wind gekräuselte Gras und er holte tief Luft. Dann ließ er die Illusion fallen und nach einer gefühlten Ewigkeit nahm er wieder die Drachengestalt an, in der groß geworden war.
Er brauchte ein wenig um sich wieder an die zuerst ungewohnten Größenverhältnisse zu gewöhnen, dann streckte er die Flügel aus so weit es eben ging und entspannte seinen massigen Drachenkörper.
Das nagende Gefühl im Hinterkopf war nun klar und deutlich und er wusste sofort, wer da den ganzen Tag lang versucht hatte, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Misstrauisch ließ er die Flügel sinken und spielte einige Augenblicke mit dem Gedanken, den Kontaktversuch einfach zu ignorieren.
Es war verlockend … aber er entschloss sich schließlich doch dagegen. Es konnte nicht schaden, auch wenn er weiterhin einen Groll gegen die anderen Drachen hegte.
Er schloss seufzend die Augen und öffnete seinen Geist für den beharrlich fremden Geist, der ihn schon den ganzen Tag lang beschäftigt hatte.
„Karthek!“
„Sag mir einfach, was du möchtest, Bruder!“
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