Kapitel 17:
Kapitel 17:
„Geht's nicht schneller?", schnauzte Gideon. Hamish warf ihm einen bösen Blick zu. Er war inzwischen unausstehlich geworden und er hatte keine Ahnung warum. Lika lotzte sie durch die unterirdischen Gänge, doch irgendwie war es anders als sonst. Es sah so... anders aus.
Lika blieb kurz stehen und schloss die Augen, wärend sie mit ihren Fähigkeiten nach Makoto suchte. Sie waren sehr nah dran, doch... Irgendwas stimmte nicht. Sie fand keine Tür zu dem Raum, indem sie sich befand. Lika öffnete die Augen. „Makoto hat sich in einem Raum ohne Türen eingeschlossen", erklärte sie langsam und deutete auf die Wand, die den Gang entlang lag. Die beiden Männer musterten die Wand. Gideon knurrte kurz. „Wie wollen wir die Wand aufbrechen ohne Rileys Leben aufs Spiel zu setzen?", fragte er und sah von Hamish zu Yuna. Lika ignorierte er vollkommen. Lika trat an die Wand heran und legte ihre Hände darauf. Makoto manipulierte irgendwie die Wurzeln und die Erde. Vielleicht konnte sie ihnen helfen sich Makotos Einfluss zu entziehen. Sie schickte ihr Licht durch ihren Körper und genau in die Wand. „Was machst du da?", knurrte Gideon verärgert. Die Kleine ruinierte noch alles.
„Lika sei vor... sichtig...", nuschelte Yuna und sah mit großen Augen zu, wie die Wand aus Erde und Wurzeln langsam in sich zusammenzufallen begann. Dann hörte sie Sezunas Schreie durch die Wand dringen, die vermischt waren mit Makotos irrem Lachen. „Oh Gott", hauchte Yuna und trat einen Schritt vor. Was tat sie da mit ihrer Schwester?
Die Wand schmolz immer mehr das Lachen erstarb. „Was zum...?", hörte man sie sagen. Ein Loch erschien in der Wand und dort sahen sie Makotos überraschtes Gesicht. Lika wollte noch weitermachen, als ein Schatten an ihr vorbeischoss und Gideon durch das Loch brach und Makoto umwarf. Beim Anblick der falschen Schlange war sein Zorn plötzlich aufgeflammt und Instinkt hatte ihn geleitet. Er warf sie zu Boden und war kurz davor sie einfach zu beissen, als er spürte, wie er von etwas getroffen wurde und dann zur Seite geworfen wurde. Er rollte sich ab und wollte sich aufrichten, als etwas seine Füsse und Hände packte. Wurzeln, die aus dem Boden schossen!
Gideon knurrte wütend. Yuna sprang vor und ließ das Eis über den Boden kriechen, doch es machte um Makoto einen Bogen und blaue Augen blitzten amüsiert auf, als sie das Eis zu Sezuna weiter leitete. Mit schreckgeweiteten Augen sah sie zu, wie das Eis ihre Schwester von den Füßen aufwärts begann einzufrieren, anstatt Makoto zu attackieren. Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte sie es zu stoppen. Hamish stürmte an ihr vorbei und schlug mit Krallenbesetzen Händen nach Makoto. Eigentlich war er ein Heiler, aber jetzt hatte die kämpferische Seite, der MacRae Anteil in ihm die Führung. Makoto lachte und hob ihre Hand. Seine Krallen schlugen auf irgendwas, doch er konnte kein Hindernis erkennen.
„Sie benutzt die Kette", keuchte Riley und kniff eines seiner Augen zusammen, als Blut über seine Stirn lief. „Sie benutzt die Elemente", keuchte er weiter und versuchte sich zu befreien.
Gideon erhob sich und schlug mit seiner eigenen Krallenhand nach den Ketten, die Riley hielten. Die Ketten gaben jedoch kaum nach. Stattdessen wurde Gideon gezwungen seine Aufmerksamkeit wieder auf Makoto zu richten. Er knurrte, befreite sich von den Wurzeln und stürzte sich auf sie. Doch immer wieder blockierte irgendetwas seinen Angriff.
Zur selben Zeit schlich Hamish zu Riley und begann das zu tun, was er am besten konnte: Heilen.
Makoto seufzte und schleuderte Gideon von sich, genau auf Yuna zu. Beide wurden zu Boden gerissen und wieder von Wurzen gepackt. Mit einer Bewegung schleuderte sie Hamish von Riley weg. „Ihr werdet mir nicht schon wieder meine Experimente versauen", sagte sie verärgert und streckte eine Hand nach Hamish aus, als ein eigenartiges Zittern durch ihren Körper ging und die Wurzeln, die Gideon hielten an Kraft verloren.
Makotos Kopf schnellte herum und sie sah verärgert zu Sezuna. „Du kleine Ratte", schrie sie und sprang auf Sezuna zu. Diese hatte die Augen zugekniffen, atmete schwer und Blut rann aus ihren Augenwinkeln. Es tat so unglaublich weh, doch sie hatte es geschafft in Makotos Kopf einzudringen und die Kräfte der Kette zu blockieren, doch sie hielt es nicht lange durch. Es tat so schrecklich weh.
Hamish stand blitzschnell auf und rannte auf Makoto zu. Er musste ihr irgendwie die Kette abnehmen. Als er bei ihr ankam, packte er die Kette. Auf einmal befiel ihn ein eigenartiges Gefühl, ein... Drang. Er gab ihm nach und spürte plötzlich, wie er wieder an Kraft gewann. Es war als würde er... die Kraft der Kette absorbieren.
Auch Gideon stürzte sich auf sie und hielt Makoto fest. Sie schrie auf und im selben Augenblick schrie Sezuna auf und dann schossen erneut Wurzeln aus dem Boden und schlugen Hamish und Gideon zu Boden. Makoto schrie verärgert auf, als sie spürte, dass ihre Kräfte nachließen. „Wie könnt ihr es wagen!", schrie sie verärgert und schlug mit der Faust auf den Steintisch, auf dem Riley lag. Ein Fehler. Der Tisch knackte und krachte schließlich zusammen. Riley konnte sich befreien und warf sich auf sie. Makoto schrie auf vor Wut und Riley knallte gegen die nächste Wand. Es herrschte ein regelrechter Sturm. Etliche Dinge wirbelten herum und zerbrachen. Es war als wäre der Wind ausser Kontrolle geraten. „Ihr Narren!", zischte Makoto. Auch wenn es aussah, als hätte sie alles unter Kontrolle. Irgendwas stimmte nicht. Die Elemente taten nicht, was sie wollte. Was war nur los?
Sezuna öffnete mühsam eines ihrer Augen und versuchte erneut nach Makotos Geist zu greifen. Sie musste es noch einmal schaffen, dann würden die anderen... ein Stein schlug auf ihren Arm und sie schrie auf. „Hör auf du kleines Luder", schrie Makoto verärgert, die den Angriff bemerkt hatte und ließ Wurzeln über die Wand wachsen. Doch sie wuchsen unkontrolliert und der Boden und die Decke begannen zu beben. Hamish stand wankend auf. Sie mussten den Wahnsinn stoppen oder Makoto würde sie alle lebendig begraben! Er nickte Riley und Gideon zu und die beiden stürzten sich auf Makoto. Wütend versuchte sie sie abzuschütteln und Hamish nutzte es um erneut nach der Kette zu greifen. Er berührte sie nur knapp, doch es reichte um erneut Kraft davon abzuziehen. Nicht viel, aber ein bisschen.
Der Boden bebte erneut und Makoto schmiss die Jungen von sich, ehe sie ein paar Schritte nach hinten tat, wütend knurrte und gegen die Wand lief. Sie hatte sich nicht unter Kontrolle. Das war nicht gut, sie musste etwas tun.
Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen und sie hob die Hand. Das Loch, dass Lika in die Wand gemacht hatte, wurde wieder geschlossen und Makoto trat noch weiter zurück und ihr Körper verschwand in der Wand. Kurz bevor sie komplett darin verschwand zeigte sie ein sadistisches Lächeln, dass auf Sezuna gerichtet war. „Ich hoffe dir gefällt dein Grab", säuselte sie und war dann in der Wand verschwunden.
Riley riss die Augen auf und Gideon wollte ihr hinterher, kam aber nicht durch die Wand.
Erneut bebte der Boden und die Decke bröselte nach unten. Makoto würde sie lebendig begraben. Sezuna wimmerte laut und war drauf und dran in Panik zu fallen. Alles bloss nicht begraben werden.
Gideon wirbelte herum und sah zu Lika, die ebenfalls hereingekommen war. „Na los, mach doch was!", rief er ihr zu, „Mach das nochmal!" Lika trat an die Wand und legte ihre Hände daran und schloss die Augen. Dann ging sie davon weg und ging an eine andere Wand. Sie testete alle durch doch... „Die Wände sind zu dick", erklärte sie keuchend. Riley knurrte auf und taumelte auf Sezuna zu, um sie wenigstens von der Wand zu lösen.
„Was machen wir jetzt?", fragte Hamish und spürte, wie es plötzlich kalt wurde. „Rückt zusammen", zischte Yuna und konzentrierete sich. Vielleicht konnte sie ein Eisschild um sich errichten und dann könnte sie es irgendwie ausdehnen, um nach oben zu gelangen. Riley holte Sezuna von der Wand und trug sie zu Yuna. Gideon stand nur widerwillig bei ihr, Lika klammerte sich fast an Yuna und Hamish stand direkt hinter ihr. Gespannt sah er zu, wie das Eis eine Kugel um sie herum bildete. Sie hob ihre Hände und versuchte ruhig zu atmen. Sie musste es einfach schaffen.
Die Decke bebte erneut und die erste Ladung Erde kam auf sie hernieder. Sie krachte auf das Eisschild und Yuna keuchte auf, als sie den Druck spürte. Auch der Boden, auf dem sie stand begann zu beben und wackelte, als sie den Boden zwang sich zu erheben. Sie würde die Eiskuppel irgendwie nach oben heben. Irgendwie musste sie es schaffen. Da spürte sie Hamishs Hand auf ihrer Schulter und dasselbe Prickeln, wie als er sie beim Waldbrand geheilt hatte. Zur selben Zeit, war da noch eine andere Energiequelle, die ihr Kraft spendete. Sie wandte sich zur Seite. Likas Licht strahlte und floss auf sie über. Yuna schloss die Augen und genoss die Wärme, die mit der Kraft kam und spürte, wie es ihr immer leichter fiel die Kugel aus Eis nach oben zu befördern. Und dann brachen sie durch den Waldboden und kamen an die Oberfläche, wärend sie zusehen konnten, wie der Boden unter ihnen langsam nach unten rutschte und die unterirdischen Ruinen begrub.
Yuna ließ die Kugel auf den Boden sinken und löste sie auf. Lika und Hamish trennten die Verbidnung zu ihr und keuchten erschöpft. Yuna seufzte zufrieden und spürte, wie die Kraft sie verließ, ehe sie erschöpft zusammenrutschte. Hamish griff nach ihr und hielt sie fest. „Alles okay?", fragte er Yuna und hielt sie in den Armen. Diese nickte matt. „Geht schon", murmelte sie. Sie würde es schon überleben. „Hamish", sagte Riley und dieser drehte sich um. Riley hielt Sezuna in den Armen. Beide sahen mitgenommen aus, doch Riley hatte nur Augen für ihre Verletzungen. „Kannst du sie heilen?", fragte er und sah ihn flehend an. Hamish nickte. Er hatte etwas Kraft zurückgewonnen durch das Amulett, er würde es hinkriegen. Er trat auf sie zuund kniete nieder, um sich ihre Verletzungen anzusehen. Die meisten waren nicht so schlimm, doch... „Sie ist vergiftet worden", sagte er, als er das fremde in ihrem Blut wahrnahm. Riley blickte ihn aus hoffnungsvollen Augen an. „K...Kannst du es heilen?", wollte er wissen. Hamish überlegte. „Ja, wenn ich ein Gegengift herstellen kann. Aber ich habe keine Kräuter dabei", erklärte er. Gideon indess knurrte und hatte die Umgebung untersucht. „Sie ist nicht mehr hier. Lasst uns zurückgehen und hoffen sie kommt nicht so schnell wieder", sagte er, obwohl er viel lieber seine Klauen in ihr Fleisch graben wollte. Er wusste nicht woher dieses Verlangen kam, es war fast übermächtig. Riley sah zu Gideon auf. Was war nur los mit ihm? „Ja, beeilen wir uns", sagte er schliesslich. „Du hast doch Kräuter zu Hause?", fragte er Hamish noch. Sein Bruder nickte. „Hab ich. Aber wir müssen erst... Nana?", rief er. „Ich hole sie", verkündete Lika und lief in den Wald.
„Gehen wir", meinte Yuna und lief los. Riley nickte und erhob sich, während er Sezuna stützte. Sie zitterte am ganzen Körper und schaffte es kaum einen Schritt zu machen. Dieses verdammte Gift sorgte dafür, dass sich jede Bewegung anfühlte, als hätte sie Nadeln in ihrem Körper stecken. Hoffentlich hatte Hamish etwas Zuhause.
Gideon hatte sich nicht bewegt. Was lag ihnen nur an diesen Frauen? Sie waren Jägerinnen. Sein Blick wurde finster. „Tze", machte er, verwandelte sich und verschwand Richtung MacRae Anwesen.
Hamish sah Gideon stirnrunzelnd nach. „Etwas stimmt nicht", murmelte er. Doch er schüttelte den Kopf. Darum konnte er sich später kümmern. Erst kamen Yuna und Sezuna an die Reihe.
Riley riss die Tür zum Anwesen schon fast aus den Angeln, als er sie öffnete. Dann schob er Sezuna hinein. Diese konnte sich kaum noch auf den Beinen hallte und keuchte, während sie vorwärts stolperte. Ihr Köpf glühte und immer wieder verschwamm ihr Blick. „Leg sie irgendwo hin", sagte Hamish und drehte sich zu Yuna. „In meinem Zimmer findest du im Schubfach eine kleine Tasche mit verschiedenen Kräutern", sagte er und Yuna nickte. Gut dass sie noch wusste, wo sich sein Zimmer befand.
„Was ist das für eine Aufregung?", erklang Rachels Stimme und sie betrat die Halle und erstarrte. Es musste ein seltsames Bild sein. Zwei ihrer Söhne, die recht angeschlagen waren, sowie zwei Kayas, von denen eine drauf und dran war umzukippen. „Was zum...?", hauchte sie mit grossen Augen. „Wallace. Wallace!", rief sie laut und sofort kam ihr Mann herbeigeeilt. Auch er erstarrte. „Was ist passiert?", fragte er scharf. Riley sah auf. „Hat Gideon euch nicht..."
„Gideon?", fragte Rachel verwirrt, „Ich hab ihn nicht hereinkommen hören." Riley hätte fluchen können. Machte er wieder einen Alleingang oder war er zu Grossmutter Tara geflogen? „Verflucht nochmal, solange diese Irre dadraußen rum rennt kann er doch nicht alleine...", Riley brach ab, als Sezuna in seinen Armen zusammenklappte und für einen Augenblick vergaß er die Sorge und Wut, die er auf seinen Bruder hatte. „Hamish!", drängte er, doch dieser hatte schon seine Hände auf Sezunas Stirn gelegt. Ein Leuchten ging davon aus. Hamishs Miene war verbissen. „Ich kann es nur aufschieben bis ich die Kräuter habe", erklärte er und liess Sezuna los. Er sah auf und merkte, dass seine Eltern ihn ungläubig anstarrten. „Hamish, du...", hauchte Rachel, „Was hast du..."
„Heiler", flüsterte Wallace. Seine Frau sah ihn verwundert an. „Meine Mutter hat mir früher oft Geschichten erzählt von den Heilern die es mal gab. Ich dachte, das wären Märchen gewesen", sagte Wallace. „Nein sind es nicht", meinte Riley und blickte besorgt auf Sezuna, die sich keuchend wand. Dann kam Yuna die Treppe hinab. In der Hand die Kräuter, die Hamish brauchte. Dieser riss sie ihr schon fast aus der Hand und machte sich daran die Kräuter zu mahlen. Yuna ging ihm helfend zur Hand wenn er es brauchte und schliesslich hatten sie einen kleinen Trank zusammengebraucht. „Sie muss es ganz trinken", sagte Hamish, „Sie wird versuchen es auszuspucken. Es schmeckt grässlich, aber es wirkt." Riley nickte. Er würde alles tun, damit sie heilte. Er hielt ihr den Trank an die Lippen. „Trink", sagte er streng und kippte ihr etwas davon in den Mund. Er konnte sehen, wie Sezuna begann zu würgen und den Kopf versuchte zu drehen, doch Riley hielt sie eisern fest. Er zwang sie die ganze Schüssel zu leeren und die Flüssigkeit zu trinken, bevor er die Schüssel weggab und sie in seinen Armen hielt. „Es wird alles wieder", murmelte er und strich ihr über die Wange. Er merkte nicht, wie sich Rachel und Wallace einen vielsagenden Blick zuwarfen. Sie kannten diesen liebevollen Blick, tauschen sie ihn doch täglich miteinander aus. Riley spürte erleichtert, wie sich Sezuna entspannte und seufzte auf. Dann erhob er sich und trug Sezuna wie ein Baby in den Armen, ehe er sich an seine Eltern wandte. „Wir haben ein Problem", erklärte er und sein Blick wurde ernst. „Darauf wär ich fast nicht gekommen", sagte Rachel etwas lahm, „Was ist es?"
„Makoto hat die Kette. Und sie kontrolliert sie", erklärte Hamish. Seine Eltern wurden mit einem Schlag kreidebleich, dann begann seine Mutter zu fluchen. „Verflixt und zugenäht. Wir müssen sie erledigen", knurrte sie. Wallace legte ihr eine Hand auf die Schulter und sie beruhigte sich etwas. Hamish nickte. „Ich kann die Kraft aus der Kette ziehen, wenn ich also nahe genug herankäme..." Riley unterbrach ihn unwirsch. „Der einzige Grund, warum du es geschafft hast an sie heran zu kommen, ist weil Sezuna es irgendwie geschafft hat die Verbindung zwischen Makoto und der Kette zu trennen", fauchte er. „Sonst wärst du niemals nah genug an sie heran gekommen. Du hast gesehen wie sie uns durch die Gegend geschleudert hat, als wären wir Federn." Hamish funkelte ihn an. „Wie willst du es dann machen? Es gibt nur eine Möglichkeit und das ist die Kette zu schwächen. Ansonsten hat sie zu viel Macht", schleuderte er seinem Bruder entgegen. Er verhielt sich gerade absolut aggressiv. Verdammt nochmal, er wusste ja, dass es nur durch Sezuna funktioniert hatte, doch es musste einen weiteren Weg geben in ihre Nähe zu kommen. „Elementarkräfte sind gefährlich, weil sie ein Eigenleben besitzen", erklärte plötzlich Yuna und alle Köpfe ruckten zu ihr. „Als sie wütend geworden ist hat sie die Kontrolle verloren. Ich denke nicht dass ihr Plan war uns lebendig zu begraben", sagte sie und schien zu überlegen. „Wir müssen sie also nur wütend machen?", fragte Hamish und runzelte ein wenig die Stirn.
Ein Klopfen an der Tür ließ sie noch einmal herumfahren. Vorsichtig öffnete Lika die Tür und trat ein. Auf dem Arm hielt die Nanari, die friedlich schlief. Hamishs Miene wurde weich und er nahm sie Lika aus den Armen. „Wer ist das?", fragte Rachel verdattert. „Nanari", erklärte Hamish, „Ein Drachenmädchen, das sie gefangen hielt. Ich konnte sie einfach nicht da lassen", sagte er und strich dem Mädchen über das Haar. Nun wurde Rachels Miene finster. „Wie viele von uns hält sie noch gefangen?", fragte sie und schien drauf und dran eine Rettungsmission in Erwägung zu ziehen.
Die Jungen und auch Yuna wandten den Blick ab. „Es gab niemanden mehr", flüsterte Yuna leise. „Die Zellen an denen wir vorbei gekommen sind waren alle leer." Bestürzung stand in den Gesichtern der beiden Erwachsenen. „Nur die Kleine hat...", hauchte Rachel und sie schlug sich eine Hand vor den Mund. Wallace zog seine Frau an sich und spendete ihr Trost. „Wir werden sie rächen, keine Frage. Alle, die ihr Leben gegeben haben", sagte er mit seiner beruhigenden Stimme. Sein Blick glitt zu seinen Söhnen. „Wo ist Gideon?", fragte er schließlich besorgt. Natürlich war ihm aufgefallen, dass er fehlte, doch er fehlte des Öfteren. Aber jetzt, wo ihm bewusst wurde, dass so eine Irre draußen frei rum lief, wollte er doch wissen, wo er sich aufhielt. „Er fliegt Kreise über dem Anwesen", erklärte schließlich Lika, bevor Riley oder Hamish dazu etwas sagen konnten. Rachel seufzte erleichtert. „Geht euch ausruhen und esst etwas, ihr werdet die Kraft brauchen." Sie sah sie alle sanft an. „Ich werde Gideon reinholen, damit er es ebenfalls tut und wenn ich dem Dickschädel eins überbraten muss." Wallace neben ihr lachte auf und küsste sie. Dann nickte er in die Runde. „Geht und ruht."
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