Wer er wirklich ist
Ihr seid ziemlich inaktiv...?
"Mein König, ich habe auf euren Befehl eine Gruppe von Spionen ausgesandt.
Sie sollen herausfinden wie weit die Armee der Lennisters bereits voran geschritten ist."
Das braune Auge des Drachen starrte weiterhin ins Leere, während er mit einem der Lords über die hölzernen Emporen von Winterfell lief.
Besorgt musterte er den leeren Platz unter ihnen, auf welchem sonst immer heges Treiben herrschte wenn die Bewohner arbeiteten.
Jon hatte die Leichen bereits verbrannt.
Noch immer klemmte in seiner Nase der erdrückende Geruch der verbrennenden Toten.
"Lord Glauer, wir brauchen neue Schmiede, Metzger, Schneider und Bäcker."
Der graubärtige Mann nickte nur und verfolgte dann aufmerksam dem Blick seines Königs.
Es schien den Targaryen traurig zu machen, wenn er dort nach unten zu all den leeren Ständen sah.
"Ich danke euch für eure Mühen, Mylord."
Jon schenkte dem Mann kurz einen dankbaren Blick.
Gerade war er damit beschäftigt seine Handschuhe anzulegen.
Das Wetter schlug immer wieder um.
Es war als wenn sich die Natur nicht entscheiden konnte ob es nun Sommer oder Winter werden sollte.
Es machte dem König nicht viel aus.
Er war das raue Wetter gewöhnt..
"Mein König, ich möchte nicht respektlos erscheinen, doch wann werden wir gen Süden ziehen?
Uns bleibt nicht ewig Zeit um unsere Vorteile nutzen zu können."
Jon reagierte kaum, das Gesicht blieb steinern und der Blick auf den Boden gerichtet, während sie beide auf dem Holz liefen.
"Es gibt hier noch einige Dinge zu erledigen, bevor ich gehen kann."
Der Lord runzelte die Stirn.
Sein Mund verzog sich zu einem Strich.
Der Targaryen spürte genau, dass sein Blick auf ihm lag.
"Geht es darum die restlichen Assasinen zu finden?"
"In etwa."
Jon musste an Mayisa denken.
Ihm graute es davor sie hier zu lassen.
Sie würde sich einsam und von ihm allein gelassen fühlen.
Natürlich wäre Sansa da um sie zu stützen, doch war seine rothaarige Cousine kein vollkommener Ersatz für ihn selbst.
Lady Tiryr verdiente seine Aufmerksamkeit nun mehr denn je.
Doch musste er gerade jetzt einen Krieg führen.
"Ihr habt es sicher mitbekommen, dass Lady Tiryr ein Kind von mir erwartet."
"Die Thronfolge ist bereits gesichert, mein König," lächelte Glauer zufrieden.
Der Drache runzelte die Stirn.
Der Lord betonte die Worte, als ob es das wichtigste auf der Welt sei, Nachkommen zu haben.
"Mir geht es um die Bürde, welche Lady Mayisa zu tragen hat.
Womöglich wird sie die Geburt ohne mich durchstehen müssen."
Seufzend verzog Jon das Gesicht.
Er wollte sie nicht alleine lassen.
Alles in ihm sträubte sich dagegen die Kontrolle abzugeben und Mayisa nicht in unmittelbarer Nähe zu haben.
Wer würde sie beschützen?
Es könnten jederzeit wieder Eindringlinge in die Burg gelangen.
"Meine Frau hat fünf Kinder auf die Welt gebracht.
Ich war bei keiner einzigen Geburt dabei.
Als Mann kann man in dieser Situation nichts ausrichten.
Außerdem hatte ich eine Burg zu leiten."
Der Targaryen blieb ruckartig stehen.
Entsetzt, doch auch voller Verwirrung schaute er dem Lord ins Gesicht.
Ihn schockierten die Worte.
"Ich werde alles dafür geben um Lady Tiryr in diesem Moment zu unterstützen.
Sie kann nichts dafür, dass die Natur die Frauen ausgesucht hat, welche derartige Schmerzen durchstehen müssen."
Jon schüttelte noch einmal den Kopf über die Aussage des älteren Mannes und ließ ihn dann einfach stehen.
Die breiten Schultern bewegten sich mächtig bei jedem Schritt, den der Drache machte.
Sein grimmiger Blick war wie eh und je auf dem Gesicht.
Der König richtete seine Augenklappe und bog um die Ecke der dicken Mauern von Winterfell.
Unerwartet rempelte ein abbiegender Soldat den König an.
Jon fluchte aus Reflex auf und blieb dann stehen.
Empört blickte das braune Auge auf.
Das Bild, welches sich ihm zeigte, ließ ihn jegliche Kontrolle der Mimik entgleiten.
Er sah Mayisa mit Jaime Lennister und einer einzigen Wache an der Seite.
Der Löwe trug nur noch Fesseln aus Strick.
Jon war sich sicher, dass der Königsmörder in der Lage wäre die einzige Wache und Mayisa in sekundenschnelle zu überwältigen um dann zu flüchten.
"Werd jetzt nicht wütend," kommentierte Lady Tiryr mit ernstem Ton.
Doch in dem Targaryen kochte es bereits.
"Was soll das?!", rief er aufgebracht in die Gesichter.
Sein Augen weitete sich und die Nase begann empört zu schnauben.
"Ser Jaime hilft mir die restlichen Übeltäter zu finden," verteidigte die Lady sich und den Löwen.
Jon's Stirn runzelte sich kurz.
Jaime erntete einen vernichtenden Blick.
"Und was hat er im Gegenzug von dir verlangt?"
Herrisch knurrte der Targaryen den Lennister an.
Das Braun in seinem Augen funkelte gefährlich, doch Jaime zeigte keine Regung in seinem Gesicht.
"Ich habe ihm im Gegenzug sein Leben gegeben."
Mayisa schaute Jon tief in die Augen.
Sein Kopf schnellte getroffen hoch und er riss schockiert das Auge auf.
"Ich werde ihn so oder so umbringen.
Deine Verhandlungen bringen da gar nichts," brummte er entschlossen.
Der böse Blick aus des Königs Mimik verschwand einfach nicht.
Durch ihn strömte so viel Wut, dass er am liebsten hier und jetzt seine Faust in das Gesicht des Löwen schlagen würde.
"Ich habe ihm aber ein Versprechen gegeben!
Du brauchst erst meine Erlaubnis dafür!"
Die Stimme der Lady war lauter geworden.
Ihre Brauen hatten sich zusammengezogen und die blauen Augen sich noch enger zusammengekniffen.
"Ich brauche gar nichts von dir!
Ich bin der König und entscheide wann und wie dieser ehrelose Verräter umgebracht wird!"
Mayisa schnappte nach Luft.
Fassungslosigkeit bildete sich in ihrem Körper.
"Nun zeigt er endlich sein wahres Gesicht," grinste Jaime gehässig.
Mayisas Stirn runzelte sich unverständlich.
"Du kannst hier nicht einfach irgendwelche Geiseln befreien und mit ihnen durch Winterfell marschieren," wies Jon die Lady bestimmend zurecht.
Sie schnaufte laut aus.
"Ich tue wenigstens etwas um diese Monster zu finden!", rief sie laut aus.
Jon erkannte wie sich ihre Fäuste ballten. Angespannt biss er die Zähne zusammem.
"Rede nicht so davon, als ob ich keine Befehle gegeben hätte um die Assasinen zu finden," schnaubte der Drache gehalten.
"Es waren vier!
Und du hast erst einen gefunden!", warf sie ihm urteilend vor.
"Ich gebe mein Bestes!
Hätte dich keiner vergewaltigt wäre ich jetzt schon im Krieg!"
Lady Mayisa sah den König von oben nach unten an.
"Wenn ich ein Problem für dich bin, dann verbanne mich!"
Jon fasste sich erschöpft an den Kopf und verdrehte das Auge.
"Warum musst du immer aus Nichts etwas Großes machen?!"
Die tiefe Stimme brüllte beinahe.
"Ich habe nicht darum gebeten vergewaltigt zu werden!", schrie sie aus vollem Hals.
Jon hob die Hände und gab ein promptes "Shh" von sich.
Sein Blick wandte sich hinunter zu dem Platz, um sicher zu gehen, dass keiner diese Auseinandersetzung mit bekam.
"Sorgst du dich darum, dass andere denken könnten du hättest eine Frau nicht unter Kontrolle?
Fast alle sind tot.", maulte Mayisa den Targaryen an.
Sie hetzte immer weiter gegen ihn.
"Ja, weil ER sie alle umgebracht hat!!!", brüllte er geladen zurück und deutete dabei auf Jaime.
Der Lennister grinste gehässig.
"Ich schlage dir gleich dein blödes Grinsen aus dem Gesicht, Lennister!"
Jaime biss sich nur auf die Lippen um seine Freude zu unterdrücken.
"Immer musst du allen Gewalt androhen, wenn es nicht nach deiner Vorstellung verläuft," kommentierte die Lady knallhart.
Jon brummte wie ein wütender Bär.
Mit einem vernichtenden Blick musterte er alle drei Personen vor ihm.
"ER WOLLTE MICH ERMORDEN!"
Das Braun funkelte zerstörerisch.
Mayisa schluckte und sah dann bedrückt zwischen dem Drachen und dem Löwen hin und her.
Ihre blauen Augen blinzelte mehrmals.
"Ich werde das ganze Pack umbringen!
Seit Jahren leiden meine Familien durch die Hand der Lennisters."
Böse schaute der König, Jaime entgegen.
"Deine Schwester werde ich bei lebendigem Leibe verbrennen lassen und mit ihr euren ungeborenen Bastard!
Die Welt kann nicht noch einen aus Inzucht entstandenen Bastard von den Lennisters ertragen!"
Jaime knurrte bedrohlich und richtete sich auf.
Er war um einen Kopf größer als Jon, doch der Targaryen ließ sich nicht davon einschüchtern.
"Und das alles, weil Lord Baelish, Lysa Arryn einen Brief an Catelyn Stark schicken ließ.
Mit nichts weiter als einer Vermutung."
Doch der König schüttelte besserwissend seinen Kopf.
Mayisa schluckte und sah zu ihm.
Ihre Hände faltete sie angespannt vor ihrem Körper.
Ein wenig hatte sich die Lady beruhigt.
Ihr ging so vieles auf einmal durch den Kopf, dass sie gar nicht wusste, was sie als nächstes tun sollte.
"Das alles hat angefangen, als ihr Bran den Turm hinuntergestürzt habt!"
Jaime's Kopf zuckte.
Seine Augen blitzten erkennend auf und der Mund verzog sich zu seinem Strich.
"Catelyn Stark hatte von Anfang an Recht," fuhr der Targaryen fort.
Nervös trat Mayisa von einem Fuß auf den anderen.
"Sie hatte wohl auch damit Recht, dass ihr immer ein Bastard bleiben werdet."
Der Königsmörder legte provozierend den Kopf schief.
König Jon presste kontrolliert die Lippen zusammen.
"Wachen!", rief er bestimmend.
Lady Mayisa schaute dem Geschehen kommentarlos zu.
Zwei weitere Soldaten kamen auf Befehl hergeeilt und sahen gehörig zu ihrem König.
"Bringt ihn in seine Zelle zurück."
Dann wanderte sein Blick zu der werdenden Mutter.
Es war kein sanfter Ausdruck, der in seinem Gesicht geschrieben stand, als er die junge Frau so starr ansah.
Viel mehr verzog sich das grimmige Gesicht noch mehr.
"Und Lady Mayisa darf vorerst nicht zu den Gefangenen.
Das ist ein Befehl eures Königs, und er ist endgültig!"
Beide Soldaten schaute kurz zu der perplexen Frau, ergriffen den Löwen dann und zerrten ihn mit dem dritten weg.
Tief sog Jon die Luft ein und atmete dann wieder lange aus.
"Du sagst mir was ich zu tun und was ich zu lassen habe?", rief Mayisa empört aus.
Der König seufzte und fuhr sich durch die langen Locken.
Sein tiefes Brummem vibrierte über ihre ganze Haut.
Es verursachte eine unangenehme Gänsehaut.
"Ich schütze dich nur vor dir selbst, Mayisa."
Die Stimme war so ruhig, mit einem neutralen Ton, dass es Lady Tiryr ganz fuchsig machte.
Als ob sie es einfach so hinzunehmen hätte.
"Du musst mich vor gar nichts schützen!"
Wütend stampfte der Drache auf.
Mit einem lauten Geräusch traf sein linker Fuß den harten Holzboden.
Böse schaute sich das Paar an.
"Ich muss dich vor deiner naiven Gutmütigkeit schützen!
Du siehst nicht was für Monster manche Menschen sind.
Erst dein Bruder und jetzt Jaime Lennister!"
Ihr Kiefer spannte sich an.
Jon konnte genau sehen, wie sie überlegte.
Ihre Gedanken arbeiteten an der nächsten Gemeinheit, die sie ihm an den Kopf werfen könnte.
Dann kniffen sich die blauen Augen zerstörerisch zusammen.
"Vielleicht sehe ich auch nicht wer du wirklich bist!"
Na, wie steht ihr zu dem Streit?
Wen könnt ihr verstehen, wen nicht?
Kommis sind immer gern gesehen :)
lg
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