Wahrheit

Hatte das Kapitel schon mal geupdatet, da hat aber noch ein Teil gefehlt.
Jetzt passt alles :)




Der Morgen kam schnell und unerbittlich.
Jon saß bereits seit einigen Minuten nachdenklich auf der Bettkante, während er wieder seine Kleider anlegte.
Er hatte ihr Kleid vom Boden aufgehoben und es ihr zur Seite gelegt.
Außerdem hatte der König eine weitere Decke über ihren zarten Körper gelegt.

Es war wohl die erste Nacht seit langer Zeit, in der er wieder einmal gut geschlafen hatte.
Seine Gedanken hatten nicht um sein Leben gekreist oder er hatte keinen Albtraum gehabt.
Sein Körper fühlte sich nun endlich einmal wieder völlig ausgeruht.
Mayisa war als erstes eingeschlafen.
Auch jetzt waren ihre Augen noch friedlich geschlossen und sie atmete ruhig ein und aus.
Gestern Nacht hatte er ihr einige Zeit zugesehen, wie sie geschlafen hatte.

Jon zuckte erschrocken zusammen, als er ungewohnterweise ihre Hand auf seinem Rücken plötzlich spürte.
Sein Oberkörper wirbelte herum und das Auge sah aufmerksam zu ihr.
Mayisa schaute ihm verschlafen entgegen.
Auf ihren Lippen erschien ein zartes Lächeln, als der Targaryen ihr sanft über die warmen Wangen strich.
Die blauen aufmerksamen Augen ließen das Herz des Drachen noch höher schlagen.
"Geh noch nicht," meinte sie mit kratziger Stimme.
Er biss auf seine Lippen und strich ihr liebevoll durch das zerzauste Haar.
Sie sah zerbrechlich und unschuldig aus, wenn sie aufwachte.

"Liebste, mir folgen 20 000 Männer in den Tod. Ich kann nicht ewig bei dir bleiben."
Im Nachthemd erhob er sich und begann dann die verschiedenen Kleiderschichten anzulegen.
Mayisa setzte sich auf und griff nach ihrem Kleid, während sie verkrampft versuchte die Felle über ihrem Körper zu halten.

Ein Soldat kam herein, mit einem Tablet auf dem mehrere Speisen waren, und stellte es auf den riesigen Holztisch inmitten des Zeltes ab.
Jon musterte ihn kritisch, worauf er dann die Hand befehlend hob.
"Bitte bringt noch ein Mahl für Lady Tiryr," orderte er dem Mann.
Dieser nickte gehorsam, jedoch auch leicht eingeschüchtert, und verschwand dann aus dem Zelt.
Jon setzte sich mit dem Rücken zu ihr auf einen der Stühle und begann genüsslich das Essen zu sich zu nehmen.
Der König war sich bewusst, dass es ihr immer noch lieber war nicht von ihm gesehen zu werden, wenn sie sich anzog.

Also stand Mayisa Tiryr auf um sich das Kleid wieder anzulegen.
Ihre Finger waren sehr schwach, ebenso wie beide Knie.
Sie hatte seit mehr als einem Tag nichts mehr gegessen und dies ließ sich nun bei ihr bemerken.
"Jon, ich habe gerade keine Kraft, könntest du bitte die Schnürung fertigstellen?"
Sie stellte sich neben den Tisch und sah ihn freundlich an.
Der König erhob sich natürlich augenblicklich und machte sich daran die Schnürung an ihrer Vorderseite zu vollenden.
"Sagst du mir nun endlich, warum du wirklich hier bist?", murmelte der Targaryen nachdenklich.
Ihn fuchste es nicht Herr der Lage zu sein.
Zudem erschlich ihn immer mehr das Gefühl, dass Mayisa sich ihm ziemlich verschlossen hatte.

Seine Finger wurden vorsichtiger als er mit der Schnürung an ihrer Oberweite angelangte.
Mayisa verspürte schon wieder dieses Verlangen ihm um den Hals zu fallen und ihn fordernd zu küssen.
Jon hatte es offensichtlich in ihrem Blick bemerkt, dass es sie erregt wenn er den Stoff auf ihrer Brust streifte.
Doch sein Gesicht verzog sich nur grimmig und aus dem Hals ertönte ein tiefes Brummen.
"Versuch' nicht meiner Frage auszuweichen indem du mir diesen anregenden Blick zuwirfst, darauf habe ich gerade gar keine Lust!"

Ihr Gesicht versteinerte schlagartig.
Mayisa machte bestimmt einen Schritt zurück und begann nun selbst das Kleid festzubinden.
"Ich verlange, dass du mir jetzt sofort berichtest, was passiert ist!"
Seine herrische Stimme ließ sie sich noch mehr in sich selbst zurückziehen.

"Ich will es dir jetzt nicht sagen und dir damit die Stimmung vermiesen.
Du wirst es noch früh genug erfahren."

Das Auge des Königs riss wütend auf und beide Hände ballten sich zu gefährlichen Fäusten.
"Mayisa, was hast du angestellt?!"

"Schenk' mir doch einmal Vertrauen!
Du musst nicht immer allwissend sein," versuchte sie ihn von sich abzuwehren.
Allerdings machte ihn das nur noch rasender.
"Ich bin dein König!"
Geladen schmiss er mit einem riesen Krach einen der Stühle um, was Mayisa zusammen zucken ließ.
Instinktiv machte die Lady einige Schritte von ihm weg.

"Und? Willst du micht jetzt etwa einsperren?"
Dafür, dass er sie mit seiner Aggressivität so verängstigt hatte, wirkte die Stimme doch recht selbstbewusst.

"VERDAMMT SAG MIR ENDLICH WAS-", doch ein eingedrungene Gäste unterbrachen seine brüllenden Worte mitten im Satz.
Tormund, Ser Davos, Arya und zwei Wachen, die immer vor dem Zelt gestanden hatten, waren eingetreten.
Verlegen trat die Schwangere von einem Fuß auf den anderen.
Es war ihr zutiefst peinlich, dass Jon sie angeschrien hatte.

"Mylady, ich bin froh, dass ihr wohlauf seid," begrüßten Tormund und Davos Mayisa.
Tormund nahm sie für einen Moment herzlich in den Arm, wobei Davos ihr ein ergebenes Kopfnicken zuwarf.

"Verzeiht die Störung, Euer Gnaden, aber wir wussten nicht ob wir diese Leute ohne eure Erlaubnis hinein laasen dürften," stammelte einer Männer.
Der Targaryen runzelte die Stirn.
Sein Atem hatte ich langsam beruhigt, ebenso war der grimmige Ausdruck in seinem Gesicht verschwunden, als wäre nichts passiert.
"Ihr dürfte diese drei immer in mein Zelt lassen, wie oft soll ich das noch erwähnen?"

"Verzeiht mir, König Jon, aber wir hörten eine lautstarke Auseinandersetzung und waren uns deshalb nicht im Klaren darüber," entschuldigte sich die andere Wache.
Die drei Gäste sahen zwischen dem Mann hin und her.

"Ihr solltet eure Ärsche immer so schnell wie möglich herbewegen, wenn ihr einen lauten brüllenden Mann hört, der mit einer Frau alleine ist. So etwas kann schnell ausarten," tadelte Tormund die beiden.
Jon öffnete entsetzt den Mund.
"Ich bin nur laut geworden!"

Mayisa ließ sich demonstrativ auf das Bett fallen und zog einige Decken über ihren Schoß.
"Und ich hatte allen Grund dazu," rechtfertigte der Targaryen sich weiter, als keiner reagierte.
"Es ist schön dich wohlauf zu sehen," meinte Tormund zu der schwangeren Frau.
Lady Tiryr lächelte den Rotschopf freundlich an und nickte dann nur.

"Euer Gnaden, wir sind hier um euch eine Nachricht aus Winterfell zu überbringen," meldete sich Ser Davos zu Wort.
Arya kramte ein zusammen gerolltes Stück Papier hervor und überreichte es dem König.
Jon rollte hastig die Rolle auf und sein Auge flog über die Worte.
Sein fassungsloser Blick ließ Mayisa sofort einen Schritt zurück machen.
Sie befürchtete das schlimmste.
Arya hingegen hatte ihren zerstörerischen auf die Lady gerichtet.
Als ob sie etwas ahnen würde.

"Jaime Lennister ist entflohen," sprach Jon es bedacht aus.
Man konnte an seinem Blick sehen wie er eins und eins zusammen zählte.
Das braune Auge traf erkennend auf seine schwangere Geliebte.
Er sah wütend aus.
Sein Gesicht hatte diesen enttäuschten Ausdruck, den Mayisa sofort das Herz stehen blieben ließ.
"Sag mir, dass das nicht wahr ist," meinte der Drache warnend.
Mayisa schluckte schuldig und begann dann nervös auf der Unterlippe herum zu kauen.
Alle Blicke waren auf sie gerichtet.

"DU hast Jaime Lennister zur Flucht verholfen?!
Was fällt dir eigentlich ein, Mayisa?!"
Des Königs wütende Worte ließen sie beschämt zu Boden schauen.
"Wie rechtfertigst du das, hm?!"
Sein Gesicht war geladen.
Er machte eine heftige Handbewegung in die Luft um den Gästen klar zu machen, dass sie wieder schnell verschwinden sollten.
Natürlich taten alle wie ihnen geheißen.

"Ich dachte, wenn er frei ist, dann wird Cersei auch keinen Versuch mehr starten nach ihm zu suchen..."
Eingeschüchtert sah sie zu ihm hoch.
Das laute Schnauben aus seiner Nase wirkte so gefährlich, dass Mayisa ihn ängstlich ansah.
Doch man merkte, dass er versuchte die Wut zurück zu halten.
Wahrscheinlich würde er sonst noch mehr ausrasten.

"Cersei wollte nicht nur ihren Bruder befreien, sondern auch dich entführen!
Und es wird nichts daran ändern, dass sie versuchen wird dich als Geisel zu nehmen."

Wieder schluckte Lady Tiryr.
"Jon, ich war verzweifelt.
Ich kann mich nicht wehren gegen solche Männer.
Ich möchte nicht, dass ich wieder einer Gruppe von Assassinen hilflos ausgeliefert bin."
Der König rieb sich die Stirn und holte dann tief Luft.

"Du hast nicht das Recht irgendwelche Entscheidungen zu treffen!
Merk dir das!
Du bist meine Geliebte und trägst ein Kind von mir in deinem Bauch, aber es gibt dir nicht irgendwelche Bevorzugungen!
Selbst Sansa habe ich es nicht gestattet!"
Tief holte der Targaryen Luft.
"Das ist Verrat, was du getan hast!
Eigentlich könnte ich dich dafür jetzt köpfen lassen!"

Mayisa schluckt und hielt sich die Hand vor den Mund.
Tränen begannen ihre Wangen hinunterzulaufen.
Herzzerbrechende Schluchzer ertönte aus ihrem Mund.
"Verzeih mir, Jon.
Ich weiß nicht, was mit mir los ist...," wimmerte sie kläglich.
Doch der König nahm sie nicht in den Arm.
Er wischte nicht ihre Tränen weg.
Er ließ sie einfach stehen.

"Du hast den Königsmörder geradewegs in den Tod geschickt," sagte er mit brutal gleichgültiger Stimme.
Mayisa runzelte die Stirn.
Ihre blauen Augen sahen aufmerksam auf.
"Wie meinst du das?"
Verwirrt musterte die werdende Mutter den König.

"Du hast mein Vertrauen missbraucht und führst hinter meinem Rücken Befehle aus," murmelte Jon vor sich hin.
Er sah sie nicht einmal mehr an.
Sie atmete zitternd und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

"Wachen!", rief er geladen.
Augenblicklich kamen zwei Männer hereingestürmt und traten ihrem König gehorsam gegenüber.
Das braune Auge wanderte nun widerwillig zu ihr.

"Bringt sie in ein leeres Zelt und bewacht sie.
Ohne meine Erlaubnis darf sie das Zelt nicht verlassen, oder Besuch bekommen!"

Mayisa schnappte verzweifelt nach Luft.
Sie verzog getroffen das wunderschöne Gesicht, als beide Männer sie fest am Arm packten.
"Bin ich jetzt deine Gefangene?", wimmerte sie fassungslos.
Jon spannte den Kiefer an und wich ihrem verletzten Blick aus.

Seine Hand wischte befehlend durch die Luft, worauf die Soldaten sie aus dem Königszelt herausbrachten.


Der Vorhang des Zeltes öffnete sich erneut.
Erschöpft ließ Jon sich auf einen Stuhl nieder.
Jeder Muskel in seinem Körper war bis zum zerreißen angespannt.
Das Herz pochte so schnell, dass es beinahe heraussprang.

"Du lässt sie gefangen nehmen?
Sie ist kein Hund, der geschlagen werden muss um aus Fehlern zu lernen."
Tormund war eingetreten.
Jon war sich nicht sicher ob er ihn hier haben wollte.
"Du hast also gelauscht?"
Ohne Emotionen sah er dem Rotschopf entgegen.
Tormund nickte nur, grinste dabei sein übliches Grinsen und presste dann die Lippen aufeinander.

"Man hört deine Stimme bis nach draußen.
Ich war nicht der einzige, der gelauscht hat.
Schließlich hatte der zukünftige König gerade einen Streit mit der zukünftigen Königin."

"Ich bin mir nicht einmal mehr sicher ob sie fähig wäre Königin zu sein."
Der Targaryen erhob sich und warf wütend einen Stuhl um.
Tormund reagierte kaum darauf.

"Sie kam nach Westeros um hier im Krieg zu dienen.
Ihre Freundin wurde Königin des Nordens, als sie euren...Cousin heiratete.
Dann floh sie als sie beide ermordet wurden, mit nichts als einem Dokument, welches sie zu einem unbekannten Bastard führen würde.
Sie ist nun wie lang an eurer Seite?
2 Jahre? 3 Jahre?
Den Starks dient sie noch länger und nun auch den Targaryen.
Lady Tiryr nahm viel auf sich um an eurer Seite zu sein.
Ihr liebt sie. Sie liebt euch.
Daran besteht kein Zweifel.
Aber nun wollt ihr es ihr doch verweigern Königin zu werden, obwohl ihr es versprochen habt?"
Der letzte Satz klang leicht vorwurfsvoll aus seinem Mund.
Jon schnaufte tief durch und atmete dann laut aus.

"Sie hat meine Befehle missachtet und mich hintergangen."

"Wisst ihr was man über schwangere Frauen sagt, mein König?", fragte Tormund schmunzelnd.
"Sie sind unberechenbar und voller unkontrollierbarer Emotionen."

"Du willst es also auf ihre Schwangerschaft schieben, dass sie meine wertvollste Geisel einfach freigelassen hat.
Den Mann, der mich töten wollte und Assassinen nach Winterfell hinein ließ, die sie dann vergewaltigt haben!"

Tormund hob die Hände, als seine Stimme, lauter und wütender geworden war.
"Lasst sie in dem Zelt, wenn es euch zufrieden stellt.
Ich will euch bloß daran erinnern, dass sie ihr Leben und das ihres umgeborenen Kindes auf sich genommen hat um hier zu sein, an der Seite des Mannes, dem sie zutraut, dass er sie beschützen kann."

Jon seufzte auf.
"Tormund du weißt nicht alles.
Davos und ich haben einen Plan entwickelt und geradeeben begibt sich Jaime Lennister geradewegs in eine Falle, die sein ganzes Haus auslöschen wird.
Ich wollte ihm am Leben erhalten um seine restlichen Verwandten milde zu stimmen."

Tormund runzelte die Stirn und machte nun einige Schritte auf ihn zu.
Fragend, jedoch auch fassungslos, starrte er seinen König an.

"Cersei wird in einigen Tagen Euron Graufreud heiraten.
Wir haben es geschafft einige Karstarks dort hinein zu schmuggeln, mit dem Vorwand sie wollen sich ergeben.
Doch sie werden weitere unserer Männer hinein lassen und dann habe ich endlich die Rote Hochzeit gerächt und den Krieg gewonnen."








habe inmoment eine ziemliche Down Phase...
Freue mich über Kommentare :)

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